Einstellungskorrekturen mit System

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whistler77

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Hallo zusammen,

ich übe gerade fleissig mit meiner D80 vernünftige Bildqualitäten zu erhalten. Mein Grundlagenwissen ist noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen, Einstellungsmöglichkeiten der D80 sind Ansatzweise bekannt. Es besteht noch häufig die Qual der Wahl.

Mein Ziel ist es, anhand der gegebenen Umstände die bestmöglichen Bilder "out of the cam" zu bekommen. Mit den Möglichkeiten der EBV kann ich mich immernoch beschäftigen, um das Letzte herauszuholen. Erst müssen jedoch die Grundlagen sitzen.

Momentan sieht meine Einstellungskorrektur so aus, dass ich das 1. Bild schieße, anschaue und dann eine Einstellung von der ich glaube, dass sie nützt, verändere. Und jetzt kommt der Fehler: Wenn das 2. Bild wieder nicht den Vorstellungen entspricht , verändere ich wieder eine andere Einstellung bis ich am Ende gar nicht mehr weiß, warum das Bild nun besser oder noch schlechter geworden ist.

Vielleicht kann man eine Parralele zur Fehlersuche in der Technik machen. Wenn ein Ereignis nicht meinen Erwartungen entspricht, ändere ich EINEN Wert, schaue was passiert. Wenn ich nicht das erwartete Ergebnis erhalte, setze ich diesen Wert zurück und verändere einen anderen Wert, der mein Ergbnis ebenfalls beeinflussen könnte und kann somit nachverfolgen, welcher Wert für welches Ereignis sorgt.

Vorausgesetzt man kann diese "Fehlersuche" auch in der Photographie nutzen:

Welche Einstellungen überprüft ihr zuerst?
Welche Einstellungen verändert ihr zuerst (EV, Blende, Zeit, WB, ISO,...)?
Welche Einstellungen sind (aufgrund von Erfahrung) fix? Sollten fix sein?

Lange Rede kurzer Sinn: Wie geht Ihr bei der Einstellungskorrektur vor?

Gruß
Christian
 
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Hallo Christian.
Zuerst mal vorne weg: die einzige fixe Einstellung in der Fotografie ist bei mir der An/Aus Schalter. Der ist immer an, wenn ich die Kamera benutze und aus, wenn ich sie weglege:D
Ansonsten ist Fotografieren ein ständiges Wechselspiel aus Einstellen und Kontrollieren.

Der erste Gedanke, den ich mir vor jedem Shooting mache ist, welche Bildqualität und Auflösung brauche ich. Diese bleibt oft über die ganze Dauer des Shooting fest eingestellt.

Und das war es dann auch schon mit den shootingfixen Einstellungen. Der Rest bedarf meist einer ständigen Kontrolle. Folgende Fragen hat man sich hier zu stellen:

-Stimmt der WB noch, bspw. weil dieser gerade auf Tageslicht eingestellt, jedoch gerade eine Aufnahme im Schatten gemacht wird
-hat die Belichtungsmessung gerade ein falsches Ergebnis ermittelt, welches mit EV oder einer anderen Belichtungszeit korrigiert werden muss
-möchte ich gerade eine Bewegung einfrieren (kurze Zeit), muss deshalb aber für eine richtige Belichtung die Blende/ISO korrigieren
-möchte ich eine bestimmt Blende/Zeit Kombination beibehalten, muss dafür aber den ISO Wert korrigieren
....

Die Liste könnte man noch ewig weiterführen. Hört sich viel an, aber letzendlich beschränkt sich der Löwenanteil der Einstellerei hauptsächlich auf WB, Blende, Zeit, ISO und EV
 
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Sebastian,

zunächst vielen Dank!

Blende, Zeit und WB habe ich zumindest von der Idee her begriffen und kann damit herumspielen. ISO und EV sind noch ein wenig abstrakt für mich. ISO noch ein wenig mehr als EV. Bei EV sehe ich direkt einen Unterschied, kann die Schrittweiten aber noch nicht bewerten. Also mehr Glück und Versuch als Verstand, um hier den richtigen Wert zu finden. Bei ISO stocher ich noch ein wenig im Dunkeln... aber das wird schon.

Wie sind die verschiedenen "Schrittweiten" bei den Einstellungen einzustufen? Kleine Schritte, kleine Wirkung? Kleine Schritte, große Wirkung? Große Schritte, große Wirkung?

Gruß
Christian
 
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Also....... :cool:

Ich fotografiere zwar schon 30 Jahr mehr oder weniger, und mir sind die Zusammenhänge durchaus bekannt und auch in Fleisch und Blut übergegangen...

Aber...

Im Eifer des Gefechts kann ICH zumindest nicht mehr alle voneinander abhängigen Parameter im Auge behalten (Alzheimer??).

Deshalb...

mache ich es mir einfacher.
Ich fotografiere zu 95% mit Zeitautomatik.
Aus folgendem Grund:
Das allerwichtigste Qualitätsmerkmal einer Aufnahme ist nun mal die Schärfe. Die kriegt man primär (abhängig von der Brennweite) nur über die Belichtungszeit in den Griff. Zeit so kurz wie möglich. Bei 10 Megapix siehst Du jeden Verwackler und Du kannst das Bild gleich kübeln...

Dann schaue ich mir die Szene an und überlege, welche Tiefenschärfe ich brauche, um sie in Szene zu setzen.. Wenn ich nun die Blende zudrehe, um auf die benötigte Tiefenschärfe zu kommen, beobachte ich die Zeit. Wenn sie so lang wird, dass Verwacklungsgefahr droht, bleibt Dir noch, die ISO hochzudrehen oder das Stativ auszupacken. ISO verändern mache ich manuell, Automatik habe ich ausgeschaltet.

Wenn ISO -> 400, vergesse ich es, es sei denn, der Augenblich ist unwiederbringlich oder zu der Szene passt das Rauschen... Kann ja auch sein.

WB steht bei mir auf Automatik, habe ich eigentlich selten was dran zu meckern. Wenn's kritisch ist, weiss ich das vorher, fotografiere eine Graukarte mit und passe es in der EBV an (RAW)

Mit anderen Worten:
So wenig wie möglich auf einmal an den Einstellungen drehen.
ur so kriegst Du ein Gefühl dafür, was passiert und kannst es reproduzieren....


Gruß
Kay
 
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CALYPTRA schrieb:
...welches mit EV [...] korrigiert werden muss
...
..aber letzendlich beschränkt sich der Löwenanteil der Einstellerei hauptsächlich auf [...] EV

whistler77 schrieb:
ISO noch ein wenig mehr als EV. Bei EV sehe ich direkt einen Unterschied...

Bevor ich dumm sterbe: Was will mir in diesem Zusammenhang 'EV' sagen bzw. wie stellt ihr das ein?
Oder geht es schlicht und ergreifend um eine Belichtungskorrektur?

Gruß
Dirk
 
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Ich hoffe, dass ich da nichts durcheinander gebracht habe...

Ich spreche von der Belichtungskorrektur nach S. 54 im Handbuch D80. D. h. +/- Taste neben dem Auslöser + Einstellrad
 
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Okay, dann paßt es schon. Nur EV (oder LW als dutsche Abkürzung) ist eben nicht die Abkürzung für Belichtungskorrektur. Es ist nach meinem Verständnis maximal sowas wie die Maßeinheit der Belichtungskorrektur.
Und eine Belichtungskorrektur ist das was ich als Letztes vornehme. Erst stehen alle anderen Parameter, allen voran der ISO-Wert, der passend zum Licht möglichst niedrig gewählt wird. Dann entscheide ich mich für Zeit- oder Blendenautomatik, gelegentlich auch mal manuelle Belichtungseinstellung oder Programmautomatik beim Blitzen irgendwelcher Familienphotos. In 80% der Fälle fällt die Wahl auf Zeitautomatik, dann wähle ich die Blende die ich für angemessen halte, schaue ob ich die Zeit noch halten kann bzw. ob sie halbwegs mit dem Motiv harmoniert und mache das Bild. Und dann kann man mal anfangen sich über eine Belichtungskorrektur Gedanken zu machen. Bei weißen Adlern im Schnee kann man auch schon mal vor der Aufnahme drüber nachdenken, aber wann schneit es schon mal so richtig in Deutschland... ;)

Gruß
Dirk
 
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Saffetti schrieb:
Dankeschön.
Wobei mir ganz ehrlich gesagt schon klar ist was EV/LW bedeutet, ich habe nur noch nie gehört das jemand sagt 'Wenn die Spitzlichteranzeige blinkt mußt du einen anderen EV einstellen'. ;)
Ach ja: Die Tabelle wie in der Wikipedia ist übrigens als Grafik auch in den meisten Nikon-Bedienungsanleitungen zu finden, im Zusammenhang mit der Steuerkurve der Programmautomatik.

Gruß
Dirk
 
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Hi Dirk,

foxmulder schrieb:
Wobei mir ganz ehrlich gesagt schon klar ist was EV/LW bedeutet, ich habe nur noch nie gehört das jemand sagt 'Wenn die Spitzlichteranzeige blinkt mußt du einen anderen EV einstellen'. ;)
das zwar nicht, aber Aussagen wie "0,5 EV überbelichten" sind doch durchaus üblich, wenn man die Korrektur vorab nicht auf Blende oder Zeit festgeklopft werden soll, oder?

Ciao
HaPe
 
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