Eine Weihnachtsgeschichte ...

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sam25

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Eine Weihnachtsgeschichte der besonderen Art habe ich dieses Jahr erlebt. Und eigentliche habe ich nichts wahrgenommen von Maria und Josef und Bethlehem, ausser jenem Grossmaul hinter dem Atlantik ...

Noch nie haben Claudia, meine Frau und ich so wenig Zeit für Weihnachtsgeschenke investiert und doch, eine Weihnachtsgeschichte der besondern Art ist dennoch in unser Leben getreten ...

Maria und Josef und das Christuskind waren weit weg und doch so nah. Unsere junge Pflegetochter hat am 20. Dezember ihr Kind geboren und heute habe ich es das erste mal gesehen und in den Armen gehalten ...

Und ich habe in der Adventszeit meine Mutter mit Hilfe meiner Geschwister in ein Altenheim gebracht und Claudia wurde von einer Katze gebissen.

Ich habe die Weihnachtsgeschichte wahrgenommen und sie erlebt. Und für diesen kleinen Erdenbürger werden wir uns engagieren, so wie wir es immer tun, wenn es um Kinder und Jugendliche geht, oder Freunde ...

Nein, wir haben vergessen, dass Weihnachtsgeschichten hier und heute stattfinden. Jeden Tag, zahlreich. Wir haben vergessen, dass unser Leben jetzt stattfindet, dass die Weihnachtsgeschichte nur hier ist, um sie umzusetzen ...

Meine Aufgabe ist es nicht die beste Kamera in den Händen zu halten. Ich lege sie gerne weg, wenn ich gefragt bin. So wie jetzt, heute. Morgen kommt die junge Pflegetochter und Mutter und ihr Sohn zu uns nach Hause. Und feiert mit uns Weihnachten. Und wir werden ihn tragen und halten und liebkosen. Es ist nicht meine Aufgabe zu fragen, wie ich verwandtschaftlich zu ihm stehe. Der Kleine trat in mein Leben, als trage ich Verantwortung ...

Nur ein Schnappschuss, aber eine Weihnachtsgeschichte. Ihr habe sie auch. Eine aktuelle Weihnachtsgeschichte. Nur das ist unsere Aufgabe. Den Geschichten nachzugehen. Persönlich.

Ob es Zufall ist, dass Mozart das Klavierkonzert Nr. 22 im Dezember 1785 komponierte und im Dezember auch zur Uraufführung brachte. Das weiss ich nicht. Aber der Moment, dass bei der Geburt des Kleinen ausgerechnet diese Konzert am Radio gespielt wurde, hat mich schon tief berührt ... Und noch mehr hat mich berührt, dass Claudia den Kleinen als erster Mensch in den Armen hielt ... ja Weihnachten...

In diesem Sinne: Euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest ... Herzlich. Sam


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Hallo Sam, ja, die Weihnachtsgeschichte passiert tatsächlich, auch heute in unserer Zeit.
Ich habe vor drei Jahren ein junges Flüchtlingspaar aus Eritrea zufällig kennen gelernt:
Es war November, nur Sommerklamotten, kein Deutsch, ein paar englische Kenntnisse... . Auf gut Deutsch: Auf der Flucht, wie Maria und Josef. Sie haben inzwischen ein Kind geboren und sind mithilfe meiner und einer weiteren Familie auf dem besten Weg, bei uns eine sichere Basis (Sprache, Beruf...)zu finden:)
 
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Hallo Sam,

ein wundervolle Weihnachtsgeschichte! Ich bewundere Deine lebensbejahende Einstellung schon lange und hab mich schon oft über Deine Geschichten, Kommentare und Fotos gefreut. Heute ist der richtige Zeitpunkt, das auch mal zu sagen.

Alles Gute für Dich und Deine (größere) Familie.
 
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Es ist nicht meine Aufgabe zu fragen, wie ich verwandtschaftlich zu ihm stehe. Der Kleine trat in mein Leben, als trage ich Verantwortung ...

Dazu fällt mir spontan der wunderschöne Ausspruch, die wunderbare, universelle Erkenntnis ein, die der Fuchs bei Antoine de Saint-Exupéry dem kleinen Prinzen zu bedenken gibt:
""Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen", sagte der Fuchs. "Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.
Du bist für deine Rose verantwortlich ..."

Ich habe schon des öfteren gemerkt, daß dieses eine Erkenntnis ist, in der eine tiefe Wahrheit steckt: Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.

Frohe Weihnachten und dem kleinen Weihnachtskind und seiner Mutter alles Gute!
Christian
 
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...danke sehr für die herzlichen Kommentare. Die Metapher vom Kleinen Prinz gefällt mir sehr gut. Anders habe ich es noch nie erlebt. Danke sehr...:)
[MENTION=35853]Bonisto[/MENTION]: Dir, Heinz, danke ich ganz herzlich für deine jahrelange Begleitung meiner Bilder und Geschichten ... :)

Und es ist immer wieder schön solche Geschichten zu hören, wie jene Begleitung einer Familie aus Eritrea ...:)

Dem Kleinen geht es gut, uns auch, auch wenn alle nach diesen Wochen sehr müde sind ...

Tragt Euch Sorge und freut Euch ob all den kleinen Geschenken, welche wir immer wieder jeden Tag erhalten ... :)
 
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