Freiburg Skyline HDR

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Max Müller

Aktives NF Mitglied
Registriert
Hallo Alle,

eben habe ich eine Belichtungsreihe von der Freiburger Skyline (und den Wolken darüber) aufgenommen und zu einem HDR-Bild zusammengefügt. Was kann ich nächstes mal besser machen?

picture.php



Nikon D7100
Sigma 10-20mm f/3.5
1/4s, f22, 20mm, ISO 100
Sativ: Ja

Vielen Dank (und langt ruhig zu, ich hab ein dickes Fell)
 
Anzeigen
Was kann ich nächstes mal besser machen?
Zunächst: nimm nicht Blende 22, da schlägt die Beugungsunschärfe schon sichtbar zu. Bei Landschaftsaufnahmen äußert sich das in "matschigen" Details. Bei diesem Bild ist stärkeres Abblenden als 11 überhaupt nicht erforderlich.

Dann: Du sagst, Du hast ein HDR gemacht, nur "säuft" der Vordergrund im Dunklen ab. Ich frage mich, wo da jetzt genau die Notwendigkeit für ein HDR-Bild gegeben ist bzw. wo die Auswirkungen der HDR-Bearbeitung zu sehen sind?

Du hättest das gleiche Ergebnis auch mit einer knappen Belichtung und Anhebung der dunklen Tonwerte (idealerweise dann im RAW-Format aufgenommen, JPG hätte aber auch wahrscheinlich leidlich gut funktioniert) erzielt. Vielleicht hätte es sogar ausgewogener ausgesehen.

Nimmt man jetzt diese Bild hier, verkleinert usw., kann man daraus immer noch sowas hier zaubern, wobei das jetzt ein recht grobes Reißen an Reglern war, um zu zeigen, was in solch einem Bild steckt. Das Ausgangsbild ist natürlich die richtige Quelle für solche Bearbeitungen:

picture.php


Dein Sensor ist übrigens ziemlich schmutzig, siehe die vielen kleinen schwarzen Punkte. Bei starker Abblendung und Weitwinkel treten die sichtbar zutage...

CB
 
Kommentar
Danke für den Hinweis, das wusste ich noch nicht (dachte bisher immer, je geschlossener die Blende, desto größer die Schärfe).

Das ist mein erstes HDR-Bild. Ich weiß noch gar nicht, wann HDR-Aufnahmen Sinn machen, und wann nicht. Wollte einfach mal die Technik ausprobieren :)

Habe ja drei Bilder im RAW-Format aufgenommen. Was meinst du mit ausgewogener?

Deine Bearbeitung gefällt mir gut! Habe in Lightroom probiert den Schatten an der unteren Bildkante durch Anhebung der Tiefen aufzuhellen, gelang mir aber nicht so gut (und du deutest ja an, dass es noch viel besser ginge). Uppe später wenn ich mehr Zeit habe ein Bild, in dem ich mal probiere den Schatten unten zu 'tilgen'.

Yo, Sensor war verschmutzt, sehe ich jetzt auch. Ist wieder sauber.

Danke schonmal!
 
Kommentar
Danke für den Hinweis, das wusste ich noch nicht (dachte bisher immer, je geschlossener die Blende, desto größer die Schärfe).
Jein. Je geschlossener die Blende, desto größer der Bereich vor und hinter der Schärfeebene, der unter bestimmten Bedingungen als "scharf" empfunden wird. Das ist eine lineare Funktion. Unabhängig davon verändert sich die Abbildungsschärfe in der Shärfeebene. Die ist (alles relativ zu sehen!) geringer bei Offenblende, erreicht dann je nach Objektiv zwischen 8 und 16 ihr Maximum und fällt dann aufgrund der sog. Beugung (ein optisches Phänomen bei Durchtritt von Licht durch einen schmalen Spalt) wieder ab. Dabei überlagern sich insbesondere bei starken Teles und Makros die größer werdende Tiefenschärfe und die abnehmende Gesamtschärfe des Bildes, so dass subjektiv beim Durchlaufen einer solchen Blendenreihe dennoch ein höherer Schärfeeindruck bei f/22 als bei f/8 vorliegen kann.

Ich weiß noch gar nicht, wann HDR-Aufnahmen Sinn machen, und wann nicht. Wollte einfach mal die Technik ausprobieren
Gegen Ausprobieren ist rein gar nichts einzuwenden. HDR kann man dann einsetzen, wenn die Dynamik des Bildes (d.h. der Unterschied zwischen der hellsten und der dunkelsten abzubildenden Partie, etwa grob vereinfacht) größer ist, als die des Sensors. Sprich: entweder ist alles Helle "ausgefressen" oder alles Dunkle unrettbar "abgesoffen. Dann hilft HDR. Klassiker. Dunkler Raum mit Fenster und Du willst sowohl den Raum schön hell ausgeleuchtet haben und gleichzeitig gut differenziert das Szenario darußen sehen, hast aber keine Möglichkeit, den Raum mit Kunstlicht/Blitz zu erhellen. Sowas überfordert selbst die aktuellen Sensoren meist -> HDR aus innen und außen jeweils korrekt belichteten Bildern.

Habe ja drei Bilder im RAW-Format aufgenommen. Was meinst du mit ausgewogener?
Naja, trotz HDR sind Bäume und Häuser im Vordergrund dunkel. Sinn des HDR könnte hier sein, den Vordergrund genauso hell zu haben wie die hell beleuchtete Stadt, ohne dass dort die Lichter ausfressen (tun sie aktuell aber) und der Himmel völlig konturlos wird.

CB
 
Kommentar
Salut :) über die Technik in hdr kann ich nicht viel sagen, Soory
Aber für mich hat es in Bezug Bildaufbau einfach zu viel Himmel :-( ich nehme an es ging dir in erster Linie um die Technik , oder ?


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Kommentar
Hallo,

Was kann ich nächstes mal besser machen?
Mach´ es so wie es alle Handwerker machen: Überlege Dir zuerst, was Du erreichen möchtest und suche dann das passende Werkzeug und einen passenden Ablauf dazu aus.

Du hast es anders herum gemacht. Du hast erstmal den Hammer (= HDR-Tool) aus der Werkzeugkiste gekramt und hast dann nachgesehen, worauf man alles klopfen könnte. Und nun ist die Kreuzschlitz-Schraube krumm und Du fragst, was Du das nächste mal besser machen kannst :eek:.

Das Ergebnis sieht gruselig aus. Es war weder HDR erforderlich, noch hat es irgend was gebracht. HDR wurde für einen eng umrissenen Einsatzbereich erfunden. Und dafür sollte man es auch verwenden. Bei "guten" HDR-Arbeiten gilt der allgemeingültige Satz: Wenn man die Bearbeitung sieht, war sie nicht gut.

Ciao
HaPe
 
Kommentar
Frage zu den unnatürlichen Farbverschiebungen, die in der Regel bei HDR sichtbar sind:

Liegt das an der Kamerasoftware und dessen Algorithmen (und ist damit Bestandteil des HDR Verfahrens) oder drehen hier die User in Photoshop wie wild an den Reglern?

Habe mal irgendwo was von UDI gelesen, welches ein natürlicheres Ergebnis liefern soll.
 
Kommentar
Hi,

drei kleine Korrektur:

[...] unnatürlichen Farbverschiebungen, die in der Regel bei HDR sichtbar sind [...] Kamerasoftware [...] Habe mal irgendwo was von UDI gelesen, welches ein natürlicheres Ergebnis liefern soll.
1) Unnatürliche Anmutungen ergibt sich nicht in der Regel bei HDR, sondern bei jeder Art von unsachgemäßer Handhabung eines EBV-Tools.
2) HDR aus der Kamera ist eigentlich nicht das, was man sich seriöserweise unter HDR vorstellt.
3) Jedes moderne HDR-Tool ist in der Lage natürliche Farben zu produzieren. Woran es mangelt, das sind die Bediener, die sich nicht im Zaum halten können.

Ciao
HaPe
 
Kommentar
Oh man, was habe ich mit den Farbreglern angestellt? Die Dynamik viel zu hoch geschraubt, um Gottes Willes. Na gut, als Einsteiger darf man sich das mal erlauben :dizzy:

Ich habe das Bild nochmal entwickelt, diesmal nicht als HDR, sondern aus der RAW-Datei. Den Schatten im Vordergrund kriege ich trotzdem nicht raus. Habe in Lightroom die Tiefen fast aufgedreht, aber da lässt sich nicht viel machen. Wo kein Licht ist, sind halt kaum Farbinformationen... Habt ihr ein paar Ideen, was ich am Schatten ändern könnte? (Photoshop oder Lightroom?)

picture.php
 
Kommentar
Salut :) über die Technik in hdr kann ich nicht viel sagen, Soory
Aber für mich hat es in Bezug Bildaufbau einfach zu viel Himmel :-( ich nehme an es ging dir in erster Linie um die Technik , oder ?


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Nein, es geht mir auch um die Komposition. Habe bewusst so viel Himmel gewählt, da mir die Wolkenkonstellation gefiel, war mir aber selber unsicher, ob es wirkt. Danke fürs Feedback!
 
Kommentar
Hi,

Non-HDR: Was man hier schon mal sehr schön sehen kann ist, dass der Himmel sehr viel besser aussieht als bei der HDR-Bearbeitung. Wenn Du mit Deinem HDR-Tool mal etwas üben willst, dann versuche mal damit die gleich Anmutung hin zu bekommen. Es funktioniert!

Bildaufbau: Wenn der Himmel der Blickfang sein soll, dann ist das Nebenmotiv, die Freiburger Skyline, einfach zu dominant. Ohne Erklärung versteht der geneigte Betrachter dann nicht, was Du zeigen willst. Im ersten Moment denkt man, dass das Hauptmotiv etwas arg am Rande ist.

Kontraste: Schwierig zu sagen ohne die originale Bilddatei. Eigentlich sieht das ganze Bild nicht so sehr kritisch aus als dass man mit unüberwindlichen Kontrasten rechnen müsste. Es geht letztendlich darum, dass Du im Histogramm die vielen Pixel nahe des linken Randes zumindest teilweise etwas weiter nach rechts bekommst. Möglichkeiten dazu gibt es mehrer. Du könntest beispielsweise mal antesten was passiert, wenn Du die (virtuelle) Belichtung um 1 EV anhebst und dann die hellen Bereiche wieder abdunkelst. Hast Du gesehen, dass Du die einzelnen Bereiche des Histogramms in LR separat bearbeiten kannst?

Ciao
HaPe
 
Kommentar
  • worauf hast du fokussiert? (im gesamten Bild kann ich keine Schärfe erkennen) => vermeide in Zukunft bei Aufnahmen wie dieser mit feinen Details Blende 22!
  • Sensor reinigen (lassen)
  • mache bei solchen kontrastreichen Motiven eine Belichtungsreihe
  • die Kamera hat optimal belichtet, dennoch sind kleine Details (u.a. weißer Turm in der Bildmitte an der Licht-Schatten-Grenze) gewaltig überbelichtet! Das kannst du nur mit einer Belichtungsreihe und dem anschließenden Einsatz eines HDR-Tools in den Griff bekommen (der HDR-Ansatz war also schon richtig).

Gruß Norbert
 
Kommentar
danke fuers teilen, aber da ist leider nicht mehr viel drinnen in den schatten :(
da kannst es beim naechsten mal nur besser machen. sorry

lg redy

Ja, sehe ich genauso. Der Schatten ist kurz vor Sonnenuntergang leider immer da in dieser Jahreszeit. Da ich es von zuhause nicht weit bis zu dieser Aussicht habe, werde ich das Motiv mal ein wenig studieren und schauen, ob nicht auch zu anderen Zeiten ein gutes Licht vorhanden ist.

worauf hast du fokussiert? (im gesamten Bild kann ich keine Schärfe erkennen) => vermeide in Zukunft bei Aufnahmen wie dieser mit feinen Details Blende 22!
Fokus liegt auf dem Münsterturm. Ja, mit der Beugungsunschärfe habe ich etwas sehr wichtiges gelernt in diesem Thema
  • Sensor reinigen (lassen)
  • Schon geschehen
    mache bei solchen kontrastreichen Motiven eine Belichtungsreihe die Kamera hat optimal belichtet, dennoch sind kleine Details (u.a. weißer Turm in der Bildmitte an der Licht-Schatten-Grenze) gewaltig überbelichtet! Das kannst du nur mit einer Belichtungsreihe und dem anschließenden Einsatz eines HDR-Tools in den Griff bekommen (der HDR-Ansatz war also schon richtig).
    Habe drei Fotos mit lichter Unter- und Überbelichtung sowie Normalbelichtung geschossen, wobei die sich nicht viel nehmen. Nächstes mal probiere ich mal 0.7 oder 1 Belichtungsstufe unter- und überzubelichten.

    Vielen Dank nochmal, habe heir sehr viel gelernt!
 
Kommentar
Nein, es geht mir auch um die Komposition. Habe bewusst so viel Himmel gewählt, da mir die Wolkenkonstellation gefiel, war mir aber selber unsicher, ob es wirkt.

Ich sehe das wie Hans-Peter R.: In deinem Bild streiten 2 prägnante Motive um die Vorherrschaft: die Freiburger Skyline und der Himmel. Das funktioniert nicht, es sei denn dir geingt es, beides aufeinander zu beziehen und zu einem Motiv zu verschmelzen (z.B. "Unwetter über der Stadt" o.ä.). Hier ist das aber nicht der Fall: Der tiefe, die ganze Bildbreite einnehmende Schatten vorne über dem Stadt-Vordergrund findet im heiteren Himmel keinen Widerhall. Du hättest dich für ein Motiv entscheiden und die Komposition danach ausrichten müssen.

Zur Belichtung: Die Matrix-Messung gewichtet die Bildanteile und hat hier den Himmel als Hauptmotiv identifiziert. Wenn du den schmalen Schattenstreifen im Vordergrund ausreichend durchzeichnet haben möchtest, musst du der Belichtungsmessung nachhelfen. Eine Möglichkeit: Das Motiv in verschiedenen Bereichen mit der Spotmessung ausmessen und die Belichtung manuell einstellen (setzt Übung und Erfahrung voraus).
Ein einfacherer Weg mit der Matrixmessung: Die Stadt als Hauptmotiv bei der Belichtungsmessung in die Bildmitte nehmen, Belichtung mit der AE-L-Taste speichern und dann nach oben in den gewünschten Bildausschnitt schwenken; am Besten verbunden mit einer Belichtungsreihe. Und: Nach der Aufnahme direkte Histogramm-Kontrolle am Kameramonitor.

Zur Schärfe: Neben der Beugung spielt auch die Optimierung der Objektive eine Rolle. Viele moderne Objektive bilden schon bei Offenblende sehr scharf ab (wenn auch mit geringer Schärfentiefe); jenseits von Blende 8 nimmt dann die Schärfeleistung des Objektivs aber wieder ab. So auch bei deinem Objektiv:
http://www.photozone.de/nikon--nikkor-aps-c-lens-tests/467-sigma_1020_35_nikon?start=1
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten