Eine Geschichte von heute Morgen, die mich nicht loslässt und mir zu denken gibt.
Das Bild ist nicht von heute Morgen. Ich ja auch kein guter Rehfotograf, und auch dieses Bild hat ja nur Symbolwert. Aber es ist von mir und soll einfach die Geschichte untermauern ...
Zur Zeit herrscht bei uns dichter Nebel und wenn ich zur Arbeit fahre, dann fahre ich ausserhalb meines Dorfes eine Strecke am Waldrand. Auch heute Morgen sah man fast nichts. Hinten und vorne waren Autofahrer.
Ich bog - extra die Geschwindigkeit angepasst - um eine leichte Kurve und sah das Reh am Strassenrand. Es konnte nicht mehr aufstehen und ich wusste zugleich, dass es angefahren wurde. Ich bremste rapide ab, blieb kurz stehen und sah, dass sich das Reh langsam noch weiter von der Strasse - nur kriechend auf das Laub schleppte. Nirgends sah ich einen Autofahrer, welcher hielt.
Ich fuhr bis zur nächsten Abzweigung ein Stück weiter, wendete und fuhr wiederum an dem Reh vorbei. Völlig erschöpft lag es, zwar etwas weg von der Strasse, am Rand. Ich hatte einen Termin, aber ich beschloss zuerst zum Jagdaufseher zu gehen, welcher ich gut kannte. Durch das Küchenfenster sah ich, dass er am Kaffeetrinken und am Zeitung lesen war. Ich klopfte ans Fenster, entschuldigte mich für die frühmorgendliche Störung und bat ihn, dass man doch das Reh erlösen soll. Er selbst, so der gute Mann, könne leider nicht mehr Auto fahren, aber er telefoniere sofort mit einem Kollegen. Er bat mich zu warten, so dass ich den Ort genau erklären konnte. Ich ging erst wieder als ich wusste, dass der befreundete Jäger auf dem Weg zum Reh ist. Leider habe ich den Jagdaufseher bis vorhin nicht erreicht um nachzufragen, ob sie sich dem Reh annehmen konnten. Aber ich gehe davon aus, dass sie es erlösen konnten. Mein inneres Gefühl sagt mir das.
Aber was mich an der Geschichte - und darum erzähle ich sie - derart beschäftigt ist der Umstand, dass sich der Autofahrer nicht um das verletzte Tier gekümmert hat. Das die Chance bei dieser Strasse vorhanden ist, auch mit geringen Tempo, dass einem ein Reh vor den Wagen springt, mit dem kann ich leben. Nicht leben und in keiner Weise Verständnis dafür habe ich, dass man einfach weiterfährt. Man mag mir übertriebene Tierliebe vorwerfen, aber das hat mit Respekt zu tun. Respekt und Verantwortung und ich meinerseits würde den Papst warten lassen, hätte ich ein Reh angefahren.
Vielleicht werde ich älter. Aber solche Dinge können mich arg beschäftigen im Zeitalter von allumfassender Erreichbarkeit. Es wäre ein kleiner Aufwand gewesen, die entsprechenden Kontakte herzustellen. Und letztlich macht mich diese Respektlosigkeit und Gleichgültigkeit immens traurig ...
In diesem Sinne: mach's gut Reh, auch Dir sei der Frieden vergönnt ...
Das Bild ist nicht von heute Morgen. Ich ja auch kein guter Rehfotograf, und auch dieses Bild hat ja nur Symbolwert. Aber es ist von mir und soll einfach die Geschichte untermauern ...
Zur Zeit herrscht bei uns dichter Nebel und wenn ich zur Arbeit fahre, dann fahre ich ausserhalb meines Dorfes eine Strecke am Waldrand. Auch heute Morgen sah man fast nichts. Hinten und vorne waren Autofahrer.
Ich bog - extra die Geschwindigkeit angepasst - um eine leichte Kurve und sah das Reh am Strassenrand. Es konnte nicht mehr aufstehen und ich wusste zugleich, dass es angefahren wurde. Ich bremste rapide ab, blieb kurz stehen und sah, dass sich das Reh langsam noch weiter von der Strasse - nur kriechend auf das Laub schleppte. Nirgends sah ich einen Autofahrer, welcher hielt.
Ich fuhr bis zur nächsten Abzweigung ein Stück weiter, wendete und fuhr wiederum an dem Reh vorbei. Völlig erschöpft lag es, zwar etwas weg von der Strasse, am Rand. Ich hatte einen Termin, aber ich beschloss zuerst zum Jagdaufseher zu gehen, welcher ich gut kannte. Durch das Küchenfenster sah ich, dass er am Kaffeetrinken und am Zeitung lesen war. Ich klopfte ans Fenster, entschuldigte mich für die frühmorgendliche Störung und bat ihn, dass man doch das Reh erlösen soll. Er selbst, so der gute Mann, könne leider nicht mehr Auto fahren, aber er telefoniere sofort mit einem Kollegen. Er bat mich zu warten, so dass ich den Ort genau erklären konnte. Ich ging erst wieder als ich wusste, dass der befreundete Jäger auf dem Weg zum Reh ist. Leider habe ich den Jagdaufseher bis vorhin nicht erreicht um nachzufragen, ob sie sich dem Reh annehmen konnten. Aber ich gehe davon aus, dass sie es erlösen konnten. Mein inneres Gefühl sagt mir das.
Aber was mich an der Geschichte - und darum erzähle ich sie - derart beschäftigt ist der Umstand, dass sich der Autofahrer nicht um das verletzte Tier gekümmert hat. Das die Chance bei dieser Strasse vorhanden ist, auch mit geringen Tempo, dass einem ein Reh vor den Wagen springt, mit dem kann ich leben. Nicht leben und in keiner Weise Verständnis dafür habe ich, dass man einfach weiterfährt. Man mag mir übertriebene Tierliebe vorwerfen, aber das hat mit Respekt zu tun. Respekt und Verantwortung und ich meinerseits würde den Papst warten lassen, hätte ich ein Reh angefahren.
Vielleicht werde ich älter. Aber solche Dinge können mich arg beschäftigen im Zeitalter von allumfassender Erreichbarkeit. Es wäre ein kleiner Aufwand gewesen, die entsprechenden Kontakte herzustellen. Und letztlich macht mich diese Respektlosigkeit und Gleichgültigkeit immens traurig ...
In diesem Sinne: mach's gut Reh, auch Dir sei der Frieden vergönnt ...
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