Eisländ - die Eins im Winter

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Island Tag 4-1: Akureyri - Mývatn​


In den frühen Morgenstunden startet Kiboko die Rennsemmel.
Während der Blauen Stunde fährt Kiboko durch die Blauen Berge zum Mývatn.
Bei der Aufnahme ist es kurz vor 10 Uhr.


Bild 105: Im Frühtau zu Berge wir ziehen, Fallara!​


Ende Januar wird es in Island schon jeden Tag merklich früher heller.
Kiboko fährt der Sonne entgegen.
Um 10:30 geht die Sonne auf.


Bild 106: Sonnenaufgang auf der Hochebene​


Mývatn​


Als Kiboko den Mývatn erreicht, ist dieser vor Schreck vollends erstarrt.


Bild 107: Still und starr ruht der Mývatn​


Kiboko macht vom selben Standort noch ein Bild mit dem Tele.
Durch die Unterbelichtung wird der Himmel dramatisch hervorgehoben.
Die Sonne quält sich über Berge und durch Wolken.

Bild 108: Dramatik am Morgen​


Blick von der Nordwestecke auf den Mývatn.
Der Vulkankrater Hverfjall am anderen Ufer ist vor rund 2500 Jahren entstanden.
Durch den Vulkanausbruch wurde die Landschaft neu modelliert.
Die beiden folgenden Bilder sind am selben Standort entstanden.



Bild 109: 2500 Jahre alt, Mývatn und Hverfjall


Bild 110: Viel Landschaft​
 
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Island Tag 4-2: Hverir​


Der Mývatn liegt dicht an der Trennlinie zwischen Europa und Amerika.
Der See ist umzingelt von Vulkanen, Kratern, heißen Quellen und Hochtemperaturfeldern.


Bjarnaflag​


Östlich vom Mývatn steht ein kleines Geothermiekraftwerk.
In 1000m Tiefe herrschen Temperaturen von 200°C.
Überall dampft und zischt es aus der Erde.
Der aufsteigende Dampf wird gesammelt und in Rohrleitungen zum Kraftwerk geführt.


Bild 111: Kraftwerk Bjarnaflag​


Hverir​


Nur einen kleinen Bergrücken weiter im Osten ist das nächste Hochtemperaturfeld.
Schon von weitem sind die aufsteigenden Dampffahnen zu sehen.
Sie leuchten im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne.


Bild 112: Hochtemperaturfeld Hverir​



Das Hochtemperaturfeld ist frei zugänglich.
Am Parkplatz wird eindrücklich davor gewarnt, die Wege zu verlassen.
Die Erdkruste ist hier extrem dünn.
Kiboko möchte nicht ausprobieren, ob die Tragkraft der Erdkruste für Nilpferde ausreicht.
An der Oberfläche können hier Temperaturen von 80 - 100°C erreicht werden.


Bild 113: Der Dampf zischt durch Spalten der dünnen Erdkruste​


Eine Wegnetz führt durch das Hochtemperaturfeld.
Aus vielen Ritzen steigt Dampf auf.
Es liegt der Geruch von Schwefeldioxid über dem Feld.
Es stinkt nach faulen Eiern.
Woher kommt der Gestank?


Faule Eier​


Vor langer Zeit haben Trolle im fernen Neuseeland alle Eier des Riesen-Moa gesammelt.
Die riesigen Eier haben sie dann verbuddelt und vergessen.
Im Untergrund verwesen die Eier.
Der Gestank dringt an die Oberfläche (z.B. in Rotorua).
Im Eifer der Buddelei haben die Trolle ein Loch ganz tief gebuddelt.
Das Loch war so tief, das sie fast auf der anderen Seite der Erde wieder herauskamen.
Die verwesenden Eier des Riesen-Moas haben die Trolle unter dem Mývatn abgelegt.
Die Gase steigen in Hverir an die Oberfläche und Kiboko in die Nase.


Das Verbuddeln der Eier hat zum Aussterben der großen Laufvögel in Neuseeland geführt.


Bild 114: Die Wege führen durch die Dampffahnen hindurch​


An den Fumarolen, den Austrittsöffnungen der Gase, lagern Mineralien ab.
Sie stammen aus der Eierschalen.
Es entstehen skurrile Gebilde mit vielen Öffnungen.
Aus den Öffnungen treten laut zischend die Gase aus.


Bild 115: Mineralablagerungen formen skurrile Gebilde​


Die gelben Flecken sind das Eigelb der verfaulenden Riesen-Moa Eier.
Manche Leute bezeichnen die Ablagerungen auch als Schwefel.


Bild 116: Schwefel​


In den Schlammtümpeln kocht eine blaugraue Brühe aus Wasser, Erde und dem Eiweiß der Riesen-Moa-Eier.
Die Brühe ist auf dem Siedepunkt.


Bild 117: Kochender Schlamm​


Schlammfontänen spritzen in die Luft.


Bild 118: BLUB BLUB Blublublublublublublblblb Blub​
 
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Island Tag 4-3: Krafla​


Kiboko fährt weiter auf der Nationalstraße 1 nach Osten.
Nach rund 25 km zweigt eine Nebenstraße nach Norden ab.
Sie führt zum Detifoss, dem wasserreichsten Wasserfall Europas.


Bobbahn to Hell​


Die Nebenstraße ist eine spiegelblanke Eispiste.
Es ist eine Bobbahn ohne Seitenplanken.
Die Rennsemmel von Kiboko hat keine Spikes.
Wenn Kiboko das Gaspedal nur anschaut drehen die Räder durch.
Die Rennsemmel folgt jeder Unebenheit auf der Straße.
Gaaaaanz Vorsichtig schlittert Kiboko dem Wasserfall entgegen.
Nach einer Kurve geht die Straße steil bergab.
Runterrodeln wäre eventuell möglich.
Die Straße zurückfahren ist unmöglich.
Da es eine Sackgasse ist, muss Kiboko hier wieder zurück.
Kein anderes Fahrzeug ist bisher hier vorbeigekommen.
Schweren Herzens bricht Kiboko hier ab.

Bild 119: Eispiste zum Detifoss



Bild 120: Sackgasse​


High Noon​


Kiboko fährt zurück zum Mývatn.
Gegen Mittag steht die Sonne immer noch knapp über dem Horizont.
Immerhin hat sie es über die Berge geschafft und erleuchtet die Hochebene.

Bild 121: High Noon im Hochland. Höher steigt die Sonne heute nicht.​


Die Nationalstraße Eins ist hier noch weitgehend eisfrei.
Schafe sind auf den nächsten 25.0km nicht vorbeigekommen.
Auch nach 25.1 km kam kein Schaf vorbei.


Bild 122: Schafe auf den nächsten 25.0km​


Kiboko nimmt die nächste eisfreie Stichstraße nach Norden.


Hlíðardalur​


Die Straße führt durch ein Tal, dem Hlíðardalur.
Im Tal verläuft ein Warmwasserfluss.
Ein Dampfschleier steigt über dem Fluss auf.


Bild 123: Dank heißer Quellen friert der Fluss nicht zu.​



Krafla​


Am Ende des Tals ist ein großes Kraftwerk.
Heißer Dampf aus der Erde wird in silbernen Rohrleitungen zum Kraftwerk geführt.
Der Abdampf des Kraftwerks verdeckt manchmal das Sonnenlicht.


Bild 124: Wolkenmacher



Bild 125: Geothermiekraftwerk



Bild 126: Turbinenhaus und Rohrleitungen im Krafla​



Leirhnjúkur-Spalte​


Weiter nach Norden befindet sich eine tiefe Spalte in der Erdkruste.
Da möchte Kiboko gerne hinfahren.
Hinter dem Kraftwerk steigt die Straße steil an.
Eisplatten sind auf der Straße.
Kiboko nimmt Schwung.
Die Rennsemmel saust über das Eis.
Der Schwung reicht für die erste Eisplatte.
Aber dann siegt die Schwerkraft über die nicht vorhandenen Reibungskräfte der Antriebsräder.
Es bedarf noch viel mehr Schwung, um die Steigung zu überwinden.
Nach einer Risikoanalyse und Koste-Nutzen-Bewertung wagt Kiboko keinen weiteren Versuch mit viel mehr Schwung.
 
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Island Tag 4-4: Dimmuborgir​


Kiboko fährt zurück an das Ostufer vom Mývatn.
Ziel ist der Lavadom Dimmuborgir.
Die Zufahrtstraße zum Parkplatz ist wieder vereist.
Einzelne Reifenspuren führen in den Schnee am Straßenrand und haben einen spektakulären Verlauf.
Es sind nur 1,8 km bis zum Parkplatz.
Kiboko geht auf Nummer sicher und zu Fuß.

Bild 127: Straße nach Dimmuborgir​


Dimmuborgir​


Dimmuborgir heißt "Dunkle Burgen".
Hier sollen Trolle hausen.
Die Trolle haben sich vor dem Winterdienst gedrückt.
Nur auf den ersten Metern wurde Sand gestreut.
Die Wege sind wieder spiegelglatt.
Kiboko schlittert über Weg Zwei.


Vulkankacke​


Dimmuborgir entstand vor rund 2300 Jahren.
Da konnte ein Vulkan nach ausgiebigen Genuss von Abführmitteln, seine Lava nicht mehr halten.
Dünnflüssige Aa-Lava saute die Umgebung ein.
Die Ober- und die Unterkante der Lava kühlte ab und härtete aus.
Durch die Mitte lief die Lava lustig weiter.
Unter der Lavaschicht wurde Wasser eingeschlossen.
Das erhitzte sich.
Der Wasserdampf kam unter Druck.
Durch Spalten stieg der Wasserdampf auf.
Die Umgebende Lava erkaltete und härtete aus.
Dabei entstanden Lavasäulen.
Nachdem sich der Vulkan komplett entleert hat, floss die dünnflüssige Lava ab.
Der Hohlraum zwischen den erkaltete Kanten stürzte ein.
Es blieben skurrile Formen von kackbraunen Lavasäulen und Lavatunneln.


Bild 128: Wegweiser durch die dunklen Burgen​


Die Sonne will sich hinter dem Horizont verstecken.
Kiboko versucht noch ein paar Lavaformationen im Sonnenlicht einzufangen.


Bild 129: Dunkle Burgen aus Lava



Bild 130: Erstarrte Vulkankacke im Sonnenlicht​



Hallarflöt​


Eine der Hauptattraktionen von Dimmuborgir ist Hallarflöt.
Es ist eine beeindruckende Ansammlung von erstarrter Vulkankacke.
Vielen Lavasäulen haben Durchbrüche und Löcher.
Die Formen wirken bedrohlich.
Wenn jetzt ein Troll erscheint und wegen der Fotografie seines Hauses meckert, würde es Kiboko nicht mehr überraschen.


Bild 131: Lavaformation Hallarflöt

Bild 132: Ein Loch ist in der Lava​



Die sonne trollt sich hinter den Horizont.
Kiboko trollt sich zurück zum Auto.
Die Trolle haben ihre Burgen aus erstarrter Vulkankacke wieder für sich alleine.


Dimmuborgir ist ein sehr interessanter Ort.
Kiboko hat am späten Nachmittag nur einen kleinen Teil davon sehen können.
Gerne möchte Kiboko diesen Ort wieder besuchen.
Vielleicht wäre es im Spätherbst interessant, wenn die Büsche und Birken bunte Blätter haben.
Auch sollte es nachts spannend sein, wenn Polarlichter über die Lavasäulen huschen.


Mangels Alternativen prüft Kiboko nochmals das Preis-Leistungs-Verhältnis des Isländischen Pizzatrolls.
Es ist unverändert schlecht.
 
1 Kommentar
M. Höhne kommentierte
Selbst Fäkalsprache klingt bei Dir noch gut
 

Island Tag 4-5: Mývatn​


Am Abend geht Kiboko wieder auf Polarlichtjagd.
Der Himmel ist klar.
Später sollen Wolkenfelder durchziehen.
Die Sonnenaktivität ist auf dem Tiefpunkt.
Polarlichter sind daher sehr unwahrscheinlich.


Mývatn bei Nacht​


Kiboko sucht sich eine Stelle am Ostufer des Mývatn mit Blickrichtung Norden.
Der Mond ist noch nicht aufgegangen.
Es ist finster.
Die Sterne leuchten am Himmel um die Wette.


Bild 133: Mývatn im Dunkeln​



Die Gegenrichtung ist spannender, wenn Autoscheinwerfer die Schneelandschaft aufhellen.


Bild 134: Verkehr auf der Nationalstraße Eins​



Kiboko übertreibt bei der Belichtung.
Das Bild ist viel heller, als die Wirklichkeit.
Restlicht beleuchtet die Szenerie.
Wolken werden durch die Laternen ferner Ortschaften von unten angestrahlt.
Der Myvaten liegt regungslos da.
Die Wolken ziehen langsam über das Firmament.
Die Grünen Lichter machen heute blau.

Bild 135: Mývatn bei Nacht. Die Grünen Lichter fehlen.​


Kiboko kühlt bei der Warterei aus.
Zum Aufwärmen gibt es einen Standortwechsel.
Kiboko fährt an die Nordwestecke des Mývatn.
Dort ist ein großer Parkplatz mit viel Übersicht in alle Richtungen.


Kiboko schaut nach Osten.
Der Mond ist aufgegangen.
Die Lichter am linken Bildrand gehören zu Reykjahlið.


Bild 136: Mond über Reykjahlið​



Kiboko schaut nach Süden über den Mývatn.
Das Mondlicht beleuchtet den See.
Reykjahlið ist jetzt am linken Bildrand.
Eine Wolkenfront drängelt sich ins Bild.
Grüne Lichter zeigen sich nicht am Himmel.


Bild 137: Mývatn in einer kalten Winternacht​



Kiboko schaut auch nach Norden.
Es gibt eine paar graue Flecken am Himmel.
Die tauchen zwischen grauen Wolken auf.
Die Flecken kann Kiboko noch nicht einordnen.
Kiboko macht leider kein Bild, um getarnte Polarlichter zu überführen.
Ein Troll hängt immer mehr Wolken am Himmel auf.
Kiboko tauscht das kalte Auto gegen eine noch kältere Herberge am Mývatn.
Kiboko träumt von Grünen Lichtern.
 
1 Kommentar
hjklemenz kommentierte
#137: Herrliche Sicht auf Orion, Stierkopf und Plejaden. Sehr schön mit dem Vordergrund und den aufziehenden Wolken.
Hans Jörg
 
Oh, wow, es macht soooooo viel Spaß, mit dir zu reisen!
Vielen Dank für die tollen Fotos und deine heiteren Texte dazu! Klaus hätte bestimmt seine Freude dran.
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

PS: Die Wüsten-Filme von Michael Martin kennst du oder? Er war im März 2013 mit einem Filmteam auf Island unterwegs. Angucken lohnt sich!
Mehr dazu hier: https://www.michael-martin.de/de/wissen_planet_wueste/island.html
 
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1 Kommentar
Kiboko kommentierte
Liebe Sabine,
liebe Foristen (m, w, d), liebe Foristinnen (m, w, d)

Vielen Dank für das viele Lob.


Ich freue mich, wenn ich Euch mit meiner Fotoreportage eine kleine Freude machen kann.
Das Leben ist schon ernst genug.
Klaus hätte sicher auch Freude daran gehabt.
Momentan gibt es leider nur wenige Reiseberichte im Forum zu lesen.
Das mag auch an der Elfenkönigin Borghildur und einer Reisegruppe aus Wuhan liegen.
Ich habe noch genug Konserven für die nächsten 5 - 10 Jahre und kann Kiboko für Euch virtuell um die Welt schicken.

Michael Martin habe ich leider noch nicht persönlich kennengelernt.
Ich glaube mich zu erinnern, dass ich mal bei ARTE einen Film von ihm gesehen haben.
Ein Reiseveranstalter meines Vertrauens hatte mal eine Reise (Antarktishalbumrundung) mit Michael Martin angeboten,
was aber meinen zeitlichen und finanziellen Rahmen gesprengt hätte.
 

Island Tag 5-1: Mývatn - Hochland​


Der Wetterbericht droht mit einer Schlechtwetterfront aus dem Westen.
Im Osten von Island soll es die nächsten beiden Tage schön sein.
Kiboko fährt heute über das Hochland in den Osten nach Egilsstaðir.


Mond über Mývatn​


In aller Herrgottsfrühe, um 10 Uhr morgens, wird es hell am Mývatn.
Der Mond hat die Nachtschicht beendet.
Hinter dem Horizont fällt er gleich ins Himmelbett.

Bild 138: Monduntergang am Mývatn​



132km​


In Reykjahlið macht Kiboko den Tank seiner Rennsemmel randvoll.
Die nächste Tankstelle ist zwar schon in 132km Entfernung.
Aber auf dem Weg kann viel passieren.
Genereller Tipp für Island: Niemals den Tank unter die halbvoll Marke sinken lassen.


Bild 139: Sind genügend Tiger im Tank?​



Wann kommt die Sonne?​


Die Nationalstraße Eins durchquert das Hochland auf dem Weg nach Egilsstaðir.
Um halb 11 kündigt sich die Sonne hinter dem Horizont an.
Der Warmwasserfluss im Vordergrund kommt vom Krafla.


Bild 140: Bald geht die Sonne im Hochland auf.​


Während die Sonne bereits hinter den sieben Bergen bei den sieben Trollen bereits scheint, liegt das Hochland noch im Schatten.
Immerhin reicht es für eine orange Effektbeleuchtung.

Anmerkung. Die Rechtschreibprüfung im Forum hat für "Effektbeleuchtung" als Korrekturwort "Retortenbefruchtung" vorgeschlagen.
Der Algorithmus hat mehr Fantasie als Kiboko.


Bild 141: Effektbeleuchtung im Hochland​


Um viertel vor Elf ist es endlich soweit.
Mit viel Anlauf überspringt die Sonne die Bergkette an der tiefsten Stelle.


Bild 142: Sonnenaufgang im Hochland.​


F88 Gesperrt​


Die Verbindungsstraßen durch das Hochland sind gesperrt.
Die "F"-Straßen sind Schotterpisten.
Sie führen auch durch Flüsse, in denen man sehr gut sein Auto versenken kann.
Im Winter sind die Straßen verschneit.
Sie werden erst wieder im Sommer geöffnet.
Dann dürfen sie nur mit einem 4x4 Geländewagen befahren werden.
Normale PKW, egal ob mit Zweirad- oder Vierradantrieb, dürfen hier nicht fahren.
Mit einer Rennsemmel hat man auf diesen Straßen keine Chance.
Wer es trotzdem riskiert bekommt Ärger mit dem Vermieter.
Die Autos haben eingebaute GPS Logger.
Die Petzen, wenn die Autos auf Abwegen unterwegs sind.


Im Winter ist die F88 an die Kette gelegt.
Tiefer Schnee ist auf der Fahrbahn.
Da kommt Kiboko nicht in Versuchung eine Abkürzung nach Süden zu nehmen.

Bild 143: Die F88 ist im Winter gesperrt​
 
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Island Tag 5-2: Hochland​


Kiboko fährt weiter durch das schneebedeckte Hochland.
Eine große Hängebrücke mit zwei mächtigen Betonpylonen und einer Fahrspur bringt Kiboko sicher über einen breiten Fluss.


Bild 144: Brücke über den Jökulsá á Fjöllum​


Jökulsá á Fjöllum​


Der Fluss hört auf den klingenden Namen Jökulsá á Fjöllum.
Auf deutsch heißt das nur Gletscherfluss aus den Bergen.
Der Fluss ist 208km lang und damit der zweitlängste Fluss Islands.
Er entspringt an den Gletschern des Vatnajökull und mündet im Norden Islands in den Atlantik.


Bild 145: Der Gletscherfluss aus den Bergen - Jökulsá á Fjöllum


Bild 146: Der Jökulsá á Fjöllum auf dem Weg zum Detifoss​



Unerreichbar​


Etwa 25km weiter nördlich hat sich der Jökulsá á Fjöllum in eine tiefe Schlucht eingefräst.
Hier sind gleich vier große Wasserfälle: Selfoss, Detifoss, Hafragilsfoss und Réttarfoss.
Der Dettifoss soll der wasserreichste Wasserfall in Europa sein.
Wie schon am Vortag möchte sich Kiboko die Wasserfälle ansehen.
Heute wählt Kiboko die Straße an der Ostseite des Jökulsá á Fjöllum.
Auch diese Straße ist total vereist.
Die Rennsemmel von Kiboko ist auch für diese Straße ungeeignet.
Hinter der nächsten Kurve hat Kiboko umgedreht.
Die Wasserfälle müssen noch auf Kiboko warten.


Bild 147: Straße zum Detifoss​



Kiboko ist ohne Blessuren auf die Nationalstraße Eins zurückgekehrt.
Neidvoll blickt Kiboko auf das entgegenkommende Fahrzeug eines Isländers.


Bild 148: Das Auto für Island​


Das Hochland ist von Gebirgsketten durchzogen.
Die Fahrt führt entlang des Dimmifjallgarður mit bis zu 1000m hohen Bergen.


Bild 149: Im Hochland entlang der Dimmifjallgarður​
 
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Island Tag 5-3: Hochland​


Die Nationalstraße Eins nach Egilsstaðir führt durch die Jökudalsheiði.
Das ist eine wenig abwechslungsreiche Schotterebene aus Lava.

Bild 150: Ebene aus Lavaschotter im Hochland​


Jökudalsheiði​


Ein Grasbusch aus dem Schnee ist ein willkommener Blickfang.

Bild 151: Bildvordergrund ist Mangelware​



Sonst gibt es hier nur Schnee und dunkle Lavasteine.


Bild 152: Jökudalsheiði


Bild 153: Wildes Hochland​



Je weiter Kiboko nach Osten fährt, desto höher wird der Schnee.
Die festgefahrene Schneedecke auf der Straße ist zu einer Eisschicht verdichtet.
Im Gegensatz zu den Nebenstraßen wurde auf der Ringstraße Splitt gestreut.
Es ist nicht gerade supergriffig, aber Kiboko wagt mit der Rennsemmel auf geraden Abschnitten schon sensationelle 60km/h.


Bild 154: Eisländ​


Der Schnee deckt die Hochebene wie ein Leichentuch ab.
Alles ist weiß bis zum Horizont.
Es gibt keine Fotomotive.


Bild 155: Schnee soweit das Auge reicht​



Der einzige Blickfang in der Landschaft ist die sich windende Nationalstraße Eins.

Bild 156: Eisstraße im Schnee



Bild 157: Die Straße ist das einzige Fotomotiv​



Farbtupfer sind die Verkehrsschilder.
Im Osten von Island ist mit freilaufenden Rentieren zu rechnen.
Ob die Tiere die Schilder lesen können?
Die Rentiergefahr beginnt bei 0,0km, also direkt hinter dem Schild.
Die Rentiere dürfen nicht vor dem Schild die Straße überqueren.


Der Straßenverkehr ist sehr gering.
Busse und LKWs sind sehr selten.


Bild 158: Bus statt Rentiere​



Kurz vor Egilsstaðir erhebt sich wieder eine Bergkette aus der Landschaft.
Auch diese Berge sind um die 1000m hoch.
Hinter den Bergen befinden sich die Ostfjorde.


Bild 159: Bergkette bei Egilsstaðir​



Am frühen Nachmittag erreicht Kiboko Egilsstaðir.
Hier will Kiboko zwei Nächte bleiben.
 
2 Kommentare
M. Höhne kommentierte
Wie schnell fahren denn die Busse so ca.?? In der Sommerzeit sind sie ziemlich schnell unterwegs.
 
Kiboko kommentierte
Die Isländer und auch die Busse fahren alle mit Spikes.
Die Spikes krallen sich in das Eis fest.
Erlaubt sind 90 km/h.
Das werden die dann auch fahren.

Ich habe auf meiner Reise keinen Bus überholt.
 

Island Tag 5-4: Lagarfjót​


Im Gästehaus in Egilsstaðir fragt Kiboko nach Beobachtungspunkten für Polarlichter.
Die nette Dame von der Rezeption empfiehlt Kiboko den Lögurinn-See (Lagarfjót).


Lagarfjót​


Am späten Nachmittag geht Kiboko auf Erkundungstour.
Der Lagarfjót ist mit 32km Länge der drittgrößte See Islands.
Er liegt nur 20m über dem Meeresspiegel, ist aber 112m tief.
Hier soll der Lagarfjótsormurinn leben.
Es soll ein naher Verwandter von Nessi sein.


Bild 160: Fels im Lagarfjót​



Die Sonne steht bereits tief über dem Südende des Lagarfjót.


Bild 161: Abendstimmung am Südende des Lagarfjót​



Am Ostufer des Sees ist ein Parkplatz.
Ein einladender Wegweiser zu einem Wasserfall findet die Aufmerksamkeit von Kiboko.
Der Weg geht steil bergan.
Die Sonne sinkt schneller, als Kiboko aufsteigen kann.
Ein erhöhter Punkt ermöglicht etwas Übersicht über den Lagarfjót.
Die Sonne beleuchtet gerade noch so die Berge am gegenüberliegenden Ufer.


Bild 162: Lagarfjót beim Aufstieg zum Wasserfall​



Litlanesfoss​


Kiboko quält sich auf der Südseite den steilen Weg am Hang empor.
Tief in einer Spalte stürzt sich der Hennigfossá talwärts.
Übersichtspunkte ermöglichen einen Blick in die Schlucht.
Der Litlanesfoss ist etwa auf halben Weg zu sehen.


Bild 163: Der Hennigfossà stürzt zu Tal​



Der 118m hohe Hennigfoss ist noch weiter oben.
Es dämmert bereits.
Bis Kiboko am dritthöchsten Wasserfall Islands ist, würde es bereits dunkel werden.
Den schmalen Pfad durch Wiesen und Geröll bei Dunkelheit wieder herunterzuklettern, ist nicht unbedingt nach dem Geschmack von Kiboko.
Kiboko dreht um.
Der Hennigfoss muss auch noch länger auf Kiboko warten.


Lagarfjót bei Nacht​


Kiboko sucht sich einen Fotostandpunkt am See.
Die Blickrichtung geht nach Norden.
Ein blattloses Bäumchen dient als Vordergrund.
Dann benötigt Kiboko einen sicheren Standplatz für die Rennsemmel, damit ein unbeleuchtetes Auto keine Gefahrenquelle ist.
Andererseits soll die Rennsemmel als bequemen Beobachtungsposten dienen.


Gegen 19 Uhr ist es richtig finster.
Kiboko macht noch ein paar Probebilder.
Die Lichter von ein paar Häuser am gegenüberliegenden Ufer spiegeln sich im Wasser.
Die Sterne funkeln um die Wette.
Satelliten und Flugzeuge zeichnen ihre Spuren an den Nachthimmel.
Am Horizont ist ein leichter grünlicher Schimmer zu erkennen.


Bild 164: Warten auf die Grünen Lichter​


Warten, Warten, Warten​


Die Wettervorhersage passt.
Der Himmel ist wolkenlos.
Die vorhergesagte Sonnenaktivität ist minimal.
Mit Aurora Borealis ist heute nicht zu rechnen.
Aber auch wenn es keine Chance gibt, will sie Kiboko nutzen.
Was wird in dieser Nacht passieren?
Kommen Grüne Lichter am Himmel?
Kommt der sagenumwobene Lagarfjótsormurinn aus dem Wasser?


Nix passiert.


Die Kälte dringt in die Rennsemmel ein.
Kiboko ist am Zittern.
Zum Aufwärmen macht Kiboko immer mal wieder eine Runde um das Auto.
Kiboko schaut auf das Wasser.
Kiboko macht Probeaufnahmen.
Kiboko ist es langweilig.
Kiboko ist es kalt.
Kiboko ist es saukalt.


Nix passiert.


Kiboko startet das Rütteleisen der Rennsemmel.
Kiboko ist geblendet.
Draußen gehen die Scheinwerfer an.
Innen leuchten die Instrumente.
Die Heizung bringt wohlige Wärme.
Aber Kiboko sieht keine Sterne mehr.
Einen Ausschaltknopf für den Lichtzauber findet Kiboko nicht.
Scheiß moderne Autos!


Nix passiert.


Kiboko deckt Instrumente und Scheinwerfer mit Kleidungsstücken ab.
Die Verdunklung hilft.
Kiboko kann die Sterne wieder sehen.
Die Zeit vergeht.
Kiboko ist müde.
Kiboko starrt weiterhin auf den Nachthimmel.


Nix passiert.


Jetzt ist es schon 23 Uhr.
Das warme Bettchen im Gästehaus ruft nach Kiboko.
Kiboko starrt weiterhin nach Norden in den Nachthimmel.
Da sind graue Flecke am Horizont.
Die grauen Flecken bewegen sich.
Merkwürdig!
Kiboko will noch ein Abschlussbild am See machen.


Aus Grau wird Grün​


Die grauen Flecken am Horizont sind auf dem Kameradisplay grün.
Die heutigen Polarlichter sind zu schwach für die Farbsehfähigkeit des menschlichen Auges.
Der Kamerasensor ist empfindlicher.


Die grauen Flecken kommen näher.
Wie eine schnellfliegende Wolke bilden sie einen Streifen über dem Horizont.
Um 23:13 Uhr hat Kiboko das erste Polarlicht eingefangen.


Bild 165: Das erste Polarlicht über dem Lagarfjót​

Aurora Borealis!​


Es ist 23:30 Uhr.
Das Licht am Himmel wird intensiver.
Die grauen Flecken werden grünlich.
Es erscheinen Grüne Streifen am Himmel.
Sogar der See schimmert im grünen Licht.


Bild 166: Das Polarlicht wird intensiver und tanzt über den See​


Es ist 23:40 Uhr.
Die Grünen Lichter werden wieder schwächer.
Sie verteilen sich weiter über den Himmel.


Bild 167: Das Polarlicht wird wieder schwächer.​



Es ist 23:50 Uhr.
Die Lichter sind aus.
Die Show ist vorbei.
Kiboko macht noch ein Bild über den See nach Süden.


Der Lagarfjótsormurinn ist nicht aufgetaucht.


Bild 168: Der Lagarfjót in Richtung Süden. Die Grünen Lichter sind aus.​



Auch wenn es keine Chance auf Polarlichter gibt, sollte man es immer probieren.
Mit viel Geduld kann etwas am Himmel passieren.
Glücklich fährt Kiboko zurück nach Egilsstaðir.
Morgen soll es wieder eine klare Nacht geben.
 
2 Kommentare
Wölkchen kommentierte
........das Warten hat sich gelohnt.
 
junction64 kommentierte
Das Glück des Geduldigen.
 

Island Tag 6-1: Egilsstaðir - Seyðisfjörður​


Die halbe Nacht hat Kiboko im Auto verbracht und in den Himmel gestarrt.
Daher kommt Kiboko heute etwas später in die Pötte.
Die erste Tour des Tages geht zum Fähranleger nach Seyðisfjörður.
Dafür muss ein 620m hoher Pass überwunden werden.


Der Fähranleger verbindet Island mit dem europäischen Straßennetz.
Eine große Schneefräse steht bereit, damit der Verkehr zur Fähre nicht unterbrochen wird.
Im weiten Tal dahinter sind Egilsstaðir und der 32km lange Lagarfjót.
Dort hat Kiboko letzte Nacht den Polarlichtern aufgelauert.


Bild 169: Schneefräse mit Panoramablick​



Fjarðarheiði​


Die Straße von Egilsstaðir nach Seyðisfjörður führt über eine Hochebene, der Fjarðarheiði.
Hier oben ist tiefster Winter.


Bild 170: Auf der Fjarðarheiði​



Gufufoss​


Gleich neben der Straße ist ein hübscher Wasserfall, der Gufufoss.
Hier stürzt sich die Fjarðará über eine Felskannte.
Zwischen dein Eiszapfen sucht sich das Wasser noch den Weg nach unten.
Kiboko kann nicht widerstehen und schon ist auch dieser Wasserfall auf der Speicherkarte.


Bild 171: Gufufoss​



Seyðisfjörður​


Von der Hochebene aus ist der Fjord Seyðisfjörður und der gleichnamige Ort tief im Tal zu sehen.
Im Winter sieht der Ort keine Sonne.
Das Tal liegt im Schatten der Berge.


Bild 172: Seyðisfjörður liegt im Schatten​



Kiboko fährt durch den Ort hindurch.
Ein Berghang ermöglicht Aussicht und Übersicht über den kleinen Ort.
Hier leben ca. 700 Menschen.
Im Zentrum dienen viele Häuser als Hotels und Gästehäuser.
Die Fähre Norröna hat angelegt.

Bild 173: Seyðisfjörður am Ende des gleichnamigen Fjordes​



Die Norröna verbindet Dänemark mit den Färöern und Island.
Die Fähre kommt einmal die Woche (Donnerstags) nach Island.


Bild 174: Die Norröna hat angelegt​
 
2 Kommentare
J
Jotti13 kommentierte
Kiboko gefällt mir. Sollte mir Kiboko irgendwann mal über den Weg laufen, werde ich ihm hinterher rufen, dass es ein richtig cooles Flusspferd ist
 
Kiboko kommentierte
Jetzt wird aber Kiboko ganz rot im Gesicht.
Cool ist Kiboko nur in der Arktis und in der Antarktis.

Auf der Heimseite von Kiboko gibt es ein Familienalbum. Achtung Nacktfotos!
 

Island Tag 6-2: Seyðisfjörður​


Seyðisfjörður entstand im Jahre 1834 aus einer Handelsstation.
1895 wurden dem Ort die Stadtrechte verliehen.
Der geschützte Hafen am Ende des Fjordes und reiche Fischgründe sind die Grundlage des Ortes.
Heute hat der Ort rund 700 Einwohner.
Kiboko macht einen Stadtrundgang und schaut sich die älteren Holzhäuser an.
Es gibt aber auch viele neue Gebäude.


Bild 175: Häuser am See



Bild 176: Innenstadt



Bild 177: Blaue Kirche (Bláa Kirkja)


Bild 178: Gehobenes Wohnhaus


Bild 179: Blaues Gästehaus



Bild 180: Aus einem Ladengebäude wurde ein Hotel



Bild 181: Alte Schule


Bild 182: Wohnen am Fluss​



Die Straße nach Seyðisfjörður ist eine Sackgasse.
Kiboko fährt über den 620m hohen Pass der Fjarðarheiði zurück nach Egilsstaðir.
Die Straße hat eine Eisschicht.
Durch den scharfen Splitt ist die Oberfläche erstaunlich griffig.


Bild 183: Auf der Fjarðarheiði​
 
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Island Tag 6-3: Tjarmarland - Bakkagerði​


Die vorhergesagte Sonnenaktivität ist wieder bei Minimum.
Polarlichter sind nächste Nacht nicht zu erwarten.
Bei sehr geringer Sonnenaktivität ist der Ring, bei denen Sonnenwindpartikel mit der Erdatmosphäre interagieren, weit nördlich von Island.
Daher sucht sich Kiboko einen Beobachtungspunkt möglichst weit im Norden.
Dieser Punkt muss freie Sicht am Horizont haben, da die weit entfernten Polarlichter eher niedrig über dem Himmel sind.


Tjarmarland​


Kiboko fährt von Egilsstaðir nach Norden an die Schwemmlandschaft vor der Bucht von Héraðsflói.
Eine geschwungene, hügelige, vereiste aber mit Splitt gestreute Straße führt durch das Tjarmarland.


Bild 184: Auf der 94 nach Norden​



Die Straße führt über Kuppen.
Der weitere Straßenverlauf ist hinter einer Kuppe nicht zu sehen.
In Island werden dort Schilder für Blindköpfe aufgestellt.


Bild 185: Vorsicht hier kommt ein Blindkopf entgegen​



Der parallele Fluss ist vereist.
An einigen Stellen haben sich große Eisplatten am Rand aufgetürmt.
Eine Hochwasserwelle muss sie an das Ufer gespült haben.

Bild 186: Dicke Eisschollen liegen am Ufer​



Das Tal wird durch eine verschneite Bergkette begrenzt.
Die beiden höchsten Bergen ist der Herfell (1064m) und der Dýörfell (1134m).


Bild 187: Viel Landschaft bei Tjamarland​



An der Héraðsflói​


In der Schwemmlandschaft vor der Bucht von Héraðsflói zweit ein Feldweg ab.
Hier kann Kiboko im Dunkeln parken, ohne den Straßenverkehr zu gefährden.
Leider gibt es hier keinen markanten Vordergrund.
Die Sonne steht noch hoch im Süden.
Hier möchte Kiboko den Grünen Lichtern auflauern.


Bild 188: Feldweg für die Polarlichtfotografie​



Bakkagerði​


Kiboko hat noch etwas Zeit bis es dunkel wird.
Daher fährt Kiboko die Straße weiter nach Osten über den Pass Vatnsskard.
Eine kleine Farm liegt direkt am Borgarfjörður.
Um Verwechselungen zu vermeiden wird der gleichnamige Ort auch Bakkagerði genannt.


Bild 189: Bauernhof am Borgarfjörður​



Hauptattraktion in Bakkagerdi ist das Lindarbakki.
Es ist ein traditionelles Haus.
Der Keller stammt von 1899.
Die Aufbauten wurden 1934 erneuert.
Die Seitenwände bestehen aus Torf.
Das Haus wird noch als Sommerhaus von Privatleuten genutzt.
Es hat eine Wohnfläche von 50m² und hat ein Schlafzimmer, eine Küche und eine Diele.

Das Lindabakki ist aber nicht einfach zu fotografieren, da rundherum moderne Gebäude stehen, die sich mit auf das Bild drängeln.


Bild 190: Lindarbakki​




Nicht weit vom Lindarbakki steht die kleine Kirche von Bakkagerði.


Bild 191: Kirche von Bakkagerði​




Álfaborg​


In Bakkagerði leben rund 100 Menschen.
Aber es gibt hier noch sehr viele Elfen.
In der Álfaborg (Palast der Elfen) lebt die Elfenkönigin Borghilður.
Die Burg besteht aus einem großen Fels in der Ebene.
Ein Wanderweg führt auf die Elfenburg.

Bild 192: Palast der Elfenkönigin Borghilður​



Kiboko ist der Elfenkönigin auf das Dach gestiegen.
Dieses ist erlaubt, wenn man sich respektvoll bewegt.
Die Elfen leben im Verborgenen.
Sie sind daher nur sehr selten zu sehen.
Beim Besuch hat Kiboko weder eine Elfe noch ihre Elfenbeine gesehen.
Aber von der Álfaborg hat Kiboko einen schönen Blick auf den Ort und den Fjord.


Bild 193: Der 100-Seelen-Ort Bakkagerði​
 
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Island Tag 6-4: Dýrfjöll - Héraðsflói​


Kiboko fährt zurück zum Fotostandpunkt für die Polarlichter.
Eine Schotterstraße führt über einen Pass.


Njarðvík​


Dann geht die Fahrt zur Bucht von Njarðvík.
Weiter geht es dann nach links über den Pass Vatnasskard am 640m hohen Sönghofsfjall vorbei.

Bild 194:Bucht von Njarðvík​



Von der Passhöhe schweift der Blick auf die Schwemmlandschaft vor der Bucht von Héraðsflói.


Bild 195: Schwemmsandebene vor der Héraðsflói​



Die Sonne hat sich bereits in den Feierabend verabschiedet.
Ein letzter Schimmer geht über den Horizont und taucht die Schwemmlandschaft in orangenes Licht.


Bild 196: Brücke an der Héraðsflói​


Nachts an der Héraðsflói​


Kiboko parkt im ausgekundschafteten Feldweg.
Fleißige Trolle schalten nach und nach die Sterne ein.
Ein paar Blinksterne fliegen nach Amerika.
Im fahlen Sternenlicht schimmert blass die Gebirgskette mit dem dem 640m hohen Sönghofsfjall.
Die Sonne ist passiv. Grüne Lichter gibt es nicht.
So gegen 19 Uhr macht Kiboko ein paar Probefotos.


Bild 197: Es wird Nacht an der Héraðsflói​



Gegen 21 Uhr tauchen ein paar graue Wolken am Horizont auf.
Der Kamerasensor enttarnt sie als schwaches Polarlicht.
Das Band bewegt sich fast nicht.
Es wirkt statisch.
Bei starker Überbelichtung wirkt es viel heller und bunter, als es in Wirklichkeit ist.


Bild 198: Schwaches Polarlicht über der Héraðsflói (Überbelichtet)​



Bei Unterbelichtung kommt das Grüne Band von Aurora Borealis besser zur Geltung.
Dafür versinkt die Umgebung in Dunkelheit.


Bild 199: Schwaches Polarlicht über der Héraðsflói (Unterbelichtet)​



Das Polarlicht bewegt sich nicht.
Kiboko ist es langweilig.
Kiboko spielt mit der Kamera.
Während der Belichtung wird die Brennweite verändert.
Es entsteht ein Bild aus der Kategorie: Ist das Kunst oder kann das weg?


Bild 200: Auf den Spuren der Sterne​



Die Sonne hat ihr Pulver an hochenergetischen Partikeln verschossen.
Das Grüne Band wird schwächer.
Dann tut sich am Horizont nicht viel.
Kiboko fährt zur Herberge nach Egilsstaðir zurück.
Beim Blick in den Rückspiegel bleibt der Nachthimmel unverändert.


Mit 200 von 392 Bildern haben wir hier die Hälfte der Reise geschafft.
Ich gönne Euch eine kleine Pause.
Montag geht es weiter in den Süden.
 
3 Kommentare
sam25 kommentierte
....ach, lieber Bernd .... ist das Reisen mit Dir schön .... und ob es dann schon oder erst die Hälfte der Reise ist, ist eigentlich egal ...
 
Kiboko kommentierte
ach, lieber Sam, ich freue mich, dass Dir die Reise hinten in der engen Rennsemmel gefällt.
Es kommen noch 192 Bilder, viele Kurven, Fjorde, Wasserfälle, Schnee ...

... und nach dem Reisebericht ist vor dem Reisebericht.
 
junction64 kommentierte
Bild 200: Das ist bestimmt Kunst.
«Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.» Theodor Adorno 1903-1069

Lieber Kiboko, draussen regnet es, ich flüchte in deinen Reisebericht. Manchmal lache ich, manchmal fühle ich mit dir, manchmal staune ich und immer freue ich mich. Danke!
 

Island Tag 7-1: Egilsstaðir - Fáskrúðsfjörður​


Die Wettervorhersage ist weiterhin schön für den Osten von Island.
Aber Kiboko muss seine Rundreise fortsetzen, damit er rechtzeitig am Flughafen Keflavík ist.
Am Abend will Kiboko in Höfn sein.
Das liegt schon im Süden von Island.
Kiboko startet in Egilsstaðir im ersten Tageslicht um 10 Uhr.


Gesperrt​


Am Ortsausgang von Egilsstaðir steht ein Schild.
Die Nationalstraße Eins ist in den Bergen gesperrt.
Kiboko muss einen Umweg entlang der Fjorde fahren.


Bild 201: Die Straßen sind gesperrt​



Grund der Straßensperrung ist der viele Schnee im Hochland.

Der Troll,
der die Straße räumen soll,
liegt sternhagelvoll,
im verschneiten Häuschen. Toll!



Ein kleines rotes Haus mit spitzen hohen Dach ist von hohem Schnee eingeschlossen.

Bild 202: Wer hat eigentlich Winterdienst?​


Reyðarfjörður​


Nachdem Kiboko einen Pass überquert hat, schlängelt sich die Straße am Südufer des Reyðarfjörður entlang.
Der Fjord liegt noch im Schatten.
Die Sonne reicht nur auf die schneebedeckten Berge am anderen Ufer.
Erst in den nächsten Monaten wird die Sonne hoch genug stehen, um den Fjord zu beleuchten.

Bild 203: Der Reyðarfjörður am Ende




Bild 204: Reyðarfjörður​




Dann verschwindet die Straße im Tunnel.


Fáskrúdsfjörður​


Der Tunnel spuckt die Rennsemmel mit Kiboko in einem schattigen Tal aus.
Der Fluss durch das Tal strebt dem Fjord Fáskrúðsfjörður entgegen.

Bild 205: Ein schattiges Tal zum Fáskrúðsfjörður




Bild 206: Bald hat der Fluss den Fjord erreicht.​




Die Straße führt wieder im schattigen Südufer des Fáskrúðsfjörður entlang.
Die Sonne strahlt die schneebedeckten Berge an.
Der höchste Berg ist über 1100m hoch.


Bild 207: Am Südufer vom Fáskrúðsfjörður​




Am Fjord hat jemand aufgeräumt.
Die herumliegenden Steine wurden angehäuft.

Bild 208: Steinmännchen am Fáskrúðsfjörður​




Am Leuchtturm von Strembitangi endet der Fáskrúðsfjörður.
Am der gegenüberliegenden Spitze liegt Vattarnes.


Bild 209: Leuchtturm Strembitangi bewacht den Ausgang des Fáskrúðsfjörður​
 
4 Kommentare
sam25 kommentierte
Danke Bernd für die nächsten Bilder ... wunderschön hier und ich gerate langsam in Ferienstimmung, auch wenn es dieses Jahr nicht weit geht.

Eine Frage hätte ich doch noch, oder zumindest deine Meinung zu Bild 208, respektive den Steinmännchen. Im Kanton Tessin, aber nicht nur dort, findet man diese von Menschen geschaffenen Steinmännchen mittlerweile zuhauf. Sie werden ausschliesslich von Touristen gebaut und ich habe schon in Gesprächen erfahren, dass sich die einheimische Bevölkerung z.T. masslos darüber nervt und es oft als Eingreifen in die Landschaft gesehen wird.
Ich selbst finde es auch oft sehr störend und es fiel mir jeweils auf, dass einige Ort gar nicht mehr zu fotografieren waren wegen diesen "Steinhaufen".

Wie sieht das dort aus? Und was ist deine Meinung dazu?
 
Lydian kommentierte

Kurz zwischenrein zum ursprünglichen Sinn der Steinmänner/Steinhaufen: Sie dienen als Wegmarkierung in unwegsamen und unübersichtlichen Gelände. Sie markieren schwer erkennbare Abzweige, Abseilstellen etc. Ohne Steinmänner ist es in den Dolomiten oft schwierig, den Abstieg vom gerade erkletterten Berg zu finden (gilt natürlich nicht für stark frequentierte Routen). Das ist der Ursprung: eine Wegemarkierung. Und dann auch nur ein paar Steine aufeinander. Dass das in den letzten Jahren an vielen Stellen überhand genommen hat und die Haufen sinnlos in der Landschaft stehen, ist schade.
 
Kiboko kommentierte


Sam, mir fällt ein Stein vom Herzen, weil Du das Thema ansprichst.

Bei manchen Völkern gehört es zur Religion oder Tradition.
In der Mongolei stehen auf einer Passhöhe große Steinmännchen.
Sie werden Oboo genannt.
Der Fahrer unseres Autos ist einmal im Uhrzeigersinn herumgelaufen, hat dabei ein Gebet gemurmelt und anschließend einen Stein draufgelegt.
Nur so konnte er gewährleisten, dass wir den Pass auf der anderen Seite wieder heile herunterkommen.
Oboo bei Bajanbüral, Mongolei (Bild 47)


In einigen Ländern hat das Aufstellen von Steinmännchen eine Tradition, die über tausende Jahre zurückreicht.
Die Steinmännchen im Sudan sind schon über 3000 Jahre alt.
Uralte Steinmännchen in Meroe, Karima und Nuri (Bilder 4, 5, 6 und 10)

In Russland, Ungarn und Polen dürfen zwei Steinmännchen nicht zu dicht nebeneinanderstehen.
Dort ist auch ein Regenbogen über Steinmännchen verboten.
Steinmännchen, die sich nicht daran halten, verschwinden spurlos oder werden öffentlich gesteinigt.

In Deutschland leben wir noch in der Steinzeit.
Für den Bau eines Steinmännchens benötigt der Bauherr*In eine Baugenehmigung.
Die Steinmännchen sind dann gemäß des Steinmännchenbebauungsplans aufzustellen.
Jedes Steinmännchen ist nach DIN Vorgaben zu erstellen.
Jedes Steinmännchen muss von einem vereidigten und öffentlich-rechtlich anerkannten Steinmännchenprüfer abgenommen werden.
Jedes zweite Steinmännchen muss ein Steinfrauchen sein.
Wobei die weibliche Anatomie beim Steinfrauchen nicht zu stark herausgearbeitet werden darf.
Steinmännchen und Steinfrauchen dürfen auch aus mitgebrachten Steinen erstellt werden.
Steinfrauchen aus mitgebrachten Steinen dürfen ein Kopftuch tragen, jedoch nicht komplett in Stoff eingewickelt werden.
Diverse Steinstapel brauchen keinem Geschlecht zugeordnet werden.
An Steinmännchen, die nach dem 1.4.2022 aufgestellt werden, müssen ein Windrad halten.
Steinmännchen und Steinfrauchen sind alle zwei Jahre auf ihre Standfestigkeit vom TÜV-Süd zu prüfen.
Defekte und irreparable Steinmännchen sind im aufgestellten Steingut-Container zu entsorgen.

Mir ist es lieber, wenn die Leute Steinmännchen bauen,
als Steine mit Farbe zu besprühen oder ihren Namen einzuritzen.
Steinmännchen kann man wieder umwerfen und so den Urzustand wiederherstellen.

Bitte jetzt nicht hier über Steinmännchen diskutieren.
Dafür können wir gernen einen neuen Thread: Zeigt her Eure Steinmännchen, Steinfrauchen und Steindiverschen starten.
 
sam25 kommentierte
Ganz herzlichen Danke für die umfangreichen Erklärungen über die Steinmännchen, lieber Bernd. Eine ganz tolle Zusammenfassung, auf die ich noch gerne zurückgreifen werde. Und nein, diskutieren möchte ich das nicht.
Es ist halt so, dass Mitreisende genügend Zeit haben, sich über das eine oder andere Gedanken zu machen ... und irgendwie hat sich zwischen Klaus und mir beim Betrachten dieser Landschaft ein ein feines Gespräch ergeben ....
 

Island Tag 7-2: Stöðvarfjörður - Breiðdalsvík​


Vom Faskrudsfjördur zum nächsten Fjord Stödvarfjördur sind es nur wenige Kilometer.
Heute ist der Atlantik zahm.
Bei Sonnenschein plätschern nur kleine Wellen an die Felsen.

Bild 210: Küste zwischen Fáskrúðsfjörður und Stöðvarfjörður




Bild 211: Haus am Meer​




Stöðvarfjörður​


Dann darf Kiboko den nächsten Fjord umrunden.
Der Stöðvarfjörður ist nicht so lang.
Auf der sonnigen Nordseite fährt Kiboko in das Hinterland.
Wenig später geht es auf der schattigen Südseite zurück an die Küste.


Bild 212: Nordseite des Stöðvarfjörður​



Nach dem Fjord ist vor dem nächsten Fjord.
Dazwischen geht es wieder an der rauen Küste entlang.
Bei Shæhvammur beginnt der nächste Fjord.
Der Breiðalsvík ist aber eher eine Bucht als ein Fjord.

Bild 213: Küstenlinie zwischen Stöðvarfjörður und Breiðdalsvík​



Breiðdalsvík​


In der gleichnamigen Bucht ist ein größerer Ort.
Hier hat ein Kapitän seinen Kahn in den Sand gesetzt.
Der gestrandete Fischkutter ist Denkmal und Spielplatz.

Bild 214: Kutter auf dem Trockenen



Bild 215: Der Kutter träumt von alten Zeiten




Bild 216: Blick von der Brücke​




Viele Holländer haben einen Wohnwagen hinterm Haus.
Das ist in Island auch so.
Aber isländische Wohnwagen können schwimmen und haben einen Namen.
Dieser Wohnwagen heißt SU 6 Dalakollur.

Bild 217: Isländischer Wohnwagen​



Bei Breiðdalsvík ist die Umleitung zu Ende.
Hier trifft die Nationalstraße Eins an die Küste.
Am Ende des Fjordes ist ein breiter Sandstrand.
Zum Baden hat Kiboko aber keine Zeit.
Die Wintersonne steht gegen 13 Uhr im Zenit und der Weg ist noch weit.

Bild 218: Mittagssonne am Strand​
 
1 Kommentar
J
JBusse kommentierte
Traumhaft schön! Diese Strecke kenne ich gut.
 

Island Tag 7-3: Krossgerði - Teigahorn​


Kiboko fährt weiter nach Westen.
Es wird immer winterlicher.
Am Horizont ist bereits der nächste Fjord Berufjörður zu erahnen.


Krossgerði​


Kurz vor dem Fjordeingang liegen zu Füßen eines großen Berges ein paar verstreute Gehöfte.
Sie bilden den Ort Krossgerði.

Bild 219: Nationalstraße 1 bei Krossgerði​




Auch in Krossgerði haben die Isländer in spektakuläre Wasserfälle investiert.
In mehreren Stufen stürzt sich ein Bach in die Tiefe.
Die Heizung für den Wasserfall konnte noch nicht finanziert werden.
Daher friert im Winter der Wasserfall noch teilweise ein.


Bild 220: Tiefgekühlter Wasserfall bei Krossgerði​




Die Islandidylle mit Gehöften, Felsen, Wasserfall und Wiesen mit Schafen ist fast komplett.
Bei zunehmenden Einnahmen durch den Tourismus wird noch über die Anschaffung von Büschen und Bäumen diskutiert.


Bild 221: Bauernhöfe in Krossgerði​




Das Treiben von Kiboko bleibt nicht unbeobachtet.
Auf der Winterweiden beäugen unrasierte Rasenmäher jeden Schritt von Kiboko.


Bild 222: Isländischer Rasenmäher im Winterkleid​




Die Familie hat mehr als ein schwarzes Schaf.


Bild 223: Rasenmäher in zwei Farbvarianten​




Berufjörður​


Hinter der nächsten Felsnase beginnt der Berufjörður.


Bild 224: Hinter der Felskuppe beginnt der Berufjördur​




Der Berufjörður ist 18km lang und der westlichste Ostfjord.
Auf der Sonnenseite fährt Kiboko wieder in das Inland.
Wenig später geht es im Schatten der Berge zurück zur Küste.


Bild 225: Haus am Berufjörður​



Teigahorn​


Bei Teigahorn ist der Berufjörður schon fast umrundet.
Vor einer halben Stunde ist Kiboko auf der anderen Seite gewesen.

Bild 226: Eingang zum Berufjörður von der Südseite betrachtet




Bild 227: Blick in den Berufjörður​
 
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Island Tag 7-4: Djúpivogur - Selá​


Kiboko lässt die Ostfjorde hinter sich und fährt weiter nach Westen.
Hinter der nächsten Felsnasen sind aber wieder neue Buchten.


Djúpivogur​


Von Djúpivogur schweift der Blick über zwei weitere Buchten, den Hamarsfjörður und den Álftafjörður auf eine grandiose Berglandschaft.
Die beiden Buchten sind durch ein gemeinsames Haff vom Atlantik abgetrennt.


Bild 228: Am Kap Djúpivogur​


Melrakkanes​


Bei Melrakkanes hat Kiboko bereits den Hamarsfjörður umrundet und ist am Álftafjörður angelangt.
Dazwischen liegen lange 21km ohne Pipibude.
Nicht nur beim Tanken sollte man in Island jede Gelegenheit nutzen.
Unterwegs gibt es hier keine Bäume zum Verstecken.
Anderenfalls muss man die nächsten 21km die Beine zusammenpressen und die Zähne zusammenbeißen.

Bild 229: Wer kann es noch für die nächsten 21km aushalten?​




Bei Melrakkanes haben die Isländer wieder in Wasserfällen in Straßennähe investiert.
Wer die Pipibude genutzt hat, darf sich auch am Wasserfall erfreuen.




Bild 230: Touristenattraktion an der Pipibude.​




Zwar haben sie auch hier noch keine beheizten Wasserfälle.
Aber das Geld hat noch für eine dekorative Möwe gereicht.


Bild 231: Eine regungslose Möwe am regungslosen Wasserfall.​




Der Álftafjörður ist durch das Haff vom Atlantik abgetrennt und kann daher leichter erfrieren.


Bild 232: Still und starr ruht die Bucht​




Geithellnur​


Bei Geithellnur ist das Ende des Álftafjörður erreicht.
Am Rand des Fjords ist eine dunkle Schwemmsandebene.


Bild 233: Schwarzer Schotter und weißes Eis​


Mehrere Flüsse ergießen sich in den Álftafjörður.
Bei Geithellnur ist es die Geihellaà.

Bild 234: Die letzten Meter der Geihellaá bis zum Meer​


Kiboko fotografiert gerne von den Flussbrücken.
Diese sind lang und schmal.
Der Verkehr im Winter ist nicht besonders dicht.
Trotzdem muss Kiboko den Straßenverkehr im Auge behalten.
Ein LKW passt nicht zusammen mit Kiboko auf die Brücke.
Kiboko muss flitzen.

Bild 235: Kiboko und der LKW passen nicht gemeinsam auf die Brücke.​



Selá​


Der nächste Fluss ist die Selá.
Hier wird Kiboko nicht vom LKW von der Brücke geschubst.

Bild 236: Typisch für Island sind die einspurigen Brücken​




Die Selá führt gerade wenig Wasser und plätschert über eine breite, verschneite Schotterebene.


Nach heftigen Regenfällen und bei der Schneeschmelze ist hier Land unter.
Sollte ein Vulkan unter dem Gletscher ausbrechen, taut der Gletscher schlagartig auf.
Die Wassermassen machen das Bächlein zur alles mitreißenden Wasserwalze.
Straße und Brücke werden dann fortgespült.
Alles geht hier den Bach runter.

Bild 237: Wenig Wasser auf der Schotterebene​
 
2 Kommentare
Kay kommentierte
Lieber Kiboko - Du hast ja wahrhaft heldenvolle Seitensprünge hinter Dir - weg von dem gefährlichen LKW, aber sonst scheint da außer Natur nicht so viel los zu sein. Das Leben ist dieser kargen kalten Landschaft liegt sicher auch nicht jedem oder jeder jedinnin!
 
Kiboko kommentierte
Kay

Seitensprünge können lebensrettend sein.
Aber Kiboko ist kein Held.
Kiboko ist vor dem LKW weggelaufen.
Stell Dir vor, es wäre zum Show-Down mitten auf der Brücke gekommen.
Dann hätte der LKW eine Beule, wäre umgekippt und der Bagger in den Fluss gefallen.
Von den Erschütterungen beim Aufschlag wäre der schlafende Reise Eyjafjallajökull aufgewacht.
Der hätte vor Ärger wieder Feuer und Asche bis nach Europa gespuckt.
Kiboko hätte nicht zurückfliegen können.
Manchmal ist es besser, kein Held zu sein.

Natur gibt es in Island reichlich.
Im Winter ist es in Island kalt und karg.
Im Sommer ist es dort kalt und weniger karg. Dann gibt es wenigstens etwas Gras, Blümchen, Vögel, ...
 

Island Tag 7-5: Hvalnes​


Zwischen Þfottá und Hvalnes führt die Ringstraße an einer Steilküste entlang.


Þfottá​


Kiboko hat die Schneegrenze erreicht.
Schlagartig wird es winterlich.
Schnee säuselt über die Ringstraße.


Bild 238: Verschneite Straße bei Þfottá​




Die tiefstehende Sonne versteckt sich hinter den Bergen.
Am Nachmittag hat sie bereits den Zenit überschritten.
Aber um diese Jahreszeit sinkt sie nur langsam tiefer und verbreitet eine magische Lichtstimmung.


Bild 239: Blick von Þfottá nach Hvalnes



Zwischen Meer und Schnee liegt ein schwarzer Streifen Strand.
Kiboko blickt zurück.
An den Berge im Hintergrund liegt Djúpivogur.
Dort ist Kiboko heute schon vorbeigefahren.


Bild 240: Blick zurück nach Djúpivogur




Die Straße wird wieder zur festgefahrenen Eispiste.
Der Splitt sorgt für eine gewisse Griffigkeit.
Trotzdem muss Kiboko mit dem Gasfuß vorsichtig sein, sonst gehen bei der hochmotorisierten Rennsemmel die Pferde durch.
Die 90 auf dem Schild grinst Kiboko höhnisch an.
Mit der Rennsemmel ohne Spikes sind gerade mal so 60km/h drin.


Faule Rentiere​


Oder hat das Verkehrsschild eine andere Bedeutung?
Vielleicht kommen jetzt 90 Rentiere?
Rudolf und Rudolfine stehen bereits auf der Straße.
Sie gehen nicht an die Seite.
Sie wollen mitgenommen werden.
Kiboko hat in der Rennsemmel leider etwas wenig Platz.
Hinten sitzen schon @sam25 und weitere Mitreisende.
Dann möchte sie Kiboko vor seinen Rennschlitten spannen.
Aber dazu haben die beiden keinen Bock.

Bild 241: Rudolf und Rudolfine



Bild 242: Isländische Tramper​



Damit bleibt es bei den beiden Rentieren.
Die restlichen 88 halten sich versteckt.


Hvalnes​


An der nächsten Felsspitze ist Hvalness.
Der kleine dunkle Turm ist der Leuchtturm.

Bild 243: Kleiner Leuchtturm von Hvalnes in weiter Landschaft​




In Hvalnes gibt es keine Parkmöglichkeit.
Die Straße ist zu unübersichtlich.
Kiboko fährt ein Stück weiter und läuft dann auf der eisglatten Straße zurück.
Die vorbeifahrenden Isländer schauen Kiboko groß an.
Haben die noch nie ein Nilpferd mit Fotoapparat auf einer Eisfläche gesehen?


Bild 244: Eispiste bei Hvalnes​



Von Hvalnes aus schweift der Blick über den Lónsvík.
Es ist die letzte große Bucht vor Höfn.
Der Berg am Ende der Bucht ist 888m hoch.


Bild 245: Lónsvík, die letzte Bucht vor dem Tagesziel Höfn​
 
Kommentar

Island Tag 7-6: Höfn​


Kiboko fährt an der Südküste entlang der winterlichen Lónsvík weiter nach Höfn.
Gegen 16 Uhr steht die Sonne schon sehr tief.


Lónsvík​


Bild 246: Zwei Steine in der Bucht Lónsvík​



Die Lichtstimmung ist einfach genial.
Vordergrund, Hintergrund, Sonne und Wolken zeigen immer wieder neue Kombinationen.
Alle paar Meter gibt es ein neues Fotomotiv.
Bei den vielen Fotomotiven kommt Kiboko gar nicht mehr so richtig weiter.
Daher sind die folgenden Bilder aus dem Auto entstanden.
Fenster runterkurbeln. Klick!


Bild 247: Eine viertel Stunde später in der Bucht von Lónsvík


Bild 248: Teleaufnahme an der Bucht von Lónsvík




Bild 249: Nur wenige 100m weiter schiebt sich die Bergkette vor die Sonne​




Laxá​


Einspurige Brücken führen wieder über die Flüsse.
Kurz vor Höfn überquert Kiboko die Laxá.
Dieser Fluss hat den selben Namen, wie der Abfluss vom Mývatn.
Es ist aber ein ganz anderer Fluss in einer anderen Gegend.


Bild 250: Brücke über die Laxá​




Auch die Laxá plätschert in mehreren flachen Armen den Meer entgegen.
Die Inselchen im Fluss sind mit Schnee bedeckt.


Bild 251: Winterliche Laxá​




Kurz vor Höfn fragt Kiboko noch eine Eingeborene nach dem Weg zur Herberge.
Aber die Dame kennt sich nur mit Schuhgeschäften und Boutiquen aus.


Bild 252: Rentierdame am Lachsfluss​




Auch ohne die Hilfe der Eingeborenen hat Kiboko die Herberge gefunden.
In der Herberge ist niemand.
Die Tür ist nicht verschlossen.
Kiboko tritt ein.
An der Rezeption liegt eine Nachricht.
Kiboko soll anrufen, wenn er angekommen ist.
Dann würde jemand kommen.
Leider hat jemand das Telefon mitgenommen.
Kiboko macht es sich in der Herberge bequem.
Eine Stunde später kommt die Chefin und Kiboko bekommt sein Zimmer.


Inzwischen ist es draußen dunkel.
Es herrscht starkes Schneetreiben.
Wolkenlücken sind nicht zu erwarten.
Die Sonnenaktivität soll diese Nacht wieder nur minimal sein.
Grüne Lichter sind am Himmel auch nicht zu erwarten.


Stattdessen schaut sich Kiboko die Neonlichter im Supermarkt an.
Der Tag ist gelaufen.
 
2 Kommentare
BeST kommentierte
Würdest Du heute einen anderen Leihwagen buchen?
Der dann vermutlich doppelt so teuer ist?
Rentier_t sich das?
 
Kiboko kommentierte
Ein Auto im Winter braucht
1. Spikes
2. Bodenfreiheit bei Schneewehen (kriegen wir am Tag 9)
Anderenfalls sind viele Orte bei Eis und Schnee nicht erreichbar.
 
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