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digital_eye

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Hallo zusammen,

heute bin ich über einen interessanten Blog mit vielen Bildbeispiele gestoßen, in dem die Vor- und Nachteile moderner Optiken diskutiert werden. Abseits der Diskussion um Schärfe und Korrektur möglichst vieler optischer Fehler stehen auf dieser Seite Begriffe wie Microkontrast und "3D" Bildwirkung im Mittelpunkt der Diskussion.

http://yannickkhong.com/blog/2016/2/23/the-problem-with-modern-optics

So wird in einem Artikel zum Beispiel ein altes Nikkor 28mm mit dem Zeiss Otus verglichen und an Bildbeispielen belegt, das beide Objektive anders zeichen, d.h. Rundungen etwas anders darstellen.

http://yannickkhong.com/blog/2016/2...ing-the-micro-contrast-test-onto-an-otus-lens

Bei dem Beispiel mag man zwar vielleicht einwenden, dass die Person sich minimal bewegt hat, es werden aber auch andere Beispiele gezeigt, in denen ein statisches Objekt fotografiert wird, dessen Abbildung/Rundung bei unterschiedlichen Objektiven gleicher bzw. ähnlicher Brennweite unterschiedlich ausfällt. Hier anhand eines 24-85 AF-S VR und einem AF-D 1,8/50mm bei jeweils 50mm.

http://yannickkhong.com/blog/2015/11/12/depth-vs-flat-lens-quick-comparison

Ich fand den kompletten Blog sehr interessant und lesenswert, weil er mal eine andere Sicht auf Objektive bietet als Seiten wie photozone oder dxo. Die Bildbeispiele haben mich schon etwas nachdenklich gemacht.

Ich würde mich freuen, wenn sich hier eine Diskussion entwickelt, wie sehr bei Euch Mikrokontrast und "3D Darstellung" eine Rolle bei der Zusammenstellung eures Objektivparks spielen.
 
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Vielen Dank für den Link - insbesondere freut es mich zu lesen, dass es doch nicht ganz nutzlos war, die Linsen AF35/2D, AF50/1.8D und AF85/1.8 D zu behalten. Die Bildbeispiele sind ja auch sehr hübsch. Wäre noch schöner mit Blendenangaben gewesen.

Zwar habe ich an der Df auch das AF50/1.8G, aber nur, weil ich glaube, es sei irgendwie genauer. Getestet habe ich es aber noch nicht. Keinen Bedarf habe ich an 1.4er-Linsen. Bei den LInsen der AF-D Generation weiß ich, dass mir die Abbildungsleistung wichtiger als Lichtstärke ist (bessere Lichtstärke wird ja oft mit Konzessionen in der Abbildungsleistung in Sachen Vignettierung und Verzeichnung erkauft) und 1.8 finde ich schon mehr als ausreichend. Bei Portraits fange ich meist nicht unter 2.8 an, eigentlich erst bei f/5.6

In dem zitierten Beitrag werden Bildbeispiele gezeigt, versehen mit dem Vermerk: "Notice the flat nose and head" - auch wenn ich das gern sehen will, ich sehe es einfach nicht.

Gern verwende ich auch das 200/4 Ai-S und das 105/2.5 Ai-S. Das genannte 105/2 DC muss ich mir mal anschauen.
 
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Bei der Nase im zweiten Link und dem Kuscheltier im dritten Link meine ich schon zu sehen, dass die Rundungen anders dargestellt werden.

Das Kuscheltier wirkt einmal etwas flacher als auf dem anderen Bild.
 
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Nach dem Lesen des Artikels weiß ich nun auch, weshalb mein "altes" Nikkor 28/2.8 so gute Bilder erzeugt.
Und jetzt stört mich auch die etwas geringere Schärfe in den Ecken noch weniger als zuvor.

Gruß
Hans
 
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Auch beim weißen Hasen sehe ich nur in der ganz großen Version etwas. Dabei würde ich wirklich gern mehr sehen, denn schließlich verwende ich die Objektive ja.

Aber ich vermute, ein schöner 50x70 Ausdruck oder eine größere Ansicht als mein bescheidener Monitor hier würde mir mehr Unterschiede zeigen.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich weiß, dass es Abbildungsunterschiede gibt, und ich schätze meine Objektive mit ihren Eigenschaften, die sie ausmachen.

Moderne 70-200er sind ja vor allem wegen der Autofokus-Leistungen attraktiv, da ist man als Profi ja auch darauf angewiesen. Ein 50/1.8G hingegen ist beim AF fast langsamer als das 50/1.8D.

Würde ich häufiger für Agenturen arbeiten, hätte ich auch "sauberere Objektive", damit die das dann in der Postproduktion wieder mit Dreck (positiv gemeint) überziehen können. Ist ja auch in der Filmbranche so: Sauberes, aber flaues Neutralmaterial verwenden, um das dann in der Postproduktion in die gewünschte individuelle Richtung auf Charakter trimmen zu können.

Na klar hätte ich gern ein zeitgenössisches 24/1.4, aber es gibt auch andere Varianten, die mich deshalb nicht gleich unglücklich machen. Außerdem passen die in die Jackentasche.
 
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Einige der im Blog geäußerten Überlegungen finde ich ganz interessant.

So wird zum Beispiel auf die deutlich höhere Zahl von Linsen in vielen modernen Rechnungen (etwa dem 1,4/35mm Art oder 50ART, den Zeiss Otus ...) verwiesen. Klar sind die häufig auch besser vergütet. Aber moderne Rechnungen mit weniger Linsen (bei gleich guter Vergütung) hätten sicherlich auch ihren Charme.

Und ich will nicht falsch verstanden werden. Ich nutze z.B. das Sigma 35 Art und auch etliche moderne andere Linsen, stelle aber hin und wieder doch fest, dass "weniger perfekte" Linsen dafür andere Vorzüge haben, etwa ein AIS 2,5/105mm.
 
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Ich habe mehrere Hobbies, unter anderem beschäftige ich mich auch mit Wein, und zwar nicht mit den Flaschen für 1,50 Euro aus dem Supermarkt. Wie es bei den Objektiven zahlreiche Tester gibt, die an verschiedenen Orten veröffentlichen, so gibt es für Wein zahlreiche Kritiker mit eben solchen Veröffentlichungen in Printmedien und im Web.
Was ich beobachte (jenseits von wissenschaftlich messbaren oder subjektiven Kriterien):
Es gibt bei den Winzern (nicht bei allen) durchaus die Versuchung, Weine so herzustellen, dass sie den (momentanen) Erwartungen der Kritiker entsprechen. Beim Design der Objektive meine ich ähnliche Beobachtungen zu machen.
 
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Ich habe die verlinkten Artikel jetzt ca. 2 Stunden lang intensiv aufgenommen.
Muss sagen, der Mr. Hong hat Recht!
Mir ist zwar der Unterschied in der Darstellung Zoom-/-Prime bisher nicht so aufgefallen, (weil ich mit Zooms ganz anders arbeite als mit Primes), aber dass ein viellinsiges Objektiv mit Asphären den Übergang scharf zu unscharf härter wirken lässt und vor allem die Unschärfe-Darstellung sehr oft unruhig bis über-nervös ist, ärgert mich immer wieder mal, vor allem bei denen mit VR - die haben ja noch mindestens 3 Linsen mehr... :frown1:
 
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Ich achte schon darauf, wie plastisch ein Objektiv eine Szene darstellen kann.
Dies ist aber nach meiner Erfahrung eher ein Zusammenspiel zwischen Hersteller des Objektivs, Lichtsituation und Positionierung des Motivs. Nicht von der Anzahl der verwendeten Glaselemente (sonst wären Trioplan die optimale Wahl).
Und dass Mikrokontrast dies unterstützt, ist ein alter Hut. Dass ein unscharfer Rand oder Bildfeldwölbung dies dies bei mittigen Motiven ebenso unterstützen kann, sollte auch klar sein.

Auch sind Zooms aus meiner Erfahrung hier eher im Vergleich zu Festbrennweiten im Nachteil. Ein Abblenden um 1-2 Blenden von der Maximalblende verstärkt gewöhnlich den plastischen Effekt, da der Unterschied zum Hintergrund nicht zu abrupt geschieht (was nur eine reine Freistellung wäre).

Mit vielen Folgerungen in dem Blog kann ich auf den ersten Blick erstmal nicht übereinstimmen, da mir einiges zu plakativ oder nur nach persönlichem Geschmack aussieht, der verbreitet werden soll.
 
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Christoph,
da hast Du ja was tolles ausgegraben!!!

Ich habe viele alten Scherben und ich arbeite gerne mit ihnen. Sie fühlen sich einfach gut an. Mir gefällt auch die Zeichnung. Das sind alles Empfindungen aus dem Bauch heraus. In der Grafik mit den alten Nikonobjektiven liegen sie alle weit oben im 3D Bereich und die Anwendungsempfehlung entspricht auch genau meiner Anwendung. Nikons Erfolg in den 60ern beruht nicht nur auf das Baukastensystem der F und der späteren F2 ist waren auch die Objektive. Leica setzte auf Schärfe - Nikon auf Kontrast. Die damals gemachten Fotos waren für den Tageszeitungsdruck auf schlechten Papier und einen extrem groben Druckraster. Der Druck in den Magazienen war auch nicht viel besser. Der Hohe Microkontrast der Nikkore hatten einen großen Vorteil.

Die alten non Ai Objektive haben ihre Schwächen. Für Zeitungsrepros sind sie nicht geeignet. Für die Reportage im Nahkampf sind sie klasse. Die Randschärfe bei den Weitwinkel, das 20 und 28mm habe ich, ist mäßig aber bei der Reportage nicht nötig. In der Mitte sind sie aber scharf und knackig. Dazu sind sie relativ klein und handlich. Natürlich liege mal beim Fokus daneben und manchmal denke ich über ein AF Objektiv nach, das legt sich aber sehr schnell wieder.
 
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Hallo in die Runde,
möchte mich hier nicht mit den optischen Leistungen des Otus 28 auseinandersetzen, sondern mal zwei mechanische Aspekte ansprechen, die allerdings unmittelbar mit der optischen Rechnung des Objektivs zu tun haben.
Da wäre zunächst einmal das enorme Gewicht. Gut, wer sich die Werbung genau angeschaut hat, weiß, worauf er sich eingelassen hat. Aber dass der Hersteller nicht einmal eine Stativschelle für diesen Klotz vorsieht oder wenigstens ein Gewinde, ist arrogant. Da bleibt einem nichts anderes übrig als die Linse gut abzustützen mit dem linken Daumen und Zeigefinger.
Blöderweise befindet sich aber genau da, wo Daumen und Zeigefinger nun das Objekiv abstützen, der relativ leichtgängige Entfernungseinstellring. (Die Designer haben Gummi durchgesetzt im Zeitalter von Follow focus, aber das ist schon wieder ein anderes Thema.) Und - man ahnt es bereits - der exakt per LV eingestellte Schärfepunkt sitzt schon im nächsten Augenblick wieder ganz woanders.
Nochmal kurz zurück zur Stativschelle. Offenbar bin ich der einzige, der sie vermisst. Sagt jedenfalls Novoflex, wohin ich mich hilfesuchend gewandt habe. 250 km nordöstlich von Oberkochen, in Bad Kreuznach, weiß man übrigens, wie man schwere Objektive baut. Mit Schelle, aber ohne Gummi (TS 28).
Drum prüfe, wer sich länger bindet, meint
Pixel17
 
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Hallo in die Runde,
möchte mich hier nicht mit den optischen Leistungen des Otus 28 auseinandersetzen, sondern mal zwei mechanische Aspekte ansprechen, die allerdings unmittelbar mit der optischen Rechnung des Objektivs zu tun haben.
Da wäre zunächst einmal das enorme Gewicht. Gut, wer sich die Werbung genau angeschaut hat, weiß, worauf er sich eingelassen hat. Aber dass der Hersteller nicht einmal eine Stativschelle für diesen Klotz vorsieht oder wenigstens ein Gewinde, ist arrogant. Da bleibt einem nichts anderes übrig als die Linse gut abzustützen mit dem linken Daumen und Zeigefinger.
Blöderweise befindet sich aber genau da, wo Daumen und Zeigefinger nun das Objekiv abstützen, der relativ leichtgängige Entfernungseinstellring. (Die Designer haben Gummi durchgesetzt im Zeitalter von Follow focus, aber das ist schon wieder ein anderes Thema.) Und - man ahnt es bereits - der exakt per LV eingestellte Schärfepunkt sitzt schon im nächsten Augenblick wieder ganz woanders.
Nochmal kurz zurück zur Stativschelle. Offenbar bin ich der einzige, der sie vermisst. Sagt jedenfalls Novoflex, wohin ich mich hilfesuchend gewandt habe. 250 km nordöstlich von Oberkochen, in Bad Kreuznach, weiß man übrigens, wie man schwere Objektive baut. Mit Schelle, aber ohne Gummi (TS 28).
Drum prüfe, wer sich länger bindet, meint
Pixel17

Leider ist das mit dem Objektivbau für den Bereich Fotoobjektive vorbei. So die Auskunft bei Schneider Kreuznach vor zwei Wochen, als ich wegen der Tilt Shift Objektive telefonisch nachfragte.

prausala
 
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Eigentlich sollte es mich freuen, dass es so viele Fotokundschaft gibt, die sich über die Vorzüge der modernsten Ausrüstung so im Klaren ist und unbedingt mit einem 24-70/2.8 ED VR auf Städtereisen unterwegs sein möchte. Ist auch prima, wenn alle AF-D Objektive für unbrauchbar erklärt werden, die Ai-S natürlich ohnehin, oder zumindest in der Attraktivität noch weiter sinken, denn dann sind sie für mich günstiger zu bekommen.
 
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Ist das nicht alles ein Haufen pseudowissentschaftlicher Rinderkot? (i.e. Bullshit)

Kommt mir vor wie dreifach mit Goldlitze abgeschirmte Lautsprecherkabel mit Ferritkern und Vollmond-Konfektionierung.
 
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