Gestern beim Reihern - Stativerprobung

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Roland L.

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Gestern habe ich mich mit Maik (Musall) und HaPe (Rieger) im Nuernberger Tiergarten getroffen um unsere Stative auszufuehren. Maik mit seinem Gitzo 1348 mit Burzinsky Kugelkopf und ich mit dem Gitzo 1349 mit Novoflex Classic Ball 5. (Das Stativ koennte ich uebrigens auch als Zeltgestaenge verwenden, wenn es voll ausgefahren ist).

Fazit:
1. Mit einem guten Stativ macht es richtig Spass zu fotografieren.
2. Ich finde der Burzinsky Kugelkopf ist einen Tick besser als der Novoflex. Es macht sich doch bezahlt, die ueberfluessigen Hochformataussparungen wegzulassen.

Fotografische Opfer waren wie meist die Reiher:
_20070427_D2X_2339.jpg

JPEG Fine, D2X, 300/2.8, ISO200, 1/1250, f5.0
 
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Ich seh schon: Nicht der Photograph macht das Bild sondern das Stativ - oder auch 'Bilder entstehen im Kopf' mal ganz anders interpretiert... ;)
Schönes Wochenende und noch viel Spaß beim 'zelten'!

Gruß
Dirk
 
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Roland,
eine (konstruktive) Frage.

Wenn ich mir den Hintergrund bei dem Bild ansehe, ist der Hintergrund nicht so toll wie vom 300/2.8 er gewohnt. War da ein VR im Spiel?

Nur neugierig,
Andy
 
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foxmulder schrieb:
...
Schönes Wochenende und noch viel Spaß beim 'zelten'!
...
Danke, aber vom Zelten bin ich vor 20 Jahren auf Staatskosten mittels einer 15 monatigen Schocktherapie kuriert worden ;>
Einzig die Aussicht auf ein gutes Foto koennte mich wieder zu so einer spartanischen Uebernachtungsweise bringen.
 
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AndyE schrieb:
Roland,
eine (konstruktive) Frage.

Wenn ich mir den Hintergrund bei dem Bild ansehe, ist der Hintergrund nicht so toll wie vom 300/2.8 er gewohnt. War da ein VR im Spiel?

Nur neugierig,
Andy
Isch abe dosch uberaupt kein VR.
Das rote im Hintergrund ist eine Sandsteinbruchwand und vieleicht trug das etwas harte Licht sein Uebriges zum unschoenen Hintergrund bei.
Hier mal eines ohne Hintergrund:
_20070427_D2X_2478.jpg
 
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rlechler schrieb:
Isch abe dosch uberaupt kein VR.
Das rote im Hintergrund ist eine Sandsteinbruchwand und vieleicht trug das etwas harte Licht sein Uebriges zum unschoenen Hintergrund bei.

Danke Roland für die Klarstellung .

LG, Andy
 
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rlechler schrieb:
Das Stativ koennte ich uebrigens auch als Zeltgestaenge verwenden, wenn es voll ausgefahren ist.
rlechler schrieb:
... auf Staatskosten mittels einer 15 monatigen Schocktherapie ...

Erinnert mich an einen Einsatz vor vielen Jahren. Mein Stativ war und ist das Gitzo Compact 5 (heisst heute G1505). Der Staat hatte mir damals einige Ausrüstung für den Milizfall mitgegeben (Ja ich weiss, dass das Eigentum der Republik ist und dass man das nicht privat verwenden darf. Nein, ich rufe nicht zur Nachahmung auf.), darunter einen grünlichgrauen Regenschutz. Ich saß damals mit dem 600er auf Haubentaucher an und hatte zur Tarnung den Regenschutz über mich und das Stativ gezogen, so daß nur das Objektiv durch die Gesichtsöffnung raus sah. Trotz dieser perfekten Tarnung hatte mich der (in geringem Abstand) vorbeifahrende Fischer entdeckt. Er konnte sich aber auf den Anblick keinen Reim machen, denn da ich mit dem Boot mitschwenkte, sah er das Objektiv immer genau von vorne. Da war also trotz Feldstecher nur eine Art grauer Kunststoffkegel mit einer etwa 13cm großen schwarzglänzenden Kugel an der Spitze zu erkennen.

Irgendwo habe ich noch ein Foto von einem Typen im grünen Gwandl, der mit dem Feldstecher mit verdutztem Gesicht in Richtung Kamera starrt.
 
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Hi,

nur um das noch ergänzend klar zu stellen: Ich war am gleichen Ort, zur gleichen Zeit, beim gleichen Licht, mein Stativ stand einen Metern eben dem von Roland und wie hatten gleich viel Zeit. Sogar die gleichen Models hatten wir vor der Linse. Trotzdem ist es mir nicht klar, wie man so ein hammermäßiges Bild prodzieren kann wie das erste von Roland. Man hat zwischen dem Auftauchen eines solchen Vogels hinter einem Baum bis zur Landung vielleicht 5 Sekunden Zeit. Dazwischen muss alles passen. Von der Belichtung über die Schärfe auf dem Auge bis zur Position der Flügel. Ich habe ca. 50 Fotos gereihert und die sind im Prinzip alle für die Tonne ... und zwar mit Anlauf.

Nachdem selbst mein bestes Bild auch nicht ansatzweise an das von Roland heranreicht mal als Gegendarstellung mein schlechteste Bild des Tages, bei dem so ziemlich alles schief gegangen ist und selbst der Reiher wie ein explodierender Rauschgoldengel aussieht. Da fängt man an und es läßt sich erahnen, wie weit der Weg ist, bis man so ein Bild wie das von Roland bekommt:

Img2007-04-27_0090.jpg


Erst wenn die Viecher still stehen, gehts etwas einfacher, wobei man sich durchaus nicht auf die Belichtungsautomatik verlassen sollte, sondern auch mal eine halbe Blende kleiner verwenden darf.

Img2007-04-27_0101.jpg


Und dann waren da noch zwei so Vögel:

Img2007-04-27_0081.jpg


Alles in allem mal wieder eine Lehrstunde :eek: Und: Mit dem Stativ fotografieren sich gute Bilder auch nicht alleine. Ewas "Können" braucht es wohl auch noch dazu :up: .

Viele Grüße
HaPe
 
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Hallo HaPe,

dann erlaeutere ich mal kurz meine Technik, um an Flugaufnahmen zu kommen:

1. Belichtung:
Nach vielen Fehlversuchen mit Belichtungsautomatik stelle ich die Belichtung nur noch manuell ein. Wichtig ist, dass der Vogel richtig belichtetet ist. Belichtungszeit fix auf ca. 1/1000 bis 1/1600. Dann nehme ich meist das Gruenzeugs an der Stelle, an der ich den Vogel haben will als Referenz und messe mit mittenbetonter Messart, dann korrigiere ich als Ausgangspunkt auf -1/3 bis -2/3 Blenden. Testfoto auf Gruenzeug, nach Spitzlichter und Histogramm korrigieren und zwar mit Blende und ISO. Wenn es geht, ein Tier das evtl. in weiterer Entfernung ist aber unter gleichen Lichtbedingungen als Messobjekt missbrauchen. Ich korrigiere bei so hartem Licht wie gestern so, dass ich als Spitzlichter nur noch ganz kleine Punkte habe. Wichtig bei mir, da ich zur Zeit nur JPEGs mache und ich daher von von Anfang an ein auf +- 1/3 Blende richtiges Ergebnis brauche.
Bei der Blende versuche ich zwischen 4 und 8 zu bleiben.

2. Autofocus:
Bei unruhigem Hintergrund wie gestern nur das mittlere Focusfeld, bei klarem Himmel das mittlere Feld plus vier Felder aussen rum (1. Stellung nach single). Focusierung auf LockOn und Continous Autofocus. Wenn sich der Vogel naehert, tippe ich immer nur kurz auf den Ausloeser um den Focus grob nachzufuehren, erst wenn das Tier in der Naehe des gewuenschten Aufnahmeortes ist, locke ich den Focus und druecke den Ausloeser auf Dauerfeuer durch. Nach dem zweiten bis dritten Bild sitzt der Focus dann meist.

Natuerlich habe ich auch so noch massig Ausschuss, aber der Nuernberger Tiergarten ist ja ein prima Testgelaende.
 
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War nett. Ich poste demnächst auch noch ein, zwei Bilder, muss aber noch warten, da ich auf Reisen bin und das über GPRS nicht so lustig ist.

Da ich da Bigma verwende, muss ich mich mit f/8 begnügen und 1/640 bei ISO 200 oder so. Geht aber auch, und scharfe Flugbilder kommen da auch raus, wobei ich die mit dem alten Stativ nicht so hinbekommen hatte. Das wird allerdings hauptsächlich daran gelegen haben, daß ich mich für Flugaufnahmen immer ungelenk verbiegen mußte, weil das Stativ einfach nicht hoch genug war.

Maik
 
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Wer sagt eigentlich, dass Pinguine nicht fliegen koennen ?
Ein FLugfoto der anderen Art. Hier sieht man auch, dass man im manuellen Modus Schnappschuesse belichtungsmaessig nicht immer so hinbekommt:
_20070427_D2X_2247.jpg
 
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nff_reiher01.jpg


nff_reiher02.jpg


Beides mit dem Sigma 50-500 mit f/8, 1/800, ISO 250 bei 195mm (Ausschnitt) bzw. 270mm. Manuelle Belichtung per Spitzlichteranzeige an Testreihern eingestellt. AF-C ausschließlich auf AF-ON Taste und Einzelfeld. Gitzo 1348 mit Burzynski-Kopf :)

Ich bin mit der Blende nicht so frei wie Roland mit seinem 300er, das Bigma möchte gern bei f/8 betrieben werden, wenn die Brennweiten über 320mm hinaus gehen. Also muß ich die Belichtung über Verschlußzeit und ISO ausbalancieren.

Was ich noch üben muß ist, nachdem der Vogel im Sucher gefunden wurde, anständig weit reinzuzoomen. Ich bleibe mit der Brennweite immer unnötig zurück aus Angst, Flügel oder Füße abzuschneiden und muß dann hinterher manchmal krasse Ausschnitte nehmen.

Maik
 
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@Maik:
Da wirst Du Dich aber dann wieder umstellen muessen mit dem Zoom-Suchen, wenn Du eines Tages das 300er hast. ;)

Vom Burzinsky-Kopf bin ich nach wie vor fasziniert, das Beste was ich jemals als Kugelkopf probiert habe. Nicht, dass der Novoflex schlecht waere, aber ...

Deine Reiherbilder sollte man in jedem Thread zeigen, wo wieder auf hohem Niveau uber die allerfeinsten Abbildungsunterschiede von Objektiven gejammert wird, ohne dass Bilder gezeigt werden. Klar, dass das 300/2.8 bei Action und Freistellung die Nase vorn hat, aber bei ruhigeren Motiven wird der Unterschied schon geringer. Und letztlich entscheidet das Motiv und das Licht das Foto.
 
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Auch wenn Ihr ja eigentlich beim Reihern wahrt, der Pinguin ist der Oberhammer :up:
 
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Ich haette noch ein Dokubild des ziemlich seltenen Trommelbackenpavians anzubieten:
__20070427_D2X_2187.jpg
 
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Hallo Maik und Roland,
Eure Reiher - Flug - Aufnahmen sind ja super.
Ich versuche mich auch immer wieder damit, aber entweder zu klein abgebildet, hoffnungslos unscharf, aus dem Bild geflogen oder von hinten getroffen :)
Aufnahmen von statischen Tieren und Objekten sind dagegen sehr einfach, selbst mit meinem einfachen Equipment.
Da werde ich wohl noch sehr viel üben müssen.
Erstaunlich gut sind die guten Ergebnisse mit dem Sigma Zoom!
Gut Licht
Friedhelm
 
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Nackte Objektivleistung und AF sind wirklich nicht schlecht beim Bigma, nur Tieraction geht eben nur in der Sonne. Ohne Sonne müßte man ISO so hoch drehen, daß die Strukturen in Fell oder Gefieder leiden, dann gehen nur noch ruhigere Zeitgenossen. Da spielt dann das 300/2.8 seine Vorteile aus. Wobei für Zoos oft auch das 70-200 reicht.

Roland, bei der Gelegenheit, ich bin Dir noch das Murmeltierweitwinkelfoto von neulich schuldig :)

nff_marmot01.jpg


Maik
 
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rlechler schrieb:
Und letztlich entscheidet das Motiv und das Licht das Foto.

Da haste recht. Hier mal ein Vergleich zweier ganz unspektakulärer Pavianbilder. Das erste in der Mittagssonne, das zweite in der Abendsonne. Das erste hab ich nur deshalb nicht gelöscht, weil's das einzige war, was ich an dem Tag mit Deinem 300er gemacht hatte :rolleyes:

nff_pavianlicht01.jpg


nff_pavianlicht02.jpg


Maik
 
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Klasse Bilder von Euch :up:
mein Favorit ist Bild Nr. 1 von Roland , da stimmt einfach alles
und vielen Dank an Roland für die Erläuterung der Flugaufnahmen.
Da ich bei Aufnahmen dieser Art immer nur Ausschuß hatte
habe ich mir die Erläuterungen ausdrucken lassen und werde das demnächst mal ausprobieren.

LG Kalle
 
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