Eine kleine Reise ...

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sam25

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...führte mich ins Berneroberland, nach Kandersteg.

Wenn ich einen ganztägigen Termin habe, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, dann treffe ich immer dieselben Vorbereitungen.

Eine Kamera muss mit, ich entschied mich für die V2 mit zwei Objektiven, ein gutes Buch muss mit und das geladene Handy mit Kopfhörer zum Musikhören.

Und es ist immer so, dass ich dann eigenen fotografiere, wenn ich mir die Zeit nehme. Ich stelle mir Fragen zum Ort wo ich hingehe, welche Erinnerungen ich an diesen Ort habe, aber auch Fragen, die sich durch Musik hören oder der Literatur stellen ...

Es bleibt auch hier meine fotografische Wahrnehmung, mit dem Motiv in einen Dialog zu treten...

Als ich an Kandersteg dachte, da kamen mir die vertonten und gesprochen Dichter der Mundartdichterin Maria Lauber von Frutigen in den Sinn. Und als ich der Kinder (Fluss) entlang fuhr, da kam mir die Geschichte wieder in den Sinn, wie dazumal die Kinder von einem Pfarrer besänftigt wurde und der Nebenfluss die "Entschlige" eben nicht ...

Aber beginnen wir von vorne, mit der langen Reise in der privilegierten 1. Klasse Abteilung der Bahn. Ich freute mich auf die Berge ....


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Bern umsteigen, dann weiter über Thun nach Spiez, Frutigen, ein paar wenige Zwischenhalte auf verlangen und dann Kandersteg. Der Zug fährt weiter nach Domodossola....

Ich habe mir eine Luther Biographie gekauft weil ich aufgrund meiner gelesenen Literatur über Komponisten wie Bach, Mozart, Händel usw. immer wieder auf Luther stiess...

Und so stieg ich dann auch in einen kurzen Dialog an einer Haltestelle mit diesem Motiv ...
Glaube ist Heimatland und doch wandert man immer wieder in seinem Heimatland. Damit ist nicht das äussere wandern gemeint, sondern das innere. Man kann auch im sitzen wandern. Und wenn ich die Klavierkonzert von Mozart immer und immer wieder höre, dann wundert es mich schon, wie lange die Töne in Mozarts Kopf herum wanderten, bis sie zu einer Melodie aufs Papier gebracht werden konnten ...


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Etwas Bewölkung empfing mich. Ich wurde abgeholt und wir fuhren der Kander nach zum Gesprächsort.

Es lief so wie erwartet. Den nächsten Anschlusszug habe ich knapp verpasst, so dass mir noch eine Stunde blieb, den Weg zurück zum Bahnhof zurück zu Fuss zu gehen.


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...und nun kamen die Erinnerung an Kandersteg. An das Lagerhaus, wo ich vorbei ging, an's Skifahren, ans schlechte Wetter und ans Nachtessen in einem Chaletrestaurant ...

An den Wasserfall konnte ich mich nicht mehr erinnern, aber dieser kleine Abstecher vom Weg zum Bahnhof, habe ich mir gegönnt ...

Ich mag Wasserfälle und obwohl sie laut sind, haben sie etwas beruhigendes ... Und irgendwie wirken sie endlos und es würde mir auffallen wenn sie nicht mehr wären,


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Wie ich letzthin hier einmal geschrieben habe, es entscheidet sich immer im Dialog mit dem Motiv, ob Farben einen Rolle spielen oder nicht. Je näher ich kam, um so mehr verloren die Farben an Bedeutung weil ich mit dem Geräusch beschäftigt war.


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...und da war jene Person in der Nähe, welche auf einer Anhöhung vor dem Wasserfall hin und her ging ...

Sie irritierte mich sehr und irgend wie dachte ich, dass sie gehend meditiert. Die Farbe der weiten Hose deckte sich exakt mit dem bräunlichen am Felsen und so wurde diese Bild auch farbig ...

Aber nicht nur deshalb. Das feine Eisblau harmoniert wunderschön mit den feinen Brauntönen und irgendwie umgab mich plötzlich ein Gefühl von Heimat ...


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Und irgendwann kommt man dann an den ersten Häusern vorbei. Die Häuser, auch die neu gebauten mit dem Berneroberland Baustil, oder zumindest noch teilweise...

Kuhglocken sind ja nicht nur für die Kühe. Sie draussen aufhängen zeigt ja auch den Besitz und zu früher Zeit den Reichtum des Bauern. Und da es bei den Glocken grosse Unterschiede gibt, zeigt dieser Bauer doch, dass er so arm nicht ist ...

Menschen haben immer etwas gebraucht, um sich gegen Aussen zu positionieren, heute ist das nicht anders und in den Bergen war es auch nie anders ...


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Musik ist immer mit Kirche verbunden, wenigstens für mich. Bach, Telemann und manche mehr aber auch Mozart ...

Und so kam mir Mozarts Orgelsonate in de Sinn....die Orchesterfassung. Hier hätte Mozart wohl noch mehr für Orgel geschrieben, weil die Holz verkleidetet Kirche weniger Hall zuliess. Im Übrigen wohl einer der Hauptgründe, warum Mozart, obwohl er die Orgel als Königin der Instrumente bezeichnete, fast keine Werke für Orgel schrieb ....


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Luther selbst war nicht nur ein Revolutionär. Er war ein guter Sänger, hat Lieder komponiert und J.S. Bach hat in einigen seiner Werke auf ihn zurück gegriffen ...
Und hinzu kommt, dass sie in der gleichen Kirche im Knabenchor gesungen haben, einfach zeitlich versetzt ...


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Unsere Winterferien im Wallis kamen mir in den Sinn: mit dem vollgepackten Auto nach Kandersteg, das Auto auf die Bahn verladen und durch den stockdunkeln Lötschbergtunnel.

Wir haben uns immer geärgert, wenn die Auto vor oder hinter uns das Licht anmachten ... die ganze Stimmung war hin ...

Wenn man hier durch ist, dann ist man im Wallis ... in der Schweiz, aber in einer andern Welt, so schnell geht das ...


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Berge könne für Menschen wie Meere sein. Der Blick auf Berge, auf Felsen kann für jemand das gleiche Gefühl auslösen, wie wenn in anderer am Meer sitzt und in die Ferne schweift.

Minutenlang habe ich an die Felswand geschaut und irgendwie empfand ich mit der Zeit, als ob sich die Bäume bewegen würden ...

Die Farben und Kanten vermischten sich und ich empfand die Wand so lebendig wie das Wasser ...


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