EVF kontrovers - Ich nagle mir doch kein Display ans Auge...

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pafi

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Provokativ, ich weiß. Und das Thema scheint längst entschieden. Die großen Hersteller setzen voll auf den elektronischen Sucher. Aber im Zuge einer Neubeschaffung habe ich mir die Frage trotzdem wieder gestellt und mich für einen optischen Sucher (Nikon D780) entschieden, weil ich nicht ständig ein Display direkt am Auge haben will.
Ich kenne beides: Beruflich wird mit DSLR Nikons fotografiert, Slow-Fotografie für eigene Zwecke oft mit Fujis und EVF (X-T1 und X-Pro2).
Mit den Nikons will ich mich aufs Motiv und den Inhalt des Bildes konzentrieren. Minutenlang am Sucher, um auf eine bestimmte Mimik eines Redners zu warten - Nikon. Bildlook, Belichtung korrigieren macht man eh später mit RAW-Entwicklung.
Mit den Fujis nehm ich mir Zeit und genieße den Acros-Look über JPEG direkt aus der Kamera. Aber auch hier bin ich über die X-Pro2 froh, die den Wechsel zum optischen Sucher erlaubt.
Meine Erfahrung: Schaut man zulange durch einen EVF, kommt man irgendwann mit Sternchen in den Augen zurück in die Realität. Und mal ehrlich: Die Augengesundheit der Bevölkerung hat sich nicht gerade zum besseren entwickelt, seit man sich die Smartphones stets nah vor die Augen hält. Die Fernsicht schwächelt. Deshalb stell ich mir die Frage, ob es förderlich sein kann, ständig ein beleuchtetes Display so nah vorm Auge zu haben. Beim optischen Sucher fällt das Licht direkt über die Spiegeloptik ins Auge. Scheint mir natürlicher und ungefährlich, solange man damit nicht auf die Sonne zielt.

Was meint ihr? Lenkt das WYS/WYG-Display nicht eigentlich vom Motiv ab? EVF-Verzögerung braucht man, denke ich, nicht mehr diskutieren. Aber ob das auf Dauer gut fürs Auge ist vielleicht schon. Einen expliziten ophthalmologischen Kommentar hab ich dazu noch nicht gefunden...
 
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Der EVF und Smartphones sind doch erst der Anfang.

Bald wird die Videobrille so üblich, wie das Smartphone, dann macht man den Rundgang in den Uffizien auf dem Sofa der Zwei-Zimmerwohnung in Wanne-Eickel. Flüge können sich Normalsterbliche sowieso bald nicht mehr leisten und Auslandsreisen sind im Rahmen der Klimahysterie auch unerwünscht.

Die Augen direkt an einem beleuchteten Display wird für viele zum Normalzustand.
 
2 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Bin auch überzeugt eine Retinaprojektionstechnik wird kommen.
Vorteil:
1 die fokussiert auf Fernsicht
2 HWS Schäden durch Smartphonehaltung gehen zurück
 
P
P.Gnagflow kommentierte
Castrop-Rauxel, bitte!
 
Es ist zu vermuten, dass du Recht haben könntest. Die Sternchen in den Augen hab ich mal selbst erfahren. Dabei musste ich gar nicht lange durch den Sucher der Z5 schauen. Es war mir aufgrund der Sucherdarstellung bei wenigen Motiven nicht möglich die Schärfe zu beurteilen, weil der Übergang zum Hintergrund "flimmerte". Es ist nicht das richtige Wort dafür aber ich konnte nicht erkennen ob die Schärfe am richtigen Ort war und habe einfach der Kamera vertraut, dass die das schon richtig machen würde. Das habe ich mit einem Spiegel so noch nie erlebt. Ständiges durch den Sucher schauen ist ja schon bei DSLR anstrengend. Das könnte bei DSLM möglicherweise noch anstrengender sein.
Die Auswirkungen aufs Auge müssten mir aber Optiker und Augenärzte erklären. Aber die Warnungen vor den vielen LED beleuchteten Displays liest man ja doch öfter. Wenn wir das ernst nehmen, müssen wir dann aber auch die Zeit vor unseren Bildschirmen prüfen.
Mein Optiker erzählt aber schon gerne von unseren gestressten Augen und davon, dass wir diesen Ruhe, Entspannung und Bewegung gönnen sollten. Bei langen PC Sitzungen öfter mit den Augen in die Weite schweifen etc..
 
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wenn mal die Sonne in den Sucher scheint ist das für die Augen vel gefährlicher als die Abbildung dessen auf einem Display. Das Problem der "LED Dispaly" - wenn man damit vergleicht ist der Blauanteil der den "Schlafmodus" sozusagen behindert. Aber Einschlafen will ich vor der Kamera eh nicht.
 
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Warnungen vor den vielen LED beleuchteten Displays liest man ja doch öfter. Wenn wir das ernst nehmen, müssen wir dann aber auch die Zeit vor unseren Bildschirmen prüfen.
Besser als sich vom Kathodenstrahl anleuchten zu lassen sollten LEDs sein.

Im CHO* ist meine tägliche Displayzeit inc. TV sicher bei 10-12h.

Da macht das bisschen EVF den Kohl nicht fett.


*Corona-Home-Office
 
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Rein akademische Diskussion. Es wird nicht mehr lange optische Sucher
geben in den höheren Kameraklassen.
 
3 Kommentare
Christian B.
Christian B. kommentierte
Das denke ich auch. Genauso, wie es keine Büros ohne Bildschirmarbeitsplätze mehr gibt.
 
WörtherseeKnipser
WörtherseeKnipser kommentierte
In allen Kameraklassen - die OS werden spätestens mit verschwinden der Spiegel weg sein.
Irgendwann schafft es auch die Elektronik schneller zu werden
 
peterkdos
peterkdos kommentierte
Mag sein, aber in meinen Augen haben die elektronischen Sucher noch zu viele Nachteile.
 
Ich habe jetzt mit der Z7II in den letzten 6 Wochen ca 2500 Aufnahmen gemacht.

Mit sehr lichtstarken Festbrennweiten (1,4) finde ich den Sucher der D850 hauptsächlich bei Gegenlichtaufnahmen und starkem Kontrast besser was die Bildgestaltung anbelangt.
Bei der Z7II werden die +/- Korrekturen bei Gegenlicht und sehr starken Kontrast nicht
optimal angezeigt. Partien im Bild sind entweder zu hell oder zu dunkel auch das Histogramm hilft nicht viel wenn ich einen weissen Himmel und tiefe Schatten habe und so korrigiere ich die Belichtung nach meiner Erfahrung. Bei den Herbstaufnahmen hätte ich aus diesem Grund lieber mit der D850 fotografiert.
Bei der D850 habe ich immer das gleiche Bild und aus Erfahrung weiss ich wie ich die Belichtung korrigieren muss.
Der ganz grosse Vorteil vom Sucher der Z7II ist aber die manuelle Scharfeinstellung mit einem manuellen
Objektiv. Einen Tod muss man sterben und bis jetzt habe ich den Kauf der Z7II nicht bereut, da das Z-System auch verschiedene Vorteile hat.
Sterne im Sucher der Z7II habe ich bis jetzt nicht gesehen und ich bin gespannt wie der Sucher der Z9 ist, Bei der Vorstellung der Kamera am 11. November weiss ich mehr.
 
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ich habe auch immer gesagt , ich brauche einen richtigen Sucher durch den ich schaue.
Auf ein Handy Display möchte ich beim fotografieren nicht schauen, und auf ein Kamera Display auch nicht...
Meine Lieblingskamera ist eine Hasselblad 500cm mit Waistlevel Sucher ;o)
 
1 Kommentar
P
P.Gnagflow kommentierte
Heißt das nicht "Wanstlevel"? Ich sage da einfach Lichtschacht zu ....
 
Persönlich bevorzuge ich ebenfalls den Blick durch einen optischen Sucher. Für meine Landschaftsfotografie ist auch der Energieverbrauch ein wichtiger Aspekt. Habe deshalb meine beiden D800 gegen D850-Modelle ausgewechselt. Zusätzlich konnte ich meine beiden GPS-Tracker weiter verwenden. Außerdem habe ich festgestellt, das ich den Spiegelschlag gerne höre :) Bin mit allem weiterhin hochzufrieden. Werde so spät wie möglich auf die spiegellose Technik umsteigen.
 
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Moin,
nicht nur in der Landschaftsphotographie dauert es länger, bis das Bild "im Kasten" ist. Gibt man sich schon bei der Bildkomposition / -gestaltung Mühe, dauert es - und kostet Energie. Focus Stacking und Serienaufnahmen fliegender Vögel sind ebenfalls Energiefresser. Schon das reine Schauen um zu prüfen, ob es ein interessantes Bild ergeben könnte, ist stromlos nicht zu bekommen. Und geht auch nicht so schnell wie beim Blick durch die Spiegeloptik. Zur Abbildungsqualität der Spiegellosen mag ich nichts sagen: Ich kenne nur die Fuji X-T1 - und fand das nicht so doll. Hier dürfte sich einiges getan haben. Ich kann applemus also nur zustimmen.
Gruß Emc2
 
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Ich fotografiere mit beiden Systemen. D500 und Z7. Die Infos im Sucher der Z7 sind schon hilfreich. Allerdings habe ich Mühe bei hohen Kontrasten und ich ertappe mich immer wieder, dass ich den Sucher der D500 als angenehmer erachte und ich überlege mir sogar, wegen der guten lowlight Eigenschaften die D780 zu kaufen. Ich warte noch auf die Ergebnisse bei der Z9. Dort wird wohl der derzeit beste Sucher verbaut sein.
 
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Ich bin ja auch erst vor kurzem in DSLM eingestiegen. Und noch Hybrid unterwegs mit der D500 und der z7ii.

Natürlich ist ein DSLR Sucherbild (z.B. D810) ein Genuß fürs Auge.
Bei Tag und mit f2,8 Linse.

Aber was man sieht ist nicht Wysiwig!
Nicht einmal die Fokussierung muss stimmen (wenn was kaputt ist).

Gerade eben (23.10, 18:30) habe ich es mit Frau Wuxi ausprobiert. Da kippt es schon!
In der einsetzenden Dämmerung kann ich hier (Gegenlicht ist auch noch) mit EVF besser sehen.

Und mehr Infos sehe ich sowieso. (Auf Wunsch). Und das künftige Foto sehe ich schon „simuliert“ im EVF, erkenne also die Fehlbelichtung vorher.
 
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Wichtig ist doch, das jeder das Werkzeug verwendet, welches für ihn am besten geeignet ist. Die Wahrnehmung von Störungen oder der Einfluss auf die Gestaltung ist doch höchst individuell. Da die spiegelose Technik ja quasi noch in den "Kinderschuhen" steckt, verbunden mit einigen "Kinderkrankheiten", wird es bei mir aus ganz verschiedenen Gründen noch lang beim Spiegel und dem optischen Sucher bleiben. Bin aber ganz entspannt und lasse mich da nicht treiben :)
 
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Die Beurteilung von Schärfe ist im optischen Sucher auch kaum möglich. Da bietet der EVF sinnvolle Hilfsmittel, um manuell zu fokussieren. Bei Makros liebe ich den EVF. Besonders schätze ich bei den spiegellosen Kameras die Möglichkeit, auf Motive am Rand des Bildausschnitts zu fokussieren. Insgesamt finde ich den Blick auf den EVF absolut nicht störend im Gegenteil.

Ich gestehe, dass ich die Einwände, dass jemand mit dem EVF nicht zurecht kommt, früher abgetan habe. Ich dachte das wären ewig Gestrige, die nicht bereit sind sich umzustellen. In Gesprächen habe ich festgestellt, dass das wohl wirklich individuell unterschiedlich ist. Das Angebot der Hersteller wird trotzdem kurz über lang umgestellt. Bleibt zu hoffen, dass die Technik sich noch soweit weiterentwickelt, dass irgendwann alle damit zurecht kommen.

Wer gesundheitliche Beeinträchtigungen fürchtet, wird sicherlich schon alle anderen Monitore und Bildschirme aus seinem Umfeld verbannt haben. Aber Moment… wie schreibt der denn hier im Forum?
 
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Wer noch mit einer Nikon F/F2 fotografierte (teilweise Sport) und zwangsläufig manuell durch den damaligen Sucher fokussieren musste, heute aber durch den fantastischen optischen Sucher einer D850 blicken darf, dem fällt das manuelle Scharfstellen doch relativ leicht – hat natürlich meiner Meinung nach auch mit der Erfahrung und dem Gefühl für das Werkzeug zu tun – was bei all der technischen Entwicklung leider oft auf der Strecke bleibt. Wenn aber wirklich fast nix mehr geht aufgrund der vorhandenen Lichtsituation oder altersbedingter Zunahme einer Sehschwäche, dann fokusiere ich halt über LV – alles gut, tolle Technik.
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte

Ich hatte das Voigtländer 58/1.4 Nokton an der Nikon Df und an der Z6.

Bei 1.4 scharf aufs Auge fokussieren, klappt mit der Spiegellosen
sehr viel besser und mit einer deutlich höheren Trefferrate. Und das,
obwohl der Sucher der Df sich schon recht gut mit manuellen
Objektiven nutzen ließ.

Zukünftig werden die Fokushilfen für manuelles Fokussieren bei den
Spiegellosen weiter optimiert, siehe derzeit die neue Zonenanzeige
bei der Sony A7 IV (bisher nur für Filmen verfügbar).
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Zukünftig werden die Fokushilfen für manuelles Fokussieren bei den
Spiegellosen weiter optimiert, siehe derzeit die neue Zonenanzeige
bei der Sony A7 IV (bisher nur für Filmen verfügbar).
Da geht noch einiges mehr, man muss sich nur mal die
Focus-Waveform-Anzeige im frisch vorgestellten Ronin 4D
ansehen.

Auch viele Motivverfolgungstechniken gehen mit DSLRs
nicht annähernd so gut wie mit Spiegellosen.

Die Tage des Spiegels sind aus vielerlei Gründen gezählt.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Man darf ausserdem nicht übersehen, dass die „Auflösung“ von Filmen deutlich geringer war als ein aktueller digitaler Sensor. Ein richtig guter Diafilm letzter Generation kann nach meiner Erfahrung - wenn man technisch sauber arbeitet - genauso detaillreich sein wie ein 12 MP Sensor, und das ist ja schon mal etwas! Aber es gab auch deutlich schlechteres Material. Wenn man heute mit einem 45 MP Sensor fotografiert und die technischen Möglichkeiten ausloten möchte, die Kamera und Sensor bieten, muss man schon sehr genau fokussieren. Für eine Unendlich-Landschaftsaufnahme kann man das mit dem optischen Sucher einer modernen DSLR sicher noch hinbekommen, aber im Nahbereich wird es kritisch. Da ist die zuschaltbare Sucherlupe des EVF schon extrem hilfreich.
 
Lichtschachtsucher
Lichtschachtsucher kommentierte

Das ist klar und das streitet auch niemand ab. Es gibt genügend Stimmen die sagen die Tage des Verbrennungsmotors sind gezählt und auch da gibt es bestimmt Leute die so lange wie möglich ihr geliebtes Auto mit Benzin oder Diesel fahren wollen obwohl es nicht mehr Zeitgemäss ist.
So geht es mir mit DSLM, ich habe zwar die Z fc und eine Olympus, aber eine DSLR wie die D850 bleibt alleine schon wegen meinen AF Objektiven da ich keinen Grund sehe nur wegen einer DSLM meine bewährten Routinen zu ändern, so gross ist der Vorteil nun auch nicht dass es sich lohnen würde Zigtausende Euro in den Sand zu setzen. Wäre vielleicht anders wenn ich als Agenturfotograf am Spielfeld sitzen müsste und immer liefern sollte.
Ob optischer oder digitaler Sucher macht sich dann bemerkbar wenn man einem schnellen Motiv mit Bildserien folgen muss und da ist mir der optische Sucher wichtiger, ansonsten kümmert es mich nicht weiter, ich komme unter normalen Bedingungen mit beidem als Brillenträger mehr schlecht wie recht zurecht. Der Sucher für Gleitsichtbrillenträger muss erst noch erfunden werden.
 
shovelhead
shovelhead kommentierte
Ich nutze tatsächlich eine F2, D810 und (inzwischen seltener) D610 parallel. Die Mattscheiben der digitalen sind kaum zum fokussieren geeignet, deshalb wurden auch gelegentlich KatzEye Scheiben in DSLR eingebaut (wurden - KatzEye ist Geschichte, weil immer weniger Photographen noch alte, manuelle Objektive nutzen).
 
Ich bin von Fuji X-Pro2, etc. auf Nikon D800 und Df umgestiegen. Auch ich finde den optischen Sucher angenehmer. Aber so kritisch würde ich die EVF nicht sehen. Der Unterschied zwischen der alten Fuji X100 und der X-T2/X-Pro2 ist schon frappierend.

Und wenn ich höre und lese, um wieviel besser der EVF der Z7 bereits war, gehe ich davon aus, dass die Entwicklung noch einige Überraschungen für uns bereit hält.

Ob die Tage des Spiegels gezählt sind, mag ich nicht beurteilen. Die Vermutung ist nicht unbegründet, aus meiner Sicht allerdings nicht wünschenswert. Solange meine Kameras ihren Dienst erfüllen, soll es mir aber zunächst egal sein.
 
Kommentar
Nach einer längeren Episode mit Fuji bin ich jetzt wieder komplett bei Nikon und finde die Möglichkeiten des EVF beim Z-System besonders bei Benutzung von alten MF-Objektiven sehr komfortabel, auch im Vergleich beider Firmen. Letztlich ist es auch eine Frage, inwieweit man sich an eine neue Technologie gewöhnen bzw. mit deren Vor- und Nachteilen arrangieren möchte.
 
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