Ein Naturfotograf hat mir mal gesagt, dass diese Gabelform, bei der die Objektivhalterung wie eine Schaukel angebracht ist, nicht optimal ist. Es würde eine Schwingung wie bei einer Stimmgabel eintreten und eine Zeit lang benötigen, bis das Objektiv ruhig ist. Eine einseitige Aufhängung guter Qualität wäre deutlich besser.
Ich selbst benutze einen Videoneiger, habe aber noch nicht so viel Erfahrung mit langen Tüten.
Wie eine "schwingende Stimmgabel" kann ich mir nicht vorstellen, wenn ein schweres Objektiv-Kamera-System auf der Klemme der inneren Gabel fest und wackelfrei montiert ist und die verstellbaren Elemente fest fixiert sind. Bei mir schwingt da nix. Ich habe auf dem 393 bisher problemlos mit max. 600mm Brennweite (AF300/2.8 mit 2x TK) und mit 500mm (BIGMA) gearbeitet. Keine Verwackelungseffekte, keine Schwingungen, auch nicht bei Probeaufnahmen zur AF-Kalibrierung mit ultra-feinen gedruckten Testbildvorlagen, wo man jede noch so kleinen Unschärfe erkennen würde.
Vielleicht entsteht evtl so ein Stimmgabel-Effekt bei noch längeren Brennweiten >600mm oder oder auch im Bereich unter 300-500mm, aber dazu kann ich nichts sagen. Für diese kürzeren Brennweiten verwende ich i.d.R. andere Kopfsysteme. Möglicherweise gibt es ja auch irgendwo so was wie einen
Resonanzbereich, wo sich dann was aufschaukelt? Z. B. bei einer bestimmten Brennweite i.V.m. einem bestimmten Objektiv-Kamera-Systemgewicht o.ä.? So was ließe sich mit genauen Schwingungsmessungen und variablen Parametern herausfinden. Aber ob das wirklich von der Dimension her für den 'normalen' Fotoanwender relevant ist?
Was mich an dem Bügel aber stört, ist die eingeschränkte Beweglichkeit in der Vertikalen und die Sperrigkeit des Bügel beim Transport. Deshalb habe ich mir noch zusätzlich einen stabilen Einarm-Gimbal und einen großen gedämpften Videoneiger zugelegt.
Es gibt hier offensichtlich nicht das eine universale Kopf-System für schwere Teleobjektive, das für alle Situationen geeignet ist. Jede Montage-Alternative hat halt ihre Stärken und ihre Schwächen - man muss sie nur kennen und v.a. die Schwächen vermeiden. Und natürlich die jeweiligen Systeme nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Grenzen verwenden.
Nur im völlig unbelastetem Zustand wäre ein "Stimmgabeleffekt" natürlich denkbar, aber dann stört es mich überhaupt nicht.