Gewalt gegen Frauen! Studio vs. freie Wildbahn

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mike72

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Hallo zusammen,

möchte mich nach langer Mitlesezeit wiedermal hier beteiligen.

Der Titel ist vielleicht etwas erklärungsbedürftig, und deshalb möchte ich das hier auch tun:

Die Aufnahmen entstanden für eine Frauenberatungsstelle, die eine Gruppe Hobbyfotografen mit der Aufgabe betaut hat, Fotos zu machen die sich mit diesem Thema beschäftigen, und im Rahmen einer Ausstellung etwas für Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden sollen und auf die Problematik aufmerksam machen soll.

Hier nun meine zwei Varianten zum Thema:


#1 Studio




#2 freie Wildbahn






Was haltet ihr davon? Könnt ihr es zum Thema asozieren?

Welche Version gefällt besser?
 
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Was haltet ihr davon? Könnt ihr es zum Thema asozieren?

Weil meine Freundin und ich gerade die Steuererklärung machen lassen wir uns gerne ablenken :)

Aber irgendwie fällt uns überhaupt keine Assoziation der bilder zum Thema Gewalt gegen Frauen ein :fahne:

Wir haben dermassen keinen Schimmer, dass ich einfach mal frage: was ist das überhaupt für ein Gegenstand?
 
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Heikles Thema,
ich kann aber leider auch keine Verbindung zwischen den Bildern und der gewünschten Aussage herstellen.
 
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was ist das überhaupt für ein Gegenstand?

Spirale der Gewalt. Soll den ewigen Kreislauf in einer gewalttätigen Beziehung darstellen der immerwieder durch Ruhephasen unterbrochen wird. Das grüne Blatt in der Mitte soll die Möglichkeit darstellen, daß es möglicherweise doch Hoffnung und vielleicht sogar einen Ausweg in ein neues Leben gibt.

Gegenstand ist aus Schmiedeeisen und wurde für dieses Projekt von mir selbst hergestellt.

Wichtig war den "Auftraggebern" auch, daß nicht mit plakativer Gewalt gearbeitet wird, sondern eben mit subtilen Darstellungen.
 
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Moin,

die Darstellung war für mich etwas zu subtil. Es erfordert schon einiges an Phantasie, darin eine Spirale der Gewalt zu sehen, ich sehe sie auch nach der Erläuterung nicht.
 
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Hallo,
die Bilder mögen sehr schön sein, aber leider: Thema verfehlt.

Gruß Bremen
 
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Da hätte ich eher an eine Spirale aus Stachel- oder S-Draht gedacht, aber nicht an etwas Schmiedeeisernes.
 
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das ist die spirale der gewalt die sich um das zarte pflänzchen schließt ... oder davon ausgeht ?

in der oberen aufnahme sieht das zarte pflänzchen aber eher nach einen eisenhaken aus, im kontext zum thema käme mir eher ein unbekanntes sm-spielgerät in den gedanken ....

auf der zweiten aufnahme erkennt man mit und ohne themenkenntnis irgend ein ornamentteil aus schmiedeeisen ...

aufnahme 1 kommt technisch sauber

wirklich erschließen tut sich aber leider nichts.

gruß
klaus
 
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Auch wenn es vielleicht etwas entmutigend ist, aber auch ich vermag keine Assoziation zum Thema "Gewalt gegen Frauen" in dem von dir entworfenen Gegenstand finden.

Die Fotos sind technisch durchaus gelungen, nur sie transportieren meiner Meinung nach eben keine auf den ersten Blick eingängige Botschaft.
Das wird bei vielen Betrachtern Desinteresse erzeugen, weil man sich doch lieber über einen echten Eyecatcher zu einem Thema hinführen lässt.

Es bedarf dazu sicherlich keiner Gewaltdarstellung, aber Gewalt hinterlässt ja auch anderweitig sichtbare Spuren, die sich gut darstellen lassen.
 
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Abend,:)
ich finde es gut. gerade weil keine gewalt als aufdringliches symbol
enthalten ist. wenn man(n) bedenkt das gerade frauen, die gewalt
erlebt haben, das bild sehen werden, finde ich es sehr einfühlend.
ok, ohne einen text hinweis zur weiteren bedeutung geht viel
verloren vom inhalt. natürlich das erste bild.
DIRK.
 
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Erst wenn man weiß, wie sie gemeint sind, versteht man den Sinn der Bilder - das ist zwar das Gegenteil von plakativ, aber auch nicht wirklich hilfreich. Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Bilder dabei helfen sollen, Aufmerksamkeit für dieses Thema zu wecken - und das sollen sie ja wohl. Dazu müsste eine etwas plakativere Bildidee her; diese hier kann man u.U. einsetzen, um eine Broschüre über dieses Thema zu illustrieren oder sonstwie unterstützend zu wirken, wenn der Themenzusammenhang schon hergestellt ist. Und selbst da sind sie mir zu ästhetisierend - Gewalt gegen Frauen ist einfach alles andere als schön, und das sollte IMHO auch rüberkommen. An sich tolle Fotos, die aber ihrem Zweck nicht wie gewünscht dienen.
 
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Was haltet ihr davon?

Sehr schöne Schmiedeeisenarbeit :up:

Könnt ihr es zum Thema assozieren?

Die Symbolik ist eine sehr positive. Eine Spirale führt ruhig und gleichmäßig über allerlei Ornamente zu einer Mitte, aus welcher ein Blatt entspringt. Das heisst, die Bewegung kreist um ein vorgegebenes Ziel und findet ihr Ende im Erreichen desselben. Hier enstpringt die junge Pflanze und setzt die Bewegung in einer anderen Richtung fort. Da kann man sehr viel hinein interpretieren, aber kaum etwas Negatives, schon gar nicht eine Spirale der Gewalt.

Hoffnung auf ein neues Leben liegt nicht im Zentrum der Gewaltsspirale, sondern sie verlangt das Durchbrechen derselben. In der Spirale selbst kann Gewalt nur zu noch mehr Gewalt führen. Und die Gewaltspirale führt immer schneller nach unten, immer weiter weg von der Normalität.
 
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Nachsatz:

Rein fototechnisch gefällt mir das zweite Bild besser. Da kommt das Objekt als solches gut zur Geltung. Wie schon angemerkt hat man beim ersten Bild - insbesondere im Zusammenhang mit dem Gewaltbezug im Titel - spontan den Eindruck, eine eingerollte Peitsche vor sich zu haben, mit welcher man ungehorsame Zöglinge :pray: lehrt, wer die Herrin ist. :threat:
 
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Symbolisch zu denken und sich von einer synchronen und scheinbar realistischen Abbildungsweise zu lösen ist schonmal ein guter Ansatz. Aber leider ist Dein Ansatz zu gegenständlich. Es gibt materielle Symbole, die versteht jeder weil sie schon mit einem Komplex von Bedeutungen belegt sind (Waage, Ei,...). Was Du hier machst ist schon verwirrend. Das Symbol der Spirale hat erstmal keine negative Grundtendenz. Auch wird die Spirale als Form nicht deutlich genug herausgearbeitet, die Schnörkel und der Anschnitt sowie die schräge Ansicht verhindern eine klare Entschlüsselung der Boschaft "Spirale". Dann noch das Blatt in der Mitte. Damit kann man erstmal nichts anfangen, man denkt an Schnuck, Ornamente.

Ich denke hier liegt ein Missverständnis vor: Die Botschaft eines (Kunst)Gegenstandes, welche in einer Ausstellung mit allen Sinnen begreifbar wird (man kann das Teil evtl. anfassen, drehen, von verschiedenen Seiten betrachten, Kontextinformationen aufnehmen...) kann nicht einfach so in ein Foto konvertiert werden. Beides sind verschiedene Medien mit verschiedenen Nutzungskontexten. Dahinter liegt möglicherweise der uralte fotografische Fehlglaube, dass ein schönes Objekt sich auch notwendigerweise in einem schönen Foto bannen lässt. Ein schöner Augenblick, ein schönes Stück Natur... etc. Mit diesem Anspruch überfordern wir allerdings die Fotografie. Ein Fotoapparat ist kein "Welterfassungsgerät", dass alle Emotionen und normative Botschaften ohne weiteres aktives Hinzutun automatisch einfängt.

Was ich eigentlich sagen will lass das Eisenteil einerseits für sich wirken und die Fotos andererseits auch. Bsp: Fotografier nicht das Holocaust Mahnmahl, um den Versuch zu unternehmen, den Holocaust bildlich darzustellen. Das wäre absurd und kann nur schief gehen.

Ich würde alle materielle Symbolik weglassen und das fotografieren, um was es geht: Frauen.
A) Wie wäre es mit einer Serie über Frauen, denen in ihrem Leben Gewalt angetan wurde. Jede Frau erzählt ihre Geschichte in einem Interview. Dazu machst Du ein Bild, persönlich, individuell, sensibel... schau, was passiert. Ohne weiteres Konzept.
B) Such Dir ein Modell. Mach ein schlichtes Portrait von Ihr. Setze ihr eine Träne auf die Wagne. Mehr nicht, kein Rumschreien, kein Prügeln, kein doofes Rumagitieren. Glaubhaft bleiben.

Viele Grüße
Christoph

Edit: Mir ist eingefallen, dass meine Vorschläge die Frauen wieder mal nur als Opfer stigmatisieren. Das müsste man kritisch diskutieren. Daher wäre es besser, auch starke Elemente zu betonen. Also Portraits von starken Frauen, die gewisse Zustände überwunden haben... gibts ja schon, genau solche (Foto)Reportageprojekte.
 
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Spirale der Gewalt. Soll den ewigen Kreislauf in einer gewalttätigen Beziehung darstellen der immerwieder durch Ruhephasen unterbrochen wird. Das grüne Blatt in der Mitte soll die Möglichkeit darstellen, daß es möglicherweise doch Hoffnung und vielleicht sogar einen Ausweg in ein neues Leben gibt.

Gegenstand ist aus Schmiedeeisen und wurde für dieses Projekt von mir selbst hergestellt.

Wichtig war den "Auftraggebern" auch, daß nicht mit plakativer Gewalt gearbeitet wird, sondern eben mit subtilen Darstellungen.


Hallo, also ich hab das genau so verstanden und finde es echt Klasse!

vg Christian
 
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Jede Frau erzählt ihre Geschichte in einem Interview.

..ich kenne da sehr sehr gut eine Frau, die aus der Spirale rausgekommen ist....

...Aber darüber zu erzählen, oder es in Schmerzverzerrten Bildern darzustellen, würde sie nicht machen, einfach um es nicht noch einmal durchleben zu müssen. Es wird sicher auch Frauen geben, die es machen würden, um anderen Frauen in der Spirale zu helfen...

Aber nochmal zum Foto, mit einer passenden Assoziation finde ich es sehr treffend.

vg Christian
 
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Hallo mike 72,

also mit der entsprechenden Headline und einer hinführenden Subline, einer Andeutung im Copy, wäre das Teil sicher ein genial zu nennendes Motiv. Ich würde eher zu dem aus freier Wildbahn tendieren.

Gleichzeitig würde ich das Motiv in Klein als Schmuckstück, sozusagen als geheimes Zeichen der Gruppe derer, die sich befreit haben, in Umlauf bringen. Damit könnte echt was bewegt werden.

Gewalt gegen Frau ist so verabscheuungswürdig, das ich Deine Interpretation doch sehr gelungen finde.
Gruß
Stefan
 
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..Die Aufnahmen entstanden für eine Frauenberatungsstelle, die eine Gruppe Hobbyfotografen mit der Aufgabe betaut hat, Fotos zu machen die sich mit diesem Thema beschäftigen, und im Rahmen einer Ausstellung etwas für Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden sollen und auf die Problematik aufmerksam machen soll.

Hier nun meine zwei Varianten....

Was haltet ihr davon? Könnt ihr es zum Thema asozieren?

Welche Version gefällt besser?


Vom fototechnischen her ist das #2 für mich um Klassen besser.

Das Schmiedeeisenteil ist an sich sehr schön (zu schön?) gemacht.

Und Nein, ich kann das nicht mit dem Thema assoziieren, da müsste das Teil eher wie eine Peitsche ausschauen (ich gebe zu, ich bin Indy-Fan) , die könnte man auch in Form einer Spirale auslegen und innen einen grünen Zweig "montieren".
 
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