Expose To The Right - Wie geht das?

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BogiTw

Nikon-Clubmitglied - NF-F "proofed"
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David hat hier das Kürzel ETTR gebraucht.
Ich hab mich schlau gemacht und auch eine Seite gefunden wo das Prinzip erklärt wird - nur wie geht das in der Praxis?
Wenn ich so belichte, dass das Histogramm rechtslastig wird, hab ich doch automatisch überbelichtete Stellen.
Oder ists eh nichts anderes als 'nimm den hellsten Punkt und schau, dass der gerade noch nicht überbelichtet ist'? :nixweiss:
 
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Oder ists eh nichts anderes als 'nimm den hellsten Punkt und schau, dass der gerade noch nicht überbelichtet ist'? :nixweiss:

Der hellste bildwichtige Punkt.
Ja, das ist alles. Möglichst hell belichten, auch wenn das Motiv selbst vielleicht eher dunkel ist und den Spielraum nicht ausnutzen würde.
 
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Verwundert mich etwas. Lautet das Prinzip nicht, Expose for the shadows, also linkslastig belichten und dann rechtslastig entwickeln? :nixweiss:
 
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laut dieser Seite
galt das vor 80 Jahren für den durch und durch analogen Adams, bei digital ist aber alles anders... :D

Vielen Dank für den Link, Gerhard. Ich finde, der Herr postuliert da eine Weisheit, die er nicht weiter erläutert, sondern einfach mal so in Stein meisselt. Da bleibe ich doch lieber bei Herrn Adams und seinem Zonensystem.
 
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Vielen Dank für den Link, Gerhard. Ich finde, der Herr postuliert da eine Wesiheit, die er nicht weiter erläutert, sondern einfach mal so in Stein meisselt. Da bleibe ich doch lieber bei Herrn Adams und seinem Zonensystem.

finde ich auch...

also erfahrungsgemäß hat man digital mehr Reserve,
wenn man eher unter-belichtet...

wenn bei der belichtung (sensor befütterung) bereits
eher heller, also mit mehr licht gearbeitet wird
bleibt für eine eventuelle nachbearbeitung
nicht mehr viel übrig...

da fallen mir noch die begriffe
- high key
und
- low key
ein

aber selbst da (high kex) ist man imho mit tendentiell unterbelichten
(hellster punkt = max. weiss ... bevor das display blinkt),
und EBV aufhellen (mit entsprechenden filtern) wohl besser dran,
oder etwa nicht ?
 
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Volker hat´s schon gesagt
Der hellste bildwichtige Punkt.
Ja, das ist alles. Möglichst hell belichten, auch wenn das Motiv selbst vielleicht eher dunkel ist und den Spielraum nicht ausnutzen würde.
Also nicht ÜBERbelichten, sondern grad bis an die Grenze (histogrammkontrolle). Wenn man den Spielraum nach oben nicht ausnutzt, dann kann man das Bild via EBV zwar "retten", erkauft sich aber verstärktes Rauschen und verwendet unnötigerweise zuwenige Bits für die relevanten Bildpartien.
+
Grüße
Oliver
 
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also erfahrungsgemäß hat man digital mehr Reserve,
wenn man eher unter-belichtet...

Ja, sicher, aber darum geht es auch gar nicht.

Es geht nicht um Überbelichtung, sondern um das Ausnutzen des zur Verfügung stehenden Belichtungsspielraumes ohne Überbelichtung. Der Belichtungsmesser der Kamera belichtet auf Mittelgrau (etwa Histogrammitte), und dann hängt es allein vom Motivkontrast ab, wie weit das nach links und rechts im Histogramm ausspreizt. Bei "expose to the right" geht es darum, das im Blick zu behalten und dort, wo es sinnvoll und möglich ist, den Spielraum im Histogramm zu nutzen. Überbelichtung gehört nicht dazu.


wenn bei der belichtung (sensor befütterung) bereits
eher heller, also mit mehr licht gearbeitet wird
bleibt für eine eventuelle nachbearbeitung
nicht mehr viel übrig...

Das ist falsch. Solange die Rohdaten im zulässigen Wertebereich sind, hat man sich alle Möglichkeiten erhalten. Dabei darf man den Wertebereich voll ausnutzen, nur eben nicht überschreiten.

tendentiell unterbelichten
(hellster punkt = max. weiss ... bevor das display blinkt)

Das ist dann keine Unterbelichtung, sondern das, was mit "expose to the right" gemeint ist. Mit den bildwichtigen Teilen den Belichtungsspielraum nach rechts ausnutzen. Je nach Motiv kann dazu auch eine deutliche Pluskorrektur nötig sein, zum Beispiel bei bei kontrastarmen Motiven.

und EBV aufhellen (mit entsprechenden filtern) wohl besser dran, oder etwa nicht ?

Unterbelichtung ist Mist, weil man sich damit die Tonwerte beschneidet und das Rauschen erhöht. Deshalb sollte man nicht ohne Not unterbelichten. Wenn man ein sehr kontrastreiches Motiv hat, bei dem der Belichtungsspielraum nicht reicht, dann wird auf auf die Lichter belichten (expose to the right), also ausgebrannte Lichter vermeiden.

Eigentlich gelten genau die gleichen Regeln wie bei Dias.

Das Zonensystem und der Blick auf Ansel Adams, wie von comabird angesprochen, helfen nicht wirklich weiter. Das bezieht sich auf die Arbeit mit Negativmaterial, wo die Belichtungsregeln genau andersrum sind als bei Positivmaterial. Ist also Unsinn, das 1:1 auf die Digitalfotografie zu übertragen.
 
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Verwundert mich etwas. Lautet das Prinzip nicht, Expose for the shadows, also linkslastig belichten und dann rechtslastig entwickeln? :nixweiss:

Beim SW Film kannst Du den Kontrast des Motivs auf dem Film veraendern, indem Du gezielt ueber- bzw. unterbelichtest und dann entsprechend die Entwicklungszeit anpasst.

Beim Sensor hingegen wird nichts mehr entwickelt. Der Kontrast, den der Chip darstellen kann, ist konstant, daher zieht Ansel hier nicht mehr.

Das erste mal habe ich das Konzept ETTR hier gesehen, ich finde es auch ganz gut erklaert.

http://www.luminous-landscape.com/tutorials/expose-right.shtml

Gruss

Martin
 
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Ich habe im Web einen Beitrag hierzu gefunden, der vielleicht für den
einen oder anderen interessant wäre:

Klick mich

Die genaue Vorgehensweise dieser Methode wird leider nicht erläutert,
deshalb wollte ich mal die Experten fragen:

Wie genau tastet man sich da ran?
Benutzt ihr hauptsächlich eine positive Belichtungskorrektur, bis
es passt?
Welche Messung nehmt ihr (Spot, ... )?
 
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Wie genau tastet man sich da ran?
Benutzt ihr hauptsächlich eine positive Belichtungskorrektur, bis
es passt?

Ja, warum denn nicht. Positiv oder negativ, je nach Motiv. Bei normalen Kontrasteinstellungen liegen zwischen Histogrammmitte und dem rechten Rand des Histogramms etwa 2 - 2.5 Blendenstufen. Da kann man den benötigten Korrekturwert eigentlich direkt ablesen.

Wichtig ist nur, daß man auch die drei Farbkanäle im Blick behält. Das zusammengefasste Luminanzhistogramm und die zusammengefasste Spitzlichtanzeige zeigen die Überbelichtung einzelner Kanäle nicht immer deutlich an. Im Zweifelsfall sollte man also auch mal auf den Rot-, Grün- und Blaukanal schauen (rote Rose, Himmelsblau), die neuen Kameras können das einzeln anzeigen.

Die Wahl der Meßmethode ist eher ein Frage der Gewohnheit und Arbeitsweise. Ich selbst bin zwar in der Lage, mit Handbelichtungsmesser und Spotmessung zu arbeiten, aber an der DSLR benutze ich meist ganz banal die Matrixmessung und stelle dann nach einer Probeaufnahme ggf. eine +/- Korrektur ein. Das geht schnell und man hat die Kontrolle, also nutze ich diese Möglichkeit auch.
 
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ETTR - "Expose To The Right" - ist durch den Luminous Landscape Artikel bekannt geworden.

Während der Author als Hauptgrund angibt, daß damit eine bessere Ausnutzung der verfügbaren Tonwerte erfolgen kann, gehen andere mit diesem Ansatz nicht konform. Als Grund für den Vorteil von ETTR wird das bessere S/N Ratio (Signal Rausch Abstand) im Bild angegeben.

LG, Andy
 
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Ich habe im Web einen Beitrag hierzu gefunden, der vielleicht für den
einen oder anderen interessant wäre:

Klick mich

Die genaue Vorgehensweise dieser Methode wird leider nicht erläutert,
deshalb wollte ich mal die Experten fragen:

Wie genau tastet man sich da ran?
Benutzt ihr hauptsächlich eine positive Belichtungskorrektur, bis
es passt?
Welche Messung nehmt ihr (Spot, ... )?

Stephanie,
wir haben bei unseren Kamera's 2 wichtige Anzeigen zur (technischen) Bildkontrolle.

  • Das Highlight display - das sehr schön zeigt, ob Überbelichtung in bildwichtigen Bereichen stattfindet, oder ob es im unwichtigen Hintergrund bleibt (Bsp bei Gegenlichtaufnahmen)
  • Das Histogram, das vermutlich wichtigste Instrument. Anhand der Histogrammkurve siehst Du mit einem Blick, wie es um Deine Belichtung steht. Du siehst nur nicht, wo im Bild etwaige Highlights sind, daher die Kombination mit dem Highlight display.
  • Ist die Belichtung mit einer Automatik schwer zu bestimmen, weil es sich in Abhängigkeit vom Blickwinkel dauernd ändert, gehe ich einfach auf M und taste mich mit 2-3 Bildern an die richtige Belichtung heran. Die Bilder werden sofort vor Ort gelöscht und das ganze dauert mit einiger Übung höchstens 15-20 Sekunden.
  • Ist das Licht (für die Automatik) stabil, gehe ich das Thema mit der Belichtungskorrektur an. Und da kann alles von -2.0 bis +2.0 vorkommen, üblicherweise starte ich bei Highend bodies (D3, D2X, ..) mit -0,7 EV, bei den anderen mit - 0,3 EV (die von haus aus knapper belichten)

LG, Andy
 
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