Hallo,
neu kalibrieren war schon eine gute Idee.
In der Regel ist es so, dass im Farbprofil vereinfacht gesagt zwei Informationen stecken.
1. Wie muss die Grafikkarte die Ansteuerung/Signale abändern, um eine bestimmte Farbtemperatur und Gamma-Kurve zu realisieren. Man könnte sagen, hier wird beschrieben, wie bestimmte Ziele, nämlich eine definierte Farbtemperatur und Gamma-Kurve, durch Anpassungen in der Grafikkarte realisiert werden. (ist in Deinem Monitor ein wenig anders gelöst, beschreibe ich weiter unten)
2. Ist Punkt 1 erfüllt, muss noch der Istzustand der Farbwiedergabe bestimmt werden.
Das heißt: Welche Farben zeigt der Monitor an, wenn er das Signal für gesättigtes Rot, gesättigtes Grün und gesättigtes Blau erhält und nach welcher Gamma-Kurve (z.B. Gamma 2,2) ist er kalibriert?
Punkt 1 erfordert also Anpassungen in der Grafikkarte selbst, um Punkt 2 kümmert sich das Bildbearbeitungsprogramm.
Um die in Punkt 1 beschriebene Grafikkarten-Gamma-Anpassung durchzuführen, müssen die Gammakurven bei jedem Neustart des Systems in die Grafikkarte geschrieben werden. Das übernimmt in der Windows-Welt ein externes Programm, wie der ColorNavigator.
Den Wechsel zwischen den Profilen solltest Du in der ColorNavigator Software durchführen. Diese sorgt dann dafür, dass das entsprechende Profil in der Farbverwaltung als „Standard“ definiert wird und eben dafür, dass die Gammakorrekturwerte für die Grafikkarte auch in die Grafikkarte geschrieben werden.
Dein Monitor hat einen internen Speicherbereich, indem die Gammakorrekturwerte, die sonst in der Grafikarte landen, abgespeichert werden können (nicht müssen).
Demzufolge bleibt deine Grafikkarte vor Anpassungen verschont. Eine super Sache! :up:
Das heißt, einmal kalibriert, könntest Du Dein Bildschirmprofil nach dem Formatieren, in Windows als Standard definieren und gleich mit dem Bearbeiten von Fotos loslegen. Denn die notwendige Gamma-Korrektur ist ja weiterhin im Monitor gespeichert (Punkt 1). Und das Bildbearbeitungsprogramm greift auf das Profil zu, das in Windows als Standard definiert ist, um Punkt 2 zu erfüllen.
Neukalibrieren ist aber trotzdem der richtige Weg, damit auch die ColorNavigator Software weiß, welches Profil eigentlich aktiviert ist.
Es gibt da tatsächlich einen „Trick“ mit Häkchen setzen bei "Use Windows display calibration", der dafür sorgt, dass Windows selbst die Gammakurven in die Grafikkarte schreibt. Was da genau angeklickt werden muss, weiß ich nicht mehr. Beschreibungen finden sich im WWW. Allerdings würde ich davon abraten Windows die Kontrolle zu überlassen, weil das in deiner Kalibriersoftware so nicht vorgesehen ist und dadurch eher Probleme entstehen. Das heißt konkret: Die Einstellungen unter „Farbverwaltung“ -> „Erweitert“ auf Standard belassen („Windows-Bildschirmkalibrierung verwenden“ -> deaktiviert).
Unter „Farbverwaltung“ -> „Geräte“ muss der Hacken bei „Eigene Einstellungen für das Gerät verwenden“ aktiviert sein. Ich meine das geschieht automatisch, spätestens nach der ersten Kalibrierung.
Wollte mich kurz halten, hat schon wieder nicht geklappt.
Hoffe aber, es ist einigermaßen verständlich.