Frage Filme auf Scanner eintesten? Nur mal so rein theoretisch...

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robert_m

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Liebe Gemeinde,

ich habe folgende Überlegung angestellt.

Erstens: In der Duka gibt es ja für den Fall, dass man trotz sehr weicher Gradation immer noch zu harte Prints bekommt die Strategie, den verwendeten Film angepasst zu entwickeln. Im genannten Fall kürzer, damit der Negativkontrast geringer wird und leichter auf das Papier übertragen werden kann.

Zwotens: Hintergrund dieser Tatsache ist der Umstand, dass Fotopapier nur einen Umfang von pi mal Daumen 8 bis 9 Blenden überträgt. Enthält ein Negativ eine größere Dynamik kommt es zum beschriebenen Problem: Lichter brennen aus und/ oder Schatten saufen ab.

Ich übertrage nun diesen Zusammenhang auf Scanner. Diese haben bekanntlich einen bestimmten Dichteumfang, der, so er für die Dynamik eines Negativs nicht ausreichend ist, in etwa die gleichen Folgen hat wie das oben skizzierte Problem. Reine Filmscanner sind hiervon weniger betroffen (die Coolscans haben etwa einen D von weit über 3), nicht aber die weitaus günstigeren Flachbettscanner a la CanoScan xxxxf usf.

Könnte man nun nicht versuchen, ähnlich wie in der Duka, die Filme auf den jeweils verwendeten Scanner einzutesten (also gezielt kontrastanpassend entwickeln und das Manko eines geringen Dichteumfangs eines Flachbettsanners bspw. dadurch ausgleichen?

Fragen, die sich prompt stellen sind etwa: Kann man die Dichteumfangsproblematik beim Scanner sowie die Kontrastübertragungsproblematik beim Fotopapier überhaupt gleichsetzen, was ich erst mal ganz heuristisch nur unterstellt habe? Und wenn ja: Lohnt es sich dann noch, Filme angepasst zu entwickeln, wenn der D-umfang eh schon so gering ist? Usf.

Was denkt ihr dazu? Fixe Idee oder gangbarer Weg?

Gruß,
Robert
 
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...aber würde es sich da nicht eher lohnen, mehrere Scans mit unterschiedlicher Helligkeitseinstellung anzufertigen und zusammenzufügen? Quasi ein DRI aus Scans? Da müsste man nicht an bewährten und eventuell für Abzüge optimierten Entwicklungsprozessen rumbasteln.
 
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...aber würde es sich da nicht eher lohnen, mehrere Scans mit unterschiedlicher Helligkeitseinstellung anzufertigen und zusammenzufügen? Quasi ein DRI aus Scans?
Guter Punkt. Aber führt das bloße Verstellen der Helligkeit und die folgende Überlagerung wirklich zu einem DRI? Mit meiner Ausgangsüberlegung hat es auch nichts zu tun.:fahne:
 
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Moin

in den 90erm war es üblich das Scanner auch>>> Filmprofile mitbrachten :up:

in diesem Fall rede ich vom Linotype Saphir Ultra I+II auch HiRes.
damit war alles kein Problem, man muste nur als Target den richtigen Film auswählen :D

DRI oder Pseudo HDR habe ich auch damals schon gemacht, ohne zu wissen das es DRI heißt:eek:
auch da beziehe ich mich auf den SUII, das ging wunderbar :up:

und da ich grundsätzlich richtig belichtete Negative und Dias hatte(bis 8x10")
war das überhaupt kein Problem :cool:
Mfg gpo
 
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Könnte man nun nicht versuchen, ähnlich wie in der Duka, die Filme auf den jeweils verwendeten Scanner einzutesten (also gezielt kontrastanpassend entwickeln und das Manko eines geringen Dichteumfangs eines Flachbettsanners bspw. dadurch ausgleichen?

Die Idee an sich finde ich gut.
Nur : sie hat einen Haken. Denn damit würde man die Filme quasi "Scanner-abhängig" machen. Sollte irgendwann ein anderer Scanner benutzt werden, würden die bisherigen Filme nicht mehr darauf stimmen. Denke zwar, dass die Unteschiede nicht allzugross ausfallen würden. Aber eben nicht nur die Scanner sind verschieden, sondern mindestens ebenso die Software.

Die "Problematik" stimmt schon, vor Allem wenn man Stapel-Scan macht.
Generell ist das über die Gradation zu regeln (zB Tonwertspreizung, Mehrfachscan usw).
 
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Ich habe mir jetzt vorgenommen, das Problem an einem veregneten Wochenende zu erforschen.. Also Film rein, Kamera auf weiße Wand ausrichten, usf. Mal sehen.

Robert
 
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Kennt man so ähnlich aber auch aus der Duka,

Genau. So gibt es Entwickler-Hersteller welche die Zeiten sowohl für Kondensatoren als auch für Farbmischköpfe angeben (zB Tetenal) und andere weisen darauf hin (zB für Korrektufaktoren usw).

Schlussendlich dreht sich dann alles um die Gradation.
So aber auch beim scannen wo die Gradation halt quasi virtuell ist.

Man kann also ähnlich wie beim Papierbild nicht den ganzen Informationsumfang des Negativs/Dias wiedergeben, sondern muss sich für einen Bereich entscheiden.

Irgendwo auf meinem, Windwos-Rechner habe ich ein paar dokumentierte Beispiele aus Bildschirmfotos gespeichert um das mal zu verdeutlichen. Bei Gelegenheit kann ich die ja mal reinstellen.
 
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Schlussendlich dreht sich dann alles um die Gradation.
Und da will ich einhaken. Interessant ist in diesem ZUsammenhang das folgende. Ich habe diese Tabelle der allseits bekannten Webseite filmscanner.info entnommen.

Blendenstufen Objektkontrast Dichteumfang
1 1:2 0,3
2 1:4 0,6
3 1:8 0,9
4 1:16 1,2
5 1:32 1,5
6 1:64 1,8
7 1:128 2,1
8 1:256 2,4
9 1:512 2,7
10 1:1024 3,0
11 1:2048 3,3
12 1:4096 3,6
13 1:8192 3,9
14 1:16384 4,2
15 1:32768 4,5
16 1:65536 4,8


Sie setzt die in Blendenstufen gemessene Dynamik zur im Dichteumfang gemessenen Dynamik in Beziehung. Je nachdem wie pessimistisch man nun in Sachen Dmax eines Flachbettscanners ist, kann man etwa interpretieren: Ein durchschnittliches Flachbettgerät wird kaum über einen Dichteumfang von mehr als 2 hinaus kommen. Das wären dann bestenfalls 7 Blendenstufen, also 2 weniger, als man für Fotopapier in der Duka akzeptieren könnte. Mittelprächtige Aussichten also.

In diesem Sinne,
Robert
 
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