Den Test zur Filterreihenfolge habe ich durchgeführt. Das polarisierte Licht kam von einem TFT-Bildschirm, weiße Fläche in Powerpoint.
Filterkombinationen:
Reihenfolge 1: Objektiv/Graufilter/Polfilter (Durchmesser 72 mm)
und
Reihenfolge 2: Objektiv/Polfilter/Graufilter (Durchmesser 72 mm)
Ergebnis:
beide Reihenfolgen liefern gleiche optische Ergebnisse (hab's ja anders erwartet!)
Es gibt keinen wahrnehmbaren Unterschied zwischen den 2 Filterarrangements. Habe allerdings keine Instrumente zur Helligkeitsmessung verwendet, sondern ausschließlich mit dem Auge kontrolliert. In beiden Filterreihenfolgen wird beim 360 Grad Drehen des Polfilters das polarisierte Bildschirmlicht zunehmend bis zu 100% gefiltert (Bildschirm schwarz) bzw. wieder durchgelassen. Das polarisierte Licht wird mit genau so gefiltert wie ohne Graufilter. Direkt über dem oberen Bildschirmrand hatte ich zur Kontrolle Außenlicht durch das Fenster im Sucher (dichte Wolken und Regen). Die Intensität des Tageslichts blieb bei jedem Drehwinkel des Polfilters gleich hell bzw. dämmrig wegen des Graufilters. Das Tageslicht bestand somit aus Streulicht ohne nennenswerten polarisierten Anteil.
Fazit:
• Grau- und Polfilter lassen sich für spezielle Aufnahmesituationen gut miteinander kombinieren.
• Der B+W Graufilter 106 hat (wenn überhaupt) nur minimale Streueffekte und beeinflusst polarisiertes Licht nicht wahrnehmbar
• Die Reihenfolge der Filter spielt keine Rolle.
Wolken streuen das Licht, daher wird die Polarisation zerstört. Ein guter Graufilter sollte nur Anteile des Lichtes absorbieren und die Polarisation daher erhalten. Experimente kann ich aber mangels Graufilter nicht machen.
Ist mein Argument mit der Einstellung falsch? Sieht man durch das Objektiv genug, um bei zwei Filtern hintereinander die Auswirkung des Polfilters richtig zu erkennen?
@ Martin: Korrekt, bei Verwendung des Graufilters (1,8 – ca. Faktor 64, d.h. 6 Blendenstufen) siehst Du kaum mehr was durch den Sucher. Das Sucherbild ist gerade noch wahrnehmbar, wenn das Auge adaptiert ist, d.h. bei offener Pupille. Die Polfilterwirkung bei gleichzeitig vorhandenem Graufilter kann ich an den Lichtreflexen auf dem Wasser noch einigermaßen erkennen und einstellen. Mit wolkenlosem Himmel im Sucher ist es schwieriger auszumachen, wie die Drehung des Polfilters wirkt, d.h. ob und wie stark der gewünschte Effekt z.B. den Blauton verändert.
Bei der beschriebenen Filterkombination empfiehlt es sich, erst den Polfilter zu montieren, bis zur gewünschten Wirkung zu drehen und dann den Graufilter aufzuschrauben, ohne die Kameraposition und die Einstellung des Polfilters zu verändern.
Gruß
Klaus