Großer Sigma-Weitwinkeltest: 14/2,8 vs. 14/3,5. Wird auch beachtet: 15-30/3,5-4,5
Hallo Foristi,
da ja in letzter Zeit hier öfter nach den im Titel erwähnten Linsen gefragt wurde und, wie es der Zufall will, alle drei derzeit im Haushalt sind, hab ich mal verglichen.
Zunächst mal der äußere Eindruck: alle drei wirken sehr solide, das 14/3,5 ist sehr klein und kompakt, nicht größer als mein Fischauge, das 14/2,8 ist ein ziemlicher Brocken mit einer riiiiieeeeesigen Frontlinse, das 15-30 ist aber noch größer, wenn auch leichter. Alle drei haben einen Blendenring, das 14/2,8 hat einen eingebauten Ultraschallmotor, die anderen beiden brauchen eine Schraube. Interessant: Beim 14/3,5 ist unendlich links, wie bei den Nikkoren auch, die anderen beiden fokussieren annersrum.
14/2,8 und 15-30 sind Innenfokussiert, 14/3,5 hat Hintergliedfokussierung. D.h.: Bei allen dreien dreht oder bewegt sich die Frontlinse nicht beim Fokussieren, beim 15-30 wohl aber beim Zoomen. Alle drei haben eine fest eingebaute Metallgeli.
Manuelles Fokussieren klappt bei allen drei ganz gut mit dem Fokusindikator der Kamera, der Stellweg ist ausreichend groß und auch einigermaßen gedämpft, beim 14/3,5 vielleicht etwas zu leichtgängig. AF ist bei den Festbrennweiten äußerst fix, beim Zoom ziemlich lahm, bei allen Dreien aber treffsicher.
Optische Leistung: Bis auf das 14/3,5er sind die Linsen bereits bei Offenblende so gut, daß man bei echten Bildern keine Qualitätseinbußen befürchten muß, bei der sprichwörtlichen Ziegelwand sind die Ecken bei Offenblende etwas matschig, bei Blende 8 sind die Ecken bei allen dreien scharf, bis auf die ganz extremen Ecken, die sind auch bei Blende 8 noch etwas wischiwaschi. Wir reden aber über die letzten 20 Pixel oder so! Auf echten Bildern wird das keinem Menschen auffallen.
Verzeichnung: Ganz klarer Testsieger: Das 14/2,8, nahezu verzeichnungsfrei. Ganz übel: 14/3,5, fast schon fischaugenmäßig anmutende tonnenförmige Verzeichnung. Dazwischen: das 15-30 bei 15mm, ab 22mm ist auch dieses praktisch verzeichnungsfrei.
Vignettierung: Beim 14/3,5 übelst, selbst bei Blende 8 noch deutlich. Dazu kommen schwarze Ecken, die auch bei Blende 22 nicht verschwinden und so aussehen, als sei die Geli schief aufgesetzt - kann aber ja nicht sein, die ist ja fest montiert. Bei den anderen beiden deutliche Vignettierung bei Offenblende, die bis Blende 8 aber vollkommen verschwindet - wie auch zu erwarten.
Reflexverhalten: Alle drei nehmen sich nicht viel. Am besten schneidet erstaunlicherweise das kleine 14/3,5 ab, mit nur knappem Vorsprung vorm 14/2,8, das wiederum nur knapp vorm 15-30 liegt. Alles in allem ist die Reflexneigung doch sehr ausgeprägt und kann bei Bildern mit Sonne drauf sehr schnell stören.
Bokeh: Beim 14/3,5 bei Offenblende sehr seltsam, kann man aber für lustige Kreativeffekte verwenden. Bei den anderen beiden und bei dem Kleinen abgeblendet (Blende 4 reicht schon) doch sehr angenehm.
Nahgrenze: 18cm bei den Festbrennweiten, 30cm beim Zoom. Klarer Punkt für die Festbrennweiten und der Grund für meinen Umstieg.
Fazit: Die beiden neueren EX-Linsen kann ich bedenkenlos jedem empfehlen, das kleine 14/3,5 schlägt sich gar nicht so schlecht, wird aber dann vom 14/2,8 doch deutlich übertroffen, das mich sogar zehn Euro billiger kam (und ich hab einen 52er-Polfilter dazu geschenkt bekommen ). Das Zoom ist eigentlich auch sehr gut, fällt aber wegen der schlechten Nahgrenze und der Größe für mich raus.
Und gerade die Baugröße lässt mich hadern, welches ich am Ende behalte: Das 14/2,8 ist schon deutlich größer und schwerer als das schnuckelige 14/3,5... Hab mich dann aber doch für das 2,8er entschieden, das 3,5er geht zurück.
Und ein 15-30 hätt ich dann noch zu verkaufen.
Im nächsten Beitrag folgen ein paar Bilder.
Gruß Erik
PS: Alle drei an einer D700 getestet.
Hallo Foristi,
da ja in letzter Zeit hier öfter nach den im Titel erwähnten Linsen gefragt wurde und, wie es der Zufall will, alle drei derzeit im Haushalt sind, hab ich mal verglichen.
Zunächst mal der äußere Eindruck: alle drei wirken sehr solide, das 14/3,5 ist sehr klein und kompakt, nicht größer als mein Fischauge, das 14/2,8 ist ein ziemlicher Brocken mit einer riiiiieeeeesigen Frontlinse, das 15-30 ist aber noch größer, wenn auch leichter. Alle drei haben einen Blendenring, das 14/2,8 hat einen eingebauten Ultraschallmotor, die anderen beiden brauchen eine Schraube. Interessant: Beim 14/3,5 ist unendlich links, wie bei den Nikkoren auch, die anderen beiden fokussieren annersrum.
14/2,8 und 15-30 sind Innenfokussiert, 14/3,5 hat Hintergliedfokussierung. D.h.: Bei allen dreien dreht oder bewegt sich die Frontlinse nicht beim Fokussieren, beim 15-30 wohl aber beim Zoomen. Alle drei haben eine fest eingebaute Metallgeli.
Manuelles Fokussieren klappt bei allen drei ganz gut mit dem Fokusindikator der Kamera, der Stellweg ist ausreichend groß und auch einigermaßen gedämpft, beim 14/3,5 vielleicht etwas zu leichtgängig. AF ist bei den Festbrennweiten äußerst fix, beim Zoom ziemlich lahm, bei allen Dreien aber treffsicher.
Optische Leistung: Bis auf das 14/3,5er sind die Linsen bereits bei Offenblende so gut, daß man bei echten Bildern keine Qualitätseinbußen befürchten muß, bei der sprichwörtlichen Ziegelwand sind die Ecken bei Offenblende etwas matschig, bei Blende 8 sind die Ecken bei allen dreien scharf, bis auf die ganz extremen Ecken, die sind auch bei Blende 8 noch etwas wischiwaschi. Wir reden aber über die letzten 20 Pixel oder so! Auf echten Bildern wird das keinem Menschen auffallen.
Verzeichnung: Ganz klarer Testsieger: Das 14/2,8, nahezu verzeichnungsfrei. Ganz übel: 14/3,5, fast schon fischaugenmäßig anmutende tonnenförmige Verzeichnung. Dazwischen: das 15-30 bei 15mm, ab 22mm ist auch dieses praktisch verzeichnungsfrei.
Vignettierung: Beim 14/3,5 übelst, selbst bei Blende 8 noch deutlich. Dazu kommen schwarze Ecken, die auch bei Blende 22 nicht verschwinden und so aussehen, als sei die Geli schief aufgesetzt - kann aber ja nicht sein, die ist ja fest montiert. Bei den anderen beiden deutliche Vignettierung bei Offenblende, die bis Blende 8 aber vollkommen verschwindet - wie auch zu erwarten.
Reflexverhalten: Alle drei nehmen sich nicht viel. Am besten schneidet erstaunlicherweise das kleine 14/3,5 ab, mit nur knappem Vorsprung vorm 14/2,8, das wiederum nur knapp vorm 15-30 liegt. Alles in allem ist die Reflexneigung doch sehr ausgeprägt und kann bei Bildern mit Sonne drauf sehr schnell stören.
Bokeh: Beim 14/3,5 bei Offenblende sehr seltsam, kann man aber für lustige Kreativeffekte verwenden. Bei den anderen beiden und bei dem Kleinen abgeblendet (Blende 4 reicht schon) doch sehr angenehm.
Nahgrenze: 18cm bei den Festbrennweiten, 30cm beim Zoom. Klarer Punkt für die Festbrennweiten und der Grund für meinen Umstieg.
Fazit: Die beiden neueren EX-Linsen kann ich bedenkenlos jedem empfehlen, das kleine 14/3,5 schlägt sich gar nicht so schlecht, wird aber dann vom 14/2,8 doch deutlich übertroffen, das mich sogar zehn Euro billiger kam (und ich hab einen 52er-Polfilter dazu geschenkt bekommen ). Das Zoom ist eigentlich auch sehr gut, fällt aber wegen der schlechten Nahgrenze und der Größe für mich raus.
Und gerade die Baugröße lässt mich hadern, welches ich am Ende behalte: Das 14/2,8 ist schon deutlich größer und schwerer als das schnuckelige 14/3,5... Hab mich dann aber doch für das 2,8er entschieden, das 3,5er geht zurück.
Und ein 15-30 hätt ich dann noch zu verkaufen.
Im nächsten Beitrag folgen ein paar Bilder.
Gruß Erik
PS: Alle drei an einer D700 getestet.