Happy Holi - oder: Nepal, I did it again

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Liebe Nikon Freunde,

seit ein paar Tagen bin ich wieder in Nepal und habe Orte besucht, die mir in den letzten Jahren ans Herz gewachsen sind. Diesmal habe ich aber versucht, mehr Zeit den Nepali zu widmen, die letztes Jahr durch das schwere Beben vom April und dann von September 2015 - Februar 2016 durch eine Treibstoffkrise (aus Indien kamen fats kein Benzin, Diesel oder Gas zum Kochen) geschlagen waren.

Was die Menschen betrifft, so schwankt Nepal meines Erachtens zwischen buddhistischer Einkehr und hinduistischer Extase. Beides fasziniert mich. Mit einem Freund, der buddhistischer Mönch ist, habe ich in den ersten Tagen u.a. den Stupa von Swyambunath besucht, wo das erste Bild entstanden ist.

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Gestern und heute findet im Kathmandutal das hinduistische Holi-Festival statt, das zu den wichtigen Hindufesten gehört und den Beginn des Frühjahrs markiert. Nach dem für die Nepali schwierigen Jahr, hat es mich wirklich berührt, sie so ausgelassen feiern zu sehen und für einen Moment wieder in die strahlenden Augen zu schauen, die ein Grund dafür sind, dass ich dieses Land so liebe.

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by the way: Ich war lange schon nicht mehr so eingesaut wie heute. Als Kamera habe ich die D600 nur mit dem 50er bestückt und dann in eine Plastiktüte eingepackt. Alles andere wäre mir zu riskant gewesen, so dass die D810 im Zimmer des Guesthouses bleiben durfte.

In den kommenden Tagen geht es mit einem Freund aus Deutschland in das Annapurna-Gebiet und danach alleine auf die Umrundung des Manaslu, einer Tour, die für letztes Jahr geplant war, bedingt durch das Beben aber von mir verschoben wurde.

Da das Netz hier derzeit elend langsam ist, konzentriere ich mich derzeit etwas auf meine Homepage, wo mehr Bilder zu sehen sind. Ich hoffe diesbezüglich auf Nachsicht. ;)
 
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Nachsicht ist mein zweiter Vorname ... :D


Man lernt nie aus.

Die letzten Tage war es hier sehr diesig, kaum Aussichten, tristes Licht. Insgesamt nicht spannend. Einzige die Wälder unterhalb Ghorepani waren ein Lichtblick mit ihren schönen Wasserfällen.

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Morge geht es, wenn es überhaupt Bergsichten gibt, auf den Poon Hill und dann weiter nach Tadapani, wo uns ein Freund aus Nepal treffen wird, der uns in den Tagen darauf an das Basecamp begleitet.
 
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Ich habe Nepal selten so diesig erlebt, wie in diesem Jahr. Man wünscht sich förmlich einen Regenschutt oder ein reinigendes Gewitter, damit danach die Luft klarer wird und sich ein paar Bergsichten ergeben.

Bislang haben wir nur in den frühen Morgenstunden überhaupt einmal Berge erspähen können auf der kurzen Tour zum Annapurna Base Camp, die uns bislang über Ghorepani nach Tadapani geführt hat.

Hier mal ein Beispiel für die bestmöglichen Bergsichten, die sich bislang ergeben haben. Der Annapurna-Südgipfel.

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Sehr schöne Fotos! Befinde mich derzeit auch in Nepal(Pokara). Konnte leider dem Happy Holi nicht beiwohnen da, ich die Trekkingrunde für dicke Fotografen ( Poon Hill ) gemacht habe. War sehr schön, aber anstrengend. Muss Christoph beipflichten, die Sicht war nicht so berauschend. Der Sonnenaufgang am Poonhill war aber dennoch ein Erlebnis.
Bekomme es leider am iPad nicht hin die Filckrbilder vernünfig zu verlinken. Vielleicht kan das ja jemand übernehmen.

Gruss Markus
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Krankheits- (Infekt meiner Reisebegleitung) und wetterbedingt (durch Schneefall in höheren Höhen massive Lawinengefahr auf dem Weg ins Basecamp) haben wir die erste Wanderung früher abgebrochen und sind nach zwei Tagen in Pokhara nach Kathmandu gefahren.

In Pokhara aber hatten wir Glück. Die Tage zuvor hatte der Regen die Luft gereinigt, so dass am ersten Morgen der Blick auf die Himalayagipfel klar war. So sind wir mit einem nepalischen Freund zum Sonnenaufgang auf einen Aussichtsberg gefahren und haben dort fotografiert.

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Der Sonnenaufgang, bei dem man auf den Gipfeln sehen kann, wie das Licht scheinbar von Ost nach West wandert, war beeindruckend.
 
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Wunderschön! ... und wünsche dir ein bisschen Wetterumschwung für die nächsten Tage :)

Danke Bettina. In Sachen Wetter ist es derzeit hier nicht ganz stabil. Heute Nachmittag war hier im Kathmandutal Regen und Gewitter angesagt, und auch für die kommenden Tage sieht es ähnlich aus. Ich hoffe, dass sich das stabilisiert, bevor es auf die zweite Trekkingtour und dann insbesondere in die Höhe geht.

Daher noch mal ein Foto aus Pokhara. Als wir über den Gemüsemarkt geschlendert sind, sprach uns ein Nepali an und fragte, woher wir kommen. Als wir antworteten, dass wir aus Deutschland sind, hat er uns auf deutsch begrüßt und erzählt, dass er eine zeitlang in Frankfurt gearbeitet hat. Wir haben uns eine Zeitlang unterhalten und als Abschluss des Gesprächs habe ich ihn auf nepali um ein Porträt gebeten. Lächelnd sagte er "huncha" (ja)!

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Ich reise wiederum sehr gerne hier mit, Christoph ... :):up::up::up:

Und ich freue mich auf mehr ... :)
 
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Heute waren wir in Pashupatinath, dem wichtigsten Hindutempel in Nepal, der vom Flüsschen Bagmati durchflossen wird, an dessen Ufer die Toten verbrannt werden. Östlich des Bagmatis führen kleine Stufen bergan, und dort sitzen Saadhus. Eigentlich heilige Männer und Asketen scheinen sie an den Touristen aber ganz gut zu verdienen. Der hier gezeigte Saadhu hat uns ein Fotoalbum gezeigt, wo er mit verschiedenen bekannten Leuten zu sehen ist. Also eine Art hinduistischer Popstar. :D

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Das Verhalten vieler Touristen hat mich heute entsetzt. Stirbt ein Hindu, muss dessen ältester Sohn das Feuer unter dem Leichnahm anzünden. Heute war das ein Junge von vielleicht 12 Jahren, der bitterlich geweint hat. Ist die Öffenlichkeit einer solchen Zeremonie im Tempelbezirk mit regem Treiben schon Belastung genug, so wird dies nur umso größer, wenn aus nur wenigen Metern Entfernung mit Teleobjektiven auf die Szenerie gehalten wird. Ich bedauere, dass für ein vermeintlich gutes weil spektakuläres Foto in Ländern wie Nepal häufig einfache Regeln menschlichen Anstands über Bord geworfen werden.
 
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Bevor es noch einmal für ein paar Tage in die Berge ging, haben Jan und ich noch Bhaktapur besucht, die ruhigste und damit entspannteste drei drei alten Königsstädte im Kathmandutal. Dadurch, dass weite Teile der Altstadt für Verkehr gesperrt sind bzw. der Verkehr deutlich reduziert ist, spielt sich das Leben noch einmal mehr auf der Straße ab. Kinder spielen draußen, die alten Menschen sitzen zum Plausch im Schatten.

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Eigentlich war dann ein Trekking im Manaslu Himal geplant, was allerdings am Permit scheiterte und so auf ein anderes Mal warten muss (man braucht mindestens 2 Ausländer, um ein solches Permit zu bekommen). So bin ich mit Sange, einem befreundeten Trekking-Guide, ein paar Tage zu den Seen von Gosainkund gewandert und werde in den kommenden Tagen das Newari Neujahrsfest im Kathmandutal fotografieren, bevor es dann kommende Woche nach hause geht. Da dieses Festival in Bhaktapur besonders intensiv gefeiert wird, werden in den kommenden Tagen Bilder aus dieser kleinen Königsstadt folgen.
 
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Hi Chris,
das ist natürlich ärgerlich wenn eine Tour an Formalitäten scheitert. Du kannst
die Zeit aber sicher dennoch genießen.

Grüße aus der Heimat :)
 
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das ist natürlich ärgerlich wenn eine Tour an Formalitäten scheitert. Du kannst
die Zeit aber sicher dennoch genießen.

Danke Matze. Definitiv. Die Tage auf dem Weg zu den Gosainkund Seen waren auch schön, und für die nächsten Tage bleibt das Bisket Jatra Festival in Bhaktapur. Beides neu und spannend.

Hier noch ein Bild von der Himalaya Kulisse bei Laurebina Yak. Bei den Bergen handelt es sich um Gipfel aus dem Ganesh-Himal.

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Für einen kurzen Moment war heute der Schrecken in den Gesichtern zurück, den ich vom letzten April noch in Erinnerung habe. Abends gegen 19.00 Uhr hat es ordentlich gerumst ... ein richtig starkes Nachbeben. Menschen sind erst einmal aus den Häusern gerannt und mussten den ersten Schreck verdauen.
Zum Glück hat es aber offenbar keine größeren Schäden gegeben, so dass sich die Situation schnell beruhigt hat. Nur das aufgeregte Gebell der Hunde war noch länger zu vernehmen.

Der Rest des Tages war von einer deutlich anderen Stimmung geprägt. Ich habe ihn in Bhaktapur (einer der drei Königsstädte im Kathmandutal) verbracht, wo heute das Bisket Jatra Festival begonnen hat. Die nächsten Tage werde ich mich vor Ort einquartieren, damit ich mir das in Ruhe anschauen kann.

Unter anderem werden hölzerne Tempel durch die Altstadt gezogen. Mal nur in eine Richtung. Mal wie beim Tauziehen als Wettstreit verschiedener Stadtteile.

Den Anfang haben die Kinder machen können, mit einem kleineren Holztempel und "Halbstarken", die die Kleinen lautstark vom Tempelgefährt aus angefeuert haben.

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Ich freue mich auf die nächsten Tage dort vor Ort und bin gespannt darauf, was mir da noch so vor die Linse laufen wird. ;)
 
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Wie gesagt habe ich mich noch mal für ein paar Tage in Bhaktapur einquartiert, direkt neben dem mächtigsten Tempel Nepal, dem Nyatapola. Diese 5-stöckige Pagode wurde durch das Beben letztes Jahr nur leicht beschädigt.

Nachmittags bin ich durch die Straßen Bhaktapurs geschlendert und rechtzeitig zum Sonnenuntergang habe ich es mir auf der Dachterrasse des Hotels gemütlich gemacht. Bei Chicken Butter Masala, Bier und dieser Aussicht.

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Blending (so gut es am Laptop ohne Maus und alles andere geht) aus zwei Aufnahmen, die mit einer halben Stunde Zeitunterschied entstanden sind.
 
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Chicken Masala, Bier und diese Aussicht - das fand ich auch toll. Super, Christoph, dass du meine Erinnerungen weckst!
 
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Chicken Masala, Bier und diese Aussicht - das fand ich auch toll. Super, Christoph, dass du meine Erinnerungen weckst!

Freut mich ... wobei mir ein Chicken Butter Masala in Kathmandu in deutlich intensiverer Erinnerung ist, wenngleich da die Aussicht nicht so toll ist. Aber nach dem Tag heute wird es in Kathmandu vielleicht auch ne vegetarische Mahlzeit. Aber dazu gleich mehr.

Nach dem ersten Höhepunkt des Bisket Jatra festivals schien es fast so, als müsste die Stadt erst einmal ordentlich durchatmen und Schwung für den nächsten Höhepunkt gewinnen. Lediglich auf dem Platz unterhalb des Nyatapola Tempels war es geschäftiger als sonst, wobei hier auffallend viele Hühner und Hähne verkauft wurden.

Seit heute Morgen weiß ich, warum. Der Hotelbesitzer riet mir dazu, früh aufzustehen und zu dem einen der beiden hölzernen Festwagen zu gehen. Gesagt getan!

Am Nyatapola Tempel noch die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm, eine alte Frau raucht gemütlich ihre Zigarette, ein paar Händler breiten ihre Auslagen aus.



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Ein paar Meter weiter eine ganz andere Welt. An dem mit einer Statue einer hinudistischen Gottheit geschmückten Holztempel wurden allerlei Opfergaben dargebracht. Meist Blumen, Eier, Reis und dergleichen. Aber darüber hinaus auch etliche Hühner / Hähne, die auf dem Tempel von ein paar Halbstarken mit fast antik anmutenden Klingen geköpft wurden und deren Blut auf dem Holztempel verteilt wurde. Danach wurden Kopf samt Körper den Besitzern zurück gegeben, die sich mit einer kleinen Geldspende bedankt haben.
Ich vermute, dass es hier heute Abend in fast jedem Haushalt ein Chicken Curry zum Essen geben wird.

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Auch das ist Nepal. Von den großen Religionen dieser Welt scheint mir der Hinduismus eine der archaischsten zu sein. Unheimlich freundliche Menschen, aber die religiösen Feste sind von Riten und Opfergaben geprägt, die uns (vermeintlich Zivilisierten) fremd sind.

Mehr Bilder vom Nachmittag folgen bzw. auf meiner Homepage
 
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Nach dem Gemetzel gestern morgen hat sich das Fest dann erstmal wieder etwas beruhigt, bevor am späten Vormittag ein Festbaum (ähnlich unserem Mainbaum) aufgestellt wurde und vor allen Dingen nachmittags der hölzerne Tempel wieder bewegt wurde. Diesmal von seinem Platz eine Straße bergab in die Unterstadt.
In dem Bereich, wo er stand, hat er sich ordentlich verkeilt, so dass die Menge fast eine halbe Stunde brauchte, um ihn aus dieser Lage zu befreien.
Beim ruckartigen Ziehen an den dicken Seilen hat die hölzerne Konstruktion geächzt, und stellenweise hatte es fast den Anschein, als würde ein Holzteil nachgeben und der Tempel in sich zusammenstürzen.
Aus dieser Lage befreit, wurde den eine weitere Statue auf den Tempel gebracht und los ging die Fahrt in das tiefer gelegene Stadtviertel. Mitten durch die Menschenmassen hindurch.
Jeder Meter, der dabei zurück gelegt wurde, wurde von frenetischen Begeisterungsrufen begleitet. Eine eigentümliche Atmosphäre.

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