Die Polarlichtaufnahme: Tipps & Tricks

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Kurz gefasst für Einsteiger:innen in die Materie​

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Aurora Borealis in der Nähe von Vadsø, Nord-Norwegen. Elmar78 at German Wikipedia, Public domain, via Wikimedia Commons

Das Polarlicht ist zweifellos eines der spektakulärsten Naturschauspiele auf unserem Planeten. Es ist ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst und dass alle Naturfotograf:innen auf ihre „Bucket-Liste“ setzen sollten. Das Einfangen der perfekten Polarlichtaufnahme kann jedoch eine Herausforderung sein. Auf einer Polarlichtreise auf den Lofoten, einem Trip durch Schweden oder Island sind die Chancen hoch, dieses magische Schauspiel zu erleben.

Im Netzwerk Fotografie gehören Fotoreportagen über Reisen in diese Regionen, wenn möglich natürlich mit Polarlichtaufnahmen, regelmäßig zu den Highlights. Für alle Interessierten fasst der folgende Artikel die wichtigsten Informationen für den Einstieg in dieses Spezialgebiet der Fotografie zusammen.

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Lila Polarlicht von Alaska aus gesehen. Jan Curtis, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Was sind Polarlichter und wie entstehen sie?​

Polarlichter, auch als Aurora Borealis oder Aurora Australis bekannt, sind leuchtende Erscheinungen am Nachthimmel, die durch Wechselwirkungen zwischen geladenen Teilchen in der Atmosphäre und dem Magnetfeld der Erde entstehen. Diese Teilchen, die hauptsächlich aus Elektronen und Protonen bestehen, werden von der Sonne ausgestoßen und durch das Magnetfeld der Erde zu den Polen gelenkt, wo sie mit der Atmosphäre kollidieren und Licht emittieren.

Die Farben des Polarlichts hängen von der Höhe der Kollisionen ab. Grün ist die häufigste Farbe, die durch Sauerstoffatome in einer Höhe von etwa 100 Kilometern erzeugt wird, während das seltener vorkommende Rot in einer höheren Region von etwa 300 Kilometern durch Stickstoffatome erzeugt wird. Manchmal kann das Polarlicht auch in anderen Farben wie Blau, Lila oder Gelb erscheinen.

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Ein rotes Polarlicht in dieser Größenordnung ist selten, und auf diesem Bild ergänzt es die grüne Farbe. Das Bild wurde auf der Insel Hakoya, in der Nähe von Tromsoe, Norwegen, aufgenommen. Arctic light Frank Olsen, Norway, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Die beste Zeit und der beste Ort für Polarlichtaufnahmen​

Polarlichter erscheinen in den Polargebieten, wo das Erdmagnetfeld seine Feldlinien aufweist. Es gibt bestimmte Orte, an denen man sie am besten betrachten kann, darunter die skandinavischen Länder Norwegen und Schweden sowie der Nordwesten Finnlands. Auch das Nachbarland Island ist bekannt für die farbenfrohen Lichtspiele. Die beste Zeit, um das Polarlicht zu sehen, ist im Winter, wenn die Nächte lang sind und der Himmel dunkel ist. Es gibt jedoch auch in den Monaten September und Oktober sowie im März und April gute Chancen, da zu dieser Zeit das Magnetfeld der Erde besonders aktiv ist.

Der beste Ort, um Polarlichter zu sehen, ist ein Ort mit klarem Himmel und wenig Lichtverschmutzung. Entfernte Orte wie abgelegene Inseln, Berghütten oder Wälder sind ideal. Es ist jedoch wichtig, dass man sich vorher gut informiert, um den perfekten Ort zu finden.

Welche Ausrüstung benötige ich für Polarlichtaufnahmen?​

Eine gute Kamera und ein Stativ sind die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, die Fotograf:innen benötigen. Von Vorteil sind die Beherrschung manueller Kameraeinstellungen und lange Belichtungszeiten. Ein Weitwinkelobjektiv ermöglicht es, möglichst viel Landschaft im Bild einzufangen.

Ein Stativ ist unerlässlich, um die Kamera stabil zu halten und Verwacklungen zu vermeiden. Ein Fernauslöser kann ebenfalls hilfreich sein, um Bewegungen während der Belichtung zu vermeiden.

Da es bei der Polarlichtfotografie mit großer Wahrscheinlichkeit dunkel und kalt sein wird, solltest du auch an warme Kleidung, Handschuhe und eventuell eine Stirnlampe denken. Ersatzakku und Speicherkarte sollten ebenfalls dabei sein.

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Der Vollmond und eine Belichtungszeit von 25 Sekunden sorgten für ausreichend Licht auf diesem Foto, das während der langen antarktischen Nacht an der Amundsen-Scott-Südpolstation aufgenommen wurde. Die neue Station ist ganz links zu sehen, das Kraftwerk in der Mitte und die alte Mechanikerwerkstatt unten rechts. Rotes Licht wird während der Winterdunkelheit im Freien verwendet, da sein Spektrum den Himmel nicht verschmutzt und es den Wissenschaftlern ermöglicht, astrophysikalische Studien ohne künstliche Lichtinterferenzen durchzuführen. Im Hintergrund ist grünes Licht zu sehen. Dabei handelt es sich um die Aurora Australis, die während der langen antarktischen Nacht (Winter) fast ständig über den Himmel tanzt und die Station wie eine futuristische Mars-Station aussehen lässt. Photo by Chris Danals, National Science Foundation, Public domain, via Wikimedia Commons

Praktische Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Polarlichtfotografie​

Wähle die richtigen Kameraeinstellungen: Verwende den manuellen Modus und wähle eine hohe ISO-Empfindlichkeit, eine lange Belichtungszeit und eine große Blendenöffnung von f/2.8 bis maximal f/4.
Vermeide Lichtverschmutzung: Meide Orte mit zu viel künstlichem Licht, damit Polarlicht klarer und heller erscheint.
Sei geduldig: Polarlicht ist ein unvorhersehbares Naturphänomen, das nicht immer zu sehen ist. Sei bereit, Geduld aufzubringen und lange zu warten, um das perfekte Bild zu bekommen.
Stelle sicher, dass die Kamera stabil ist: Verwende ein Stativ und stelle sicher, dass die Kamera sich nicht bewegt, um Verwacklungen im Bild zu vermeiden.
Nutze die Umgebung: Nutze die Umgebung, um das Polarlicht in Beziehung zu anderen Elementen im Bild zu setzen, wie z.B. Bäume, Berge oder Häuser. Experimentiere dabei auch mit verschiedenen Perspektiven, um ein einzigartiges und ansprechendes Bild zu schaffen.
Achte auf das Wetter: Überprüfe das Wetter und die Vorhersage für das Polarlicht, um sicherzustellen, dass die Bedingungen für eine erfolgreiche Aufnahme optimal sind.

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Leuchtturm Akranes Iceland. Theo Schacht, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons

Mehr Informationen zum Thema in der Netzwerk Fotografie Community:​



 
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