Fototipps für Jordanien?

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knv

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Nächste Woche bin ich für zwei Wochen in Jordanien. Hat jemand der lieben Gemeinde Tipps, wo ich meine D80 mal freilassen kann? Die üblichen Dinge, wie Petra, Gerasa etc. werde ich gewiß mal ansteuern, aber vielleicht hat jemand noch einige Erfahrungen, die er mir vermitteln kann.

Grüße und Danke
Andreas
 
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Hallo Andreas,

anno 2001 war ich auch für zwei Wochen in Jordanien. Ist ein irres Land mit wahnsinnig viel zu sehen. Ich war damals mit dem Mietwagen unterwegs, dadurch hat man die Möglichkeit, sich seinen eigenen Zeitplan zurechtzulegen bzw. einfach mal unterwegs anzuhalten oder von den gängigen Routen abzuweichen.

Ich würde nicht zum Photographieren nach Jordanien fahren - da hat's einfach zu viele Postkartenmotive :D Aber natürlich würde ich trotzdem immer die Kamera mitnehmen! :hehe:

Die irrsinnig vielen kulturhistrischen Sights sind natürlich absoult sehenswert, aber von Touristen schon zigtausendfach fotografiert (Petra, römische Ruinenstätten in Jerash und Gadara, byzantinische Mosaiken usw. in Madaba, Kreuzfahrerburgen von Kerak und Schaubeck, arabische Gegenburg Rabad u.a.).

Dann hat's unglaublich schöne und abwechslungsreiche Landschaften:
- das Hochland von Amman,
- das fruchtbare Jordantal mit seinen riesigen Feldern und Plantagen,
- das recht trostlose Tote Meer,
- den wunderbaren Golf von Aqaba (Rotes Meer => zum Schorcheln viel schöner als von Israel oder vom ägyptischen Sinai aus!),
- das unglaubliche Wadi Rum (am besten mindestens einen ganzen Tag samt Sonnenuntergang einplanen: irrsinnige Sandsteinwüste, extrem wechselnde Lichtstimmungen!),
- die omaijadischen "Wüstenschlösser" und der Naturpark in Azraq (da bin ich einen ganzen Tag in einem Sandsturm festgehalten worden: zuerst war der Himmel blau, wurde gelb und orange und dann über blutrot bis pechschwarz, Sichtweite unter 1m - ich hatte damals gottseidank eine alte Nikon FA dabei und noch keine staubanfällige DSLR)
- toll fand ich auch die heißen Wasserfälle von Hammamet Main, allerdings war ich im Winter dort (im Sommer ist da wohl sehr viel mehr Betrieb und ich weiss nicht, ob es dann mit dem Fotografieren Probleme gibt).

Schließlich hat's natürlich auch das arabische Land mit seinen sehr freundlichen Menschen und dem für uns oftmals exotischen Motiven - Fotos sind nach meiner Erfahrung meistens kein Problem. Für Bilder auf den Straßen und in den Basaren lohnt sich ein etwas stärkeres Tele (200mm aufwärts).

Viel Spass in diesem wunderbaren Land (ich will da auch mal wieder hin :motz: ),

Klaus
 
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Super, ich danke Dir vielmals. Diese Infos werde ich doch mal mitnehmen und gleich mal auswerten. Das ein oder andere Postkartenmotiv wird sich sicherlich nicht vermeiden lassen :hehe:
Hast Du das alles in den zwei Wochen erledigt? Verrennt man sich da nicht etwas bei so vielen Zielen? Wie ist dort das Fortkommen mit Leihwagen eigentlich vom Straßenausbau etc. eigentlich? Da scheint ja viel Wüste zusein.

Grüße
Andreas
 
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knv schrieb:
Hast Du das alles in den zwei Wochen erledigt? Verrennt man sich da nicht etwas bei so vielen Zielen?

Naja, es war nicht gerade ein Erholungsurlaub, sondern durchaus stressig... Aber extrem lohnenswert! Und vor Ort war eigentlich auch immer ziemlich viel Zeit und Muse - ich hatte vor dem Trip schon ziemlich viel gelesen und mir eine Liste gemacht, was unbedingt zu besuchen ist und was im Falle von Langeweile sonst noch gemacht werden könnte. Zu letzterem kam es eher selten!

knv schrieb:
Wie ist dort das Fortkommen mit Leihwagen eigentlich vom Straßenausbau etc. eigentlich? Da scheint ja viel Wüste zusein.

Ich war mit einem - ebenfalls kulturbegeisterten - Kumpel unterwegs. Das war (nicht nur) wegen des Mietwagens auch notwendig, weil der in Jordanien ein ziemlich teurer Spass ist (wir haben damals über 1000 Mark für 11 Tage gezahlt, und das war noch ziemlich günstig).

Man sollte nicht das allerkleinste Auto nehmen (schon als Eigenschutz für den Fall, dass man Mal in einen Unfall verwickelt sein sollte), aber die Jordanier fahren viel "zivilisierter" als ich das in anderen arabischen Ländern erlebt habe. Die Straßen sind im großen und ganzen OK, die Verkehrsdichte war - außer im Jordantal und in Amman - eher gering. Aber da man öfters mal LWK oder vollgepackte Pritschenwagen vor sich hat, bracuht man schon etwas Zeit. Nachts fährt man besser nicht, weil die Autos z.T. ohne Licht fahren und auf den Straßen gelegentlich nicht nur Menschen, sondern auch z.B. Schafe unterwegs sind...

Die Straßen in Richtung Irak sind sehr gut ausgebaut, weil Hauptverkehrsadern für den LKW-Verkehr. Hier ist es aber - mit Ausnahme der Wüstenschlösser und vor allem des "Oasengebiets" um Azraq - landschaftlich insgesamt auch nicht so toll.

Aber ohne Mietwagen hätten wir in 14 Tagen niemals auch nur annähernd so viel sehen können. Und außerdem war oft auch "der Weg das Ziel", weil wir immer wieder angehalten haben, um irgendwelche irren Aussichten zu genießen. Das gilt vor allem für die gesamten Nord-Süd-Verbindungen, die zwar nicht ganz so gut ausgebaut sind, sich aber trotzdem mit einem normalen PKW sehr gut meistern lassen (von Amman über Petra nach Akaba und von dort übers Tote Meer und das Jordantal in den äußersten Norden).

Ach ja: für die historischen Sights fand ich den Baedecker-Reiseführer "Jordanien" klasse, für das tägliche Überleben, die Auswahl von Hotels vor Ort usw. war der Lonely Planet "Jordan" unverzichtbar.

Viele Grüße und einen tollen Trip, :up:
Klaus
 
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Das sind ja goldene Tipps. Diesmal fahr ich wieder alleine, daher wird das sicher mal etwas teurer als sonst, allerdings habe ich solche Trips schon einige Male gemacht, daher denke ich, werde ich mich zurecht finden.
Was die Straßen angeht hatte ich von arabischer Seite noch Marokko mit ihren 1,5 spurigen Landstraßen im Hinterkopf. Naja, ich werde auf jeden Fall berichten und sicher auch einige Postkarten mitbringen :hehe:

Vielen Dank nochmal.
Andreas
 
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Kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen, auch was den Lonely Planet angeht. Wadi Rum ist ein absolutes Muss, dafür darf man sich auch gern mehr Zeit nehmen – es gibt zum Beispiel von Agenturen in Aqaba Pakete mit Transfer und Übernachtung bei Beduinen in der Wüste. Das hat zwar auf der einen Seite etwas ziemlich Touristisches, aber wir waren vor einem Jahr die einzigen Gäste bei Mohammed; außer uns war nur noch ein einheimischer Besucher da, wir hatten sehr interessante Gespräche am abendlichen Lagerfeuer und haben viel gelacht, und wann bekommt man als (weiblicher!) Gast schon einmal eine Oud (Laute) in die Hand gedrückt mit den Worten: "Spiel mal was"?

Schneller voran kommst Du auf dem Desert Highway, aber der ist landschaftlich relativ langweilig, vor allem im mittleren Teil. Wenn Du von Petra beispielsweise mit dem eigenen Wagen nach Karak und in Richtung Madaba fährst, nimm den King's Highway. Das ist zwar nur eine Landstraße (nach unserem Verständnis), aber Du kommst durch das Wadi Mujib, und das ist wirklich eine absolut beeindruckende Landschaft.

Viel Spaß in Jordanien – ich habe die Zeit dort sehr genossen :)

LG
Sandra
 
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ThisIsJustMe schrieb:
Kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen, auch was den Lonely Planet angeht. Wadi Rum ist ein absolutes Muss, dafür darf man sich auch gern mehr Zeit nehmen – es gibt zum Beispiel von Agenturen in Aqaba Pakete mit Transfer und Übernachtung bei Beduinen in der Wüste.

Klasse, klingt sehr interessant. Hast Du da vielleicht eine Adresse?

Grüße
Andreas
 
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Neben den schon genannten Highlights wie Petra und Wadi Rum noch ein kleiner Tip von mir: Wenn man vonn Amman kommend zum Totem Meer fährt, dort einfach mal rechts ranfahren und nach "weißen Stellen" am Steilufer Ausschau halten! Die Salzablagerungen können wunderbar bizarr sein, teilweise glaubt man Eiszapfen u.ä. vor sich zu haben! Beim Abstieg vorsichtig sein und festes Schuhwerk tragen, die Ablagerungen sind sehr scharfkantig! Man wird mit Fotomotiven belohnt, die garantiert kein Pauschaltourist vor die Linse kriegt!

Ganz in der Nähe münden die heißen Quellen von Hammamat Ma´in im Totem Meer. Wir sind den Fluß ein Stück weit hochgewatet und -gekraxelt (wasserfeste Sandalen empfehlenswert), schöne Fotomotive garantiert! (Wegen Langzeitbelichtungen "wasserfestes" Stativ empfehlenswert;))

Viel Spaß und viele tolle Bilder!
 
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Mit diesem Einblick in die jordanische Küche wünsche ich Dir eine gute Reise.
Wadi Rum, Wadi Mujib und Petra waren für mich die fotografischen Höhepunkte. In Petra, wenn das Licht passt, ist es ganz oben (großer Rundweg) auch beeindruckend.

LG
Hans
 
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Den Namen hab ich leider nicht mehr im Kopf... :fahne:
Wir sind damals vom Büro der "International Traders" (Amex, Al-Hammamat al-Tunisieh St.), das geschlossen hatte, auf der rechten Straßenseite (da, wo das International Traders ist), einfach den Hinweisschildern zur nächsten Agentur gefolgt.

Ach ja: Von einer Tagestour nach Petra, wie sie oft angeboten wird, ist abzuraten. Wenn Du Dir das wirklich in Ruhe ansehen willst (und es lohnt sich!), dann reicht ein Tag nicht aus, und mit einer Übernachtung vor Ort bist Du wesentlich besser bedient, weil Du dann morgens gleich zu Fuß starten und das Licht sowie die (relative) Leere nutzen kannst...

LG
Sandra

edit: Ich suche mal, vielleicht finde ich die Adresse ja noch. Zur Not musst Du eben in Jordanien vom Internetcafé aus besuchsweise hierher surfen ;)
 
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Ihr seit ja einfach mal genial. Irgendwie ist das Forum schon eine eierlegende Wollmilchsau. Da gibts immer jemand, der noch eine gute Idee hat.
Ich habe jetzt zusätzlich zu meiner üblichen Planung in Google Earth Eure Tipps markiert, werde mir das ausdrucken und Eure Postings gleich mit und hoffe, dass es keine Probleme an der Grenze mit einem jordanischen Luftbild samt Markierungen und einem Ausdruck vom Nikonforum gibt.

Danke nochmal allen! :up:

Grüße
Andreas
 
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mein tipp , bitte kamera nicht mitnehmen, ich war mal mit mein D50 in Morokko, gut das ich alle meine sinne eingeschaltet habe, kinder ab 6 bis erwachsene bis 70 jahre haben versucht mich zu beklauen. keine ahnung was los war aber die haben wegen meine Lowepro tasche bestimmt gedacht das ich da in meiner tasche vieleicht das kondom von sultan versteckt hab. Ich werde mein kamera ausser nach dubai in kein arabischen Land mitnehmen. Ich will hier nicht schreiben was ich in saudi arabien, kuwait, und Pakistan erlebt habe. ich krieg gänzehaut wenn ich daran denke.
MFG
Benjamin
 
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Benjamin,
ich kann aus Jordanien das Gegenteil berichten: absolut keine Probleme, nirgendwo, nicht mal Klauversuche. Ein Beduinenmädchen hat sich unsere kleine Kompaktknipse sogar für ein paar Minuten recht forsch ausgeliehen, hatte die allergrößte Freude daran und gab die Kamera anschließend auch ohne Knatsch wieder her :)

Es ist sehr bedauerlich und ein absolut verständliches Ärgernis, wenn es Dich woanders echt erwischt hat, aber ich glaube, das kann man nicht verallgemeinern.

LG
Sandra
 
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Schließe mich mit meinen Erfahrungen Sandra an. Selbst in Amman im größten Gewühl gab es keinerlei Belästigungen. Nicht nur mir ist nichts widerfahren, sondern auch allen anderen der Reisegruppe. Sicher:
Aufpassen ist immer gut. In Rom aber, z.B., ist die Wahrscheinlichkeit bestohlen oder beraubt zu werden unendlich größer. Versicherung ist ein eigenes Thema.
Aber eh zu spät. Du bist, wenn ich es recht in Erinnerung habe, bald in der Luft.

Hans
 
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Noch bin ich aber da und lese fleißig mit :D .

Also ich bin schon viel rumgereist. Es ist im Grunde überall das selbe. Ar...löcher gibts überall und die Verteilung ist ähnlich. In Marokko sind manche sicher aufdringlicher als in Osterburken, aber selbst da bin ich gut zurecht gekommen. Aufpassen muß man immer. Schlimmer als Rom oder Berlin ist es in Jordanien sicher auch nicht. Sicherlich muß man einige Regeln beachten, aber die gelten in der ganzen Welt. Ich werde also aufpassen, versprochen.

Grüße
Andreas
 
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So, jetzt hab ich's: Es war "Wadi Rum Desert Service" Quteish & Sons (die stehen auch im LP). In der Nähe vom Al-Shami-Restaurant, ziemlich zentral in Aqaba. Der Beduine, bei dem wir untergebracht waren, hieß Mohammed und ist über Quteish & Sons erreichbar.

Gute Reise und viele schöne Eindrücke :)

LG
Sandra

edit: http://wadirumdesertservice.tripod.com/
 
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Mein Tipp:

Immer da hingehen, wo die Menschen wohnen. Die einfachen Leute,
ganz normale Stadtteile. Sehenswürdigkeiten sagen wenig über die
Menschen aus. Und ist es nicht das, was eine Stadt, ein Land ausmacht?
Seine Menschen?

Meine besten Fotos habe ich immer da gemacht, wo die Menschen
waren, wohnten, lebten, arbeiteten.
Abseits der Touristen.
 
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