Symbolisch zu denken und sich von einer synchronen und scheinbar realistischen Abbildungsweise zu lösen ist schonmal ein guter Ansatz. Aber leider ist Dein Ansatz zu gegenständlich. Es gibt materielle Symbole, die versteht jeder weil sie schon mit einem Komplex von Bedeutungen belegt sind (Waage, Ei,...). Was Du hier machst ist schon verwirrend. Das Symbol der Spirale hat erstmal keine negative Grundtendenz. Auch wird die Spirale als Form nicht deutlich genug herausgearbeitet, die Schnörkel und der Anschnitt sowie die schräge Ansicht verhindern eine klare Entschlüsselung der Boschaft "Spirale". Dann noch das Blatt in der Mitte. Damit kann man erstmal nichts anfangen, man denkt an Schnuck, Ornamente.
Ich denke hier liegt ein Missverständnis vor: Die Botschaft eines (Kunst)Gegenstandes, welche in einer Ausstellung mit allen Sinnen begreifbar wird (man kann das Teil evtl. anfassen, drehen, von verschiedenen Seiten betrachten, Kontextinformationen aufnehmen...) kann nicht einfach so in ein Foto konvertiert werden. Beides sind verschiedene Medien mit verschiedenen Nutzungskontexten. Dahinter liegt möglicherweise der uralte fotografische Fehlglaube, dass ein schönes Objekt sich auch notwendigerweise in einem schönen Foto bannen lässt. Ein schöner Augenblick, ein schönes Stück Natur... etc. Mit diesem Anspruch überfordern wir allerdings die Fotografie. Ein Fotoapparat ist kein "Welterfassungsgerät", dass alle Emotionen und normative Botschaften ohne weiteres aktives Hinzutun automatisch einfängt.
Was ich eigentlich sagen will lass das Eisenteil einerseits für sich wirken und die Fotos andererseits auch. Bsp: Fotografier nicht das Holocaust Mahnmahl, um den Versuch zu unternehmen, den Holocaust bildlich darzustellen. Das wäre absurd und kann nur schief gehen.
Ich würde alle materielle Symbolik weglassen und das fotografieren, um was es geht: Frauen.
A) Wie wäre es mit einer Serie über Frauen, denen in ihrem Leben Gewalt angetan wurde. Jede Frau erzählt ihre Geschichte in einem Interview. Dazu machst Du ein Bild, persönlich, individuell, sensibel... schau, was passiert. Ohne weiteres Konzept.
B) Such Dir ein Modell. Mach ein schlichtes Portrait von Ihr. Setze ihr eine Träne auf die Wagne. Mehr nicht, kein Rumschreien, kein Prügeln, kein doofes Rumagitieren. Glaubhaft bleiben.
Viele Grüße
Christoph
Edit: Mir ist eingefallen, dass meine Vorschläge die Frauen wieder mal nur als Opfer stigmatisieren. Das müsste man kritisch diskutieren. Daher wäre es besser, auch starke Elemente zu betonen. Also Portraits von starken Frauen, die gewisse Zustände überwunden haben... gibts ja schon, genau solche (Foto)Reportageprojekte.