Die Wahrheit ist immer relativ....

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dano

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....anders kann ich mir das nicht erklären.

Hallo Fachleute,

als Frischling im Bereich digitale Spiegelreflexfotografie habe ich schnell erstes Lehrgeld bezahlt: nicht genug Erfahrung, nicht genug überlegt, schnell mal zugeschlagen und das eine oder andere Objektiv gekauft.

Nach den ersten 5000 Aufnahmen und einem Kurs bei der Volkshochschule dann festgestellt: bei dem, was ich so fotografiere, brauche ich eigentlich ein ganz anderes Objektiv.

Und jetzt geht's los: zu allen Objektiven, die ich dann in die engere Wahl genommen habe, gibt es hier im Forum und über manche Links im Forum immer Einschätzungen von Spitze bis "Schrott".

Der eine lobt die Schärfe über den grünen Klee, der nächste sagt das Gegenteil. Gerne wird dann auch von "Streubreiten" in der Fertigung gesprochen. Der eine sagt, Sigma, Tamron usw. völlig uninteressant, der nächste sagt, mittlerweile praktisch auf dem Niveau der Originale.

Meine Frage: für Computermonitore gibt es diverse Testprogramme, mit denen ich sehr genau feststellen kann, wo Schwächen oder Fehleinstellungen eines Monitors liegen.

Gibt es so einen Test auch für Objektive ? Es muß doch möglich sein, weitgehend objektiv festzustellen, welche Objektive vergleichbarer Brennweiten welche Starken, Schwächen oder gar Fehler haben.

Im Moment bin ich zwischen folgenden Linsen hin- und hergerissen:

1.) Nikon AF-S DX 16-85 / 3.5-5.6G ED VR und
2.) Nikon AF D 24-85/2.8-4 IF

also eine recht neue und eine "uralte". Wenn ich die Meinungen zu den beiden Linsen jetzt zusammenfasse, kommt folgendes heraus:

zu 1.) zwischen Spitze und "erneuter Nikon-Versuch, mit Pseudo-Innovationen die Lücke zwischen Kit und Oberklasse zu schliessen"

zu 2.) zwischen "eines der besten Nikon-Objektive" und "veraltet"

Wenn ich jetzt frage, was soll ich tun, passiert folgendes: es wird ein wahrscheinlich recht langer Thread - und - vielmals sorry - am Ende bin ich so schlau wie zuvor (siehe oben).

Deshalb nochmal meine Frage: wie könnte ich mich einer objektiven Beurteilung nähern ?

Viele Fragen und viele Grüße
Norbert
 
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Nach den ersten 5000 Aufnahmen und einem Kurs bei der Volkshochschule dann festgestellt: bei dem, was ich so fotografiere, brauche ich eigentlich ein ganz anderes Objektiv.
...
Hallo Norbert,
was hast Du eigentlich jetzt für ein für ein Objektiv und was willst Du fotografieren ?

Grüsse
Roland
 
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Hallo,

schau Dir einmal die Tests hier an:
http://www.photozone.de/nikon--nikkor-aps-c-lens-tests

Vorzugsweise suche ich F2,8 = viel Licht und schau mir zusätzlich dann die Leistungen an. Durchbrochen habe ich meine Regel für Aussenaufnahmen nur beim 70-300 VR. Als nächstes stehen Festbrennweiten an:
Nikon 105VR und evtl. Sigma 150 HSM.....

Gruß Douglas
 
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...wie könnte ich mich einer objektiven Beurteilung nähern ?

z.B. indem Du zunächst mal in zwei Klassen teilst.
Klasse 1 sind die für Profis entstandenen lichtstarken Objektive, bei Zooms meist mit durchgehend f2.8, die auch vom Material und der Fertigungsqualität für die Ewigkeit gebaut scheinen. Die solide Bauweise erlaubt sehr geringe Fertigungstoleranzen, was sich natürlich positiv auf die sogenannte "Serienstreuung" auswirkt.
Klasse 2 sind die vorwiegend für den Amateurmarkt hergestellten Objektive, die weder vom verwendeten Material, und daraus resultierend auch von den erzielbaren Fertigungstoleranzen, noch von der Lichtstärke her mithalten können. Zudem sind die "Klasse 1" Linsen aufwändiger korregiert, was zu geringerer Verzeichnung und Vignettierung führt. Die erzielbare optische Auflösung ist ebenfalls ein Argument.
Qualität hat also seinen Preis, und, nicht zu vergessen, auch sein Gewicht.
Die von Dir angeführten beiden Objektive gehören eindeutig zur "Klasse 2" was auch die verschiedenen Erfahrungen erklärt. Einer mag eine "Montagslinse" erwischt haben, der andere einen "Ausreisser nach Oben"!
Bezahlbare "Klasse 1" Objektive, die den von Dir anscheinend bevorzugten Brennweitenbereich in etwa abdecken könnten sind:

AF/D 2.8 20-35mm (ca. 400-450€)
AF/D 2.8 35-70mm (ca. 250-300€)

Ansonsten empfehle ich einen Besuch auf der Seite von "Björn Rörslett" http://www.naturfotograf.com/index2.html, dessen Objektiv-Bewertungen wohl über jeden Zweifel erhaben sind.
 
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Hallo,

das Problem der Objektivbewertungen ist nicht neu...

Meine Erfahrung ist, dass nichts über eine Mischung von gut(!) fundierten Bewertungen (wie z.B. Bjørn Rorslet, Thom Hogan, Photozone etc.) und einem eigenen Urteil (z.B. durch einen Test) geht.

Mir hat es nie etwas gebracht, wenn jemand im Falle von (u.U. auch nicht gerade preiswerten Kaufentscheidungen) seine (subjektive) Meinung mitteilte, insbesondere wenn man denjenigen überhaupt nicht einschätzen konnte und vor allem seine Ansprüche. Zu oft habe ich mitbekommen (im Familien-, Bekannten-, Kollegenkreis etc.), dass alle, die erstmal mit doch recht preiswerten Objektiven unterwegs waren helle Begeisterung zeigten und wie es so schön heisst das eigene Objektiv "über den Klee" lobten. Sobald man jedoch mal die optische Leistung und Faktoren wie haptik etc. mal mit einer etwas besseren Linse vergleichen konnte, relativierten sich die Urteile sehr schnell wieder. Ausschliessen möchte ich hiervon Einschätzungen und Beschreibungen von gewissen Eigentschaften durch "relativ" bekannte Forenmitglieder, die man über die Zeit wiederum doch ganz gut einschätzen kann...

Frei nach dem Motto:"...Bisher habe ich ja immer mit meinem xyz fotografiert, aber als ich dann mal das xyz von wemauchimmer mal an der Kamera hatte, ist mir erstmal aufgefallen, mit was für einem Flaschenboden ich die ganze Zeit herumlief. Ich frage mich, wieso mir das nicht schon vorher aufgefallen ist....".

Insbesondere weil im Netz noch ein gewisser Hintergrundfaktor eine Rolle spielt, sollte man IMO Meinungen aus dem Netz grundsätzlich stärker hinterfragen...

Zu den beiden Objektiven:

zu 1.: Halte ich für überteuert...

zu 2.: Hätte *ich* ein gemischtes Gefühl bei...

Das 18~70 halte ich in beiden Fällen für die sinnvollere Variante, wenn VR und Lichtstärke kein Kriterium ist.

Viele Grüße,

Oli
 
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Hallo, Norbert!

....anders kann ich mir das nicht erklären.

Ob die Wahrheit relativ ist, halte ich für eine philosophische Frage, die sich meiner Alltagsweisheit entzieht!

Was auf jeden Fall von mir als relativ empfunden wird, sind Forenaussagen, Reviews und Testberichte zu Objektiven.

Die Gründe:

Die Ansprüche variieren, für den Einen ist es scharf, für den Anderen nicht,
den Einen stören 2% Verzeichnung, den Anderen nicht, für den Einen ist ein Kunststoffbajonett eine Todsünde, dem Anderen ist es nicht einmal aufgefallen usw, usw...

Usertests und -Vergleiche bringen oft als "Beweise" Testfotos hervor, die kein seriöses Urteil erlauben, da sie eher die handwerklichen Fehler des Fotografen abbilden, als die Leistungen der Objektive.

"Serienstreuung" ist wohl leider vorhanden, sowohl bei Objektiven fast aller Hersteller als auch bei der Leistung/Justierung des Kameraautofokus.
(Auch bei Werners "Klasse-1-Objektiven" nicht auszuschliessen, siehe Rorslett zum AFS 2.8/17-35)

Der "menschliche Faktor" (1): Wer eine Kaufentscheidung getroffen hat, sucht anschliessend nach Bestätigung derselben. Je wichtiger die Entscheidung (sehr lange für ein teures Objektiv gespart...), desto geringer die Bereitschaft, sich und anderen einzugestehen, dass die Leistung sich nur marginal vom deutlich billigeren Alternativprodukt unterscheidet. Oder: völlig überhöhte Erwartungen, die vom Objektiv garnicht erfüllt werden können.

"objektive" Objektivtests: die sehr gründlich und seriös durchgeführten Schärfemessungen von photozone werden mit manuellem Fokussieren durchgeführt. sie zeigen das Optimum, das das getestete Exemplar leisten kann... (weiter siehe "Serienstreuung")

und last but not least:

Der menschliche Faktor (2): analysis paralysis: "Je mehr ich mich informiere, je mehr ich abwäge und vergleiche, desto unsicherer werde ich. Ich habe jetzt so viel Zeit in die Recherche gesteckt, meine Wahl muss perfekt und über jeden Zweifel erhaben sein. ich warte mit der Entscheidung lieber noch ein wenig, vllt. ergibt sich ja ein neuer Aspekt..."

wie könnte ich mich einer objektiven Beurteilung nähern ?

1.) Die "Papierform" vergleichen:

Wie wichtig sind mir Brennweitenbereich, Anfangsöffnung, Grösse und Gewicht der Kandidaten? (ggfs.Filtergewinde: Kann ich vorhandenes Polfilter weiternutzen?) Wie wichtig wäre mir die VR?

mein persönlicher Sieger in diesem Vergleich wäre das 16-85 (wg. der 8mm mehr Brennweite nach unten (mir wichtig!) und dem VR (nicht soo wichtig)

2.) Photozone, Reviews, Problemberichte von Usern:
Wie sind Auflösung, Farbabbildung, Kontrast, Verzeichnung und CA? Für mich tolerabel oder nicht? Gab/gibt es Probleme bei AF und Verarbeitung?
Die hier gewonnenen Eindrücke (ich schreibe bewusst nicht Fakten!) sind eine Grundlage für einen eigenen Test.

3.) Der eigene Test:
Dann würde ich das Objektiv meiner Wahl entweder im/vorm Laden ausgiebig an meiner Kamera ausprobieren und zurücklegen lassen oder im Netz bestellen und testen.
Bin ich zufrieden, wird es gekauft/behalten, wenn nicht muss ich mir überlegen, ob ich es noch einmal mit einem zweiten (dritten, vierten...) Exemplar versuchen oder dem Zweitplazierten eine Chance geben sollte.

Die vielen fettgedruckten Ich´s zeigen, dass es sich um eine individuelle Entscheidung handelt, mit der man selbst glücklich werden muss. Usermeinungen und -erfahrungen und Tests geben Anhaltspunkte aber können mir die Entscheidung nicht abnehmen.

gruss,

Peter
 
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Meine Erfahrung ist, dass nichts über eine Mischung von gut(!) fundierten Bewertungen (wie z.B. Bjørn Rorslet, Thom Hogan, Photozone etc.) und einem eigenen Urteil (z.B. durch einen Test) geht.

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zu 1.: Halte ich für überteuert...
Gerade aus den von Dir genannten Gründen halte ich den Preis von 1.) für gerechtfertigt.

Aber da haben wir schon wieder eine subjektive Meinung.
 
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Ohne Deine Kamera und Deine derzeitigen Objektive zu kennen, ist es schwierig einen Ratschlag zu geben.

Ich wuerde beide Objektive, die Du vorgeschlagen hast, nicht kaufen. Es sei denn Du bist Steilwandkletterer in den Bergen, brauchst ein 16-85, da Du keine Chance zum Objektivwechsel hast.

Gruesse, Det
 
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Ich würde mich in jedem Fall nicht verrückt machen lassen. Die Qualität heutiger (Kit-)Linsen ist für viele Bereiche der bildmäßigen Fotografie völlig in Ordnung und das Preis/Leistungsverhältnis ist i.d.R. top. Natürlich sind diese Optiken in Punkto Haptik nicht immer so spannend. Wobei ich mein 18/70er völlig ok finde. Sowohl die Haptik als auch die Abbildungsleistung überzeugt mich. Und wenns perfekt sein soll schraub ich das billige und sehr sehr gute Af-D 1,8/50 für 120 Euro drauf.
Das gegenseitige schlechtmachen sollte man einfach überhören, irgendwer ist immer schlauer. Bei konkretem Wunsch werden Dir in diesem Forum genug Anwender Erfahrungen schildern. Die sehen z.b. so aus, daß gegen das 18-200er VR von Nikon kein anderes Suppenzoom anstinken kann, jedoch keiner so richtig sagen kann warum in der Klasse 12-24 mm das Nikkor doppelt so teuer ist als das praktisch ebenbürtige Tokina (vom AF-Antrieb mal abgesehen...).

In deinem aktuellen Fall gehe ich mal davon aus das das 16-85er VR eine würdige Alternative des 18-70 ist und dessen Qualitäten bietet. Die Brennweite ist sehr flexibel, also warum nicht?

Die vorgeschlagenen 2,8/20-35 und 2,8/35-70 bekomme ich sicher auch mal irgendwann, aber für die F3. Digital finde ich beide Brennweitenbereiche einfach nur öde.
 
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Gerade aus den von Dir genannten Gründen halte ich den Preis von 1.) für gerechtfertigt.

Aber da haben wir schon wieder eine subjektive Meinung.

Richtig... Aber die von mir genannten Gründe rechtfertigen *meiner Meinung nach* nicht den doppelten Kaufpreis eines 18~70 für das 16~85. Zumal ich auch eher Gemischtes zum 16~85 gehört habe...

Wie gesagt, das ist mein Eindruck!
 
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Und jetzt geht's los: zu allen Objektiven, die ich dann in die engere Wahl genommen habe, gibt es hier im Forum und über manche Links im Forum immer Einschätzungen von Spitze bis "Schrott".


Du solltest folgendes bedenken:
hier ist keine staatliche Beratungsstelle, sondern ein Forum.
Folglich, hier werden Meinungen ausgetauscht


Gruß, 1zack
 
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Im Moment bin ich zwischen folgenden Linsen hin- und hergerissen:
1.) Nikon AF-S DX 16-85 / 3.5-5.6G ED VR und
2.) Nikon AF D 24-85/2.8-4 IF

Gegenfrage:
- willst/brauchst du mehr Weitwinkel, dann 1)
- willst/brauchst du mehr Lichtstärke, dann 2)

Beides sind sehr gute Objektive. Entscheiden musst DU.

Fremdobjektive ja/nein?
Mit Nikon-Objektiven ist man eher auf der sicheren Seite. Bei Fremdobjektiven ist das Risiko etwas schlechteres zu erwischen höher.

Meine Strategie: Ich bestelle im Netz und gebe ein Objektiv, das meinen Anforderungen nicht entspricht, innerhalb der Rückgabefrist zurück. Das hab ich schon ein paar mal gemacht.

Sachstand bei mir: Bisher musste ich nur Sigma-Objektive ohne EX-Zusatz zurück geben.
 
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