England: Coast to Coast

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promike

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Anfang September war ich nach England gereist, um nach dem Offa's Dyke Path mir einen weiteren der National Trails in England zu erwandern.
Meine Wahl viel auf den Coast to Coast Walk, der im Norden England die irische See im Westen mit der Nordsee im Osten der Insel verbindet.
Landschaftlich führt dieser sehr abwechslungsreich durch 3 Nationalparks, den Lake District, die Yorkshire Dales und die North York Moors.

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- Am Strand von St Bees, dem Start bzw Ende des Weges -​

"Erfunden" hat den Weg ein gewisser Alfred Wainwright, der diesen Mitte letzten Jahrhunderts in einem Buch "A Coast to Coast Walk" beschrieben hat. Seine Idee war dabei, dass dies nur ein Vorschlag ist und jeder sich seinen eigenen Weg sucht. Viel ist von dieser Idee nicht geblieben ;). Es hat sich dann doch sein Weg etabliert. Demnächst soll der Trail als Teil der UK National Trails ausgeschildert werden.

Nachmittags in St Bees angekommen, blieb noch ein bisschen Zeit zu fotografieren, los geht es erst am nächsten Tag.

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- steinig -​
Es gibt 2 Traditionen unter Coast to Coastern, man steckt seine Schuhe/Füße in beide Meere, am Anfang in die Irische See und am Ende in die Nordsee (check).
Die andere, man nimmt einen Stein vom Strand in St Bees, trägt ihn mit sich und wirft ihn auf der anderen Seite in die Nordsee (failed). Leider habe ich meinen Stein auf der 3. oder der 2. letzten Etappe verloren :eek:

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- Sonnenuntergang über St Bees Head -​

Mit dabei meine Kamera, einige Bilder habe ich hier und da schon meist tagesaktuell gezeigt. (Leider sind diese verlustig gegangen, weil ich Nasenbär anstelle einzelner Bilder ein ganzes Album gelöscht hab). Alle Bilder sind übrigens mit einem 35mm Objektiv gemacht, einige wenige aber stark beschnitten.
 
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Tag 1 - St Bees nach Ennerdale Bridge

Bei den Etappen orientierte ich mich an 2 Büchern, die die Strecke in 13 Abschnitte unterteilen. Aus Wales wusste ich noch, dass das für mich so ungefähr passt. Viele der Etappen lassen sich auch gut halbieren (zwecks Unterkünften) und damit an die eigene Fitness oder Geschwindigkeit anpassen. Zelten ist nicht so mein Ding. Wichtig bei den Stationen war mir ein Bett mit Frühstück und ein Pub in Reichweite 🍻

Dann lasst uns aber erstmal los laufen.

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- Spotlight an, die ersten Kilometer führen entlang des Cliffs von St Bees Head -​

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- Landschaftspfleger beim Chillen -​
Wenig überraschend prägen Schafe das Landschaftsbild. Wald gibt es zwar, aber in sehr geringen Dosen. Optisch ist bei den Mähmaschinen einiges geboten, klassisch in weiss, recht viele schwarze Schafe, weiss mit schwarzem Kopf, invers und sogar als Fleckvieh.

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- St Bees Head (immer noch) -
Die Strecke an der Küste war recht lang, aber jeden einzelnen Meter wert, ein traumhaft schöner Start. An einigen Stellen hätte man sich auch länger aufhalten können und die Vögel in den Steilwänden beobachten können. Dafür waren extra kleine Gatter für die Vogelkundler angelegt.

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- Die ersten Berge des Lake District schleichen sich ins Bild -
Es folgte eine längere Phase über kleinere Straßen und Pfade, immer wieder konnte man die ersten Gipfel des Lake Districts erspähen.

Zum Schluss der ersten Etappe stand mit dem Dent Fell ein erstes kleines Hindernis auf dem Programm. Allerdings war nicht so sehr der Aufstieg als der Abstieg fordernd, zum Glück aber trocken.

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- Blick vom Dent Fell Richtung Sellafield -
Der Nachbarort von St Bees ist Sellafield, berühmt berüchtigt für seine nuklearen Störfälle.

Und als finales Bild für heute ein Blick vom Dent Fell in Richtung der Lakes. Das Wort Fell bezeichnet in Nordengland üblicherweise einen baumlosen Hügel oder Berg, auf dem meist auch Schafe grasen. Der Lake District hat zwar sehr viele wunderschöne Seen, ist aber zugleich Englands bergigste Region mit zum Teil alpinem Charakter, wenn auch durch Eiszeiten geformt.

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Ziel der ersten Etappe war Ennerdale Bridge ein süßes, kleines, verschlafenes Dörfchen am Eingang zu Ennerdale (Dale ist in Nordengland üblicherweise ein Tal). Am Abend beim Pint hatte ich noch ein bisschen Small Talk mit anderen Wanderern, die von überall herkamen. Selbst aus den USA und Australien! Für einen Ami war bereits am ersten Tag Schluß, er brach sich nach nicht mal 5km das Handgelenk, wurde aber nach dem Anlegen des Gipses noch nach Ennerdale gefahren. Shit happens, oder so
 
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Tag 2 - Ennerdale Bridge nach Rosthwaite

Nach dem vielversprechendem Auftakt ging es am nächsten Tag direkt in die Lakes, zunächst durch Ennerdale entlang von Ennerdale Water.

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- Ennerdale Water -​
Auf einem schmalen Pfad geht es mit sehr schönen Blicken ins hintere Tal entlang des Seeufers. Anfangs auf einem schmalen Pfad zwischen Hang und See, zum Schluss durch ein kleines Waldstück und mit kurzen Lichtblicken. Das Wetter gab sich sehr englisch. Im Hintergrund ist der weitere Weg ins Tal zu sehen, mit nur leichter Steigung ging es hinter dem See weiter.

Im Tal gibt es 2 Jugendherbergen, eine etwas grössere kurz hinterm See, sehr schön gelegen könnte man sagen, wenn man die andere noch nicht gesehen hat.

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- Blick talauswärts von der YHA Black Sail -
Anders als in Deutschland (wo ich mich aber nicht wirklich auskenne ;)) kann man in England auch im hohen Alter noch in Jugendherbergen übernachten. Hätte ich fast gemacht, aber die Randbedingung mit dem Pub hat leider nicht gepasst. Man kann nicht alles haben.

Kurz nach Black Sail geht es dann steil bergauf und pünktlich am höchsten Punkt hört der Nieselregen auf und die Sonne zeigt sich wieder öfter.

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- Blick zurück, Ennerdale liegt hinter dem grossen Buckel links -
Weiter geht es auf einem Hochplateau mit schönen Blicken auf die Bergwelt, anschliessend mit einem langen flachen Abstieg zum heutigen Ziel.

Auf halbem Abstieg geht es durch die alten Gebäude der Honister Slate (Schiefer) Mine. Der Schiefer wird auch weiter abgebaut und wenn man durch die Fenster lugt, kann man mit etwas Glück auch sehen wie aus großen Blöcken kleine Platte gebrochen werden.

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- Schiefer Kunst am Honister Pass -
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- Borrowdale -​
Das Ziel Rosthwaite liegt im Borrowdale, welches mir von den Tälern im Lake District am besten gefallen hat. Laut Eigenwerbung das nasseste Tal in der nassesten Region Englands. :biggrin:
 
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Tag 3 - Rosthwaite nach Patterdale

Der mittlere Tag in den Lakes führt aus dem Borrowdale über den Ort Grasmere nach Patterdale (Ort und Tal zugleich). Viele teilen die Etappe und übernachten in Grasmere, mir wären die Strecken aber zu kurz.

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- Weg durchs Borrowdale -
Immer wieder führen kleine idyllische Wege entlang von Steinmauern, fürs Auge war enorm viel geboten. Doch die Lakes machten ihrem Ruf alle Ehre, es sollte die feuchteste Zeit meines Weges sein. Nach einem kurzen eher flachen Auftakt begann der Aufstieg zum Eagle Crag. In sich immer wieder wechselnden Landschaften ging es zügig bergan, oben stießen wir dann an die Wolken.

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- Unterhalb von Eagle Crag -
Nach einer kleinen morastigen Einheit ging es über einen steilen felsigen Pfad direkt in die Wolke (links im Bild). Aussicht war von oben leider nicht zu haben. In feinem Nieselregen ging es dann bergab und weiter durch ebenso feine Schlammlöcher. :giggle:

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- Blick auf Thirlmere -
Am Abstieg nach Grasmere nahm ich eine Variante, die mich nicht dorthin sondern näher Richtung des Sees Thirlmere ins Tal leitete. Die Strecke ist ein wenig kürzer und wie sich herausstellte auch der schönste Abschnitt des Tages. Es ging durch recht feuchtes Grasland, in dem man aber meist nicht einsackte sondern wie über ein elastischen Boden laufen konnte. Super Sache. Und fantastische Ausblicke wie oben gab es auch.

Einem sehr steilen Abstieg ins Tal folgte ein ebensolcher Anstieg zum Grisdale Tarn.

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- Grisdale Tarn -​

Schaut wunderschön aus, ist aber eine echt nasse Angelegenheit. Der ganze Hang oberhalb des Sees ist mit Wasser vollgesogen. Meine Schuhe waren nie wirklich dreckig, dafür aber öfter mal durchgeweicht.

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- Rush hour in Patterdale -​

Ankunft in Patterdale (laut Wikipedia: das Tal des Patricks), die Region ist äusserst beliebt und freie Zimmer selbst ein paar Monate im Voraus rar. Viele die den Coast to Coast Walk gehen, buchen sich dann Unterkünfte abseits mit Transfers. Ein Paar habe ich getroffen, die sind 2 Nächte im gleichen B&B gewesen. Bei der ersten Übernachtung mit Transfers, am 2. Tag dann gelaufen. :biggrin:
 
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Tag 4 - Patterdale nach Shap

Am vierten Tag ging es zum letzten Mal durch den Lake District und mit dem Kidsty Pike stand das "Dach der Tour" mit 780m Meereshöhe auf dem Programm. Generell sind die Berge hier nicht so hoch, aber da die Täler bei knapp 100 - 200 m liegen, kommt auch einiges an Anstiegen zusammen.

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- Brothers Water/Patterdale -
Genächtigt hatte ich im ein wenig ausserhalb gelegenem Brothers Water Inn, welches einen echt guten Pub hat. Und so startete mein Weg am Brothers Water. Dahinter begann dann der Hauptaufstieg des Tages.

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- Blick zurück ins Patterdale -
Im Bild kann man das Örtchen Hartsop und Brothers Water erahnen. Der Ort Patterdale liegt "rechts um die Ecke" und auch der viel größere See Ullswater. Man kann es bereits erahnen, das Wetter hat sich zum Vortag nicht wesentlich geändert.

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- "Panaroma" am Kidsty Pike -
Die Aussicht in den Lake District soll ja ganz toll sein, vom Kidsty Pike.

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- Blick auf Haweswater Reservoir (Stausee) -
Ich musste ein ganzes Stück absteigen bis ich unter die Wolkendecke und der Ausgang aus dem Lake District, das Haweswater Reservoir, in den Blick kam. Nach dem letzten steilen Abstieg folgte ein langer Pfad am See, ganz ähnlich zu meinem Start in die Lakes in Ennerdale.

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- Raus aus den Lakes -
Die Landschaft ändert sich schlagartig mit Verlassen des Sees. Die Berge und Seen weichen flacheren Hügeln und Farmen. Von hier ist es nicht weit bis Shap, eine kleiner Ort an der M6. Dies ist die erste größere Strasse seit Beginn der Tour. Ich lasse mich von meinen Gastgebern in Maulds Meaburn abholen, das einzige Mal das ich in den 2 Wochen nicht laufe. War aber eine sehr gute Wahl, wunderbar ruhiges und schönes Dörfchen. Zudem wurde ich mit Tee begrüßt und ein großer Trockenständer wartete bereits auf meine durchnässten Klamotten.

Die Queen ist tot
Es war auch der einzige Abend an dem ich nicht in einen Pub ging und selbst das Angebot meiner Gastgeber ausschlug mich zu fahren. So saß ich im Essraum, verspeiste ein paar Pies aus dem Supermarkt und im Hintergrund dudelte irgendein Klassiksender. Und dann kam die Meldung die das öffentliche Leben in UK für 10 Tage auf den Kopf stellte. Die Radiosendung war höchst informativ, man unterhielt sich darüber ob es nun "passed away" oder einfach nur "died" heissen müsste. Ersteres wäre ja irgendwie amerikanisch :eek:
Selbst die BBC stellte jegliche Berichterstattung, die nicht mit der Queen zu tun hatte, bis zum Tag nach ihrer Beerdigung ein. In den Hauptnachrichten kam keine Meldung zur Wirtschaftskrise in England oder zum Ukrainekrieg, dafür 1000 Berichte von Leuten und ihren Begegnungen mit der Queen oder über die Bedeutung die die Queen für sie hatte.
Die spinnen, die Briten ;) :biggrin:
 
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WOW, ganz große Klasse dein Bericht. Als alter Langstreckenwanderer (sind erst gestern wieder von einer 6-Tagestour zurück gekommen) freue ich mich auf mehr.
 
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Tag 5 - Maulds Meaburn nach Kirkby Stephen

Der Name Maulds Meaburn stammt wohl aus dem 12. Jhd (engl. Wikipedia) und geht darauf zurück das Meaburn an 2 Geschwister ging. Maud und Hugh. Hughs Anteil ging zurück an den König, daher gibt es in der Nähe auch noch Kings Meaburn. Mein Zimmer hiess übrigens Maud und das 2. Hugh. :giggle:

Seid etwa 5 Jahren gehört das Gebiet zum Yorkshire Dales National Park, die Gegend ist aber nicht Teil von Yorkshire sondern gehört zur aktuellen Grafschaft Cumbria. Die Grafschaften wurden im letzten Jahrhundert mehrfach umgebaut, auf alten Wegweisern sieht man teilweise noch die alten Namen.

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- die westlichen Yorkshire Dales -
Von Maulds Meaburn ging es nach Süden entlang des Flüsschen Lyvennet, bis ich auf den 'offiziellen' Weg, der von Shap in die Dales führt, stieß.

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- Farmland -​

Farmland wechselte mit Heidelandschaft, weite Blicke in die Landschaft, viele Schauer sorgten für dramatische Wolkenformationen. Ich hatte aber Glück und blieb bis zum Abend trocken. Kurz nach diesem Bild entstand auch eins meiner Lieblingsfotos der Tour, das ich bereits in Farbe und S/W hier gezeigt habe #29.822.3

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- Smardale Bridge over Scandal Beck -
In der anderen Richtung überspannt das Smardale Gill Viadukt das Tal, ein Zeuge aus den Zeiten der Industrialisierung. In der Gegend stehen noch einige dieser Brücken, die früher zur Eisenbahn für den Abtransport aus den Steinbrüchen gehörte. Heute werden die alten Trassen tlw zu Radwanderwegen.

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- Kurz vor Kirkby Stephen -
Kurz vor Kirkby Stephen wurde es nochmal knapp, aber es blieb bei einer Drohung. Im Hintergrund sieht man schon die Pennines, ein Gebirge welches sich östlich von Manchester bis hoch nach Schottland zieht. Dieses wird in den folgenden Tagen durchkreuzt.
 
2 Kommentare
P
promike kommentierte
Ruhetag

Ich habe mir diesmal 2 Tage Pause gegönnt, den ersten in Kirkby Stephen.

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- Kondolenz -​
 
Frank2111
Frank2111 kommentierte
schöne stimmungsvolle Aufnahme!
 
Tag 6 - Kirkby Stephen nach Tan Hill

Am sechsten Tag ging es durch die Pennines, das eigentliche Ziel liegt in Keld, aber mal wieder alles ausgebucht. Die "Umleitung" war aber sehr reizvoll.

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- fast Halbzeit an Franks Bridge -
Der Tag begann mit dem Aufstieg zu Nine Standards Rigg. Neun aufgeschichtete Steinhaufen, die wohl schon einige Jahrhunderte in der Gegend stehen. Man weiß nicht wirklich was der ursprüngliche Grund war sie aufzuschichten.

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- Nine Standards Rigg -
Hinter Nine Standards ging es eher flach hügelig weiter. Die vielen Wanderer sorgen in dem feuchten bis sehr nassen Gelände für Erosion, so dass man den Weg in 3 Varianten geteilt hat, die jahreszeitlich gegangen werden sollen. Die besonders beanspruchten Stellen wurden mit großen Steinen ausgelegt.

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- Stepping Stones -
Ohne Steine ist das ganze aber eine sehr nasse Angelegenheit und es sollte sich als Vorteil erweisen, dass ich wasserabweisende knöchelhohe Schuhe gewählt hatte.

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- moorige Heide -

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- Whitsundale -​
Langsam ging es bergab und dann entlang von Whitsundale Beck (Bach) zur Ravenseat Farm. Dort traf ich am 3. Tag hintereinander ein älteres Ehepaar und sie fragten mich, ob ich denn wüsste das es sich hier um eine TV Berühmtheit handelt. Nach einer kurzen Internetrecherche fand ich heraus, dass es sich um Amanda Owen handelt, die als Yorkshire Sheperdess Bücher schreibt und in diversen TV Dokus wie "The Dales" auftrat. Der Cream Tee den der wohl älteste Sohn (1 von 9 Kindern!) bereitet war auf jeden Fall lecker und hat mit für den weiteren Verlauf die nötige Energie bereitet.
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- Tan Hill Inn -​
Hinter der Ravenseat Farm bog ich dann vom C2C Walk ab und ging hinauf zu Tan Hill. Angeblich das höchste Inn Englands. Auf jeden Fall das teuerste Inn was die Übernachtungspreise angeht. Das nahegelegene Keld liegt an der Kreuzung des C2C Walks und des Pennine Way, einem weiteren Trail, und ist bereits ein Jahr im Voraus gut gebucht. So kam ich aber nach Tan Hill, über das ich im letzten Winter gelesen hatte, als Konzertgäste ein paar Tage eingeschneit waren aber nicht alle ein Zimmer fanden und im Gastraum nächtigen durften. Da gibt es gemütliche Kamine, gibt schlimmeres ;)
 
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Tag 7 - Tan Hill nach Reeth

Es ging noch einmal durch nasses Gelände, der Weg war ausgeschildert als Bridleway, was nach dem englischen Wegerecht zu Fuß, Pferd und Fahrrad erlaubt. Die meisten Bridleways, wie auch diesen, würde ich aber nur zu Fuß gehen :eek:. Meist sind diese auf Privatgrund und lassen eine gewisse Pflege vermissen.

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- Moorhühner sammeln -
Ich war nicht weit gelaufen, da kreuzen 2 Typen mit einer Meute Hunde meinen Weg, die Hunde schießen kreuz und quer. Den einen fragte ich, was sie da tun. Moorhühner einsammeln, zeigte mir direkt eines in seiner Hand und meinte noch, sie hätten mich schon einige Zeit im Blick :eek:

Es war ziemlich trüb, aber es sollte sich aufhellen und ab und zu konnte man unter den Wolken hindurch ins Tal blicken.

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- Unter den Wolken -
Die Anzahl Moorhühner nahm erstaunliche Ausmasse an. Meist hörte ich sie nur, ganz seltsame Töne bringen die raus und man sieht sie nur wenn sie wegflattern. Das zahlreiche Auftreten der Hühner hat einen Grund und der ist ein großes Geschäft in der Gegend.

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- Nr. 5 legt an -​

Zum Abschluss noch einen friedlichen Blick :biggrin: auf Reeth meinem Tagessziel.

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- Reeth im Swaledale -​
 
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Wunderschöner Reisebericht und tolle Bilder! Respekt!!!
GB ist allemal eine Wanderreise wert. Wir waren 2016 in den Highlands, hauptsächlich entlang des „West Highland Trail“ unterwegs.
 
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Tag 8 - Reeth nach Richmond

Letzter Tag im Nationalpark Yorkshire Dales. Es ging durchs Swaledale entlang des Flusses Swale. Es sollte der schönste - Wetter - und einer der wärmsten Tage meiner Tour sein.

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- sonniger Start in Reeth -
Wie die meisten Orte entlang meiner Route besteht Reeth mehrheitlich aus hübschen Steinhäuschen. Ich hatte ein wenig Zeit den Ort zu erkunden, da ich auf einen Begleiter wartete, den ich vom Offas Dyke Path kannte. War ein super Tag, wir quatschten quasi ohne Unterbrechung. Ich merkte aber, dass ich das nicht die ganze Tour machen wollte und vor allem die Zeit alleine geniesse.

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- Gut was los -
Interessanterweise sahen wir heute so einige kleinere und größere Gruppen, die die Tour gingen. In den bisherigen Abschnitten war ich fast immer alleine unterwegs. Aber irgendwer musste ja überall die Zimmer wegbuchen.

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- Weide statt Heide -
Nach den Tagen in den Hochmooren und der Heidelandeschaft waren jetzt wieder vermehrt Weiden zu durchqueren und deren Begrenzungen zu überqueren. Im besten Fall ist das ein kleines Tor, aber häufig hat man hier sogenannte Stiles zu überwinden. Die bestehen meist aus 2-3 Holzstufen, über die man dann über den Zaun steigt. Es gibt aber auch Steintritte, die über die Steinmäuerchen führen. Das kann teilweise recht abenteuerlich sein, insbesondere bei nassen Verhältnissen und wenn der Tag schon ein wenig vorangeschritten ist.

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- Rastplatz -
Wald ist rar, und wenn dann häufig zur Holzproduktion. Dennoch findet man sie schöne wenn auch kleine Wäldchen. Der Schatten war an diesem Tag sehr willkommen.

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- Richmond -
Das Ziel Richmond liegt direkt am Rande der Dales oberhalb des Flusses Swale, mit schönen Blicken von dessen Ufern. Aufgrund des kurzen Tour gab es noch ausreichend Zeit, das Städtchen zu erkunden.
 
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Tag 9 und 10 - Von Richmond über Northallerton nach Osmotherley

Zwischen den beiden Nationalparks Yorkshire Dales und North York Moors ging es über Felder, Weideland und über kleinere Straßen. Landschaftlich weniger spektakulär, als die bisherige Tour. Einige laufen daher die Strecke auch in einem Tag bis Ingleby Cross am Fusse der Moors.

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- Morgenstimmung unterhalbe Richmond Castle (Ruine) -
Nochmal zurück zur Queen, es gibt so einige Dinge im täglichen Leben, die nun ausgetauscht werden müssten, das bizarrste vielleicht sind aus meiner Sicht die Briefkästen der Royal Mail. Eingraviert sind der/die aktuelle Monarch/in und deren/dessen Krone. Eigentlich müsste beides geändert werden, aus "E II R" müsste "C III R" werden, und die Krone unterscheidet sich für Königinnen und Könige ;) . Eher wahrscheinlich ist wohl, dass die Briefkästen ganz verschwinden.

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- Königinnenliche Post -
Auf der Strecke lagen einige größere Straßen. Die Autobahn A1 wird unterquert, aber die Fernstrasse A19 wird überquert, was mitten am Tag ziemlich abenteuerlich war. Vielleicht kennt der ein oder andere das Spiel Frogger, so ungefähr ...

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- Idylle an der A1 -​

Feldwege sind in England eher die Ausnahme, am ehesten vergleichbar sind die Bridleways, aber ebene schöne Kieswege sind das auch nicht. Häufiger geht es direkt über Weiden oder auch Felder, mit entsprechenden Kontakt zu den Tieren. Am 2. Tag war ich auf einer Weide mit Rindern und die waren ganz schön aufdringlich, da ging mir ganz schön die Düse. Entspannter war es dagegen mit den zwei Freunden hier, die über Minuten so reglos da standen.

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- Klein und Groß -
Am Ende des 2. Tages ging es dann nach 2 Tagen flachen Geländes bergan in die North York Moors, einem weiteren Nationalpark der bis zur Küste reicht und an den restlichen Tagen durchkreuzt wird.

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- Blick zurück in die Ebene -​
 
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Tag 11 - Osmotherley nach Hutton-le-Hole

Die letzten 3 Tage durchkreuzte ich nun die North York Moors. Der eigentliche Weg nimmt einen nördlichen Bogen, die Übernachtungsmöglichkeiten am Weg sind aber die knappsten auf dem gesamten Weg. Das Ziel dieses Tages wäre das Lion Inn auf der Blakey Ridge, aber leider weit im voraus ausgebucht. Da ich Transfers nicht so mag entschied mich für einen südlichen Bogen, der knapp 10km südlich des Lion Inn über Hutton-le-Hole führt. So oder so ein langer Tag und ich startete früh ohne ein "Full English" dafür mit 2 Bechern Porridge, was aber erstaunlicher Weise nicht so schwer im Magen lag. ;)

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- Morgenlicht -
Schon vor 3 Jahren in Wales waren es die frühen Starts, die einem magisches Licht und ganz besondere Momente bescherten.

Bei dem Namen, North York Moors, erwartete ich ziemlich viele nasse Passagen. Aber genau das Gegenteil war der Fall, der restliche Weg bis zur Küste war staubtrocken. Dagegen viel Heidelandschaft, sogenanntes heath land mit dem typische Heidekraut/heather. Vermutlich auch eine Folge des heissen/trockenen Sommers. Hat mich trotzdem erstaunt, da es ja in den Hochlagen der Lakes und der Pennines durchaus sehr nass war. Vielleicht übersetzt sich das englische Moor aber auch nicht 1:1 in den deutschen Begriff gleicher Schreibweise. :unsure:

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- Einsamkeit -
Meine Route führte mich durch sehr einsame Täler mit kleiner Gehöften und Weilern und noch viel einsameren Höhenzügen.

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- Ausblick -
Abwechselnd führte der Tag immer wieder durch Farm- und Weideland in den Täler und durch die Heide auf den Höhen. Hier kurz vorm Ziel bei Gillamoor.

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- Gillamoor Mill -​

Es gibt so ein paar spezielle Dinge die ich einfach an England mag, dazu gehören die alten Straßenwegweiser. Neben den Ortsnamen enthalten diese auch das jeweilige County. Im Bild ist es North Riding of Yorkshire, welches es seit 1974 nicht mehr gibt.

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- Altes -
Der Name des Ortes Hutton-le-Hole darf gerne wörtlich genommen werden, im ganzen Ort gibt es so gut wie keinen Telefonempfang. Wohl dem dessen Telefon WiFi Call unterstützt. Dafür aber wieder mal ein Bilderbuchdorf, ein schönes B&B mit super Gastgebern und mit einem wirklich guten Pub. Alles was es braucht 🍻

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- Hutton-le-Hole -​
 
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Tag 12 - Hutton nach Grosmont

Der vorletzte Tag meiner Wanderung.

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- Rosedale Abbey -
Es ging wieder durch die Heide. Der Tag sollte bis kurz vor Schluss überwiegend über Hochebenen führen. Unterbrochen nur durch Rosedale. Anders als Hutton hatte ich das Gefühl, dass Rosedale Abbey gut von Urlaubern besucht ist. Für Freunde des Golfspiels gibt es hier im Hang vorne rechts ein 9-Loch Platz. Das Queren des Platzes, der öffentliche Fussweg geht da einfach mitten über den Rasen, war schon echt schräg (wörtlich zu nehmen), keine Ahnung wie da Bälle liegen bleiben, wo man sie hinschlägt. Der Green Fee erschien mir mit 8 Pfund aber recht günstig.

Der Weg führte über das Seitental hinten im Bild und dann rechts hinauf.

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- Heathland -
Bis auf Rosedale war ich in dieser offenen und kargen Weite alleine unterwegs, und es ging auch mal 2 Stunden nur gerade aus. Die Wege waren aber trocken und im Gegensatz zum Vortag auch in gutem Zustand und leicht zu erkennen. Die Wege sind hier übrigens Empfehlungen, man darf auch mitten durchs Gestrüpp - Open Access Land. Ein kleinen Schockmoment gab es auch, ein totes und ziemlich angenagtes Schaf lag mitten auf dem Weg. Offensichtlich hatte ein Hund hier zugeschlagen. Auf Weiden ist meist ein Hinweisschild, dass Hunde an der Leine zu führen sind. Ein zwei Mal wurde es auch deutlicher, und der Landbesitzer droht Gebrauch der Schusswaffe bei frei laufenden Hunden an. Dies ist durch ein Gesetz wohl auch "möglich".

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- Grosmont -
Einige Kilometer vor dem Ziel hörte ich das Pfeifen und sah den Dampf einer Dampflock. Diese gehört zu einem Verein der hier eine Strecke mit alten Loks und Wägen betreibt, mit einem festen Zeitplan. Links in der Bildmitte ist der Bahnhof zu sehen.

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- Blick vom Bahnhof Grosmont zur Wartungsanlage -
Am Ende des Tunnels wurde die Lok gerade mit Frischwasser gefüllt. Danach kam sie durch den Tunnel gedampft und fuhr nach Whitby an der Küste.

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- Bahnhof Grosmont -
Neben den alten Zügen werden hier auch die Gebäude weiter in Stand gehalten. Ticketverkauf, Tea Room und Warteraum sind in den flachen Gebäuden im Hintergrund untergebracht.

Ansonsten gab Grosmont nicht viel her, der Pub schloß die Küche um 19:00. Ich ging hin 18:55. Na super. Offensichtlich sah ich aber so ausgemergelt aus, dass man mir noch eine Portion Fritten und ein Sandwich machte :biggrin:
 
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Tag 13/Finale: Grosmont nach Robin Hood Bay

Der letzte Tag begann mit einer Steigung direkt aus Grosmont heraus und dann 200 hm auf der Straße hoch. Das Frühstück, Müsli und volles englisches Frühstück, lag extra schwer im Magen :sick:

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- Grosmont mit Blick zur Station Tavern -
Dafür gab es oben dann einen wunderbaren Blick Richtung Whitby an der Nordsee.

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- Blick durchs Tal der Esk nach Whitby und der Nordsee -
Neben der typischen Heidelandschaft ging es auch mal wieder durch ein kleines Waldstück entlang des Baches Little Beck.

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- Heide, Weide, Forst -

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- Littlebeck am Little Beck -
Hinter dem Weiler (Hamlet) Littlebeck ging es am Bach gleichen Namens durch den Wald bis zu einem Wasserfall und einem Waldlokal. Schöner Rastplatz, aber am Tag der Beerdigung der Queen wie so viele Geschäfte geschlossen. Einige haben vielleicht auch mitbekommen, dass die Center Parcs überlegt haben, ihre Übernachtungsgäste an dem Tag heimzuschicken. Naja, gab wohl zuviel Regressandrohungen.

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- Kickoff -
Und dann war es endlich so weit.

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- Ausgang der Robin Hood(s) Bay -​

Ähnlich wie der Start in St Bees ging es auf der Kante der Steilküste für ein paar Meilen dann zum Ziel des Tages und des Coast to Coast Walks nach Robin Hoods Bay einem ehemaligen Fischerdorf, das heute ein malerisches Touristenörtchen ist.

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- Robin Hood Bay, an der Seemauer -
Finale dann direkt an der See, einmal Schuhe ins Wasser halten und meinen (Ersatz)stein in die Nordsee werfen.

THE END
 
1 Kommentar
Furby
Furby kommentierte
Eine tolle Reportage mit wunderbaren Bildern. Ich finde es toll, dass Du Dich auf nur ein Objektiv verlassen hast, dazu hätte mir der Mut gefehlt, aber Deine Bilder geben Dir Recht. Zeige uns mehr solcher excellenten Arbeiten!
 
So, das wars. Mir hat die Beschäftigung mit den Bildern und das Präsentieren hier im Forum auf jeden Fall viel Spass gemacht und noch mal die besonders schönen Momente meiner Tour in Erinnerung gerufen.

Ich hoffe auch euch hat es gefallen, vielen Dank für eure positiven Reaktionen und Kommentare. Vielen Dank auch an Bettina für die Aufnahme in die Highlights, hat mich natürlich sehr gefreut. :beerchug: :cow: 🐑 :biggrin:
 
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