Farbregelung an einem Colorvergrößerer....

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Im Thread http://www.nikon-fotografie.de/vbul...er-forum/270529-schwarz-immer-mit-blau-2.html ist die Diskussion in einen anderen Bereich abgedriftet....auch meine Schuld...da einiges Gesagtes nur mit "Handbremse" beantwortet wurde und ein anderes Thema zu Kurzsätzen führte, die in sich nicht immer stimmig oder richtig waren ohne auch das Ganze zu beleuchten...

Von daher ist es vielleicht spannend, die Sache nochmals hier neu zu starten.....

Ich finde das Thema spannend und würde auch gerne mal genauer auf einige Pro und Kontras eingehen.....:)

Grüße,
Jan
 
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Hallo Jan,

ich glaube Du hast eigentlich das richtige gemeint, Dich aber mißverständlich ausgedrückt.

In der Praxis braucht man am Farbvergrößerer nie mehr als als zwei Filter, um einen Farbstich rauszufiltern und normalerweise wählt man die Filterstellung auch so, daß man nicht unötig hohe Filterwerte erzielt.

Mir ging's ja auch nur darum zu sagen, daß die Verwechselungsgefahr, die zwischen zwei benachbarten Farben im Farbkreis entstehen kann (also zwischen Blau und Cyan, Cyan und Grün, ect...), nicht üblich war. Gerade zu Analogzeiten mußte man z.B. Diafilme schon bei der Aufnahme richtig Filtern und die Fotografen hatten immer einen Satz CC-Filtern im Gepäck und wußten recht genau, was sie da Filtern, wenn sie einen Farbstich eliminieren wollten.

VG
 
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..bei einem Farbnegativfilm wäre z.B. eine Grundeinstellung " 40 - 40 - 0 " ein Start ( das Negativ ist ja maskiert (eingefärbt) und nicht klar und wird schon mal so grob reduziert)

Reihenfolge der Regler : ( Y) Gelb / (M) Magenta / (C) Cyan

bei Gelbstich muß ich "Y" erhöhen...
bei Magentastich "M" erhöhen ....
bei Blaustich "Y" reduzieren....
bei Grünstich "M" reduzieren..

Der Cyan Regler steht ja auf null...

...bei einem Cyanstich von 30 C drehe ich nicht am dritten Rad (wäre ja einfach, da ein eigener Regler für (C) vorhanden ist!)...aber das erhöht nur die Grunddichte...sondern reduziere die anderen beiden..

" 10 - 10 - 0 " wäre dann die Einstellung.......

Bei einem Blaustich drehe ich auch nicht am Cyanregler und Magenta Regler sondern verwende den "Y" Gelbregler....

Grüße,
Jan
 
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Hallo Jan,

ich glaube Du hast eigentlich das richtige gemeint, Dich aber mißverständlich ausgedrückt.

In der Praxis braucht man am Farbvergrößerer nie mehr als als zwei Filter, um einen Farbstich rauszufiltern und normalerweise wählt man die Filterstellung auch so, daß man nicht unötig hohe Filterwerte erzielt.

Mir ging's ja auch nur darum zu sagen, daß die Verwechselungsgefahr, die zwischen zwei benachbarten Farben im Farbkreis entstehen kann (also zwischen Blau und Cyan, Cyan und Grün, ect...), nicht üblich war. Gerade zu Analogzeiten mußte man z.B. Diafilme schon bei der Aufnahme richtig Filtern und die Fotografen hatten immer einen Satz CC-Filtern im Gepäck und wußten recht genau, was sie da Filtern, wenn sie einen Farbstich eliminieren wollten.

VG

Es war etwas verfahren und auch nicht immer ganz richtig.....da es für bestimmte Situationen passte aber doch auch als "Grundsatz" dann doch nicht stimmte...da es immer wieder Situationen gibt, da ist es falsch.(hatte ich da aber spontan nicht mehr dran gedacht, sorry...;)...liegt bei mir auch 30 Jahre zurück....:fahne: :lachen:

Grüße,
Jan
 
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gerne, dann erkläre meinen meinen Widerspruch zu:

...grundsätzlich dreht man nur an einem Regler in eine Richtung und nicht zwei Regler in die andere!....


Farbvergrößerer haben 3 Filter, Gelb, Purpur und Blaugrün.

Voraussetzung 1:
Alle 3 Filter haben die gleiche Dichte. Wenn alle 3 Filter gleich weit eingedreht werden, entsteht "nur" ein neutrales Grau.
Voraussetzung 2:
Ein Filter soll immer auf Null stehen. Anders würde es nur die Belichtungzeit unnötig erhöhen.

Um einen Farbstich zu entfernen wird ein Filter der Komplementärfarbe eingedreht. z.B. Ein Blaustich entfernt man mit einem gelben Filter.

Ein Beispiel:

Aus Erfahrung weiß ich, bei einem gedachten Film (z.B. Kodak auf Fujipapier) komme ich mit einer Filterung von Gelb 0, Purpur 30, Blaugrün 50 meist ganz gut zurecht. Damit mache ich den ersten Teststreifen.
Entwickelt sehe ich einen Blaustich von 20.

Im ersten Eindruck, müsste ich also noch 20 Gelb eindrehen. Meine Filterung wäre 20-30-50.
Aus den Voraussetzungen 1 und 2 erfolgt, ich hätte ein Grau von 20 in meiner Filterung; Was ich nicht will wegen der Belichtungszeit.

Diese 20 Grau kann ich herauskürzen indem ich alle drei Filter um 20 rausdrehe.
Meine "Wunschfilterung" für den zweiten Teststreifen ist also 0-10-30.

Ich muss also nicht einen Filter in eine Richtung, sondern die beiden Anderen in die andere, drehen (und die Belichtung anpassen: verkürzen).

Gruß
Dirk

PS: Gelb=Yellow, Purpur=Magenta und Blaugrün=Cyan hat sich erst lange nach meiner Lehrzeit durchgesetzt. Ich verwende deshalb (automatisch) immer noch die alten, deutschen Bezeichnungen.

Nachtrag: ich habe zu langsam geschrieben, eigentlich steht alles schon weiter oben.
Nachtrag 2: das ist auch bei mir schon über 30 jahre her: das oben geschriebene gilt für Positiv (Dia auf Papier). ich kann mich irren, ändert aber nichts am grundsätzlichen.
 
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Bei einem Blaustich drehe ich auch nicht am Cyanregler und Magenta Regler sondern verwende den "Y" Gelbregler....

Da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt :)

Meine Anmerkung bezog sich auf Deinen Post, bei dem der Laborant am Cyanregler drehen sollte, um den vermeidlichen Blaustich zu entfernen. Deshalb schrieb ich, daß er mit Cyan alleine nie einen Blaustich rausbekäme, sondern zumindest auch noch am Magenta Regler drehen müßte. Das man in der Praxis eher zur der Komplementärfarbe greift, ist schon klar :)

In der praktischen Fotografie war es aber auch nützlich zu Wissen, daß sich eine Grundfarbe aus den beiden benachbarten Farben im Farbkreis zusammensetzt, denn man hatte nicht immer alle Filter in allen Grundfarben und Stärken dabei und konnte so, über 'Umwege' die gewünschte Filterfarbe erzielen.

VG
 
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gerne, dann erkläre meinen meinen Widerspruch zu:




Farbvergrößerer haben 3 Filter, Gelb, Purpur und Blaugrün.

Voraussetzung 1:
Alle 3 Filter haben die gleiche Dichte. Wenn alle 3 Filter gleich weit eingedreht werden, entsteht "nur" ein neutrales Grau.
Voraussetzung 2:
Ein Filter soll immer auf Null stehen. Anders würde es nur die Belichtungzeit unnötig erhöhen.

Um einen Farbstich zu entfernen wird ein Filter der Komplementärfarbe eingedreht. z.B. Ein Blaustich entfernt man mit einem gelben Filter.

Ein Beispiel:

Aus Erfahrung weiß ich, bei einem gedachten Film (z.B. Kodak auf Fujipapier) komme ich mit einer Filterung von Gelb 0, Purpur 30, Blaugrün 50 meist ganz gut zurecht. Damit mache ich den ersten Teststreifen.
Entwickelt sehe ich einen Blaustich von 20.

Im ersten Eindruck, müsste ich also noch 20 Gelb eindrehen. Meine Filterung wäre 20-30-50.

Aus den Voraussetzungen 1 und 2 erfolgt, ich hätte ein Grau von 20 in meiner Filterung; Was ich nicht will wegen der Belichtungszeit.

Diese 20 Grau kann ich herauskürzen indem ich alle drei Filter um 20 rausdrehe.
Meine "Wunschfilterung" für den zweiten Teststreifen ist also 0-10-30.

Ich muss also nicht einen Filter in eine Richtung, sondern die beiden Anderen in die andere, drehen (und die Belichtung anpassen: verkürzen).

Gruß
Dirk

PS: Gelb=Yellow, Purpur=Magenta und Blaugrün=Cyan hat sich erst lange nach meiner Lehrzeit durchgesetzt. Ich verwende deshalb (automatisch) immer noch die alten, deutschen Bezeichnungen.

Nachtrag: ich habe zu langsam geschrieben, eigentlich steht alles schon weiter oben.
Nachtrag 2: das ist auch bei mir schon über 30 jahre her: das oben geschriebene gilt für Positiv (Dia auf Papier). ich kann mich irren, ändert aber nichts am grundsätzlichen.

:dizzy:...ist da nicht ein Fehler drinnen?.....wenn ich einen "Blaustich" am Vergrößerer durch reindrehen von Gelb beseitigen möchte, wird es doch blauer...da der gelbe Filter ja ins Negativ projiziert wird und aus dem Gelb im Negativ wird im Positiv blau!...

..in meinem Beitrag #3 habe ich doch ein Beispiel für CN / Color -Negativ geschrieben...oder bist du bei Dia-Umkehrpapier?


Edit: habe es gerade gelesen, Dia-Umkehr, da stimmt es natürlich ...da ist es wie in Photoshop.....

Grüße,
Jan

Edit: ...Ich hatte länger überlegt, ob ich hier einen neuen Thread öffnen soll......es war gut so..
.da wir ja alle wohl etwas die alten Sachen im Kopf wieder aktivieren müssen um das Puzzle wieder ganz zu bekommen... :)
 
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:dizzy:...ist da nicht ein Fehler drinnen?.....wenn ich einen "Blaustich" am Vergrößerer durch reindrehen von Gelb beseitigen möchte, wird es doch blauer...da der gelbe Filter ja ins Negativ projiziert wird und aus dem Gelb im Negativ wird im Positiv blau!...

..in meinem Beitrag #3 habe ich doch ein Beispiel für CN / Color -Negativ geschrieben...

Grüße,
Jan

Deswegen schrieb ich ja im Nachtrag 2: Positiv (Dia auf Papier)
Beim Negativ auf Papier ist es genau andersrum, da hast Du Recht.

Da ich in meinem Beispiel kein Gelb zum rausdrehen habe, muss ich die beiden Anderen reindrehen: 0-50-70


Dirk
 
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Deswegen schrieb ich ja im Nachtrag 2: Positiv (Dia auf Papier)
Beim Negativ auf Papier ist es genau andersrum, da hast Du Recht.

Da ich in meinem Beispiel kein Gelb zum rausdrehen habe, muss ich die beiden Anderen reindrehen: 0-50-70


Dirk

...und das ist der Punkt, wo meine Aussage "nur einen Regler" Brüche bekommt...:fahne:...was nicht geht, muß in der Umkehrung aus 2 Reglern gemischt werden....

...und wenn es eine dritte Farbe bedeuten würde....da wird dann mathematisch auf 2 Regler umgerechnet...

Grüße,
Jan
 
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...

Edit: ...Ich hatte länger überlegt, ob ich hier einen neuen Thread öffnen soll......es war gut so...da wir ja alle wohl etwas die alten Sachen "im Kopf wieder aktivieren müssen um das Puzzle wieder ganz zu bekommen... :))

Ja! Und es hat Spaß gemacht! :up:

Bei mir ist es fast auf den Tag genau 32 Jahre her, das ich meine letzte Farbvergrößerung gemacht habe. Ich war meist in der Großvergrößerung (alles über 60*90cm) vom Dia tätig.
 
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Ja! Und es hat Spaß gemacht! :up:

Bei mir ist es fast auf den Tag genau 32 Jahre her, das ich meine letzte Farbvergrößerung gemacht habe. Ich war meist in der Großvergrößerung (alles über 60*90cm) vom Dia tätig.

:D....so auch bei mir....und es gab ja viele Möglichkeiten "Negativ auf Positiv"..Positiv auf Positiv" ...oder "Negativ auf Negativ"....klassisches Umkopieren von Kleinbild oder Mittelformat Dias/Negative auf Großbild oder Vergrößerungen...

...Die Regler hatten immer andere Filterungen und Richtungen!....:dizzy:

Grüße,
Jan

Ja ja, die alten Hasen und die gute alte Zeit....:fahne: :lachen::lachen:
 
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...

Edit: ...Ich hatte länger überlegt, ob ich hier einen neuen Thread öffnen soll......es war gut so..
.da wir ja alle wohl etwas die alten Sachen im Kopf wieder aktivieren müssen um das Puzzle wieder ganz zu bekommen... :)

Werde ich nicht tun, es war nämlich manchmal ein arger Kraus, wenn ne neue Papier-Charge anfing oder die Chemie neu angesetzt wurde oder ein Fujifilm-Negativ statt einem Kodak-Negativ vorlag, wieder auf eine neutrale Farbe zu kommen.
Immerhin, die Belichtung konnte die Kiste selbst justieren und die Entwicklungsmaschine lieferte auch schnell Ergebnisse.

Ich habe das Teil vor Jahren eingemottet und werde es erst wieder aktivieren, wenn ich in Rente bin, mein eigenes Papier mache und SW knippse...

Lese aber gerne mit... :D
 
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.....und die Entwicklungsmaschine lieferte auch schnell Ergebnisse.
Lese aber gerne mit... :D


Geh mir mit dem Mist weg....:winkgrin:

Wen ich die Sonntage im Sommer an meiner Colenta sass währen die Menschen im Schwimmbad waren wegen 10.000er Serien, geh weg......:motz:

Wie ich das gehasst habe.

"Du siehst so blass aus, warste wieder solange im Labor?":lachen::lachen::lachen:

30 Jahre reichen.:)
 
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Geh mir mit dem Mist weg....:winkgrin:

Wen ich die Sonntage im Sommer an meiner Colenta sass währen die Menschen im Schwimmbad waren wegen 10.000er Serien, geh weg......:motz:

Wie ich das gehasst habe.

"Du siehst so blass aus, warste wieder solange im Labor?":lachen::lachen::lachen:

30 Jahre reichen.:)

:D :D

Dafür waren die Nächte...
Und davon gab es unzählige, besonders wenn ein Hochzeitstermin abgelichtet war. Da wurde es manches Mal früher Morgen, das Kondenswasser tropfte vom lichtdichten Metall-Fensterrahmen (und von mir...), die Luft wurde stickig aber immerhin waren die Prozesstemperaturen halten kein Problem... :dizzy:

Ja, ich bin wirklich heilfroh, nicht mehr im Labor stehen zu müssen, statt dessen alles am PC zu richten. Was bleibt ist der geübte Blick für Farben; die Schule dazu war aber oft ein Knochenjob.
 
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Ja, ich bin wirklich heilfroh, nicht mehr im Labor stehen zu müssen, statt dessen alles am PC zu richten. …


Oh ja! :up:


Zur allgemeinen Erheiterung eine Laborgeschichte:

Aus nicht mehr erinnerlichen Gründen nutzte ich mal
das Labor eines Jugendheimes und dachte sofort:
Manno, watt 'ne funzelige Hütte, die hamm aber echt
am Rotlicht gespart …
Na ja, im Dämmerlicht fleißig Abzüge fabriziert, ging
auch irgendwie gut. Als ich dann gegen 18 Uhr aus
dem Jugendheim rauskam, fand ich es für die Uhrzeit
doch ziemlich duster draußen. Um dann festzustellen,
daß ich die ganze Zeit meine Sonnenbrille auf hatte …


 
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....meine eigenen Sachen im S/W Labor zu vergrößern, das hat mir schon Spaß gemacht..:D
...Farbe?...nöö, das fand ich langweilig, da man den schönen Effekt der entstehenden Bilder in der Entwicklungsschale nicht hatte.

...und endlos hinter der Color-Maschine zu stehen und auf das Bild zu warten war einfach wie in der Schlange am Supermarkt!....

Grüße,
Jan
 
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Wenn ich zurückblicke, haben mir am meisten die SW-Vergrößerungen auf Barytpapier gefallen. Mit Color-Negativen und deren Vergrößerung konnte ich mich weniger anfreunden. Bilder vom Dia auf Cibachrome haben mir dagegen viel Spaß gemacht. Beim Großformat hat es mangels passenden Vergrößerers nur zu Kontaktabzügen gereicht.

Bei SW-Positiv habe ich fast nur mit Schalen gearbeitet - auch Mehrschalentechnik, bei Farbe mit einem Jobo CPP-2. Diese Gerätschaften plus 6x6 Durst-Vergrößerer habe ich noch. Ein Colormessgerät für die Farbregelung habe ich nie gebraucht, das war bei Cibachrome auch nicht notwendig. In ganz schwierigen Fällen habe ich mit einer Graukarte gearbeitet.

Das Arbeiten am Rechner finde ich dagegen bequemer und schneller. Deshalb konnte ich mich bisher nicht aufraffen um das Dunkelkammerzeugs wieder einmal zu reaktivieren.

Gruß

Erich
 
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... wenn ne neue Papier-Charge anfing oder die Chemie neu angesetzt wurde oder ein Fujifilm-Negativ statt einem Kodak-Negativ vorlag, wieder auf eine neutrale Farbe zu kommen.
...

die Chemie wurde NIEMALS neu angesetzt, sondern immer nur "aufgefrischt"
Pro entwickeltem Film oder Papier wurde eine bestimmte Menge eines speziellen (konzentrierteren) Ansatzes zugegeben.
Dazu hatte ich ein besonderes Erlebniss.
Eines schönen Sonntags bekam ich einen Anruf vom Laborleiter. Die Mieter in der Etage eins tiefer hätten sich beschwert, aus der Decke tropfe es. Der Farbentwicklertank der E6 (Dia) Maschine war gerissen, und ca 200 l Entwickler hatten sich im Labor verteilt.
Der Tank war schnell repariert, aber danach fing das Drama erst an.
Durch den Neuansatz des Farbentwickler war keine gleichmäßige Entwicklung mehr möglich. (Jede Woche wurde ein Teststreifen entwickelt und zu Kodak zur Auswertung geschickt ob die Farbe passt). Die haben sehr schnell mitbekommen das bei uns nichts mehr passte und fingen an richtig Ärger zu machen. Ein "Obermohr" von Kodak tauchte bei uns auf und machte den Laborleiter zur Minna. Wir hätten sofort mit der E6 Entwicklung aufhören müssen und uns bei Kodak melden bzw. die Filme zu Kodak schicken sollen. Einfach neu Ansetzen und Weiterarbeiten als wäre nichts gewesen ginge in einem zertifizierten Fachlabor gar nicht.

Nach 14 Tagen Ununterbrochener Entwicklung, 24 Stunden einen Film nach dem Anderen durchjagen. sowie gezielter Alterung (Tropfenweise Umkehrbad in den Farbentwickler träufeln) hatten wir den Prozess wieder so weit im Griff, das Kodak bei den Teststreifen Entwarnung gab.

Emulsionswechsel konnten wir dadurch vermeiden, das immer sehr große
Mengen Papier gekauft wurden und in 2 großen Kühlräumen gelagert wurde. 4-5 Monate Vorrat war üblich.

Für jeden Filmtyp hatten wir Erfahrungswerte, so das die erste Filterung meist schon sehr nahe am Optimum lag. Unangenehm waren -nach meiner Erinnerung- nur die Agfafilme, die nicht mit C41 (Kodak Negativprozess) entwickelt wurden. Und alte unmaskierte Negative die es damals noch (aber sehr selten) gab.

Ich möchte die Zeit als Fotolaborant nicht missen, ich habe durch die Zusammenarbeit mit renommierten Fotografen sehr viel gelernt.

Zurück möchte ich dennoch nicht. Im Winter habe ich selten natürliches Tageslicht gesehen. Morgens bei Dämmerung ins Labor. Tagsüber nur künstliches "Normlicht" und abends war es wieder schon wieder dunkel.

Ach ja, zum Thema Rotlicht: Im Farblabor war absolute Dunkelheit Pflicht. Es gab zwar (ich glaube es waren) Natriumdampflampen, die ein sehr dunkles Gelbes Licht erzeugten, aber, vor allem in der Großvergrößerung, gab es damit Schleier.
 
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