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sam25

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Wie ich schon im Wichtelthread geschrieben habe, war ich heute morgen früh unterwegs. Es war neblig, dunkel und nicht sehr einladend.

Ich ging auf's Feld, denselben Weg, welcher ich oft gehe. Von weitem sah ich die Lichter des Bauernhofes. Auch sie sind um diese Zeit immer auf, füttern die Tiere und machen die Stallungen sauber.

Auf dem Handy hatte ich Lust etwas Bekanntes zu hören. Leonore 3 von Ludwig van Beethoven. Die Ouvertüre. Die Geschichte von "Fidelio" wie die Oper später hiess, basiert ja auf einer tragischen Geschichte mit einem glücklichen Ende. Die Frau findet ihren Mann wieder und die Schlechten werden bestraft.

Ich passierte den Bauernhof. Irgend wann drehte ich mich um und diese Szene zog mich in den Bann. Die knappe Beleuchtung, der Scheinwerfer liess die Absperrgitter beleuchten. Der Rest verschwand in der Dunkelheit und im Nebel.

Nicht nur, dass ich mitten in der Geschichte von Leonore und ihrem gefangen Mann war, welcher zu Unrecht zu Tode verurteilt im Gefängnis sass. Es kam mir Beethovens Liebe in den Sinn, eben zu Leonore, welche sich nie erfüllte.

Und ein anderes Bild kam mir plötzlich hoch: jenes von Van Gogh, die Szene von Christi Geburt, nur noch andeutungsweise, aber mit einem hellen Strahl welcher aber nur noch einen kleinen Teil der Szene ausleuchtete.

Mich schauderte. Und ich dachte: so Sam, jetzt kannst daraus machen was Du willst. Du gehst in den Tag hinein, nicht hinaus. Erfreue Dich darüber, dass nun die nächsten Minuten alles heller wird. Erfreue Dich, dass Leonore ihren Mann wieder gefunden hat.

Und doch, brauchte ich bis heute Abend etwas Abstand von der Szene, auch wenn sie mich immer noch umglaublich fasziniert.

In diesem Sinne: Euch allen einen erfüllten Abend. :)



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