Eindrücke von den Färöer

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

suggs

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
[FONT=Arial, sans-serif]FÄRÖER[/FONT]​
[FONT=Arial, sans-serif]
Anfang August zog es mich wieder in nördliche Richtung: Ziel meiner Reise war ein ganz besonderes Archipel, nämlich die Färöer-Inseln.
Diese sogenannten Schafsinseln liegen ungefähr auf halber Strecke zwischen Schottland und Island und sind deshalb durch ihre exponierte Lage im Nordatlantik schutzlos allen Wetterlagen ausgesetzt.
[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Papageitaucher oder der Aufenthalt auf Mykines[/FONT]​
[FONT=Arial, sans-serif]
picture.php

Ausblick vom Kristianshús ins verregnete Dorf Mykines

Aber der Reihe nach: Zuerst ging es zum westlichsten Punkt, die Insel Mykines. Sie ist bekannt für ihren Vogelreichtum, vor allem die unzähligen Papageitaucher sind die Attraktion schlecht hin.
Weiteres gibt es auch eine riesige Basstölpelkolonie, diese war aber leider jenseits meiner 400mm Reichweite… [/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]
picture.php

Papageientaucher[/FONT]


[FONT=Arial, sans-serif]Mein 20 Jahre alter Reiseführer sollte recht behalten: diese kleine Insel mit ihren nicht mal 20 Einwohnern hat es in sich, den man sollte schon bei Reisebeginn versuchen auf die Insel zu gelangen und damit rechnen, auch mal eine ganze Woche festzusitzen.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Ganz so schlimm war es bei meinem Unterfangen aber nicht, beim Flug von Kopenhagen zu den Färöer war wolkenloses Traumwetter, die anschließende Fährüberfahrt nach Mykines war weniger von Wellen, mehr von gewaltiger Landschaft geprägt.[/FONT]
 
Anzeigen
[FONT=Arial, sans-serif]
picture.php

Camera
NIKON D800

Focal Length
38mm

Aperture
f/8

Exposure
1/200s

ISO
100




Papageitaucher auf Mykines
[/FONT]
Eingeplant war eine Übernachtung, geworden sind es dann drei: das erwachen am zweiten Tag lies es schon erahnen, Regenschauer wechselten sich mit Windböen ab und das Meer tobte wie verrückt.
An eine Rückfahrt auf die Hauptinsel war nicht zu denken.
Es galt in der einzigen Gaststätte auszuharren, allenfalls kurze Exkursionen im kleinem Dorf mit intensiver Nassreinigung des Fotoapparates waren an diesem Tag drinnen.
Der nächste Tag versprach die erlösende Rückfahrt: fast Wolkenlos präsentierte sich der Morgen, doch Sturm-ähnliche Winde zeigten ein aufgewühltes Meer mit intensiven blau-weiß Tönen.
Eine erneute Wanderung zu dem bekannten Leuchtturm schien unmöglich: Mehrminütige sturmartige Windstöße aus allen Richtungen ließen einem am Boden kauernd auf eine Windflaute warten, das feuchte Gras lies die steilen Hänge zu gefährlichen Terrain werden.
Die Papageitaucher und Möwen flogen mit eingezogen Flügen waghalsige Manöver mit und gegen den Wind.


picture.php

Mykinesholmur


Insgesamt hinterließen diese Erlebnisse aber einen sehr intensiven Eindruck dieser Landschaft. Die Erkenntnis war klar: der moderne Mensch mit seiner Hektik stoßt hier auf die unbezwingbare Naturgewalt und ist gezwungen sich ihr unterzuordnen.

picture.php

Pferd im Regen

grüße Sigi
 
Kommentar
So, es geht weiter:
Am vierten Tag war das Meer dann soweit beruhigt um eine sichere Rückfahrt von Mykines auf die Insel Vágar antreten zu können.
Dieser etwas länger als geplante Aufenthalt auf Mykines verkürzte leider etwas die restliche Zeit auf den anderen Inseln, doch konnte ich noch das eine und andere Highlight dieser grandiosen Landschaft mitnehmen.


Gleich ging es weiter nach Gásadalur. Auf dem alten Postweg musste ein Pass überquert werden.
Am Pass bot sich ein prächtiger Ausblick auf die Landschaft um Gásadalur und der berühmte Wasserfall konnte auch schon erahnt werden.
Dieses kleine Dorf ist erst seit wenigen Jahren mit einem Straßentunnel erschlossen worden. Davor war dieser kleine Gebirgspfad über den Pass der einzige Zugangsweg.
Selbst der Zugang vom Meer wird durch Steilküsten verhindert.


picture.php

Camera
NIKON D800

Focal Length
28mm

Aperture
f/8

Exposure
1/250s

ISO
100




Blick auf Gásadalur


picture.php

Camera
NIKON D800

Focal Length
24mm

Aperture
f/8

Exposure
6s

ISO
100




Wasserfall von Gásadalur
 
Kommentar
...Oh, erst jetzt gesehen, Sigi ... ich hoffe da kommt noch viel mehr ... :):up::up::up:
 
Kommentar
ja, ein wenig geht es noch weiter, wenn auch die Reisezeit allzu schnell vorbei rauschte…


Das Wetter nahm auch wieder seinen typischen Charakter an, doch mit guter Regenkleidung ausgestattet, ließ auch dies zu einen schönen Erlebnis werden. Und zwischendurch ein gemütlicher Kaffee im Trockenen für Mensch und Fotomaschine eine Wohltat.


Von Trøllanes auf Kalsoy (die Blockflöte) besuchten wir den Leuchtturm Kallur am Nordpunkt der Insel, dann hoch auf den 788m hohen Nestindar. Anschließend durchquerten wir zu Fuß den 2km langen, unbeleuchteten, einspurigen Straßentunnel um nach Mikladalur zu gelangen. Bei dieser Durchschreitung des Berges drang die Feuchtigkeit nun endgültig bis zum Knochenmark vor…


Blick auf Trøllanes beim Weg zum Nestindar
picture.php



Die Seehundfrau in Mikladalur
picture.php
 
Kommentar
Das meistfotografierte Motiv der Färöer


Leider geht jede Reise einmal zu Ende, so auch meine.
Die letzte Wanderung startete vom malerischen Dorf Saksun: starker Nebel und beginnender Regen verschleierten fast vollständig die grandiose Kulisse um diesen Ort.
Es galt einen Pass zu überwinden und ständig wurden wir vom Nieselregen begleitet.
Solche verregneten Tage drücken etwas auf die Stimmung, gehören aber zu einem Färöer-Aufenthalt dazu.
Am Pass erwartete uns ein kräftiger Wind und auf dem Weg Richtung Tjørnuvík besserte sich das Wetter schnell.
Kurz vor unserem Ziel lichtete sich der Nebel vollständig und gab den Blick frei auf das berühmteste Fotomotiv des Archipels: die Felsnadeln Risin und Kellingin (Der Riese und das Trollweib).


Staunen und schauen
picture.php



Tjørnuvík mit Risin und Kellingin
picture.php



Risin und Kellingin vor dem Strand von Tjørnuvík
picture.php
 
Kommentar
Da es eine organisierte Reise war, waren keine ausergewöhnlichen Strecken zurückzulegen.
Die Besteigung des höchsten Berg blieb uns wegen dem verlängertem Aufenthalt auf Mykines verwehrt.
Die anstrengenste Tour führe von Vidareidi auf den Villingadalsfjall, ca 10km Strecke und über 800 Höhenmeter. Sonst waren es Wanderungen zwischen 5 und 10km Strecke und wenigen Höhenmetern.
Alles war mit einigem an Ausrüstung, teilweise mit Stativ, machbar.

Grüße Sigi
 
Kommentar
Abschließend möchte ich noch ein paar Bilder der Tierwelt auf den Färöer widmen:


manch ein Schaf entkommt der Schafschur, da sie sich teilweise in sehr abgelegenen Orten verirren.
picture.php



Papageitaucher, Papageitaucher…
picture.php



Das letzte Bild wurde dem Portrait des wohl fleißigsten Tauchers auf Mykines gewidmet: 15 Sandaale auf einem Streich!
picture.php





Ich hoffe, die Neugier unter euch ein wenig geweckt zu haben, auch dieses nordische Paradies zu besuchen: Jenseits jeder Touristenmassen kann man hier noch Natur pur erleben!


Grüße Sigi
 
Kommentar
Danke Sigi, dass Du uns mitgenommen hast, wunderschöne Aufnahmen die Lust auf mehr machen. 2011 war ich kurz auf den Inseln, ich glaube aber, es wird wieder Zeit dort einen Besuch abzustatten.
 
Kommentar
Sehr schöne Eindrücke hat du mitgebracht, jetzt auch auf der Portalseite in den Highlights zu finden :up:

Der gefräßige Papageientaucher sieht lustig aus :D
 
Kommentar
Ganz tolle Fotos von beeindruckenden Landschaften und natürlich Papageitauchern.
Dein Beitrag hat mir sehr gefallen.

LG Alessia
 
Kommentar
Vielen Dank fürs mitnehmen. So langsam reift der Plan, die Färöer selber einmal zu besuchen.

Viele Grüsse, Martin
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten