Experimente oder sich selber finden

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Hløkk

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Ich habe 2001 analog zu fotografieren begonnen. Schaue ich mir die ersten Fotos mit der F65 an, würde ich wahrscheinich eher knipsen sagen als fotografieren. Unstrukturierter Bildaufbau und abfallender Horizont... Jedoch kann ich in meinen Fotos sehen das ich mich entwickelt habe. Das ich meinen eigenen Stil habe, kann ich nicht unbedingt sagen. Was ist ein eigener Stil? Es gibt Fotografen deren Bilder 2-3 Monate unik sind, die jeder wieder erkennt, bevor sie 100 x kopiert werden. Will ich das oder kann ich vielleicht doch in meinen Fotos was finden was sich wiederholt, bei mir? Was mag ich, was sagt mir zu... Ich möchte dieses Thema mal dazu nutzen mich anhand von Beispielbildern selber zu orientieren. Die Idee kam mir gestern abend und ich hatte überlegt wie kann ich dieses Experiment / Projekt in die Praxis umsetzten. Ich werde es mal in diesem Projekt probieren.

Den Start machen diese beiden Fotos. Entstanden sind diese an einem schönen Sommertag auf dem Campingplatz in Andenes, Nord-Norwegen. Beim Wandern ist der eine Schuh aufgegangen und ich habe zufällig diesen Blick bekommen. Habe dann das dieses Foto gemacht und mehr oder weniger auf der Festplatte vergessen. Ein Foto einer Situation die mich in dem Augenblick der Aufnahme in ihren Bann gezogen hat. Jedoch im laufe des Wochenendes durch viele andre Situationen vergessen wurde. Man kommt mit 500 Bildern, abgesehen von den 1200 für die Timelapse wieder nach Hause und bearbeitet erstmal die 10 Fotos, wo man meint die können in gewissen Foren viele Klicks und Anmerkungen bekommen, aber im Moment der Aufnahme weit aus weniger Bemerkenswert waren.

_D724358 by Jørg T, auf Flickr

Nach kurzer Bearbeitung in Lightroom war das Foto eigentlich so behandelt das es diese Situation wieder gegeben hat die ich erlebt hatte. Eigentlich nix besonderes mögen die meisten denken. Also, wie kann ich es verstärken ohne zuviel in das Grundfoto einzugreifen, es manipulieren?

_D724358bw by Jørg T, auf Flickr

Da dieses Foto Teil meiner Erinnerung ist, kam mir der Gedanke Erinnerung-> Memorys-> B&W. Habe also eine einfache B&W konvertierung gemacht aber das besondere war immer noch nicht da. Habe dann mal in Photoshop geschaut und den Filter Lens-flare probiert. Das Resultat hat mir gut gefallen. Frage mich jedoch, ist das zuviel manipulation? Bin ich der Typ dafür? Eigentlich versuche ich doch immer so nah am Original zu sein wie möglich?
 
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Wenn es Dir gefällt - is gut!
Mir gefällt es nicht, sehe in der Kombi S/W und Lens-flare in Farbe keinen Sinn, auch keine wirkliche Aussage...

PS. Und dann würde ich auch "Am Puls der Natur" überdenken ;)
 
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Wenn es Dir gefällt - is gut!
Mir gefällt es nicht, sehe in der Kombi S/W und Lens-flare in Farbe keinen Sinn, auch keine wirkliche Aussage...

PS. Und dann würde ich auch "Am Puls der Natur" überdenken ;)

Da siehste mal wieviel Photoshop ich benutze. Hätte im Ablauf umgekehrt sein müssen. "Am Puls der Natur" das bin ich. Also muss das in meinen Fotos kommen. Lensflare kann entstehen und finde den Effekt nicht extrem "künstlich" um ein gewisses etwas zugeben. Jedoch werde ich es mit im Hinterkopf haben...
 
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mein ding ist das auch nicht, aber wenn du zu dir finden möchtest, gehe einfach deinen weg mit den experimenten. es muß nicht uns gefallen, sondern dir. viel freude bei diesem projekt wünsche ich dir. :up:
 
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Ich sehe das wie [MENTION=66057]margot[/MENTION] : Wenn sich der Effekt für dich richtig "anfühlt", dann ist das doch Ausdruck deines Stils, deiner "Selbstfindung".

Mal ein allgemeines Wort zu Flares: ich mag sie. Für mich geben die klassischen Hexagone oder Oktagone, die diagonal durch das Bild laufen, Photos oft einen verträumten Charme. Gelegentlich gewinnen Bilder dadurch an Atmosphäre; Flares können zB. bei einer Landschaft oder einem Portrait "Hitze" darstellen, weil wir sie mit gleissender Sonne assoziieren.

Allerdings sehe ich die runden Scheiben in deinem Color-Key nicht in diesem Zusammenhang. Ich sehe sie eigentlich in keinem Zusammenhang.
 
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Hallo Jørg!
Lensflare kann entstehen und finde den Effekt nicht extrem "künstlich" um ein gewisses etwas zu geben.
Bei dieser Bearbeitung (das Original gefällt mir weit besser) stört mich der Widerspruch SW-Bild / farbige Flares, außerdem geht durch die SW-Konvertierung und die kühle Farbe der Flares das "Warme" des Originals verloren.
Und schwarzweiße Flares wären m.E. keine Akzentuierung sondern eher störend.
Hast du mal versucht, die farbigen Flares auf das farbige Original anzuwenden?
 
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Ich war am Wochenende draussen im Sturm und habe fotografiert. Was mir aufgefallen ist war das man schon beim komponieren Fotos andrer im Kopf hat, wonach man sich selber einwenig ausrichtet. Naja, eigentlich macht man sowas den ganzen Tag. Kleidung, Diäten, Auto... Irgendwie lebt man nach einem gewissen Gesellschaftlichen Trend. Macht man es nicht oder stellt kritische Fragen, dann wird man komisch angeschaut. Ein interessantes Fänomen was man auch in Fotoforen sieht. Es gibt Fotos die sind meiner Meinung nach echt Stark, haben Ausdruck und stehen für sich alleine. Diese bekommen keinerlei Aufmerksamkeit und gehen unter. Fotos die dem Mainstream folgen bekommen 10 x Toll obwohl diese doch schon fast Massenproduziert sind und nur 2-3 anderen Foren-Fotografen nachempfunden sind. Klar gibts auch die die Lust am fotografieren haben und alles ins Netz stellen was fotografiert wurde, diese werden dann sauer wenn man kritik übt. Kann man dieses denn als eigenen Stil betrachten?

Damit hier nicht nur Teorie steht noch 2 Fotos vom Wochenende.

Taen by Jørg T, auf Flickr

Uvær2 by Jørg T, auf Flickr
 
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Irgendwie lebt man nach einem gewissen Gesellschaftlichen Trend.

Naja, grundsätzlich ist das ja ok. Zum Ausprobieren und Wachsen.
Experimentieren und "zu sich finden". Aber irgendwann sollte es dann
auch mal genug sein und man sollte schon seinen eigenen Weg gehen
und spüren, was wichtig für einen selbst ist und nicht so sehr nach den
Wertmaßstäben von anderen leben. So erst kommt irgendwann eine
authentische Arbeit zustande mit der man sich selbst identifizieren kann.

Grüße!
Und schön, daß Du Dir Gedanken machst :)

Sylvie
 
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Naja, grundsätzlich ist das ja ok. Zum Ausprobieren und Wachsen.
Experimentieren und "zu sich finden". Aber irgendwann sollte es dann
auch mal genug sein und man sollte schon seinen eigenen Weg gehen
und spüren, was wichtig für einen selbst ist und nicht so sehr nach den
Wertmaßstäben von anderen leben. So erst kommt irgendwann eine
authentische Arbeit zustande mit der man sich selbst identifizieren kann.

Grüße!
Und schön, daß Du Dir Gedanken machst :)

Sylvie

Das ist es ja woran ich zzt arbeite. Ich denke eiwenig mehr nach beim fotografieren. Was fotografiere ich, wie mach ich es und wo ist meine Inspiration. Ich meine das ich mal in einem Buch zum rauchen abgewöhnen gelesen habe das man jedes mal, wenn man eine raucht notieren soll: Warum und was hat es mir gebracht? Ich will mir nicht das Fotografieren abgewöhnen sondern rausfinden, was ich warum und wie fotografiere um zusehen, wo ich selber zum Ausdruck komme. Wieviel "Gruppenpress" ist in meinen Bildern und wieviel gebe ich selber, was gebe ich selber. Vieles macht man "automatisch" unbewusst...
 
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Nur kurz:

Kennst Du Andreas Feininger's Buch: "Die grosse Fotolehre"?

Darin beschreibt er wunderbar seine Einstellung zur Fotografie und geht auch
auf die Persönlichkeit eines Fotografen ein. Es ist ein ganz wunderbares Werk,
das mir sehr hilft.

Gruss
Sylvie
 
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Es ist Freitag. Ich sitze im Büro und freue mich aufs Wochenende. Die letzten Tage habe ich mehr damit verbracht die Garage zuentrümpeln und in einem kampf mit einer verstopften Dachrinne. Aber jetzt ist erstmal Wochenende. Das Wochenende werde ich wohl in meinem Wohnwagen verbringen. Mit viel Glück wird der Nachthimmel wieder explodieren und ich vergesse dann nicht scharf zustellen...



Ich habe mir aber auch gedanken gemacht, wie ich kreativitet in Fotos bringen kann. Diese kreativitet sollte aber natürlich sein. Welche Mittel habe ich zb das Wetter mehr einzubringen. Langzeitbelichtungen eignen sich gut bei Wind und Meer und eine kleine Blende lässt die Sonne strahlen. Alles schon probiert, aber gibts da mehr? Was kann ich noch probieren? Das schöne an der Digitalkamera ist das man heute probieren kann ohne das es was kostet. Ich werde am Wochenende mal experimentieren vielleicht kommt mir vor Ort noch eine gute Idee...

In diesem Sinne ein schönes Wochenende!
 
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Kleines update vom Wochenende. Das fotografieren ist grösstenteils ins Wasser gefallen. Es hat geregnet und geregnet... Habe dann ein paar Minuten ohne Niederschlag zum fotografieren genutzt, jedoch die Kamera im Wohnwagen vergessen. Deshalb keine Bilder, werden aber nachgereicht mit meinen Gedanken dazu.
 
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...ein paar Minuten ohne Niederschlag zum fotografieren genutzt, jedoch die Kamera im Wohnwagen vergessen. Deshalb keine Bilder, werden aber nachgereicht mit meinen Gedanken dazu.

Ja, ja, diese Nordländer haben Fähigkeiten, von denen wir nur träumen können. Fotografieren ohne Kamera und liefern Bilder nach, die sie garnicht gemacht haben:hehe::fahne:

Mal im Ernst: Du lebst in einer Region, in der man praktisch nur die Kamera aus dem Küchenfenster halten muss, um spektakuläre Fotos zu machen. Also entspann Dich und fotografier einfach, ohne Erfolgszwang. Jeder Mensch ist einzigartig und wenn er daher seiner inneren Stimme folgt, entsteht automatisch eine persönliche Ausrichtung in seinem Tun. Ein "Stil" ist kein Wert ansich und wenn man ihm nachjagt, wirkt das Ergebnis oft gequält. Wenn Dir ein Motiv gefällt und Du ein paar rudimentäre Gestaltungsregeln nicht ausser Acht lässt, wirst Du immer Menschen finden, denen das Bild genauso gefällt wie Dir. Was willst Du mehr?

Herzliche Grüsse
Bernd
 
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Ja, ja, diese Nordländer haben Fähigkeiten, von denen wir nur träumen können. Fotografieren ohne Kamera und liefern Bilder nach, die sie garnicht gemacht haben:hehe::fahne:

Satzaufbau war nicht gerade der beste... :eek:

Mal im Ernst: Du lebst in einer Region, in der man praktisch nur die Kamera aus dem Küchenfenster halten muss, um spektakuläre Fotos zu machen. Also entspann Dich und fotografier einfach, ohne Erfolgszwang. Jeder Mensch ist einzigartig und wenn er daher seiner inneren Stimme folgt, entsteht automatisch eine persönliche Ausrichtung in seinem Tun. Ein "Stil" ist kein Wert ansich und wenn man ihm nachjagt, wirkt das Ergebnis oft gequält. Wenn Dir ein Motiv gefällt und Du ein paar rudimentäre Gestaltungsregeln nicht ausser Acht lässt, wirst Du immer Menschen finden, denen das Bild genauso gefällt wie Dir. Was willst Du mehr?

Herzliche Grüsse
Bernd

Es geht mir auch darum neues zuprobieren. Dinge die ich noch nie probiert habe. Dann ist die Frage passt das neue besser oder doch lieber das Gewohnte. Ich möchte baer wissen ob ich es mache weil "ich" es gut finde oder ob ich mich dem Mainstream anpassen will. Glaube auch das ich dadurch bewusster Fotografiere. Weil, wie du schon sagtest, ich wohne in einer Region wo man die Kamera fast nur aus dem Küchenfenster halten muss...
 
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So nachdem ich mir ein paar Tage lang die Nase rot geschnieft habe und nur wenig zum fotografieren gekommen bin mal ein paar neue gedanken. Die Zeit auf dem Sofa unter der Decke habe ich jetzt mal genutzt um gezielter im www zusurfen. Bei youtube habe ich mir zig Tutorials zum Thema Nachbearbeitung angeschaut. Habe mich gewundert wie wenig ich eigentlich kann, ich mache 95 % meiner Bilder fertig bei der Auslösung. Dann gibts noch 5 % in Lightroom / Photoshop dazu und fertig. Diese 5 % sind korrektur des Weissabgleich, Helligkeit und Kontrast, schærfen und verkleinern. That's it.

Beim suchen nach einer vollen Packung Rotztücher um hier keine Schleichwerbung für ein Produkt zumachen, das man gerne als Name für dieses Produkt verwendet... fand ich dann eine DVD die ich zu Weihnachten bekommen habe und nie richtig durch gearbeitet habe, im Examensstress der Weiterbildung ganz vergessen.

Adobe Photoshop Lightroom 5, Das umfassende Training. Zwar noch für lightroom 5 aber vieles kann man übertragen. Die DVD liegt jetzt im Laptop und wird durchgeschaut. Zu Weihnachten gibts dann die Camera Rav DVD von Kaplun, ist bestellt aber davon weiss ich noch nichts...

Ich habe nicht vor meine Fotos künstlich zuverändern. Jedoch gibts techniken, wo man noch näher ans Original kommt. Das will ich rausholen.

Eines ist mir im "Grippewahn" klar geworden.

Ich habe mich selber gefunden, bzw eine Essenz.

Egal was ich fotografiere:

Ich sehe mit meinen Augen und Erlebe die Situation mit meinen Gefühlen. Resultat ist ein Foto was ich zur Zeit der Auslösung am besten machen konnte. Erst nach dem Betrachten zuhause am Schirm oder durch Kommentare in einem Forum kann ich es anders beurteilen. Diese Werkzeuge habe ich am Spot nicht. Egal welcher Kommentar bzw welches Ergebnis ich am Schirm sehe kommt eine Sache sich nicht zuverändern.

Die Lust am fotografieren. Die Möglichkeit draussen in der Natur oder zuhause in der Küche komplett abzuschalten. Keine Terrorhandlung, kein Krieg und kein Stress schaffen es mir diese Freude zunehmen. Fotografie ist Stressabbau und Selbstfindung für mich.

Selbstfindung, die Möglichkeit meine Stimmung zuerfahren, zuerleben und auf Fotos fest zuhalten. Ganz intensive Stimmungen beim betrachten von speziellen Bildern wieder zuerleben.
 
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