Frage Hilfe bei Kodak D76

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Kwashiorkor

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Hallo Forum!

In der Hoffnung die hier geballte Kompetenz aufwecken zu können, stelle ich einfach mal meine Frage :).

Bisher entwickelte ich alles mit Agfa Rodinal. Die APX 100 kamen auch immer hervorragend aber bei den Ilford Delta 100 und erst recht bei den 3200ern ist es einfach nicht das Wahre.

Daher habe ich mir noch Diafine und Kodak D76 gekauft.

Zu letzterem hätte ich nun eine Frage. Wenn ich die Anleitung richtig verstanden habe, muss ich das Pulver erstmal in 3 Litern heißem Wasser auflösen und dann bis zu einer Gallone (3,8 Liter) aufgießen. Meine Frage nun: ist das die fertige Arbeitslösung? Heißt das, ich muß das nicht weiter verdünnen? Wie bewahre ich das ganze auf und wie lange hält es? Ich hätte gedacht, ich könnte alles in einen lichtdichten 5l-Benzinkanister kippen und dort drin so lange behalten bis ich es brauche. Ist das okay? Oder brauche ich doch eine Gallonenflasche?

Und zum Schluß: ist D76 für Delta 100 und 3200 geeignet? Kriege ich vor allem den 3200er auf seine Nennempfindlichkeit? Es handelt sich bei beiden um 120er Rollfilme.

Oder ist Diafine für mein Vorhaben besser geeignet?

Na dann, ich hoffe auf umfassende Aufklärung :).

Ach ja: ich verarbeite eigentlich alles im Jobo CPE, also Rotationsentwicklung. Ich weiß, daß das bei Rodinal eher nicht zu empfehlen ist, daher möchte ich das jetzt auch mal in der Kippentwicklung ausprobieren. Aber was ist mit D76? Ist das für die Rotationsentwicklung geeignet?

Ah, da fällt mir noch was ein: ich habe mir noch 10 Rollei Pan 25 für Mittelformat, Rollei Retro 100 (sollen wohl APX 100 sein) für Kleinbild und 10 Ilford FP4 ebenfalls für Mittelformat bestellt. Welcher Film ist in welchem Entwickler am besten aufgehoben :)?
 
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Hallo,

D76 kannst du wie Ilford ID11 entweder als Stammlösung sofort verwenden oder jeweils einen Ansatz machen. Meist macht man einen Ansatz 1:1 man kann aber auch andere verwenden.

Ich selbst nutze ID11 meist nur als Ansatz mit 1:1.

Diafine kenne ich persönlich leider nicht, ID11 habe ich bisher nur von Hand (Kippen) verwendet, die Ergebnisse sind recht gut. ID11 nehme ich wenn ich mit Spur HRX III nicht zurecht komme weil dieser doch recht speziell ist und nicht mit allen Filmen optimal ist.

Gruss

Patrick
 
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Hallo,
Wie bewahre ich das ganze auf und wie lange hält es? Ich hätte gedacht, ich könnte alles in einen lichtdichten 5l-Benzinkanister kippen und dort drin so lange behalten bis ich es brauche. Ist das okay? Oder brauche ich doch eine Gallonenflasche?
Zur Haltbarkeit würde ich das Datenblatt konsultieren. Zur Aufbewahrung: Kanister würde ich nicht nehmen, da diese mir beim Ansetzen der Arbeitslösung einfach zu sperrig sind. Außerdem bekommst du bei fortschreitendem Verbrauch das Problem, dass immer weniger und immer älterer Entwickler immer mehr Luft zu verdauen hat, sodass Oxidationsgefahr besteht. Ein Ausweg wäre hier Schutzgas. Mir wäre es zu unpraktisch, nicht des Schutzgases wegen, sondern weil mMn auch sonst nichts für die Kanisterlösung spricht. Vorschlag zur Güte: Vier Braunglasflschen a 1 Liter kaufen und die Gallone auf diese aufteilen, Flasche bis in den Hals füllen. Vorteile: Eine Literflasche ist handlicher. Du hast außerdem jeweils nur eine am Wickel, sodass die verbleibenden drei bedenkenlos weggestellt werden können. Die Flasche, die jeweils in Verwendung ist, wird zügig genug leer, sodass die Haltbarkeitsüberlegung m.E. hier keine Rolle spielt. Sicherheitshalber kann man ja dann doch Gas verwenden, je nachdem, wie lange man zur Leerung einer Flasche braucht.

Zu Diafine und Delta 3200 kann ich leider nichts beitragen. Retro 100 (ist wirklich APX100) und Rodinal funzt. D76 und Delta 100 bzw. FP4 habe ich noch nicht probiert, sollte dem Vernehmen nach aber ohne böse Überraschungen gehen.

Edit. Habe ich eben auf der Festplatte gefunden. Zur Haltbarkeit sagt das Datenblatt: Stammlösung in fest verschlossener und hoch gefüllter Flasche 6 Monate. Bei halber Füllhöhe 2 Monate.
 
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Und zum Schluß: ist D76 für Delta 100 und 3200 geeignet? Kriege ich vor allem den 3200er auf seine Nennempfindlichkeit? Es handelt sich bei beiden um 120er Rollfilme.

Oder ist Diafine für mein Vorhaben besser geeignet?

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D76 ist für Delta 100 sehr gut geeignet, ich kenne hingegen keinen Entwickler, der den 3200 auf Nennempfindlichkeit bringt. Ob Roll-, KB- oder Planfilm ist für die Entwicklung prinzipiell egal.

Ob Diafine besser geeignet ist weiß ich nicht.

lg
Axel
 
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Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge!

Habe noch jede Menge Chemieflaschen im Keller, vielleicht kann ich davon welche für den Ansatz verwenden. Gibt es einen Trick, die rückstandslos sauber zu bekommen oder sollte ich doch lieber neue kaufen da ich nicht weiß, was da früher mal drin war?

In was entwickelt man den FP4 denn am besten? Ist ja eine recht alte Emulsion, daher hätte ich mal auf Rodinal getippt. Aber wenn ich den D76 wegen der Deltas auch ansetzen muß, könnte ich es ja damit probieren.

Wieso hat der Delta 3200 dann diese Empfindlichkeit, wenn man ihn nicht darauf trimmen kann? Welcher Entwickler wäre dafür am besten geeignet?
 
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Hi,
Habe noch jede Menge Chemieflaschen im Keller, vielleicht kann ich davon welche für den Ansatz verwenden. Gibt es einen Trick, die rückstandslos sauber zu bekommen oder sollte ich doch lieber neue kaufen da ich nicht weiß, was da früher mal drin war?
Sind die Flaschen denn aus Glas oder Plastik?
In was entwickelt man den FP4 denn am besten? Ist ja eine recht alte Emulsion, daher hätte ich mal auf Rodinal getippt. Aber wenn ich den D76 wegen der Deltas auch ansetzen muß, könnte ich es ja damit probieren.
Machen kann man natürlich alles. Die Frage ist, was dirbesser gefällt und das findest du nur im Selbstversuch raus. Zur Kombination Rodinal und FP4 gibt hier bisschen was zu lesen.
 
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Hallo Kwashiorkor,

D76 gibt es übrigens auch Packung zum Ansetzen von einem Liter. Mit diesem Liter, den ich 1:1 verdünne, kann ich dann 8 Filme entwickeln. Da ich meistens warte, bis ich die 8 Filme zusammen habe, brauche ich mir dann keine Gedanken um die Restlagerung des Entwicklers machen, obwohl die Stammlösung laut Angabe schutzgasgefüllt bzw. in voller Flasche 6 Monate hält.

Es grüßt
zoomie
 
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Hoppla, da war ja noch was.

Wieso hat der Delta 3200 dann diese Empfindlichkeit, wenn man ihn nicht darauf trimmen kann? Welcher Entwickler wäre dafür am besten geeignet?

Das mit der Packungsangabe zur Empfindlichkeit und deren Verhältnis zur effektiven Empfindlichkeit ist eine diffizile Kiste. Ich kann es mit Bestimmtheit nicht erklären - sehr informativ ist aber der Text "Sensitometrie - Die Filmempfindlichkeit", den duhier findest, falls du dich für die Materie interessierst.
 
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Hi,
Sind die Flaschen denn aus Glas oder Plastik?

Plastik… und ich befürchte, ich ahne die Antwort bereits ;).

Zur Kombination Rodinal und FP4 gibt hier bisschen was zu lesen.

Den Fred habe ich schon einmal komplett durchgewühlt aber nun muß ich nochmal gucken. Oder aber, ich probiere es wirklich einfach selbst aus. Gefühlsmäßig :) müsste es eigentlich ganz gut gehen.

D76 gibt es übrigens auch Packung zum Ansetzen von einem Liter. Mit diesem Liter, den ich 1:1 verdünne, kann ich dann 8 Filme entwickeln.

Ah, jetzt habe ich so in etwa eine Vorstellung von der Menge, die ich benötigen werde. In dieser Hinsicht sollten auch die 3,8 Liter auf 6 Monate kein Problem sein. Danke Dir!

Ich kann es mit Bestimmtheit nicht erklären - sehr informativ ist aber der Text "Sensitometrie - Die Filmempfindlichkeit", den duhier findest, falls du dich für die Materie interessierst.

Hm, ich habe mir das durchgelesen, einen Teil davon wusste ich schon, aber so richtig zum Thema steht da leider nichts. Es wird zwar aufgeführt, wie Filme lichtempfindlicher gemacht werden aber warum jetzt beim Delta 3200 nun 3200 auf der Packung stehen, lässt sich daraus nicht schließen.

Vielleicht werfe ich mal den Googlomat an.
 
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Hm, so richtig bin ich noch nicht schlau geworden. Manche schreiben, der Delta 3200 hätte nur eine ASA von 1000, andere entwickeln ihn in Rodinal bis ASA 6400 und sind glücklich.

Was ich herauslesen konnte ist, daß Rodinal in stärkeren Verdünnungen wohl weniger Korn produziert. Durch die Rotationsentwicklung konnte ich noch nicht weniger als 1:25 nehmen, da durch diese Methode sowieso sehr wenig Chemie benötigt wird. Aber ich habe vor, die „normale“ Kippmethode auszuprobieren und da kann ich dann testen. Aber wohl erstmal mit den APXen.

Habe auch von jemandem gelesen, der den Delta im D76 entwickelte und bei 3200 ASA ganz zufrieden war. Na mal sehen, die Delta 3200, die ich bis jetzt in Rodinal entwickelte, waren nicht berauschend. Der erste war total dünn aber gleichzeitig auch der Träger schon ziemlich grau und der zweite zeigte zwar bessere Zeichnung weil ich 2 Minuten überentwickelte, wurde aber noch grauer.

Das kann an der Verdünnung von 1:25 liegen, an der Rotationsentwicklung, an Rodinal oder an allem zusammen.
 
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Hallo Forum!
ist D76 für Delta 100 und 3200 geeignet? Kriege ich vor allem den 3200er auf seine Nennempfindlichkeit? Es handelt sich bei beiden um 120er Rollfilme.


Die Nennempfindlichkeit von Delta 3200 ist Iso1000/31°

siehe http://www.blende7.at/datenblaetter/ilford/D3200_DE.pdf

Der Film lässt sich aber gut auf 1600 bis 3200 pushen. Hierzu empfiehlt Ilford einen Entwickler der gute Empfindlichkeitsausnutzung bietet. (Microphen)

Der D76 (entspricht Ilford id11) ist ein Standardentwickler der zwischen einem Superfeinkornentwickler wie Perceptol und dem obigen Microphen liegt. Für push-Iso 3200 mit verängerter Entwicklungszeit also durchaus machbar.

Zum Thema Film/Entwicklerkombination. Wie auch im Datenblatt von Ilford erwähnt klannst du mit verschiedenen Entwicklern dem Film eine unterschiedliche Charakteristik geben. Feinkörnigkeit, Empfindlichkeit und Schärfe, sowie Tonwertumfang sind Eigenschaften die sich mit dem Entwickler in gewissen Grenzen variieren lassen. Wobei klar ist, dass z. B. eine Empfindlichkeitssteigerung immer mit göberem Korn einhergeht. Insofern musst du wissen welche Prioritäten du setzen willst um dann die geeignete Kombination zu finden.

Bezüglich Rotationsentwicklung musst du die für Kipp angegebenen Zeiten um ca. 15% verkürzen, sonst bekommst du zu harte und körnige Negative.


Zu Diafine, einen Entwickler den ich nicht einsetzte empfehle ich erstmal http://www.krutak.de/skp/Artikel/42A97EE6-2C58-418F-B4BE-D8BC79151A3A.html ff. zu lesen.


Für den Delta bei 3200 aufwärts ist das vermutlich auch nicht der Idealentwickler.

Ah, da fällt mir noch was ein: ich habe mir noch 10 Rollei Pan 25 für Mittelformat, Rollei Retro 100 (sollen wohl APX 100 sein) für Kleinbild und 10 Ilford FP4 ebenfalls für Mittelformat bestellt. Welcher Film ist in welchem Entwickler am besten aufgehoben :)?


Wenn du mich fragst in Rodinal. :) Falls du APX 100 oder ähnliche klassische Emulsionen feinkörnig haben willst (Kleinbildformat) dann verwende entweder Calbe/Adox/Atomal A49 (Nennempfindlichkeit) oder Perceptol (eine Stufe Empfindlichkeitsverlust).

Diese 'klassischen' Emulsionen kannst du vermutlich auch mit dem Diafine ganz vernünftig entwicklen, ich habe hier speziell aber keine Erfahrungswerte.

Stefan
 
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Hm, so richtig bin ich noch nicht schlau geworden. Manche schreiben, der Delta 3200 hätte nur eine ASA von 1000, andere entwickeln ihn in Rodinal bis ASA 6400 und sind glücklich.

Das kann an der Verdünnung von 1:25 liegen, an der Rotationsentwicklung, an Rodinal oder an allem zusammen.

Der graue Träger beim Delta 3200 darf dich nicht irritieren, das ist normal. Die Empfindlichkeitsangabe von 1000 ASA ist wie bereits im anderen Posting geschrieben korrekt. Steht ja auch bei Ilford so im Datenblatt. Der Film verträgt aber ein pushen auf höhere Werte recht gut.


Rodinal und Rotation passen nicht recht zusammen. Der Rodinal ist meiner Meinung nach eigentlich nur bei Kipp in 1:50 wirklich gut. Daher rate ich zu verstärktem Einsatz von D76 wenn du rotieren willst.

Stefan
 
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D76 oder ID11 ist ein Ausgleichsentwickler. Je stärker man ihn Verdünnt 1:1 oder 1:3 um so länger muss man Entwickeln und um so stärker gleicht er die Negative aus. Wenn man dann noch den Kipprhythmus zum Ende hin reduziert - erst alle 10 Sekunden, dann alle 30 Sekunden und dann nur noch jede Minute - arbeitet der Entwickler an den Lichtern schwächer und an den Schatten stärker. Der Nachteil ist, das Korn ist nicht scharfkantig, die Kontourenschärfe wird auch reduziert, das Korn wirkt feiner - fälschlicherweise wird der Entwickler als Feinkornentwickler bezeichnet. Von der Zusammensetzung her ist er kein reiner Feinkornentwickler. Zum Puschen würde ich Ihn pur nehmen.

Entwickleransatz - die erforderte Wassemenge lange abkochen lassen und oder durch einen Haushaltswasserfilter Filtern. Entwickler in dunklen Flachen lagern. Sein ärgster Feind ist das Licht und der Sauerstoff. Hierzu gibt es verschiedene Methoden. Die nicht volle Flasche zusammendrücken bis der Entwickler bis zum Rand steht , dann feste zudrehen. Im Laborbedarf gab es früher Glaskugeln - damit die Flasche auffüllen bis sie wieder voll ist. Von Tetenal gibt es eine Spraydose mit einen Gas, das schwerer ist als die Luft. Das Sprühst du in die nicht volle Flasche. Das Gas setzt sich nach unten ab und die Luft kann nicht an den Entwicker.

Der beste Entwickler zum pushen ist immer noch HC-110 von Kodak. Der bringt die volle Schärfe. Allerdings zeigt er auch ein scharfes sattes Korn - dürfte bei Rollfilm eher kein großes Manko sein. Die negative lassen sich dann sehr gut auf der Gradation Spezial printen.
 
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