Drei Tage Schweiz - Granit, Asphalt, Sunnig Aar

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Lydian

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Es hat Vorteile, im Südwesten Deutschlands zu leben. Man ist schnell in der schönen Schweiz und auch ein nur um einen Tag verlängertes Wochenende lohnt. Man kann dann verschiedenen körperlichen Aktivitäten nachgehen:

am Granit

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auf Asphalt

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auf Moos an der "Sunnig Aar"

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Ein ausgefülltes Wochenende, bei dem nebenbei etwas geknipst wurde.
 
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Ja, Grimsel und Furka. Für Schweiz-Kenner ja nicht soo schwer zu erkennen:). Und Oberalp. Das Wochenende liegt schon über zwei Jahre zurück, aber bisherige Ansätze, das Erlebte hier vorzustellen, habe ich nie weiter verfolgt. Das will ich hier nachholen. Nicht, dass jemand glaubt, ich triebe mich nur in Afghanistan oder dem Iran rum. Mehrmals waren wir über verlängerte Wochenenden in der Schweiz um uns körperlich auszutoben.

Drei Tage Anfang Oktober, durch den TdE ein dreitägiges Wochenende. Es ist schon dunkel, als wir in der Pfalz mit unserem alten Wohnmobil, gut gefüllt mit vier Personen, vier Rennrädern und Kletterausrüstung, aufbrechen. Nach einem Stau im Basler Jura ist Mitternacht längst durch, als wir in Andermatt, unserem "Basislager", ankommen. Die Nacht: recht kurz, kalt, wir fahren vom Oberalppass zum Nätschen, ein Skigebiet, das mit einer für militärische Zwecke gebauten Schotterpiste erschlossen ist. Dort oben scheint uns die Sonne auf den Frühstückstisch.

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Traumhaftes Oktoberwetter. Im Hintergrund der Großschijen, den wir zwecks Akklimatisation und Lockerung von Muskulatur und Knochen aufsuchen wollen.
 
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Frühstück mit Aussicht. Ich liebe solche Plätze.

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Rucksäcke sind für den Rücken da. Also schultern und Abmarsch. Zunächst noch sehr komfortabel.

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Dann aber wird es weglos, großblockig, anstrengend. Im Hintergrund der Lutersee.

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Ja, es wirkt sommerlich, obwohl es Oktober war. Aber es wird noch herbstlich .... schnell sogar. Sogar verdammt schnell.
 
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Herrliche Gegend und sehr schön eingefangen ... bin gespannt wie es weiter geht, Lydian ... :)
 
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Alpinistische Höchstleistungen streben wir nicht an, sondern Höhenanpassung mit lustvollen Bewegungen an sonnenwarmem Fels. Und so beschränkt sich die Schwierigkeit der ausgewählten Routen auch auf den moderaten Bereich 6a - 6b. Mit Töchterchen muss ich mal ein ernstes Wort reden. Sie trägt am Fels meist tarnfarbene Kleidung.

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OK - bei mir ist es nicht wirklich besser.

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Mit Töchterchen muss ich mal ein ernstes Wort reden. Sie trägt am Fels meist tarnfarbene Kleidung.

Als ich vor ca 45 Jahren meine erste Bergjacke in rot kaufte, sagte die Verkäuferin zu mir:
Sie haben aber Mut rot zu tragen. (Dies war die einzigste rote Jacke im Sortiment)
Ich sagte ihr nur, dass man mich sieht wenn man mich sucht.

Wolfgang
 
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Als wir uns an den Abstieg machen, zieht Nebel auf.

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Letztes Bild des Tages. 10 Minuten später war nichts mehr zu sehen.

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Urplötzlich stehen wir in dichtem Nebel und haben richtig Mühe, zurück zum Wohnmobil zu finden. Man sieht vielleicht 20 Meter weit. Fotos gibt es daher auch nicht. Wir sind heilfroh, dass wir noch vor der Dunkelheit am Auto ankommen.
Dann geht's an den Gotthard-Camping. Was heißt Camping ... Der große Parkplatz an der Gemsstock-Seilbahn in Andermatt dient außerhalb der Skisaison als Wohnmobilplatz. Die sanitären Anlagen darf man benutzen und dafür pro Nacht fast 40 Fränkli zahlen. Schweizer Preise eben.
 
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Das Wetter macht uns Sorgen. Kühl ist es geworden, neblig, feucht. Morgen wollen wir auf's Rad und die Runde Furka - Grimsel - Susten unter die Reifen nehmen. 122 Kilometer, 3450 Höhenmeter. Töchterchen geht es nicht gut. Da ist diese Dauerbaustelle in der Schöllenenschlucht, die daher für Radfahrer gesperrt ist - hatten wir vorher nicht auf dem Schirm. Also gibt es genug Gründe, unseren Plan umzuwerfen. Den modifizierten fassen wir aber erst, wenn es wieder hell ist. Das Oktober-Wetter muss ja auch berücksichtigt werden. Ich fühle mich da immer sicherer, wenn ich es sehe und fühle. Die Vorhersage irgendeiner Wetter-App reicht mir in solchen Fällen nicht.
 
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Sorry, Erkältung und Familie bewirkten eine längere Pause...

Am nächsten Morgen ist eins klar: Töchterchen wird heute nicht fahren. Und das Wetter .... na ja. Viele Wolken, mit Regen ist zu rechnen, gegen Abend mit Sicherheit. Also sieht der neue Plan vor, nur Furka und Grimsel zu fahren, dann zurück nach Andermatt. Der Susten im Oktoberregen ist sicherlich nichts, was man unbedingt haben muss.


Blick ins Urserental und auf den Weiler Realp vom Beginn der Furka-Passstraße. Um ein Haar wäre das Tal, das Ausgangspunkt für die Pässe Oberalp, Gotthard und Furka ist, für einen riesigen Stausee geflutet worden. Nach Protesten der Einwohner musste dann ersatzweise die Göschenenalm in der Nachbarschaft dran glauben, die in den 60er Jahren in den Fluten versank.

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Ziemlich genau hier an dieser Stelle spielt eine bekannte Szene aus dem Film "Goldfinger", ein versuchtes Attentat auf James Bond. Der Schuss, abgefeuert von einer hübschen jungen Frau, geht natürlich fehl.
 
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Während des Anstiegs zum Grimsel. Im Hintergrund die Westrampe des Furka mit dem Hotel Belvedère, links die kümmerlichen Reste des Rhone-Gletschers.


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Oben auf dem Grimsel ist dann Schluss mit lustig. Schnell wieder zurück ist die Devise. Wir schaffen es noch nach Andermatt, bevor der Regen einsetzt. Die Furka-Westrampe zieht durch ihre Steilheit allerdings ein paar Körner und die Abfahrt ins Urserental ist schon fast eisig.

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Toller Bericht:)

Über den Oberalppass bin ich letzten Mai mit dem Auto gefahren, schön Fotos aus der Ecke zu sehen;)
 
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Oh ja, die Strecke kenne ich in- und auswendig.
Oberalp, Furka und Obergoms bis ins Rhonetal, wir fahren mehrmals im Jahr zur Destination Visp, hier haben wir unser Lager für alpine Hochalpentouren aufgeschlagen.
(kleines Studio oberhalb von Visp : Eischoll )

Aus einer Gebirgsgegend kommend ( Voralpenbereich ) ist für mich diese Gegend ab Andermatt .... schon eine durch ihre Wildheit etc. immer wieder Gänsehaut erzeugende Angelegenheit. Freudige Erregung !!!
Ab hier fängt das Hochgebirge an... sprich der Alpinismus.
 
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Am Abend beginnt es zu regnen. Für den morgigen Tag scheint weder Klettern noch Radfahren eine wirkliche Option zu sein. Also wandern? Wir beschließen, zur Übernachtung in die Nähe von Gletsch am Grimselpass zu fahren und je nach Wetter über das Tagesprogramm zu entscheiden. An der Furka-Westrampe finden wir einen netten Platz zum Übernachten. Es regnet nicht stark, aber beständig. Erst mit der Morgendämmerung lässt der Regen nach. Das Frühstück können wir schon wieder draußen einnehmen, sogar die Sonne lässt sich wieder blicken.

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Die Lust, auf nassen Granitplatten herumzurutschen, ist nicht besonders groß. Also auf Schusters Rappen. Wir beschließen, die "Sunnig Aar" am Grimselsee zu erwandern. Das ist ein Halbtagesprogramm und so können wir am Abend wieder zuhause sein.
 
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Der Grimselsee ist mit einem effektiven Volumen von fast 95.000.000 m³ der grösste Speichersee im Grimselgebiet und liegt am Fuß des Unteraargletschers. Man erreicht ihn über den gleichnamigen Pass und das neue Hospiz. Im See versunken liegt das alte Grimselhospiz, welches vor der Flutung bis auf die Grundmauern abgebrochen wurde.

Man parkt am Hospiz und erreicht über viele Treppenstufen die Staumauer, auf welcher man auf die andere Talseite gelangt.

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Ich konnte mich nicht zwischen Farbe und SW entscheiden.


Die beiden Staumauern Seeuferegg (42 Meter hoch, nicht im Bild) und Spitaldamm (beeindruckende 114 Meter hoch) wurden im Jahre 1932 fertiggestellt.

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Der Energieinhalt des Sees wird mit 263 Millionen kWh angegeben.
 
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