Fragen an HDR-Profis

[PadrePedro]

Mir stellen sich zu HDR noch einige Fragen:

1. Wie bzw wo werden HDR-Fotos normalerweise ausgegeben? Monitor und Ausgabe auf Papier sind ja wohl nicht geeignet, habe ich gelesen.

2. Mit welchen Einstellungen (Photomatix) werden die Farben so wenig wie möglich verfremdet?

3. Welchen Einfluß hat die Höhe der Abstufung in den Belichtungsreihen der Ausgangsfotos?

4. Mehr Bilder = besseres HDR?

5. Kann man die Ausgangsbilder im Vorfeld so bearbeiten, dass kaum Farbverfälschungen auftreten?

6. Wie kann man Einzelbilder verschieben, wenn bei der Automatik Geisterbilder entstehen bzw wie kann ich feststellen, welches Bild rumzickt, um es ggf. zu entfernen?

Ok, viele Fragen an HDR-Profis. Könnte ich auch alles langwierig selbst ausprobieren, aber vielleicht kann mir das auch einer einfach auf Grund seiner Erfahrungen mitteilen.
Gruß Peter

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[Fendee]

Hallo Peter,...

in aller Kürze mal das was ich jetzt weiß

zu1: Der Monitor kann den grossen Dynamikumfang eines HDR nicht anzeigen, deshalb wird mit "Tonemapping" das Ganze wieder Monitor Anzeige - fähig.

zu2.: Farben werden beim Mappen immer verändert. Deshalb gint es ja nach dem Mappen noch Photoshop, mit dem weitergearbeitet werden muss.

zu4: eigentlich nicht wirklich. 3 -5 ist das Optimum, in den jeweils richtigen Zeiten belichtet vorausgesetzt

zu 5: siehe 2 - vorher nicht mögl., zumal die richtige Vorgehensweise die ist, das nach dem konvertieren von .raw in .tif (16Bit wohlgemerkt) immer erst das HDR erstellen und anschließendes Tone-Mappen kommt, erst dann erfolgen weitere Bearbeitungsschritte.

zu6: Photomatrix hat extra eine Funktion, die Geisterbilder verhindert.

 

[Hans-Peter R.]

Hallo Peter,

Fendee hat ja alles schon schön beschrieben. Vielleicht auch von mir noch ein paar Anmerkungen:

1. Wie bzw wo werden HDR-Fotos normalerweise ausgegeben? Monitor und Ausgabe auf Papier sind ja wohl nicht geeignet, habe ich gelesen.

Solange HDRI tatsächlich noch hochdynamisch ist sind: Gar nicht. Es gibt wohl sündteuere Monitore die HDR-tauglich sind, aber die weit (!) jenseits dessen, was man sich gerne leisten würde (> 10 KEuro). Tatsächlich muss man die HDRIs auf vergleichsweise bescheindene LDRIs wieder eindampfen. Das dies trotzdem etwas bringt, zeigen ja die vielen eindrucksvollen Beispiele.

2. Mit welchen Einstellungen (Photomatix) werden die Farben so wenig wie möglich verfremdet?

Die Farben werden immer verfremdet, solange man im sRGB-, AdobeRGB-, CMYK-Farbraum & Co. arbeitet. Keine Farbverschiebungen gibt es nur, wenn Du den Luminanzkanal z. B. des Lab-Farbraums verwendest. Aber in Photomatix geht das nicht. Wenn Du im sRGB Farbraum arbeiten willst und keine Farbverschiebungen haben willst, dann verwende nicht HDR/Tonemapping sondern Exposure Blending.

3. Welchen Einfluß hat die Höhe der Abstufung in den Belichtungsreihen der Ausgangsfotos?

Zu kleine Abstufungen führen zu längeren Rechenzeiten - aber keinen qualitativen Verbesserungen. Bei zu große Abstufungen können Effekte - ähnlich Tonwertabrisse entstehen.

4. Mehr Bilder = besseres HDR?

Nein. Es gibt für jedes Motiv eine optimale Anzahl von Bilder und Abstufungen. Mehr Bilder bedeuten einfach nur mehr Speicher und mehr Rechenzeit.

5. Kann man die Ausgangsbilder im Vorfeld so bearbeiten, dass kaum Farbverfälschungen auftreten?

Nein. Das ist keine Frage der Farben im Ausgangsbild, sondern eine Frage der Abschlußbehandlung (Tonemapping im sRGB Farbraum)

6. Wie kann man Einzelbilder verschieben, wenn bei der Automatik Geisterbilder entstehen bzw wie kann ich feststellen, welches Bild rumzickt, um es ggf. zu entfernen?

Übermale die bewegten Motive mit schwarzer oder weißer Farbe in allen Bildern, die nicht verwendet werden sollen. Dann sind sie für das HDR-Tool total über- oder unterbelichtet und werden nicht verwendet (... nur eine Anregung ... habe ich selbst noch nicht ausprobiert).

Ciao
HaPe

 

[PadrePedro]

Ich danke Euch für die Informationen!
Gruß Peter