Graufilter plus Polfilter - welche Reihenfolge?

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Hallo Klaus,

(...)
Bin kein Physiker (...)

Ich schon, daher würde mich interessieren, was bei Deinem Test

(...)
Ich teste die Filterreihenfolge aus. Da draußen zur Zeit draußen der dicke Graufilter aufgezogen ist, in der Hütte. Eine gute Quelle für polarisiertes Licht ist ein Flachbildschirm, zur Not ein Handy Display. Werde berichten.

Grüsse Klaus

herauskommt. Wolken streuen das Licht, daher wird die Polarisation zerstört. Ein guter Graufilter sollte nur Anteile des Lichtes absorbieren und die Polarisation daher erhalten. Experimente kann ich aber mangels Graufilter nicht machen.
Ist mein Argument mit der Einstellung falsch? Sieht man durch das Objektiv genug, um bei zwei Filtern hintereinander die Auswirkung des Polfilters richtig zu erkennen?

Viele Grüße

Martin
 
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Den Test zur Filterreihenfolge habe ich durchgeführt. Das polarisierte Licht kam von einem TFT-Bildschirm, weiße Fläche in Powerpoint.

Filterkombinationen:

Reihenfolge 1: Objektiv/Graufilter/Polfilter (Durchmesser 72 mm)

und

Reihenfolge 2: Objektiv/Polfilter/Graufilter (Durchmesser 72 mm)


Ergebnis:

beide Reihenfolgen liefern gleiche optische Ergebnisse (hab's ja anders erwartet!)

Es gibt keinen wahrnehmbaren Unterschied zwischen den 2 Filterarrangements. Habe allerdings keine Instrumente zur Helligkeitsmessung verwendet, sondern ausschließlich mit dem Auge kontrolliert. In beiden Filterreihenfolgen wird beim 360 Grad Drehen des Polfilters das polarisierte Bildschirmlicht zunehmend bis zu 100% gefiltert (Bildschirm schwarz) bzw. wieder durchgelassen. Das polarisierte Licht wird mit genau so gefiltert wie ohne Graufilter. Direkt über dem oberen Bildschirmrand hatte ich zur Kontrolle Außenlicht durch das Fenster im Sucher (dichte Wolken und Regen). Die Intensität des Tageslichts blieb bei jedem Drehwinkel des Polfilters gleich hell bzw. dämmrig wegen des Graufilters. Das Tageslicht bestand somit aus Streulicht ohne nennenswerten polarisierten Anteil.

Fazit:

• Grau- und Polfilter lassen sich für spezielle Aufnahmesituationen gut miteinander kombinieren.
• Der B+W Graufilter 106 hat (wenn überhaupt) nur minimale Streueffekte und beeinflusst polarisiertes Licht nicht wahrnehmbar
• Die Reihenfolge der Filter spielt keine Rolle.


Wolken streuen das Licht, daher wird die Polarisation zerstört. Ein guter Graufilter sollte nur Anteile des Lichtes absorbieren und die Polarisation daher erhalten. Experimente kann ich aber mangels Graufilter nicht machen.
Ist mein Argument mit der Einstellung falsch? Sieht man durch das Objektiv genug, um bei zwei Filtern hintereinander die Auswirkung des Polfilters richtig zu erkennen?


@ Martin: Korrekt, bei Verwendung des Graufilters (1,8 – ca. Faktor 64, d.h. 6 Blendenstufen) siehst Du kaum mehr was durch den Sucher. Das Sucherbild ist gerade noch wahrnehmbar, wenn das Auge adaptiert ist, d.h. bei offener Pupille. Die Polfilterwirkung bei gleichzeitig vorhandenem Graufilter kann ich an den Lichtreflexen auf dem Wasser noch einigermaßen erkennen und einstellen. Mit wolkenlosem Himmel im Sucher ist es schwieriger auszumachen, wie die Drehung des Polfilters wirkt, d.h. ob und wie stark der gewünschte Effekt z.B. den Blauton verändert.

Bei der beschriebenen Filterkombination empfiehlt es sich, erst den Polfilter zu montieren, bis zur gewünschten Wirkung zu drehen und dann den Graufilter aufzuschrauben, ohne die Kameraposition und die Einstellung des Polfilters zu verändern.

Gruß

Klaus
 
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Da es sinnvoll sein könnte, Slim-Versionen der Filter zu verwenden erübrigt sich die Frage vielleicht schon, weil Slim-Polfilter mit Aussengewinde Seltenheitswert haben (aber es gibt sie, habe mir nämlich aus gliechem Grund (Kombi Grau/Pol) beide mit Aussengewinde gekauft. (...und nie in Kombi benutzt!:hehe:).
Gruß, Dirk
 
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Natürlich macht es Sinn, mehrere Filter zu kombinieren. Ggf. kann es in Deinem Beispiel sogar sinnvoll sein, noch einen Grau-Verlaufsfilter hinzuzufügen.

M.E. sollte man aus fotopraktischen Gründen so vorgehen: Polfilter auf das Objektiv. Die "richtige" Stellung und Belichtungszeit ermitteln und in Position M fixieren. Dann den Graufilter davorsetzen und die - irgendwann einmal ermittelte - Belichtungskorrektur angeben. Wenn zusätzlich noch ein Grauverlaufsfilter Verwendung finden soll, dann müßte als zweiter Schritt die richtige Belichtung unter Einschluß dieses Filters ermittelt werden, den würde ich dann als letztes vor die Kombination halten.

Wenn man den Graufilter erst auf das Objektiv macht, wird es nur sehr schwer möglich sein, die Bildwirkung des Polfilters zu bewerten, jedenfalls dann, wenn es ein sehr starke Graufilter ist, wie z.B. der Hoya 400ND.

Ein Beispiel der Kombination von Graufilter (Hoya 400D) und Verlauf-Grau (Singh-Rhay 5-Soft) habe ich z.B. hier. Ggf., z.B. bei störenden Spiegelungen in Blattwerk etc. hätte man noch einen Polfilter verwenden können oder müssen, und den hätte ich dann - wie gesagt - schon aus praktischen Gründen als erstes montiert und justiert.


D2S_1490.jpg
 
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Ich setze Cokin System ein. Ich denke die wissen wie es geht. Und da ist nur die Kombination Objektiv/Polfilter/Graufilter möglich.
 
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Das hat aber einen anderen Grund. Die Polfilter müssen ja drehbar sein, und das geht bei der Konstruktion des Cokin-Filterhalters nur in der vordersten Position.

In der Sache glaube ich aber, dass es tatsächlich physikalisch oder optisch betrachtet egal ist in welcher Reihenfolge die Filter angebracht werden. Praktische oder konstruktive (Cokin-Filterhalte) Gründe sind da m.E. weit eher einschlägig.
 
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Das hat aber einen anderen Grund. Die Polfilter müssen ja drehbar sein, und das geht bei der Konstruktion des Cokin-Filterhalters nur in der vordersten Position.

In der Sache glaube ich aber, dass es tatsächlich physikalisch oder optisch betrachtet egal ist in welcher Reihenfolge die Filter angebracht werden. Praktische oder konstruktive (Cokin-Filterhalte) Gründe sind da m.E. weit eher einschlägig.

Leute, was habe ich vier Jahre lang studiert, wenn es hier doch wieder jeder besser weiß?

Die richtige Reihenfolge ist und bleibt Ojektiv => Graufilter => Polfilter.

Ergebnis:

beide Reihenfolgen liefern gleiche optische Ergebnisse (hab's ja anders erwartet!)

Es gibt keinen wahrnehmbaren Unterschied zwischen den 2 Filterarrangements. Habe allerdings keine Instrumente zur Helligkeitsmessung verwendet, sondern ausschließlich mit dem Auge kontrolliert. In beiden Filterreihenfolgen wird beim 360 Grad Drehen des Polfilters das polarisierte Bildschirmlicht zunehmend bis zu 100% gefiltert (Bildschirm schwarz) bzw. wieder durchgelassen. Das polarisierte Licht wird mit genau so gefiltert wie ohne Graufilter. Direkt über dem oberen Bildschirmrand hatte ich zur Kontrolle Außenlicht durch das Fenster im Sucher (dichte Wolken und Regen). Die Intensität des Tageslichts blieb bei jedem Drehwinkel des Polfilters gleich hell bzw. dämmrig wegen des Graufilters. Das Tageslicht bestand somit aus Streulicht ohne nennenswerten polarisierten Anteil.

Es mag durchaus sein, dass du den Unterschied nicht siehst. Es kann durchaus sein, dass keinen nennenswerten Unterschied gibt.

Dennoch ist es eine Frage aus der Physik. Und ja, wenn alles so wäre, wie in der Theorie, dann wäre es wirklich egal in welcher Reihenfolge: Der Graufilter lässt einen Teil des Lichtes ungehindert durch, einen anderen filtert er komplett aus.

Nur, so perfekt ist kein Graufilter. Es gibt immer Streulicht und Phasenverschiebungen und und und. Es bleibt zwar alles minimal - und ist somit wohl nur selten zu sehen - doch es ist sicher messbar.

Ich will niemanden davon abhalten, die Reihenfolge anders zu wählen. Er darf auch gerne beweisen, wie toll die Ergebnisse sind. Aber es gibt nun mal nur eine richtige Reihenfolge.

Genauso, wie es einen Unterschied macht, ob man nun zuerst einen Diffusor oder eine Orange-Folie vor eine Lampe (oder Blitz) montiert.
 
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Leute, was habe ich vier Jahre lang studiert, wenn es hier doch wieder jeder besser weiß?

Die richtige Reihenfolge ist und bleibt Ojektiv => Graufilter => Polfiter

Heiko, ich habe nicht behauptet, etwas - in der Theorie - besser zu wissen, sondern aus der Praxis berichtet. Und in der Praxis ist Deine "richtige" Reihenfolge allenfalls bei einem ganz schwachen Graufilter brauchbar, schlicht, weil Du die Wirksamkeit Deiner Polfiltereinstellung im Sucher nicht mehr beobachten kannst.

Insofern mag jeder beim Fotografieren abwägen, ob er mit theoretisch "richtiger" Filterreihenfolge arbeiten oder mit vielleicht "falscher" Reihenfolge möglichst vorhersehbar seine Bildideen verwirklichen will.
 
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