Und danach geht es dann tatsächlich unter Tage. Es werden jetzt nur noch wenige Bilder kommen, da das Licht natürlich nur noch sehr spärlich scheint. Außerdem ist es sehr eng und feucht und unsere 11-köpfige Gruppe ist zügig unterwegs. Einer der Gruppe hat das "Rücklicht" bekommen und passt peinlich genau auf, dass niemand verloren geht. Stehenbleiben und in Ruhe ein Bild machen ist nicht.
Trotzdem bin ich von der Qualität der Bilder wirklich überrascht, was Rauchen und Unschärfe betrifft. Sie sind alle mehr oder weniger aus der Hüfte geschossen. Alle Bilder sind übrigens ohne Blitz entstanden. Wie die Telefon-Bilder der anderen Teilnehmer aussehen möchte ich gar nicht wissen
Erster Stopp ist an einer Abzweigung, wo am Ende des Stollens eine der hölzernen Rollen ist, auf der die Seile für den Transport nach oben und unten aufgerollt sind. Von hier aus geht ein langes Drahtseil - zu Beginn waren das Hanfseile - zum eigentlich Wasserrad. Im Stollen gegenüber sind zwei lange Holzbalken, über die der Bermann den Wasserzulauf ins Rad gesteuert hat. Das Rad selbst sieht er nicht.
Wir gehen durch den Stollen weiter nach unten. Die Stollenwände sind zum Teil schillernd bunt von den ausgewaschenen Metallsalzen, die an manchen Stellen auch Tropfsteine bilden. Eine Besonderheit sind die grünen Stellen. Dort wächst Moos, das eigentlich hier nicht wachsen kann. Grund dafür ist die Beleuchtung der Gänge, die das einzige Licht für die Pflanze bringt.
Und dann kommen wir in eine der Radstuben. Zwar ist es ein Nachbau des Originals, aber dennoch ist die Technik absolut ersatunlich, wenn man bedenkt vor wie langer Zeit das erdacht und gebaut wurde. Zur Radstube führen separate Stollen, über die das Rad mit einem Durchmesser von knapp 10 Metern in Einzelteilen in den Berg gebracht wurde. Montiert wurde es erst hier. Die Leitern an der Seite lassen die Größe des Rades erahnen.
Hier sieht man, dass das Wasserrad zwei "Hälften" hat. Je nachdem in welche der beiden das Wasser geleitet wurde, drehte sich das Rad links oder rechts herum.
Unser Bergmann sieht in der hier erfundenen Technik sogar den Ursprung der Autobiltechnik, da eine Kreisbewegung über eine Art Pleuel in eine Vor- und Zurückbewegung transformiert und viele Meter über Stangen übertragen wird, bevor sie dann wieder von der Vor-Zurück- zu einer Kreisbewegung wird. Im Automotor sei das dann halt einfach umgekehrt mit der Kurbelwelle. Naja, vielleicht ist da ein bisschen die Euphorie mit ihm durchgegangen.