Information Dynamikumfang D610 und ältere Nikons

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Andy,

REI = Recommended Exposure Index

Das wusste ich bisher nicht, aber auch ohne diese Kenntnis konnte ich fotografieren :fahne:

Erinnert mich an RDA (Recommended Daily Allowance) bei Nahrungsergänzungsmitteln wie beispielsweise Vitamintabletten: Mein Nachbar schluckt täglich 0,5 Gramm Zink und sieht gut aus, ich wäre an 2 Milligram fast krepiert...

Das Wort 'Recommended' wurde nur aus juristischen Gründen hinzugefügt, damit Nikon (und andere) nicht auf Schadenersatz verklagt werden. :hehe: :winkgrin:
 
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Das wusste ich bisher nicht, aber auch ohne diese Kenntnis konnte ich fotografieren :fahne:
Wie viele technische Details ist das zum fotografieren auch nicht notwendig. Es hat nur erhebliche Auswirkungen auf deine ausführlich dargestellte Belichtungsmethodik. Ansonsten fristet es so wie viele andere technische Kriterien quasi ein Schattendasein als Faktor zu einem guten Foto.
Das Wort 'Recommended' wurde nur aus juristischen Gründen hinzugefügt, damit Nikon (und andere) nicht auf Schadenersatz verklagt werden. :hehe: :winkgrin:
Oder es wurde hinzugefügt, daß man sich als Hersteller um das Thema standardisierter Belichtung und deren entsprechender Abbildung im Sensor und der davor und dahinterliegenden Softwarepipline nicht mehr wirklich kümmern muß und man pro Kamera mehr oder weniger machen kann was man will. ;)

Liebe Grüße,
Andy
 
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P.S ich habe es schon immer geahnt,
Andy mogelt, ....
Tja, was soll ich sagen? :)

Wenn Du die von mir mit Ja beantwortete Frage
Aber wenn Du ehrlich bist, musst Du zugeben, dass Du die Szene des obigen Fotos nicht so gesehen hast, wie sie im Bild ist.
wahrheitsgetreu und nachvollziehbar bei deinen eigenen Bildern mit Nein beantworten kannst, darfst Du den ersten Stein werfen :D
(Damit es nicht so weh tut, bitte nur mit virtuellen Internetsteinen werfen)

Liebe Grüße,
Andy

PS:
Ich kann meine Ja Antwort ruhigen Gewissens für alle jemals von mir gemachten Bilder geben, Film wie digital. ;)
 
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irgendwie kann ich diese diskussion nicht nachvollziehen. der menschliche sehapparat ist in der lage, hohe kontrastumfänge zu nivellieren und in diesem sinne kann ein hochdynamisches bild, bei welchem die extremen tonwerte auf ein weniger dynamisches ausgabemedium gemappt werden, sehr wohl einen realistischen eindruck vermitteln. wieso soll denn ausgerechnet ein medium mit einem bestimmten geringen kontrastumfang, das den vorhandenen motivkontrast nicht abbilden kann, eher der realität entsprechen? ist eine diaprojektion realer als ein papierabzug - oder umgekehrt? und ist diese art realität überhaupt das ziel? und warum muss dieses ziel für alle verbindlich sein?
 
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irgendwie kann ich diese diskussion nicht nachvollziehen.

Musst Du auch nicht. Zwingt Dich niemand.

der menschliche sehapparat ist in der lage, hohe kontrastumfänge zu nivellieren

Schönes Ammenmärchen, an das Du immer noch glaubst. Sieh mal im Hochsommer direkt in die Sonne - Du wirst mir nicht sagen können, welche Farbtafel ich neben Dir hochhalte. Ach was, eine beschissene Halogenlampe reicht da sogar aus.

wieso soll denn ausgerechnet ein medium mit einem bestimmten geringen kontrastumfang, das den vorhandenen motivkontrast nicht abbilden kann, eher der realität entsprechen?

Dem solltest Du mal auf den Grund gehen. Eine Hummel dürfte auch nicht fliegen können.

und ist diese art realität überhaupt das ziel

Nun, wenn Du ein Foto nicht ausgeben willst (Druck, Display), dann brauchst Du es ja gar nicht erst zu machen, oder?

und warum muss dieses ziel für alle verbindlich sein?

Habe ich jemanden gezwungen?

Abgesehen davon: Das ist auch nicht mein Punkt. Mein Punkt ist, dass im iNet sehr viel heisse Luft verbreitet wird, besonders in Foren. Es geht dort zwar um Technik, aber nur in weniger als 1% um Belichtungsmessung. Und genau das ist die Voraussetzung für reproduzierbare Resultate.

Wie die Amerikaner so schön sagen: 99% take a photograph, 1% make a photograph.
 
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Hallo,

Musst Du auch nicht. Zwingt Dich niemand.
ich denke, Hanner´s Einlassung war verständlich und berechtigt und man wird einer solchen Diskussion nicht gerecht, wenn man die Argumente des Gesprächspartners ins Lächerliche zieht. Zumindest macht das dann keinen Spaß mehr und wirft vor allem ein ziemlich schlechtes Licht auf denjenigen, der das tut.

Selbstverständlich ist das Auge in der Lage einen sehr viel höheren Kontrastumfang zu verarbeiten als jede beliebige aktuelle Kamera. Nur eben anders. Zeitliche und räumliche Aspekte spielen da noch ein Rolle. Man spricht gerne mal von plusminus 20 EV. Der logarithmierte Wert bzw. die Differenz zu den 14 EV der Kamera täuscht etwas darüber hinweg, dass delogarithmiert 6 EV faktisch das 64-fache Menge an Kontrast darstellt. Wenn Du also den delogarithmierten Kontrast als Strich auf einem karierten A4 Papier darstellst und der Dynamik-Strich der Kamera 5 mm lang ist, dann geht der Dynamik-Strich des Auges mit 30 cm über das Blatt Papier hinaus. Der Unterschied ist dramatisch. Allerdings braucht das Auge eine Weile um sich darauf einstellen zu können und natürlich kann auch das Auge nicht jede beliebige Helligkeit proportional verarbeiten. Deshalb kann es mit dem Halogenscheinwerfer schon mal Probleme geben.

Toyota, Du vertrittst eine Fotografie, wie sie vor 50 bis 100 Jahren gesetzt war. Damals konnte ein Handwerker sicher sein, dass alles, was er während seiner Lehre gelernt hat ausreicht, damit er mit diesem Wissen bis zu seiner Rente seine Familie ernähren kann. Das hat sich geändert. In meinem Job hat beispielsweise das Wissen eine Halbwertszeit von vielleicht 5 Jahre. Was ich vor 25 Jahre im Studium gelernt habe, ist heute faktisch komplett irrelevant und es ist beruflich überlebensnotwendig, sich auf Stand zu halten. Die alten Haudegen von Fotografen haben das IMO oftmals noch nicht wirklich verstanden. Anders kann ich mir das nicht erklären, wenn ich höre, dass das gigantische Potenzial der Nachbearbeitung weitgehend ungenutzt bleibt, nur weil das in der Nachkriegszeit auch so war. Andere "große" Fotografen wie etwa Andreas Gursky sagen: "Alles was nützt ist gut" und bei ihnen nimmt die Nachbearbeitung einen extrem breiten Raum ein.

Wir haben uns in 150 Jahre Fotografie daran gewöhnt, dass Fotografien extrem schlecht das natürliche Sehen imitieren kann. Es ist uns so selbstverständlich geworden, dass alle Versuche dies zu ändern (=> Stichwort "HDR") als negativ eingestuft wird. Dabei muss berücksichtigt werden, dass - speziell bzgl. der Dynamik - die Fotografie, wie wir sie kennen - das natürliche Sehen nie komplett abbilden kann. Das Auge stellt sich in jedem Augenblick und jede Blickrichtung auf die jeweilige Situation ein, das Foto muss dagegen auf seiner kompletten Fläche den richtigen Kontrast transportieren, weil es nicht einen einzelnen Blick, sondern eine ganze Szenerie abbildet.

Bei einem Punkt kann ich Dir aber uneingeschränkt zustimmen: Im iNet wird viel heiße Luft verbreitet. Es hat ja selten Konsequenzen für den, der sich daneben benimmt.

Ciao
HaPe
 
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HaPe,

man wird einer solchen Diskussion nicht gerecht, wenn man die Argumente des Gesprächspartners ins Lächerliche zieht.

Zumindest versuche ich, die Thematik ausführlich zu illustrieren. Wenn jemand nicht in der Lage ist, das zu verstehen und dann nur einen kurzen Satz dazu blubbert, ist es nicht meine Aufgabe, Überzeugungsarbeit zu leisten.

Selbstverständlich ist das Auge in der Lage einen sehr viel höheren Kontrastumfang zu verarbeiten als jede beliebige aktuelle Kamera. Nur eben anders. Zeitliche und räumliche Aspekte spielen da noch ein Rolle.

Aha. Das ist doch mal eine qualifizierte Ansage! So liest sich das doch schon ganz anders, oder?

Toyota, Du vertrittst eine Fotografie, wie sie vor 50 bis 100 Jahren gesetzt war.

Damals war ich noch nicht auf der Welt, das kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann beurteilen, ob jemand das Thema Belichtungsmessung verinnerlicht hat oder nicht. In normalen Situationen fällt Nichtwissen nicht auf, da funktioniert die Technik. Nur sehe ich immer mehr Fotos, die in Situationen entstanden sind, wo das fehlende Wissen sich im Resultat niederschlägt, was häufig mit der Nachbearbeitung kaschiert wird.

Ich habe meine Erfahrung in der Praxis gelernt, und manchmal war der Weg steinig. Mit der Zeit kommt das Verstehen und das Sehen. Und das Begreifen, dass sich an der Belichtungsmessung und der Visualisierung des fertigen Fotos bis heute nicht viel geändert hat (wenn man HDR aussen vorlässt). Die Masse der Fotos ist durch die neue Technik nicht besser geworden, sondern eher schlechter.

Wenn ich Dir jetzt sage, dass ich seit Jahren Gossen und Sekonic Belichtungsmesser verwende (das ist eher ein Rechner als ein simples Messgerät), dann mag das in Deinen Augen ein Rückschritt sein. Die Realität sieht aber anders aus: Mit einem derartigen Belichtungsrechner und dem Wissen um die Limitierung der Ausgabemedien kann ich jederzeit reproduzierbare Ergebnisse erzielen - wie ich es will, und nicht wie es sich die Entwickler in Japan vorgestellt haben. Das gleiche geht halt auch viel frickeliger mit dem eingebauten Spotmeter moderner Kameras - nur wird der mangels Kenntnis zu selten eingesetzt.

Logisch, dass ich 'alter Haudegen' die Technik nutze, die mir zur Verfügung steht, auch wenn Du es Dir nicht vorstellen kannst. Fakt bleibt, dass ein sauberes Ausgangsmaterial viel mehr Spielraum lässt als ein vermurkstes. Mich stört halt, dass die Technik-Gläubigkeit Überhand nimmt, nach dem Motto: Auf dem Rechner kann ich alle Fehler mit ein paar Klicks beseitigen.

Beispiel: Wenn ich einen bestimmtes Rot zu wenig belichte, muss ich es per EBV erstmal auf den korrekten Ton bringen. Dann habe ich jedoch keinen Spielraum mehr noch weiter nach oben - das Rot wird schlagartig zerfetzt. Besser ist es also, das Rot perfekt auf den Rechner zu bekommen, dann habe ich Luft nach oben und unten, ohne dass mir die Farbe zerfetzt. Wenn mir dann ein Sensor noch 12 oder 14 EV bietet, dann ist das doch gut - aber es bedeutet nicht, dass ich mich aus Technik-Geilheit deswegen am unteren oder oberen Limit bewegen muss. D'accord?

Andere "große" Fotografen wie etwa Andreas Gursky sagen: "Alles was nützt ist gut" und bei ihnen nimmt die Nachbearbeitung einen extrem breiten Raum ein.

Andreas Gursky ist Künstler. Das ist eine ganz andere Geschichte. Der darf auch verschiedene, nicht passende Perspektiven in einem Bild kombinieren (Montparnasse: http://c4gallery.com/artist/database/andreas-gursky/gursky-paris-montparnasse-large-print.jpg), und die Käufer finden das toll. Das ist sein Job, und er kann sehr gut davon leben. Nur: er weiss genau, wie wichtig die richtige Belichtung ist, sonst wären seine Werke nicht machbar.

Dabei muss berücksichtigt werden, dass - speziell bzgl. der Dynamik - die Fotografie, wie wir sie kennen - das natürliche Sehen nie komplett abbilden kann. Das Auge stellt sich in jedem Augenblick und jede Blickrichtung auf die jeweilige Situation ein, das Foto muss dagegen auf seiner kompletten Fläche den richtigen Kontrast transportieren, weil es nicht einen einzelnen Blick, sondern eine ganze Szenerie abbildet.

DANKE! Genau diesen Satz sollten sich alle verinnerlichen, die eine Kamera in die Hand nehmen. Das ist der Kern meiner Aussage, dass die Menschen mit Kameras sich mehr dem Thema Belichtungsmessung widmen sollten, als dem Werbegesülze der Hersteller blind zu vertrauen, wenn sie jederzeit **reproduzierbare** Ergebnisse wollen.

Wer es schafft, eine Szene innerhalb der 9 Zonen (Zonensystem, man kann auch mehr oder weniger Zonen oder Stufen nehmen) so auf einem Medium abzubilden, dass es den Betrachter berührt, der kann fotografieren und Menschen bewegen.

Schwierig? Nein, nicht wirklich. Das ist der Grund, weshalb viele Fotografen die Arbeit im Studio bevorzugen, weil sie das Licht dort kontrolliert setzen und einsetzen können. Im Studio bewegst Du Dich in der von Dir geschaffenen und auf das Ausgabemedium optimierten Umgebung: 5 EV (oder mehr, wenn Du willst und kannst). Draussen sieht die Geschichte schon ganz anders aus.

Vor einiger Zeit wurden ein paar junge, bekannte Studio-Fotografen in NY gebeten, ein paar Aufnahmen im Freien zu machen. Die hatten wirklich grosse Probleme, weil die Belichtungsmessung 'draussen' ganz anders angegangen werden muss als 'drinnen' - sie waren, wie Du es sagst, plötzlich mit 20 EV konfrontiert, was nicht mehr ihrer 'sicheren und kontrollierten' Umgebung entsprach.

Umgekehrt würde ich mit Sicherheit die ersten Tage in einem Studio versagen, weil ich Licht anders sehe als ein erfahrener Studiofotograf und mir die Erfahrung und Routine fehlt (das wäre der von Dir erwähnte Lernprozess für mich). Aber ausprobiert habe ich es noch nicht, was ich manchmal bedaure :D

Wie heisst es so schön:
Wissen ist Macht, nichts wissen macht heutzutage auch nichts mehr aus.
Oder:
Kunst kommt von Können und nicht von Wollen, sonst hiesse es Wunst.
 
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Das will mir nicht so recht in den Kopf, warum ich im Jahr 2013 damit leben sollen müßte mit abgesoffenen Tiefen, oder überstrahlten Lichtern leben zu müssen. Anbei ein Beispiel von einer Zugfahrt, ich hätte die Wahl gehabt entweder alles in Blickrichtung des Lokführers sauber zu belichten und ihn dafür nur noch als Schattenriss zu sehen, oder die dunkle Kleidung zu spotten und dafür reinweisse Scheiben zu haben. Also lieber der Versuch in der Mitte zu bleiben (links) und dann in der EBV sowohl Fahrer, als auch Fahrtrichtung darzustellen (rechts)

picture.php

Ob ich dabei irgendwelche Zonen verletzt habe ist mir dabei eher egal, denn genau so wie es rechts aussieht habe ich das auch mit dem Auge gesehen und genau so wollte ich es auf dem Foto auch erkennen können.

Mit dem limitierenden Entweder - Oder der Filmfotografie konnte ich mich eh noch nie abfinden.
 
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Wenn ich Dir jetzt sage, dass ich seit Jahren Gossen und Sekonic Belichtungsmesser verwende (das ist eher ein Rechner als ein simples Messgerät), dann mag das in Deinen Augen ein Rückschritt sein.
So ein Gerät zu verwenden ist kein Rückschritt - Agree. (Aber es gibt ein Kompatibilitätsproblem zu moderenen Kameras in deinem Verfahren)

Die Realität sieht aber anders aus: Mit einem derartigen Belichtungsrechner und dem Wissen um die Limitierung der Ausgabemedien kann ich jederzeit reproduzierbare Ergebnisse erzielen - wie ich es will, und nicht wie es sich die Entwickler in Japan vorgestellt haben.

Das ist aus meiner Sicht eine Behauptung, deren Evidenz du bis jetzt "schuldig" geblieben bist und vermutlich HaPe, Hanner und mich zu den Kommentaren veranlasst haben.


Das Du dich auf das Zonensystem verläßt, von Reproduzierbarkeit und "Belichtungswahrheit" sprichst und dich zugleich nicht mit dem REI beschäftigt hast, deutet für mich darauf hin, daß Du dich vermutlich sehr lange - aber eben nur partiell - mit der Thematik beschäftigt hast, da Du die aktuellen Entwicklungen die die Anwendung deines gelebten Verfahrens direkt beeinflussen nicht verfolgt hast.

Ich sage damit nicht, daß es nicht gut ist oder falsch ist das Zonensystem zu verwenden, aber in diesem Zusammenhang von "Reproduzierbarkeit" zu sprechen geht etwas über das Ziel hinaus allgemeingültig zu sein.

Ich denke wir sind alle auch deswegen in dieser Community um gemeinsam wieder etwas weiteres gemeinsam lernen zu können, was wir hier auch gerne machen können. Sollten die von Dir zuvor dargestellten Zusammenhänge unverrückbare "Wahrheit" für Dich sein, möchte ich dir auf keinen Fall diese persönliche Sichtweise abspenstig machen. Nimm nur bitte nicht zugleich an, daß es andere 1:1 übernehmen werden.

Liebe Grüße,
Andy
 
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Das will mir nicht so recht in den Kopf, warum ich im Jahr 2013 damit leben sollen müßte mit abgesoffenen Tiefen, oder überstrahlten Lichtern leben zu müssen. ...
Ohne jetzt gross die Debatte stören zu wollen, mir gefällt das linke Bild mit dem hellen Fenster besser.
Generell finde ich einen grossen Dynamikumfang natürlich klasse. Auch, wenn ich den manchmal eben ganz bewusst verkleinere.
 
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Lieber toyotadesigner,

meiner Meinung nach geht es auch darum, die Technik so einzusetzen, dass man das Ergebnis erhält, was man erhalten möchte.

Ich habe mit der Fotografie auf Film angefangen, hauptsächlich Dias fotografiert und den internen Belichtungsmesser der Kamera so zu nutzen gelernt, dass die Belichtung auch in schwierigen Situationen sehr selten mal in die Hose ging. Jedenfalls konnte und kann ich auf Film entscheiden und beeinflussen, auf welche Bereiche es im fertigen Bild ankommt.

Der externe Belichtungsmesser kam erst später, als die benutzten Kameras keinen internen mehr hatten aber es gab sich, dass ich auch völlig ohne Belichtungsmesser nur durch Anschauen der Situation und durch Erfahrung fast immer ziemlich genau die Belichtungszeit schätzen kann, bis heute.

Mit den Möglichkeiten der D600 haben sich aber die Randbedingungen völlig verändert und es änderte auch meine Art und Weise, zu fotografieren, unabhängig von „richtig“ und „falsch“. Ich habe ziemlich schnell festgestellt, wozu ich die Möglichkeiten einsetzen kann und tue das auch. Mit der Kamera muss ich mich nicht entscheiden, ob ich die Lichter ausbrennen oder die Schatten zulaufen lassen soll oder eben beides, der Sensor ist in der Lage, einen vergleichsweise enorm großen Umfang zu verarbeiten und Zeichnung in allen Bereichen zu ermöglichen, was vorher so nur mit großem Aufwand (HDR) oder gar nicht (Film) möglich war. Natürlich ist es möglich, wie die großen Meister eine gewisse Situation oder ein Bild zu previsualisieren und teilweise über Zeiträume von einem ganzen Jahr hinweg zu beobachten um DEN perfekten Zeitpunkt zu erwischen. Aber wenn ich nun gerade jetzt an diesem Moment dort bin, habe ich meist nicht die Möglichkeit, diese Variable zu beeinflussen ;).

Bei Aufträgen vereinfacht die neue Technik die Arbeitsweise ebenso, wenn man es denn will. Wo bisher zum Beispiel Aufheller obligatorisch waren, um den zu verarbeitenden Kontrastumfang zu senken, kommt man heute unter Umständen völlig ohne aus und das finde ich schon sehr bemerkenswert, da es auch einiges an Spontanität ermöglicht und unter Umständen zu Fotos verhilft, die ohne diese Technik eventuell schwieriger oder gar nicht umzusetzen wären.

Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen liegt eine neue Fünferpackung Kodak Portra bei mir, welche ich mit viel Freude belichten werde. Manchmal sind es eben die neuen technischen Möglichkeiten, die einem Lust geben, sich mit vermeintlich älteren und „anstrengenderen“ Medien zu beschäftigen, weil es ein ganz anderes Gefühl ist, damit etwas erreicht zu haben :).
 
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[MENTION=5602]Kwashiorkor[/MENTION]
offtopic
Wenn du mit dem Film vertraut bist hast du schon mal an die Sigma DP Technik nachgedacht?
 
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[MENTION=6407]AndyE[/MENTION]: Ich habe nicht gesagt, dass ich das Zonensystem verwende. Es war ein Beispiel. Ich arbeite mit EV. Jeder kann sich aussuchen, ob er mit 5 oder 10 oder 14 EV (oder Zonen oder Stufen oder Steps) arbeitet - wichtig ist das Resultat. Und das funktioniert bei mir komischerweise ganz ohne REI (war das nicht auch mal der Name für ein Waschmittel?)

[MENTION=15049]Timotheos[/MENTION]:
Ohne jetzt gross die Debatte stören zu wollen, mir gefällt das linke Bild mit dem hellen Fenster besser.

Mir auch, weil da nicht diese dämlichen Halos an Mütze, Jacke und Schild sind und es natürlicher wirkt.

Sollte man aber nicht zu laut sagen :D

[MENTION=5602]Kwashiorkor[/MENTION]:
meiner Meinung nach geht es auch darum, die Technik so einzusetzen, dass man das Ergebnis erhält, was man erhalten möchte.

Das ist mein Reden - die ganze Zeit. Denn das kannst Du jedoch nur, wenn Du die Parameter im Griff hast. Du hast sie im Griff, sonst könntest Du nicht 'nach Bauch' oder 'auf Sicht' belichten.

[MENTION=99633]Fotomensch[/MENTION]: Super dass Du Dich für das Thema interessierst. Somit hat mein Beitrag wenigstens einem Menschen geholfen.
 
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Ohne jetzt gross die Debatte stören zu wollen, mir gefällt das linke Bild mit dem hellen Fenster besser.
Generell finde ich einen grossen Dynamikumfang natürlich klasse. Auch, wenn ich den manchmal eben ganz bewusst verkleinere.

Mir gefällt das linke Bild ebenfalls besser. Der entscheidende Punkt ist wohl aber der, den Du auch andeutest, dass es super ist, die moderne Technik zu haben. Sie erweitert die Möglichkeiten enorm und ist daher hoch willkommen. Doch es bleibt in der Hand des Fotografen, wie er sie einsetzt und selbst ob er sie einsetzt.

Ein weiteres Beispiel: HDR. Manchmal reicht halt kein noch so großer Kontrastumfang moderner Kameras aus. Dann greift man zu HDR, eine interessante Technik. Auch da stellt sich die Frage, ob alles komplett durchzeichnet sein muss. Ich finde, dass das nicht der Fall sein muss und habe mich folglich in einem Kellergewölbe einer Burgruine für dieses Ergebnis entschieden:


Burgruine Prandegg by pictor / strolling shooter, on Flickr

Der zu bewältigende Kontrastumfang war weit höher als derjenige, den meine Olympus E-PL1 bewältigen konnte, und sogar eine Nikon D610 wäre da wohl überfordert, wenn es um die Durchzeichnung aller Bereiche geht. Selbst für dieses Ergebnis war eine Reihe mehrerer Aufnahmen mit einem Abstand von jeweils zwei EV nötig. Wäre die Aufnahme bzw. die Stimmung besser, wenn alles durchzeichnet wäre, also auch die hellen Stellen?
 
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Toyotadesigner, du setzt ja Nikonkameras ein. Wie siehst und haltest du es mit der D-Lightingfunktion?
 
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Wie siehst und haltest du es mit der D-Lightingfunktion?

Lange Zeit wusste ich nicht, dass es die gibt (Ich mag keine Handbücher lesen. Entweder kann ich das Ding bedienen oder nicht.). Dann hatte ich sie getestet, aber keinen Unterschied bei geringer Stärke gesehen. Bei hoher Stärke sieht das Bild (für meine Augen) ganz grausam aus. Hierbei meine ich in beiden Fällen das DL in der Kamera, nicht in CNX.

Die D600/610 hat einen Sensor, der 12 EV bewältigt (bei 100 ISO). Da ist für die spätere Bearbeitung noch Reserve drin, wenn man richtig belichtet und später wirklich noch was aus den Schatten holen will.

Die DL-Funktion in CNX finde ich witzig, weil sie so eine Art HDR-Bild liefert, wie es vor Ort garantiert nicht ausgesehen hat.

Du kannst ja im Menu die Aufnahmeparameter (Picture Control) einstellen. Ich war irgendwann kurze Zeit nach dem Kauf (ist meine erste Digital-Cam) enttäuscht, dass die Farben knackig waren, aber oben und unten was fehlte. Bis ich im Handbuch (das musste dann sein) fündig wurde: Die Kamera war auf Standard eingestellt. Also auf Neutral gestellt - und aha! - die Bilder hatten in den Schatten und Lichtern Zeichnung. Dann habe ich die Neutral-Einstellung geändert: Schärfe auf 1 (zweiter Block von Links) gestellt, den Rest auf 0. Seitdem kann ich schöne Fotos damit machen, ohne noch etwas anheben oder absenken zu müssen. (Wie peinlich: um das zu schreiben, musste ich mir eben die Kamera aus dem Schrank holen, weil ich den Kram wirklich nicht im Kopf habe).

Der Vorteil ohne Firlefanz und ohne DL: Ich habe ein Bild mit dem grösstmöglichen Spielraum (im wahrsten Sinne des Wortes) und einem grossen Tonwertbereich.

Die Schärfe kann ich später anwenden - wenn ich denn will, weil ich keine überschärften Fotos mag - beim Druck in grossen Formaten sehe ich das. Für das iNet ist das eine andere Geschichte, da wird eine leichte Unscharfmaske drüber gezogen.

Das gleiche Spiel mache ich auch bei Dias. Die werden gescannt und Ende der Legende. Ein paar Retuschen eventuell, das war es. Wenn ich im Histogramm die Schatten bis zum ersten Kurvenanstieg ziehe, sind die Schatten zu dunkel.

Beispiel: Scan ohne weitere Korrektur:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/108865744/nikon/scan_131223_0001N.jpg

Scan die Kurve im unteren Bereich verändert, dass der Anschlag beim Anstieg der Kurve liegt:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/108865744/nikon/scan_131223_0001N_02.jpg

Über und neben der Briefkasten-Säule kannst Du sehen, was passiert. Da laufen die Schatten zu, und wenn das Original schon so aussieht, ist die spätere Rettung nur Murks, dann wird es körnig (nicht nur bei Film - bei Digital auch).

Klar könnte man bei Digital beim zweiten Bild den DL-Regler bis zum Anschlag ziehen, aber das hat mit der Realität nichts mehr zu tun, und es sieht pottenhässlich aus.
 
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Einen ähnlichen Weg bin ich mit der D700 auch gegangen. Irgendwie paßte es nicht, also mit den Picture-Control-Einstellungen "gespielt" und irgendwann bei Neutral mit nochmalig reduziertem Kontrast (-2) und Farbsättigung (-1) gelandet und weg war, die für mich, falsche bunte Welt der Grundeinstellung.
Die Crux liegt halt darin, dass das Auge dynamisch und immer nur einen Ausschnitt korrekt wahr nimmt und der Fotoapperat soll hunderte Augenblicke auf ein Bild brennen, was defacto kaum möglich ist.
Mit meiner Einstellung komme ich dem aber recht nahe...
 
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Die Crux liegt halt darin, dass das Auge dynamisch und immer nur einen Ausschnitt korrekt wahr nimmt

Hinzu kommt der physiologische Nystagmus, d.h. das permanente Augen-'Zittern', ohne das wir nicht scharf sehen könnten. Die Augen sind permanent in Bewegung. Sie scannen die Umgebung ab. Augen und Gehirn adaptieren irre schnell auf die unterschiedlichen Helligkeiten.

Man kann das ganz einfach testen (hatte ich in einem Beitrag vorher schon mal beschrieben). Beispiel in Pictors Szene: Wenn man seine Augen auf einen Punkt fixiert, sieht man - vor Ort - entweder die hellen Bereiche oder die dunklen richtig, aber nie beide gleichzeitig mit Details. Da wir aber normalerweise die Umgebung scannen, haben wir den Eindruck, dass wir die gesamte Szene 'gleichmässig' ausgeleuchtet wahrnehmen.

Zu den Farben: Die Industrie hat uns auf neue Sehgewohnheiten konditioniert. Canon hat vor 3 Jahren einen Algorithmus in seine Drucker integriert, der die Farbsättigung automatisch anhebt, ob der Anwender es will oder nicht. Mittlerweile sagen die Amerikaner zu Bildern, die normal dargestellt werden 'It doesn't pop' (Es sticht nicht heraus) und beurteilen sie dann als langweilig. In der Werbung und im TV wird das ebenso gemacht.

Gleiches gilt für die kleinen Digitalkameras. Die machen von Haus aus nur 'schöne' Fotos, d.h. die Farbsättigung wird grundsätzlich angehoben.

Zeitgeist. Muss man aber nicht mitmachen. Ich habe Kollegen, die mit Kodak Portra (Beispiel hier) Film arbeiten und unwahrscheinlich natürliche Farben damit erhalten, die jedoch nach Meinung vieler Betrachter schon in den Bereich Pastellfarben fallen. Der Dynamikumfang in dem Beispiel ist wirklich eindrucksvoll. Im Kontrast dazu wird klar, wie sehr die digitale Welt bereits willkürlich in Richtung 'bunt' und 'kleinen Dynamikbereich' verschoben wurde.

So wie Du Deine Einstellungen vorgenommen hast, würde ich sagen, dass Du eher der Portra-Typ bist :hehe:
 
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