Fetisch AF überschätzt?

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miez

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Hallo zusammen,

ich hoffe ich ziehe mir keinen Shitstorm zu - aber eine Bemerkung muss ich dann doch mal loswerden: Das Argument "AF" zum Kauf neuer DSLR-Modelle halte ich persönlich für massiv überschätzt (allenfalls für die absolute Spitze an Actionfotografen mit extremer Leistungsdichte).

Wie ich drauf komme? Ich hab neulich mal wieder mit meiner alten F4 gespielt, Konstruktion 1988, ein (in Zahlen: 1 !!!) Sensor, nichtmal Kreuz. Wenn der Kontrast stimmt ist der treffsicher und sauschnell. Ganz subjektiv kann ich da keinen großartigen Tempounterschied zu meiner D4 feststellen. Anders gesagt: Wenn ich konsequent senkrechte Linien mit genügend Kontrast nutze werde ich in der Praxis mit dem AF einer F4 nicht nennenswert schlechtere Ergebnisse erzielen als mit einer moderneren Kamera. Obwohl sich die Rechenleistung sicherlich verzehntausend oder verhunderttausendfacht hat in den letzten 30 Jahren ..... und jetzt ducke ich mich weg .....

Gruß,
Martin
 
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Hallo Martin,


es war bei den früheren Kameras ja auch einfacher, über die (wirkliche matte) Mattscheibe manuell scharf zu stellen oder die Schärfe bei AF im Sucher zu kontrollieren.
Die heutigen Kameras haben dermaßen HighBrite "Matt"-Scheiben, dass das schon schwieriger ist.
Außerdem sind die heutigen Anforderungen an die Bildschärfe - insbesondere bei den hochauflösenden Pixelmonster-Sensoren der neuesten DSLRs - gestiegen, und der Trend zum Arbeiten mit großen Blendenöffnungen (ein Portrait mit 85mm f/1.4 zeigt nur eine Augenbraue oder eine Iris scharf) tut da ein übriges.
Da ist "Fokussieren mit dem mittleren AF-Feld, und danach Verschwenken" nur noch selten erfolgreich.
 
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Mit dem AF rumspielen und gefühlt einen schnellen AF haben ist eine Sache. Schnelle Motive fotografieren und das Ergebnis vergleichen, eine andere und da muss man nicht zur Spitze erlesener Actionfotografen gehören, um da einen gewissen Anspruch zu haben. Fotografier doch mal ein paar Serien fliegende Vögel, wild spielende Hunde, Kinder auf dem Fußballfeld usw. und vergleiche die Anzahl der scharfen Bilder mit dem Ergebnis einer modernen Kamera (bei gleichem Objektiv natürlich). Ich bin mir sicher, dass Du da schon deutlich unterschiedliche Zahlen erhalten wirst. Wieviel Leute ein geeignetes Objektiv haben, um einen modernen hochleistungs-AF auch auszureizen und wer das wirklich braucht, ist eine andere Frage. Und da sind wir wieder bei dem Thema, dass man beim Hobby nie nach "brauchen" fragen darf sondern entscheidend ist, was einem Freude bereitet.... :)

Gruß
Heiko
 
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Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin ja nicht gegen Fortschritt und habe außerdem lange Sportfotografie betrieben. Aber: Als ich ab 1996 mit der F5 Handball fotografierte war die Trefferqute nicht viel anders als 8 Jahre zuvor mit der F4 bei gleichen Objektiven ..... mein Eindruck ist einfach dass das Thema wesentlich weniger Fortschritt mit sich bringt als hier gelegentlich ausgeführt wird. Jedenfalls scheinen mir die Fortschritte beim AF von einer Generation zur nächsten definitiv keinen Kamerakauf zu rechtfertigen. In Situationn mit kontrastarmen Motiven haben heutige AF-Systeme ähnliche Probleme wie in der AF-Frühphase.
 
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Ich habe das hier schon mal geschrieben. Gleicher Fotograf, gleiche Linse. Wechsel von D7000 auf D750, Ausschuss beim Sport oder bei der Actionhundefotografie um mindestens 50% gesunken. Warum hätte ich bei der D7000 bleiben sollen?
Wenn du mit dem AF einer F4 zufrieden bist, dann nutze ihn weiter. Aber deine Erfahrungen müssen nicht automatisch für alle gelten.
 
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Hallo zusammen,

ich hoffe ich ziehe mir keinen Shitstorm zu - aber eine Bemerkung muss ich dann doch mal loswerden: Das Argument "AF" zum Kauf neuer DSLR-Modelle halte ich persönlich für massiv überschätzt (allenfalls für die absolute Spitze an Actionfotografen mit extremer Leistungsdichte).

Wie ich drauf komme? Ich hab neulich mal wieder mit meiner alten F4 gespielt, Konstruktion 1988, ein (in Zahlen: 1 !!!) Sensor, nichtmal Kreuz. Wenn der Kontrast stimmt ist der treffsicher und sauschnell. Ganz subjektiv kann ich da keinen großartigen Tempounterschied zu meiner D4 feststellen. Anders gesagt: Wenn ich konsequent senkrechte Linien mit genügend Kontrast nutze werde ich in der Praxis mit dem AF einer F4 nicht nennenswert schlechtere Ergebnisse erzielen als mit einer moderneren Kamera. Obwohl sich die Rechenleistung sicherlich verzehntausend oder verhunderttausendfacht hat in den letzten 30 Jahren ..... und jetzt ducke ich mich weg .....

Gruß,
Martin

Was willst Du uns damit eigentlich sagen? Naturfotografen werden den Fortschritt weniger zu schätzen wissen als Tier- und Sportfotografen.
 
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Moin

ja der T.O. hat recht....

und das diverse moderne Funktionen der Kamera, nicht 100% das machen, was man uns verspricht...
erübrigt die Frage>>> was er uns sagen will :p

# es ist schon ein paar Jahre her, das ein Druckerhersteller moderne Fotografie untersuchte und...
feststellte das der AF nur etwa 60-75% funktioniert....

# es geht weiter mit Autobelichtung...auch dir liegt oft deutlich unter 100 %

# und das Handling im allgemeinen....macht eben alles nicht "schneller" sondern....
99% der Amateure schaut nach jedem Bild aufs LCD um zu kontrollieren.....ob was drauf ist
und verlangsamt damit einen Prozess...der schneller sein könnte :hehe:


natürlich muss nun nicht jeder seine Kamera wegwerfen....
aber mit analogen KBs war auch ich früher "schneller"
(obwohl ich als Studiofotograf mehr MF und GF machte)

# wenn ich dann noch das Gedödel mit der RAW-Verarbeitung dazu rechne....
sieht das ganz schlimm aus...
ich wette das alle Amateure bei der Arbeitszeit bis zum fertigem Bild.....schummeln
soll heißen der Zeitgewinn den modern Kamera bieten...wird 10fach platt getreten in der EBV....:cool:

so nun dürft ihr weiter meckern :eek:
Mfg gpo
 
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Jaja, früher war alles besser ...

... außer den Fotoapparaten, den Autos, den Baggern, den Telefonen, den Computern, den ...

Ist doch toll, dass man heute für Geld das kriegt, was einst Andere mit Können gemeistert haben. Mit RAW und Isolosen Filmen rettet man die verkacktesten Fotos und mit 3D-Autotracking kann Stevie Wonder Actionfotos machen.

Dass der Fortschritt kaum eine Rolle spielen soll ist doch Unfug. Diese D5en und D850en sind so unglaublich gut, dass man über einen AF-Vergleich zu F4 und Konsorten doch überhaupt nicht nachdenken muss, was der Eingangsbeitrag ja schon beweist. Wirklich lustig ... bei Tageslicht und still stehenden, senkrechten und kontastreichen Kanten trifft der AF ganz toll. Meine D4 trifft bei Nacht einen rumhüpfenden Wackelpudding.

Dass ein Studiofotograf mit Blitzanlagen in der Größe des Hubbelteleskops das unwichtig findet ist doch nur logisch :D
 
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Mit meiner Nikon Df fotografiere ich ausschließlich ohne AF.
Die eingebaute Split-Screen-Scheibe mit Microprismenring ist dabei eine gute Hilfe, wenn die Kamera nicht auf einem Stativ sitzt und mit Live View fokussiert werden kann.

An Objektiven verwende ich fast ausschließlich meine "alten" pré ai, ai und ai-s Nikkore sowie "klassische" manuelle Zeiss- oder Voigtländer-Objektive.

Aber auch für meine Sony A7R2 habe ich mir vor kurzem ein manuelles Objektiv angeschafft - das Voigtländer Nokton aspherical 40mm f/1:1.2 -, das mir nicht zuletzt auch wegen der damit erforderlichen besonderen Anstrengung beim exakten Fokussieren mit weit offenen Blendeneinstellungen große Freude macht.

Gruß
Hans
 
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Wenn ich daran zurück denke, wie lange der AF an einer "F" benötigte, um mein gutes altes 80-200 mm scharf zu stellen, war das Objekt schon oftmals verschwunden.
Ein 70-200 mm an einer "D" werkelt da schon ganz anders und beschert mir eine enorm höhere Trefferquote. Es ist Fortschritt deutlich spürbar.
 
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gpox;2618254 # und das Handling im allgemeinen....macht eben alles nicht "schneller" sondern.... 99% der Amateure schaut nach jedem Bild aufs LCD um zu kontrollieren.....ob was drauf ist und verlangsamt damit einen Prozess...der schneller sein könnte :hehe: natürlich muss nun nicht jeder seine Kamera wegwerfen.... aber mit analogen KBs war auch ich früher "schneller" (obwohl ich als Studiofotograf mehr MF und GF machte) # wenn ich dann noch das Gedödel mit der RAW-Verarbeitung dazu rechne.... sieht das ganz schlimm aus... ich wette das alle Amateure bei der Arbeitszeit bis zum fertigem Bild.....schummeln soll heißen der Zeitgewinn den modern Kamera bieten...wird 10fach platt getreten in der EBV....:cool: so nun dürft ihr weiter meckern :eek: Mfg gpo[/QUOTE schrieb:
Über das Geschriebene braucht man nicht meckern. Es ist schlicht und einfach grottenfalsch und allenfalls Satire tauglich.:hehe::hehe::hehe:
 
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Moin
ich freue mich immer über deine Kommentare....
und dabei lieferst du mir ständig neue Steilvorlagen....:p

....Jaja, früher war alles besser ...

hatte ich gar nicht behauptet....
nur früher konnte jeder seine Karre auf Vorderman bringen....geht heute garnicht mehr

heute gibt einen keinen markenunabhängigen Reparaturbetrieb für Fotozeugs....
man MUSS das nehmen was N und C liefert und zuläst :rolleyes:


..... ist doch Unfug. Diese D5en und D850en sind so unglaublich gut, dass ....

wie schön...da sind wir einer Meinung nur....nur DU nutzt die doch garnicht :fahne:
und knipst Hinterhöfe mit doppelt teurem Zeuchs...

klar kann jeder machen was er will :cool:
Mfg gpo
 
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Leider hat es sich überall eingebürgert, Fragen, über die es sich zu diskutieren lohnt, schon von vornherein mit einer "Stimmung" anzureichern. (Also aktuell z.B. dass man nicht sachlich darüber diskutiert, ob Union und SPD eine gemeinsame Regierung bilden sollten, sondern dass man - die negative Antwort schon implizierend - die rhetorische Frage stellt, ob man wirklich nochmal eine "GroKo" erleben will.)

So auch hier: Es wird nicht die Diskussion um die Bedeutung des AF und seine technische Entwicklung eröffnet, sondern das corpus delicti und damit zugleich seine Benutzer schon in der Frage als "Fetisch" verunglimpft.

Wenn ich mal versuche, den sachlichen Gehalt der Frage zu beantworten, möchte ich folgendes sagen:

1. Natürlich braucht man nicht für jedes Motiv Autofokus. Im Gegenteil macht es unglaublich viel Freude, mit einem schönen manuellen Objektiv manuell scharf zu stellen.

2. Natürlich braucht man nicht für jedes Motiv einen hochmodernen schnellen und intelligenten Autofokus. Ausreichend Licht, ausreichende Kontraste und mäßig geringe Motivbewegung unterstellt, reicht vielleicht ein AF-Feld, und der muss noch nicht einmal ein Kreuzsensor sein.

3. Aber natürlich gibt es auch Situationen, da kann ein Autofokus gar nicht leistungsfähig genug sein. Z.B. bei der Fotografie von Tieren in freier Wildbahn, die plötzlich irgendwo auftauchen oder plötzlich und unvorhersehbar in eine Interaktion mit anderen Tieren treten. Das ganze vielleicht noch in der Morgen- oder Abenddämmerung. Für diese Fälle kann man nicht übersehen, dass der technische Sprung und die Leistungsfähigkeit der Autofokus-Systeme in Nikons SLRs/DSLRs von der F-501 AF bis zur D850 gewaltig sind.

Ich habe auch eine F4, und ich mag die Kamera sehr. Aber man muss leider sagen, dass ihr Autofokus schon bei dem Erscheinen der Kamera nicht mit dem konkurrierenden System der Canon EOS 1 mithalten konnte, einer der wesentlichen Gründe, warum Nikon in dieser Zeit die Vormachtstellung bei Sportfotografen verloren hat.

In bin z.B. in den letzten 17 Jahren 9x in Afrika gewesen. Beim ersten Mal war noch eine F4 dabei. Wenn ich mein erstes Löwenfoto überhaupt (mit der F4, Sensia 400, Nikkor 2.8/300 Ai, TC-301) aus dem Kruger NP 2000 mit meinem - hoffentlich vorerst - letzten (mit der D500 und AF-S 5.6/200-500mm E VR) aus dem Transkalahari NP 2017 vergleiche und mir gleichzeitig die Bedingungen vor Auge führe, unter denen die Bilder entstanden sind, dann werden die technischen Welten, die dazwischen liegen, mehr als sichtbar.

Aber das soll uns ja nicht hindern, uns trotzdem bei Gelegenheit an unserer F4 zu freuen. Es ist eine fantastische Kamera und ein Meilenstein im Nikon-System. Nur nach Afrika würde ich sie nicht mehr mitnehmen.
 
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wie schön...da sind wir einer Meinung nur....nur DU nutzt die doch garnicht :fahne:
und knipst Hinterhöfe mit doppelt teurem Zeuchs...

klar kann jeder machen was er will :cool:
Mfg gpo

Ich knipse Hinterhöfe mit einer überteuerten Leica, weil ich sie so schön finde und sie ist recht klein und ... und nein, ich streichle sie selten und habe nie Sex mit ihr.

Ich knipse Konzerte mit der D4 und der Df und die D4 geht dabei wesentlich besser, weil sie den besseren AF hat.

Und Hunde, oder Sport, wenn es denn noch vorkommt, geht weitaus besser mit der D4, weil die Df einen miesen AF hat, der aber wiederum sicher besser ist, als der der F4.
 
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Hallo Gerd!
nur früher konnte jeder seine Karre auf Vorderman bringen....geht heute garnicht mehr
Definiere "heute". :confused:
Mein BMW 320i touring automatic ist 18 Jahre alt, hat über 220.000 km 'runter, und wurde von mir schon drei bis fünf mal mit Hausmitteln repariert, zuletzt durch kräftiges Klopfen auf die Motorsteuerung und Zupfen an deren Verbindungssteckern...:D

heute gibt einen keinen markenunabhängigen Reparaturbetrieb für Fotozeugs....
Doch - mich. :hehe:
Ok, nur für einfache Defekte wie Dreck in der Fokussierung, ausgebrochene Zoombolzen, abgelöste Codierfolien... oder Stuzschäden, die ein vom Hersteller lizenzierter Fachbetrieb gar nicht mehr zur Reparatur an nimmt. :D
 
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