Frage Ersatz für 24/2,8

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Anthracite

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Im Weitwinkelbereich habe ich zur Zeit ein Nikkor 24/2,8 NC Auto, welches mal durch etwas Neues ersetzt werden soll. Im Milvus-Thread hatte ich dazu schon etwas OT angefangen.
Das Objektiv ist jetzt nicht schlecht, im Nah- und Porträtbereich sogar sehr gut, aber es gibt so ein paar Punkte, die mich stören:
- Bei großen Entfernungen (Landschaften) nicht so überzeugend
- Das Bokeh ist nicht so dolle.
- Die Möglichkeiten zur Freistellung sind mit nur f/2,8 begrenzt.
- Verzeichnung

Wenn ich schon bereit bin, eine größere Summe in die Hand zu nehmen, sollte das neue Objektiv bei allen diesen Punkten besser sein als das alte 24er Nikkor.

Anwendungen wären:
- Landschaft
- Architektur
- Weitwinkel-Porträts

Bei 28mm gibt es dann noch das Soligor 28/2,8, welches eine Reihe optischer Fehler hat (die ihm allesamt verziehen seien, bei einem Anschaffungspreis von fünfzehn Euro war es trotzdem das Objektiv mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis, das ich je gekauft habe), welches aber ein sehr schönes Bokeh hat (siehe hier), und die Neuanschaffung sollte nicht schlechter sein. Überhaupt ist mir das Bokeh wesentlich wichtiger als die Eckschärfe bei Offenblende. Und wenig Verzeichnung wäre wichtig.

Schwerer und Größer als das alte Objektiv darf das Neue sein, aber bitte nicht mehr als ca. 700g.

Hier mal ein paar Gedanken dazu, was in Frage kommen könnte, mit ein paar hingeworfenen Bemerkungen, also wirklich nur hingeworfen, ohne Anspruch auf Korrektheit.

Nikon 24/1,4
- gut aber teuer

Nikon 24/1,8
- sehr scharf
- Bokeh kann nicht so überzeugen

Sigma 24/1,4 Art
- gefällt mir vom Bokeh her nicht

Sigma 24-35/2 Art
- deutliche Verzeichnung bei 24mm
- ziemlich schwer

Zeiss 25/2
- für "nur" f/2 relativ teuer
- beim Bokeh bin ich mir nicht so sicher

Eventuell käme auch 28mm in Frage. 24mm wäre mir zwar eigentlich lieber, aber 28mm hätten den Vorteil, dass ich das Objektiv auch mal als einziges Objektiv mitnehmen kann (dazu ist 24mm mMn. zu weit).

Nikon 28/1,4 (das neue)
- Was ich da bisher an Bildern gesehen habe, finde ich grandios, deutlich besser als beim 24/1,4, aber das kann auch daran liegen, dass das 28er bisher nur von Profis gekauft wurde, während beim 24er auch weniger begabte Amateure ihre Bilder zeigen.
- Noch teurer als das 24/1,4, und es gibt noch keinen Gebrauchtmarkt.

Nikon 28/1,8
- Gibt es auch noch, sagt mir aber irgendwie gar nichts. Ich denke, da würde ich eher zum 24/1,8 tendieren.

Was sind eure Erfahrungen und Empfehlungen? Wo habe ich was übersehen, wo liege ich mit meinen Bemerkungen daneben?
 
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Danke euch beiden.

Das Nikkor 28/2 habe ich noch nicht viel beachtet, werde es mir aber mal anschauen. Da das modernere 28/1,8 nicht am Geld scheitern würde: Gibt es etwas, wo das ältere 28/2 besser ist?

Das neue Milvus kommt nicht in Frage, das steht schon fest. Das Milvus sprengt das Gewichtslimit. Objektive von über einem Kilo nehme ich zu selten mit, das wäre ein Fehlkauf.
 
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Ich habe das 1,8/28mm AFS und hatte lange das 2/28mm Ai und letzteres hat etwas mehr CA und Koma am Rand. Ansonsten hat es ein schönes Bokeh und ist sehr gegenlichtresistent. Insgesamt schafft es einen sehr harmonischen Bildeindruck (das 1,8/28mm AFS finde ich da eher langweilig) ohne technisch betrachtet deutlich abzufallen. Damit hat es viel mit dem Distagon 2/28mm CF gemeinsam, kostet aber nicht so viel.

Für Deine Anwendungen oben, würde ich es in Betracht ziehen. Ich hätte meins behalten sollen.
 
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Danke für die Antwort.

Ja, das stimmt, ein Wechsel auf eine neuere Version bewirkt nicht immer eine Verbesserung der Bilder. Die Erfahrung habe ich woanders auch schon gemacht. Das 28/1,8 wirkt auf mich etwas "uninspiriert" (Ganz im Gegensatz zum 28/1,4 AF-S und AF-D übrigens, aber wie gesagt, ich weiß nicht, wie sehr sich dabei auswirkt, dass letztere von Profis genutzt werden).

Unabhängig davon noch mal konkret gefragt: Wie sind die Unterschiede zwischen Nikon 24/1,4 und Nikon 28/1,4 bei Bokeh und Bildeindruck? Gibt es da Reviews oder eigene Erfahrungen?
Und wie steht das Zeiss Distagon 25/2 zu diesen oder einem dieser Objektive?
 
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Zum Zeiss Distagon 25/2.0 ZF.2 kann ich keinen Vergleich zu den aufgeführten Nikkoren ziehen, da ich vergleichbare Nikkore nicht besitze.

Aber ich verwende das Distagon oft an meiner Df für Landschaften, auch für Aufnahmen von Gebäuden (z. B. mehrmals schon in Venedig), und bin damit sehr glücklich.
Mit dabei ist meist ein Einbein-Stativ, oftmals setze ich es auch auf ein Dreibein-Stativ und fotografiere mit Live-View und Kabelfernauslöser.

Was die von dir ebenfalls als Verwendungszweck angegebenen Aufnahmen von Personen anbetrifft, so muss man bedenken, dass es sich um ein manuelles Objektiv handelt, das für Fotos von umherspringenden Kindern wohl nicht so sehr geeignet sein dürfte.
Ich habe damit zwar auch schon Freihand-Fotos von ruhig dastehenden Personen in ihrer Umgebung gemacht, bin aber beim manuellen Fokussieren mit weit geöffneter Blende schon mal ganz schön ins Schwitzen gekommen. Aber manchmal gelingen mir auch solche Aufnahmen.

Gruß
Hans
 
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Mir ist nicht so ganz klar wieso Dir für Deine genannten Anwendungsbereiche das Bokeh und die Offenblende so wichtig ist. Bei Landschaft und Archtektur wirst Du selten mit offener Blende arbeiten und auch bei Portraits macht Blende 1,4 nur mit einem gewissen Arbeitsabstand Sinn. Ich nutze die Blende 1,4 eigentlich nur bei wenig Licht, denn sonnst gibt es wenig Gründe dafür.

Ich stand damals vor der gleichen Wahl, aber bei mir war der Schwerpunkt ein anderer. Deshalb habe ich mich damals für das Sigma entschieden und den Kauf bisher nicht bereut. Gut, damals gab es noch nicht das Milvus 1,4/25, aber der AF des Sigma hat auch manchmal Vorteile.

Die Zeiss Optiken und auch die neueren Nikkore sind alle von der Abbildungsleistung sehr ordentlich. Da würde ich mir eher Gedanken machen welche typischen Anwendungsszenarien in Frage kommen und welches Objektiv diese am besten erfüllt. Kaum jemand wird Dir Bilder von einem Nikkor, einer Zeiss Optik,oder einem Sigma, auseinander halten können. Die Unterschiede sieht man nur beim Pixelpeepen und im direkten Vergleich.

VG
 
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Mir ist nicht so ganz klar wieso Dir für Deine genannten Anwendungsbereiche das Bokeh und die Offenblende so wichtig ist.

Weil sich da die Objektive unterscheiden. Verzeichnung wäre noch hinzuzufügen. Aber was Schärfe betrifft, die ist zwar sicher wichtig für Landschaften, so nehme ich an, dass da jedes der genannten Objektive meine Ansprüche befriedigen würde, zumal ich nicht so ein Pixelpeeper bin. Wenn es nur um Schärfe ginge, könnte ich einfach das billigste der genannten Objektive nehmen (vermutlich würde ich mich dann für das 24/1,8 AF-S entscheiden).

Ich mag einfach Weitwinkelporträts, die den Hintergrund leicht unscharf zeigen und die Person dadurch deutlich hervorheben. Und Weitwinkelporträts heißt Ganzkörperporträts, da man für Kopfporträts zu nah ran müsste, als dass es für den Porträtierten noch schmeichelhaft wäre (außerdem, für Kopfporträts wäre das vorhandene 24/2,8 einwandfrei). Blende 2,8 reicht bei der Brennweite aber nicht mehr aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Und wenn jetzt das Bokeh von der Neuanschaffung schlechter wäre als das vom Fünfzehneuro-Soligor, dann würde ich mit dem Wechsel doch hadern, selbst wenn der Rest besser ist.

Wo du das Sigma hast: Wie ist da eigentlich die Verzeichnung bei Architektur (ganzen Gebäude)?

Was die von dir ebenfalls als Verwendungszweck angegebenen Aufnahmen von Personen anbetrifft, so muss man bedenken, dass es sich um ein manuelles Objektiv handelt, das für Fotos von umherspringenden Kindern wohl nicht so sehr geeignet sein dürfte.
Ich habe am Wochenende auf dem Kindergeburtstag mit dem 50/1,2 AIS bei Blende 1,2 fotografiert. Der Ausschuss war doch merklich höher. Aber wenn alles stimmt, sind die Bilder einmalig. Also ein AF wäre ein Vorteil, ist aber nicht zwingend.

Wie schlägt sich das Distagon eigentlich bei Architektur? Ist da eine Verzeichnung, die manchmal korrigiert werden muss?
 
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Die Tests werden meistens mit Testtafeln in ein Meter Entfernung gemacht, und da ist Photozone keine Ausnahme.

Ich habe aber gerade bei Weitwinkelobjektiven die Erfahrung gemacht, dass die Stärke der Verzeichnung deutlich vom Motivabstand abhängt. Ein Objektiv, das bei Architektur verzeichnungsfrei ist, kann im Nahbereich deutliche Verzeichnung aufweisen. Daher die Frage, wie sich die Verzeichnung bei Architektur verhält.
 
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Nur der Vollständigkeit halber und weil bisher nicht genannt:
Sigma Super-Wide II 24mm 2.8
Das ist ein älteres Sigma, hübsch klein und leicht, Filterdurchmesser 52mm und an Nikon D3 recht brauchbar. Die Forensuche/Internetsuche hilft dir hier weiter. Es gibt hier im Forum sogar einen Bilderthread zu dem Ding. Verzeichnungskorrektur ist notwendig, z.B. mit PTLens.
Das Objektiv gibt es i.d.R. für kleines Geld (aktuell z.B. 70 Euro in der Bucht).
 
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@ Anthracite

Die Verzeichnung ist beim Sigma sehr gering, jedenfalls geringer als beim 21er Distagon. Ich glaube unter 1,5%. Da mir der RAW-Konverter die in der Regel rausrechnet, bekomme ich davon ohnehin nichts mit.

Ich habe gerade auch mal nach Beispielen mit Offenblende gesucht, mußte aber feststellen, daß ich die 24er so gut wie nie bei Offenblende benutze. Meist erst so ab 2,2 aufwärts. Das liegt sicher auch daran, daß in den Fällen, in denen ich schöne Unschärfen haben möchte, lieber zu einer längeren Brennweite greife. Das macht mehr aus als die Unterschiede aller 24er je ausmachen können. Beim 50er dagegen benutze ich die f1,4 viel öfter.

Tolle Bokeh Beispiele mit dem Sigma habe ich also nicht, aber ich habe Dir mal drei Bilder angehängt in denen Du zumindest den Schärfeverlauf sehen kannst.

f 1.4
picture.php


f 2 (leichter Crop)
picture.php


f 2.8
picture.php


VG
 
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Danke, Gugu, solche Bilder suche ich, so etwas hilft mir weiter.
Was ich bisher zum Sigma 24/1,4 in Bezug auf das Bokeh gesehen habe, war recht unterschiedlich. Bei deinen Bildern sieht es eindeutig gut aus. (Ich frage mich allerdings gerade, wie man mit Tuch vor dem Mund Posaune spielen kann :rolleyes:.)

Nur der Vollständigkeit halber und weil bisher nicht genannt:
Sigma Super-Wide II 24mm 2.8
Das hilft mit jetzt gegenüber dem vorhandenen Nikkor 24/2,8 NC nicht wirklich weiter.
 
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@ Anthracite

Bei etwas größerem Arbeitsabstand hat man mit einem 24er auch bei f1.4 nicht gerade Mega-Unschärfen.

nochmal f1.4
picture.php


und sehr nah bei f4
picture.php


Erst wenn man wirklich nah dran ist, wie im zweiten Beispiel bei f4 bekommt man größere Unschärfen hin. Der Abstand spielt da eben eine große Rolle und deshalb wirst Du bei Ganzfiguren mit dem 24er auch nicht so riesen Unschärfen hinbekommen.

Ich persönlich finde das Bokeh des 24er-Sigmas auch recht angenehm. Klar, wenn man es darauf anlegt, kann man auch Zwiebelringe hinbekommen und bei der hohen Korrektur des Sigmas leidet der Hintergrund etwas. Dafür sind die Unschärfen im Vordergrund oft schöner als bei unterkorrigierten Objektiven. Das wird bei der Diskussion oft vergessen.

Aber auch das Zeiss 2/25 ist eine tolle Optik. Wenn man oft ruhiger arbeitet, wie bei Landschaft und Architektur, ist die gute Mechanik etwas, das man schnell zu schätzen lernt.

VG
 
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Zum Thema Architektur mit dem Zeiss Distagon 2.0/25 ZF.2 möchte ich ein Foto aus Venedig beisteuern.
Etwaige Verzeichnungen kann ich keine feststellen.

picture.php

Nkon Df mit Zeiss Distagon T* 2.0/25 ZF.2
f/11, 1/100s, ISO 100

NS: Ich hatte in den letzten Tagen das Glück, eine gebrauchte aber sehr gut erhaltene Sony Alpha 7R2 preisgünstig zu bekommen.
Wenn ich im Januar wieder in Venedig bin, werde ich mal schauen, wie sich das 25er Distagon an dieser Kamera macht.
Gruß
Hans
 
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Meine persönliche Erfahrung: 24 1.4 ART Spitzenoptik, aber groß und schwer. Deswegen auf AF-S-Nikkor 24 1,8 gewechselt. Ebenfalls sehr sehr gut, für nicht-Tester kein Unterschied. Für den geringfügigen Verlust an Offenblende gibt es eine deutlich leichtere und kompaktere Linse. Da die 24 meine Lieblings-WW-Brennweite sind wird es dabei bleiben. So bleibt die Wahl Geschmackssache. Objektiv spricht nichts gegen das 24 1.8.
 
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Meine persönliche Erfahrung: 24 1.4 ART Spitzenoptik, aber groß und schwer. Deswegen auf AF-S-Nikkor 24 1,8 gewechselt.

Das Sigma ist doch nicht groß und schwer? :nixweiss: Von der Größe und Gewicht wie das Nikkor 1.4er. und auch das 1.8er Nikkor ist nicht viel kleiner (in der Länge keine 7mm), nur eben 300g leichter, weil 2/3 Blenden lichtschwächer. Es gibt sicher auch große und schwere Weitwinkel (wie z.B. das Milvus 1.4/25, oder das Otus 1.4/28), aber das Sigma gehört da sicher nicht zu. Das ist von der Größe und vom Gewicht völlig normal und nichts außergewöhnliches.

VG
 
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Bei etwas größerem Arbeitsabstand hat man mit einem 24er auch bei f1.4 nicht gerade Mega-Unschärfen.
Das ist klar. Aber besser geht es halt nicht. Und der Hintergrund soll ja auch noch erkennbar bleiben, sonst könnte ich eine längere Brennweite nehmen. Aber Blende 2,8 wie bei meinem NC Nikkor reicht oft nicht aus, um überhaupt noch freizustellen. Und danke für die beiden weiteren Bilder.

Zum Thema Architektur mit dem Zeiss Distagon 2.0/25 ZF.2 möchte ich ein Foto aus Venedig beisteuern.
Etwaige Verzeichnungen kann ich keine feststellen.

Ist das komplett unbearbeitet oder gab es eine automatische Verzeichnungskorrektur im Raw-Bearbeiter? Für komplett unbearbeitet ist das sehr gut in Bezug auf die Verzeichnung.

Von Sigma gibt's aber auch noch aus der Serie vor ART, das 24 1,8 DG.
Ich weiß. Das hat aber nicht den besten Ruf, und was ich da an Bildern gesehen habe, hat mich nicht überzeugt. Deshalb ist es in meiner Liste nicht drin, weil ich dann das Nikon 24/1,8 vorziehen würde.

Meine persönliche Erfahrung: 24 1.4 ART Spitzenoptik, aber groß und schwer. Deswegen auf AF-S-Nikkor 24 1,8 gewechselt.
Sigma Art: 665g
Nikon 24/1,4: 620g
Nikon 28/1,4: 645g
Vom Gewicht her nehmen sich die 1,4er alle nichts, vom Volumen her auch nicht. Das 24/1,8 ist deutlich leichter aber nicht viel kleiner, oder irre ich mich da? Das Gewicht wäre natürlich ein Argument für das 1,8er.​
 
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