Hallo,
endlich mal jemand, der zugibt, dass das Fotografieren im Zoo doch nicht so einfach ist, wie es den Anschein hat...
Zu Deiner Frage:
Gehegezäune bringt man (zumindest theoretisch) am besten durch Verwendung einer grossen Blende und einer langen Brennweite zum "Verschwinden".
Gemäss EXIF-Daten hast Du beides gemacht (ich nehme an, Du hast Deine Bilder mit einem 2,8/70-200 o.ä. und dem 150-500 von Sigma aufgenommen).
Trotzdem sind die Zäune entweder als "Grauschleier" (im Vordergrund) oder als unruhige Gitterstruktur (im Hintergrund) zu sehen.
Das liegt meiner Meinung z.T. an der Lichtsituation (die Zäune werden von der Sonne angestrahlt oder heben sich vor einem kontrastierenden Hintergrund ab).
Manchmal hilft es dann, den Standpunkt etwas zu verändern und natürlich auch so nahe wie möglich an das Gitter heranzugehen.
Hast Du evtl. mit Bildstabilisator fotografiert? Wenn ja, könnte dieser für den unruhigen Hintergrund v.a. in den ersten beiden Bildern mitverantwortlich sein.
Ausserdem scheinen mir die Zäune sehr engmaschig zu sein - dann wird es sowieso schwierig bis unmöglich, sie optisch zu eliminieren.
Zu Deinen Bildern:
⌗ 1: Sehr schön, wenn der Hintergrund nicht so unruhig wäre. Ausserdem hat das Tier auf der linken Bildseite zu wenig "Luft"; dafür könnte der Bildaussschnitt insgesamt noch etwas enger sein.
⌗ 2: Hier hätte ich einen tieferen Aufnahmestandpunkt gewählt, so dass man dem Tiger direkt in die Augen hätte blicken können.
Im Hochformat wäre ausserdem auch nicht mehr so viel von dem störenden Zaun im Hintergrund zu sehen gewesen.
⌗ 3+4: Von der Lichtsituation ebenfalls sehr schön, aber vom Bildausschnitt her "weder Fisch noch Fleisch".
Für meinen Geschmack am besten wäre hier ein möglichst formatfüllendes Portrait im Querformat (mit etwas "Luft" in Blickrichtung) gewesen.
⌗ 5: Für mich das schönste Bild, allerdings zu "mittig" - ein etwas nach links verschobener Ausschnitt wäre noch besser gewesen
⌗ 6: ungünstige Vogelperspektive und der Fokus sitzt auf dem Stein statt auf dem Spatz - wäre bei mir in die "Rundablage" gewandert
⌗ 7: hier wäre eine möglichst lange Verschlusszeit besser gewesen, um die Wasserspritzer "verwischen" und dadurch das Bild noch viel dynamischer wirken zu lassen
Abgesehen vom Technischen sind - wie von Dirk/Foxmulder ja bereits erwähnt - Geduld und das Gefühl für den richtigen Moment die wichtigsten Voraussetzungen für gelungene Tierbilder.
Am besten, man besucht den Zoo zunächst einmal ohne Kamera, sucht nach günstigen Aufnahmestandorten und Lichtsituationen und merkt oder notiert sich diese.
Bei einem zweiten Besuch beschränkt man sich dann auf zwei bis drei Gehege und wartet dann dort auf die "richtige Pose".
Viele Grüsse und weiterhin viel Erfolg,
Ralf
PS: Kennst Du schon
diesen Thread ?
Die Bilder z.B. von Volker/vobl sind Paradebeispiele dieses Genres !