Fotokurs für Kinder

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e-dirk

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moin, moin,


ich soll einen Fotokurs für Kinder halten (8 Kinder der 5. und 6. Klasse).
geplant sind 3 x 2 Schulstunden.

Ich hab an folgenden Aufbau gedacht: Immer 2 Kinder haben eine Kompakte zur Verfügung, ausserdem sind noch 2-3 Spiegelreflexe dabei.

1. Tag:
-Übersicht über die Geschichte der Fotografie.
Dafür kann ich mir eine Kodak Box, eine Linhof Technika, eine 2-äugige
Rolleiflex und eine Nikon F als Anschauungsmaterial ausleihen.
-Zusammenhang Bende/ Zeit um eine "gute" Belichtung zu erzielen.
Tiefenschärfe möchte ich weglassen bzw nur am Rand erwähnen. ich
befürchte das das die Kinder überfordert.
- evtl. wenn die Zeit reicht Exkursion zum Spielplatz um zu Fotografieren.

2. Tag
- Exkursion in den Park/Spielplatz um eigene Fotos zu machen.
- "entwickeln" der Digital-Bilder und Besprechung der Ergebnisse.

3. Tag
-Besuch um Fotostudio.
Der Örtliche Fotohändler würde eine Führung in seinem Fotostudio
anbieten mit der Möglichkeit selber einige Fotos zu machen.

so und die Fragen: Was sollte ich anders machen. Was habe ich vergessen?

Grüße Dirk
 
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Bildaufbau/gestaltung wär ja noch eine Möglichkeit, aber das beansprucht natürlich auch seine Zeit...

Du kannst ihnen ja noch ein paar berühmte Fotografen vorstellen und Fotos von ihnen zeigen...
 
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Hallo Dirk,

bastele doch eine Lochkamera mit den jugendlich Heranwachsenden.

Erkläre zuerst das Prinzip und dann 'bauen' die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer das ganze nach.
 
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Moin,

Bildgestaltung etc. wäre ein bisschen heftig.

Ich habe mal zu analogen Zeiten, einen Kinder-Ferienkurs gegeben.
Einstieg: Aus Schuhkartons Lochkameras bauen. In eine Seite des Kartons ein großes Fenster schneiden, Transparentpapier reinkleben, gebenüber ein einigermaßen scharfkantiges Loch bohren, Deckel drauf. Dann aus einem dunklen Raum ins Helle peilen lassen...

Damals ging man noch in die Dunkelkammer, Fotogramme machen...

Grüße
Christian
 
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Stellvertretend:
Moin,

Bildgestaltung etc. wäre ein bisschen heftig.

...
Einstieg: Aus Schuhkartons Lochkameras bauen. In eine Seite des Kartons ein großes Fenster schneiden, Transparentpapier reinkleben, gebenüber ein einigermaßen scharfkantiges Loch bohren, Deckel drauf. Dann aus einem dunklen Raum ins Helle peilen lassen...
...

Bildgestaltung halte ich auch für etwas heftig. Das möchte ich beim Besprechen der Bilder erwähnen: z.B. "Wenn Du am rechten Rand etwas mehr Platz (Drittelregel) gelassen hättest wäre Dein Bild noch besser!...

Aber das mit der Lochkamera ist eine gute Idee, falls es an den Tagen, wenn wir raus wollen, regnet. Danke! Das werde ich in jedem Fall vorher mal ausprobieren um dann nicht zu "schwimmen"

Grüße Dirk
 
Zuletzt bearbeitet:
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analog zum Versuch mit der Lochkamera lässt sich auch eine nicht mehr im Einsatz befindliche analoge Kamera einsetzen.
Mit einem, anstelle des Filmes auf die Spulen aufgelegten Pergamentpapierstreifen habe ich vor vielen Jahren meinem Sohn die Zusammenhänge mit Scharfstellen, Funktion des Schlitzverschlusses (natürlich entsprechend sehr lange Verschlusszeiten einstellen), Lichtmenge mit dem Wechsel der Blende usw erklärt

Gruß
Günter
 
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Ganz ehrlich.
Das mit der Lochkamera find ich ja nett. Aber bei 3x2h würde ich das nicht machen.
Ich würd dann doch eher schauen, daß die Kids fotografieren, und die Ergebnisse
besprechen. Mit der Möglichkeit, bei der zweiten Exkursion, das Besprochene zu verbessern.
z.B. Bildausschnitt oder "Flurbereinigung" wenn man Blümles fotografiert.

Was lernen die Kinder bei 'ner Lochkamera ? Daß ein kleines Loch scharf abbilden kann.
Und seitenverkehrt... Und was nützt Ihnen das für das Fotografieren mit einer Digi-SLR ?

Da ist doch der Zusammenhang Blende-Zeit und Verwackelung (Action-Fotografie aufm Spielplatz) viel wichtiger. Ggf. noch Rauschen bei high-ISO.

Ich war in dem Alter in meiner Schule in einer Foto-AG.
Wir haben selbst entwickelt. Und natürlich auch Themen wie Tiefenschärfe angesprochen.
Allerdings war da ja auch viel mehr Zeit. (1x die Woche)
 
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Hallo,

ich finde schon, dass man einige Gestaltungsregeln ansprechen kann.

Einfache Regeln wie:

+ Raeum Deinen Hintergrund auf
+ Entferne stoerende Details
+ Fotografiere keine Portraits mit WW
+ Ueberleg Dir von wo aus Du fotografierst

machen jedes Bild besser und sollten sich auch schon in dem Alter beruecksichtigen lassen.

Das Ziel sollte sein, dass die Kinder sich am Ende erst einige Gedanken zu dem Foto machen, bevor sie auf den Ausloeser druecken.

Tiefenschaerfe kann man wohl weglassen, wenn man mit Kompaktkameras fotografiert, da ist ohnehin von vorne bis hinten alles scharf.

Gruss

Martin
 
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Vll. auch den Hinweis auf eine allmähliche Druckerhöhung mit dem Auslösefinger ansprechen. (Nicht nur!) Kinder verreißen mit einem herzhaften Ruck schnell mal die Kamera.

Ruhig mal stabile "Anschlagarten" der verschiedenen Kamerabauarten zur Wackelvermeidung ansprechen:
- Rolleiflex (mit Lichtschacht): am Riemen um den Hals
- SLR: Prismenkasten an der Stirn, Linke Hand unter der Optik
- Digit. Kompaktknipse ohne opt. Sucher: weiß nicht... Ich sehe die Leute damit eigentlich nur mit gestreckten Armen herumfuchteln. Wie macht man es eigentlich richtig?

Vll. auch mal ein gestochen scharfes, 100-jähriges SW-Bild zeigen. Und die Qualität der Ergebnisse einzelner Knipsen vergleichen. (Handycam zu Plattenkamera, oder so).

Vll. ein paar Bemerkungen zur unnützen Pixelorgie heutiger Kompaktknipsen.
(Die 4-Komma-bischen MPix meiner D2H rufen bei Unbedarften stets ein mitleidiges Lächeln hervor...;) )

Der Besuch im Studio wird sicher das Highlight werden.
Viel Vergnügen!
(Bin schon auf Deine Erfahrungen & vll. Fotoreportage gespannt...)
 
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-Zusammenhang Bende/ Zeit um eine "gute" Belichtung zu erzielen.
Tiefenschärfe möchte ich weglassen bzw nur am Rand erwähnen. ich
befürchte das das die Kinder überfordert.

Ein halbwegs cleverer Zehnjähriger (oder Zehnjährige) wird fragen, was es denn überhaupt bringt die Zeit/Blendenkombination zu verändern, um die 'richtige' Belichtung kümmert sich ja der Belichtungsmesser und die Automatik/Lichtwaage. Und dann bist du bei Schiefentärfe und Bewegungsunschärfe, hab' lieber eine Antwort in petto. ;)

Gruß
Dirk
 
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Ein halbwegs cleverer Zehnjähriger (oder Zehnjährige) wird fragen, was es denn überhaupt bringt die Zeit/Blendenkombination zu verändern, um die 'richtige' Belichtung kümmert sich ja der Belichtungsmesser und die Automatik/Lichtwaage. Und dann bist du bei Schiefentärfe und Bewegungsunschärfe, hab' lieber eine Antwort in petto. ;)

Gruß
Dirk

Wie willst Du das den Kindern demonstrieren? In ihren Kompaktkknipsen gibt’s zwei Blendenwerte die durch das zuschalten eines ND Filters erzeugt werden. Das hat keinerlei Änderung der Schärfentiefe zu Folge. Letztendlich kann ein Bild mit den meisten Mädchenkameras gar nicht beeinflusst werden, außer über den Ausschnitt und die Komposition (das trifft zumindest auf die digitalen Kompaktkameras zu, die ich einem zehnjährigen kaufen würde). Mein Sohn (10 Jahre) hat eine FG 20, damit kann er auch auf die Blendenwerte Einfluss nehmen, wird von seinen Kumpels dafür natürlich belächelt.
 
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moin, moin,

sind ja seit gestern eine Menge Tipps gekommen. Nochmals danke dafür.

Zu einigen Anregungen möchte ich noch etwas sagen.

Lochkamera: Wie ich schon schrieb, ist das eine Alternative wenn es aus Eimern schüttet, das wir nicht nach draussen können.

Belichtungszeit/Blende: Ich will den Hauptaugenmerk auf die Zeit, d.h. die Bewegung bzw das Einfrieren der Bewegung legen. Die Schärfentiefe ist bei den kleinen Sensoren der Kompakten meist sehr groß; ich befürchte das da kaum ein Unterschied zu sehen sein wird.

Gestaltungsregeln: Ich möchte nicht zu sehr theoretisieren, sondern draussen "vor Ort" den Kindern Tipps geben. Und natürlich beim Besprechen der Bilder "erarbeiten", damit sie es beim zweiten Ausflug besser machen können.

Erfahrungsbericht wird folgen!

Grüße Dirk
 
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10-12 Jahre ... Laß sie viel anfassen, selbst machen, ausprobieren. Laß zum Beispiel einen im Raum laufen, und du demonstrierst die Abhängigkeit des Bildes von der Belichtungszeit. Dann müssen sie dir selbst zeigen, ob sie es begriffen haben. Das kannst du im Raum machen. Spar dir und ihnen die Kamera-Geschichte. Die kommen zu dir, weil sie bei Fotokurs ans Fotografieren denken.
 
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1. Tag:
-Übersicht über die Geschichte der Fotografie.
Dafür kann ich mir eine Kodak Box, eine Linhof Technika, eine 2-äugige
Rolleiflex und eine Nikon F als Anschauungsmaterial ausleihen.
-Zusammenhang Bende/ Zeit um eine "gute" Belichtung zu erzielen.
Tiefenschärfe möchte ich weglassen bzw nur am Rand erwähnen. ich
befürchte das das die Kinder überfordert.
- evtl. wenn die Zeit reicht Exkursion zum Spielplatz um zu Fotografieren.

Bis auf die Exkursion zum Spielplatz werden sie sich bei diesem Programm wenig dankbar zeigen.
Nein, sie werden sich totlangweilen.

Um eine Lochkamera wirst Du nicht herumkommen, am besten riesig und mit einem Objektiv (Blende wählbar!) bestückt. So kann man alle fotografischen Zusammenhänge erklären.

Kinder = Fotokurs = Fotografieren.
 
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Bis auf die Exkursion zum Spielplatz werden sie sich bei diesem Programm wenig dankbar zeigen.
Nein, sie werden sich totlangweilen.
...

Mein Reden:
...Ich möchte nicht zu sehr theoretisieren, sondern draussen "vor Ort" den Kindern Tipps geben.
...

Aber ein bisschen Theorie muss sein, denke ich. Deshalb habe ich auch die alten Kameras zum anschauen und evtl. befingern dabei. Der Theorieteil soll nicht mehr als 45 min dauern.

Grüße Dirk

PS: Eine riesige Lochkamera habe ich leider nicht. Ich kenne nur die in Aberystwyth und das ist mir zu weit weg!:hehe:
Nachtrag: http://brightbytes.com/cosite/2aberys.html
 
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Hallo Dirk,

ich unterrichte unter anderem seit 5 Jahren Kinder, auch in diesem Alter, in Photography. Glaube mir, dass das alles andere als leicht ist!!!

Anders als ein einzelner Sohnemann oder Tochter zu Hause, hast du es hier mit einer Klasse zu tun. Und anders als vielleicht Sohnemann oder Tochter wird in dieser Klasse nicht jeder an Photography interessiert sein. Und die Chance, dass dir das ganze aus dem Ruder läuft, sind super, es sei denn du kannst sie von Anfang an für etwas gewinnen. Und das wirst du nicht mit Theorie, Tiefenschärfe oder Bildgestaltung erreichen.

Geb den Kids Kameras, erklär ihnen, dass sie darauf aufpassen sollen und schick sie raus zum knipsen! Auf jeden Fall MUSST du ihnen ein Thema geben, damit sie auch wissen was sie fotografieren sollen. Ansonsten geb ich dir Brief und Siegel, dass sie nach fünf Minuten wieder zurück kommen. Und dann weisst du nicht, was du mit ihnen anfangen sollst. Und eine Klasse, mit der man nicht weiss was man anfangen soll, kann dich in den Wahnsinn treiben.

Du musst Spass mit Ihnen haben, dann macht ihnen das auch Spass! Und später, könnt ihr dann eure Bilder auf die Rechner bringen und besprechen. Sollte jemand theoretische Fragen haben, dann kannst du das während dem Fotografieren ja in Ruhe besprechen.
 
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Würde dem Uwe voll zustimmen. Erst die Praxis - verschieden Themen zum aussuchen fotografisch umsetzten. Evtl. Bildergeschichten knipsen (die lesen die in der Bravo). Auch nach eigenen Ideen fragen. Und bei Bedarf und wenn es passt die Theorie mit einfließen lassen - in kleinen Häppchen. Es sollte auf jeden Fall spannend sein und Spaß machen.
Auch ruhig mit unscharfen oder verwackelten Bildern arbeiten und die evtl. auch bewusst machen lassen - Kreativität ist wichtig. Anhand solcher Beispiele kann man dann evtl. auch die Technik erklären, warum, wann was scharf ist und was nicht.
Viel Spaß dabei.
Gruß, Wilhelm
 
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Fotografie-Thema ist eine klasse Idee.

Mach doch kleine Teams, und gib jedem ein unterschiedliches Thema.
Bei der Besprechung wirds dann auch interessanter.
Was sich die jeweiligen Kids dabei gedacht haben.

Vielleicht auch schön abstrackte Themen.
Kreise, Linien, Quadrate.
Damit gehen die Kids viel aufmerksamer in die Landschaft.

Gib z.B. einem Team das Thema Bewegung, und vielleicht zwischendrin
dann den Hinweis mit Belichtungszeit/Blende.
Damit man dann bei der Besprechung die Unterschiede sehen kann.
 
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