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Stefan M.

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war gestern in Hamburg und hat das traditionelle Grünkohlessen der SPD Altona in der Kantine der Holsten-Brauerei beehrt. Im Schlepptau die ortsüblichen Medien, unübersehbar unter der Führung von Reinhold Beckmann, wobei jetzt nicht so klar war, was der da eigentlich macht, außer gut auszusehen und extrem aufzufallen... - egal, es war unterhaltsam.

Spannend sind bei solchen Events ja immer die eher stillen Momente, die man vermutlich nur mit Glück und ohne irgendeinen "Lieferzwang" erwischt.

Unabhängig von jeder politischen Wertung muss ich jedenfalls zugestehen, dass der Herr Gabriel sympathisch rüberkommt, ohne Manuskript verletzungsfrei formuliert und unterhaltsam redet, also ein anderes Bild liefert, als durch die Medien oft vermittelt wird. Vielleicht wäre es doch ganz gut, öfter mal den direkten Eindruck zu suchen, als sich nur auf Fremdvermitteltes zu verlassen.

Ich hoffe, dieses Bild kann das ein wenig vermitteln.

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Ohhh, der Siggi hatte Zeit,

dachte der müsste das kranke Kind hüten, weil die Gattin die Praxis offenhalten muss.... gut, sonn Vizekanzler-Siggi ist sicherlich ersetzbar, aber beim Grünkohlessen macht er eine überzeugende Figur, das glaube ich gerne.

Das täuscht, gegessen hat er nix (war auch besser so...
a018.gif
) , getrunken nur Wasser, nach seinem Sprechbeitrag brav die Ehrung verdienter Genossen aus dem Distrikt abgewartet, und ist dann sofort zur Familie aufgebrochen, um - wie er sagte - wenigstens bis Mittwoch die scharlachkranke Tochter zu hüten.
 
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Grünkohl... :sabber:
Ich liebe Grünkohl (mit Pinkel), obwohl ich Bayer bin! Die schauen mich hier schon immer ganz komisch an.
Hast Du nicht auch noch ein Bild vom Grünkohl? :D
 
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Vielleicht wäre es doch ganz gut, öfter mal den direkten Eindruck zu suchen, als sich nur auf Fremdvermitteltes zu verlassen.

Das trifft sicherlich allgemein und immer zu (egal welcher Couleur die Leute sind). Aber GERADE Politiker sollte man ausschliesslich an ihrem Handeln messen, und überhaupt nicht daran, wie sie in einem privaten Moment rüberkommen. Wir wählen sie nämlich nicht für ihr Lächeln oder ihre Familie, sondern für ihr (versprochenes) Handeln.

Es heisst - und ich bitte das jetzt keinesfalls auf Herrn Gabriel oder Frau X oder ... (hier Name der Wahl eintragen) zu beziehen - dass Göring ein fürsorglicher Familienmensch und feinsinniger Kunstkenner- und Sammler war. Das kam in seinen Taten allerdings nicht durch!
 
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Aber GERADE Politiker sollte man ausschliesslich an ihrem Handeln messen, und überhaupt nicht daran, wie sie in einem privaten Moment rüberkommen.

Theoretisch richtig, praktisch spielen die sachfremden Einflüsse aber eine immer größere Rolle.

Es heisst (...) dass Göring ein fürsorglicher Familienmensch und feinsinniger Kunstkenner- und Sammler war.

Letzteres wohl ja, ersteres war aber doch eher der untergroße Reichslügenpressekoordinator.
 
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... praktisch spielen die sachfremden Einflüsse aber eine immer größere Rolle.

Das ist leider wahr. Politiker sind Leute, die von mir - ihrem Souverän - einen Zeitarbeitsvertrag bekommen, um sich um das ganze Gedöns zu kümmern, welches man unter dem Sammelbegrif "Staat" zusammenfasst. Machen sie ihren Job gut, verlängere ich ihren Vertrag. Machen sie ihn nicht gut, fliegen sie raus.

Leider hat das Volk fast überall aufgegeben, souverän zu agieren. Politiker fühlen sich ÜBER ihren Souverän erhaben, sie agieren als Kinderküsser und verweigern fast grundsätzlich die Rechenschaft für ihr Handeln - als wäre der Wahlpöbel zu dumm, ihre Genialität zu erkennen.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Job mies bezahlt wird und somit nur die zweite und dritte Garde anzieht. Gute, verantwortungsvolle Lenker und Manager im positiven Sinn sind für 120 im Jahr nicht zu begeistern. Was findet man also im Bundestag und den Länderparlamenten? Lehrer und andere mittlere Beamte, sowie Juristen (Leute, die gern Anwalt geworden wären, aber das Staatsexamen nicht bestanden haben). Juristen verhalten sich zu Rechstanwälten/Staatsanwälten wie Pharmazeuten zu Apothekern oder Mediziner zu Ärzten!

.... ich schweife ab ... Demokratie braucht Demokraten - einen Politiker zu wählen heisst, ihm einen Arbeitsvertrag zu geben. Das tut man nicht aufgrund von persönlicher Sympathie, sondern aufgrund von Qualifikation und Referenzen. Leider ist das kaum noch Jemandem bewusst.
 
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(...) Demokratie braucht Demokraten - einen Politiker zu wählen heisst, ihm einen Arbeitsvertrag zu geben. Das tut man nicht aufgrund von persönlicher Sympathie, sondern aufgrund von Qualifikation und Referenzen. Leider ist das kaum noch Jemandem bewusst.

Die Prämisse teile ich unbedingt, aber war es früher besser? Wir sind ja ungefähr gleichalt (+/- 3 Jahre) und ich kann mich nicht erinnern, dass es früher wirklich anders gewesen wäre. Trotz der seinerzeit großen und parteienübergreifend bewegenden Themen haben doch auch damals und bei einem nahezu steinzeitlichen Medienangebot die allermeisten Kampagnen im Endeffekt auf den Persönlichkeitsfaktor gesetzt (von "Willy wählen!" bis "Strauß - Nein danke!").
 
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Die Prämisse teile ich unbedingt, aber war es früher besser? .....

Die Frage ist nur, wie weit zurück "früher" ist.

Die Erfinder der Demokratie, die alten Athener würden sicherlich nicht begeistert klatschen, wenn sie das Konzept der modernen, westlichen Demokratie sehen würden. - One man, one vote wurde damals, gut begründet, als nicht zweckmäßig verworfen. Ja und so intellektuelle Glanzlichter, wie Frau Nahles, oder Frau Roth (die Liste ließe sich fortsetzen) in höchste Staatspositionen aufgestiegen, würde einem Aristoteles zu mehr als nur Kopfschütteln verleiten.

Im 20sten Jahrhundert gab es einige kritische Anmerkungen zur westlichen Demokratie, da sind vor allem die Beiträge vom österreichischen Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek noch immer richtungsweisend.

http://www.welt.de/print-welt/article153823/Entzieht-den-Nettostaatsprofiteuren-das-Wahlrecht.html
 
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... aber war es früher besser? ... (von "Willy wählen!" bis "Strauß - Nein danke!").

Ich weiss es nicht. Früher habe ich selbst ja auch politische Themen viel hitzköpfiger debattiert als heute, weil ich ... jünger und dumm war.

Ich komme aus einem politisch konservativen Elternhaus. Vater Apotheker mit eigener Apotheke (wie mein Opa, wie mein Uropa, wie mein Bruder), Mutter ebenfalls Tochter eines Selbständigen, dazu noch erzkatholisch und mit dem Einzug in die Gymniasiale Oberstufe ging der Eintritt in die Junge Union einher.

Es könnte so einfach sein ... bis zum "Hamburger Kessel". Diese Massnahme gegen ganz "normale" Bürger - nicht nur gegen kaputte Steinewerfer und Lila-Latzhosen-Träger - und die Art, wie sie in der Bundespartei und unserem Ortsverband "gefeiert" wurde, brachte den Knacks. Ich fühlte mich nicht mehr wohl im Kanzlerwahlverein.

Seitdem habe ich verschiedenen Leuten und Parteien meine Stimme gegeben, wobei ich nie ins Extrem gegangen bin (der äussere politische Rand bedient eher den flachen Teil des Genpools). Das führt noch heute zu Spannungen innerhalb der Familie, wenn das Gespräch auf politische Themen kommt. Ich möchte sachlich überzeugt werden und schliesse erstmal nur sehr wenige Standpunkte aus. Daher bin ich für genau solche Wahlkampf-Slogans, wie du sie hier benannt hast, komplett unempfänglich.

"Willy wählen" ist - genau wie "Strauss - Nein Danke" kein inhaltliches Programm. Es ist emotionaler Müll, allerunterste Schublade, man kann nicht sagen, wofür man steht, was man anders oder besser machen möchte, man argumentiert gar nicht (Willy) oder ex-negativo (und ohne jede politische Aussage). Es ist bemerkenswert, dass beide genannten Beispiel aus dem linken Spektrum stammen. Adenauers "Keine Experimente" zeigt aber, dass Inhaltslosigkeit überall Gefallen findet.

Demokratie ist nicht langweilig, Demokratie braucht Teilnahme - dann wird sie auch spannend. Deshalb finde ich es wichtig, sich komplett von der "People" Nummer freizumachen, und sich wieder auf Inhalte zu konzentrieren. In Deutschland sehe ich in CDU, SPD, FDP und bei den Grünen jeweils zumindest einen intelligenten und pragmatischen Kopf, der meine Stimme bekommen könnte. Weil ich ihn "für den Job einstellen würde". Parteibuch, Farbe oder Plakatslogans werden komplett überbewertet.
 
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In einer parlamentarischen Demokratie geht es ja nicht darum, den neuen Diktator zu krönen und ihm seinen Chefideologen an die Seite zu stellen, sondern Pragmatiker, die verhandlungsbereit sind und mit Andersdenkenden reden können, an einen Tisch zu setzen.

Persönlich denke ich, dass eine Runde aus Olaf Scholz, Cem Özdemir, Wolfgang Kubicki und Peter Altmaier an einem Nachmittag mehr bewegen könnte, als der ganze existierende Zirkus in vier Jahren.

Jeder von den Vieren ist schonmal in ein Fettnäpfchen getreten, aber das bin ich auch schon ... perfekte Menschen machen mich misstrauisch.
 
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In einer parlamentarischen Demokratie geht es ja nicht darum, den neuen Diktator zu krönen und ihm seinen Chefideologen an die Seite zu stellen, sondern Pragmatiker, die verhandlungsbereit sind und mit Andersdenkenden reden können, an einen Tisch zu setzen.

Persönlich denke ich, dass eine Runde aus Olaf Scholz, Cem Özdemir, Wolfgang Kubicki und Peter Altmaier an einem Nachmittag mehr bewegen könnte, als der ganze existierende Zirkus in vier Jahren.

Jeder von den Vieren ist schonmal in ein Fettnäpfchen getreten, aber das bin ich auch schon ... perfekte Menschen machen mich misstrauisch.

Das Foto finde ich im übrigen schrecklich, aber Sigi wird es gerecht.;)
Die werden ebenso wenig bewegen wie der dicke Sigi, da sie sich ihre Anweisungen wie alle anderen Politiker vor ihnen in Washington abholen werden. Das die aufgeführten Politiker keine Perfektionisten sind ist richtig. Sie sind für mich persönliche ein Haufen von Opportunisten und Heuchlern die mit aller Macht an ihren gut bezahlten Pöstchen hängen. Wie kann man mit gutem Gewissen versuchen den Menschen hier im Land z.B. TTIP zu verkaufen? Sigi tut das im Auftrag seiner wahren Herren...
 
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... da sie sich ihre Anweisungen wie alle anderen Politiker vor ihnen in Washington abholen werden ... Wie kann man mit gutem Gewissen versuchen den Menschen hier im Land z.B. TTIP zu verkaufen? Sigi tut das im Auftrag seiner wahren Herren...

Ach Gottchen - jetzt kommen die Verschwörungsopfer aus dem Gebälk gekrochen ... Der Glaube an solche Geschichten sagt mehr über euch, als ein handgeschriebener Lebenslauf.

TTIP hat echte Vor- und Nachteile. Derzeit glaube ich, dass für uns Europäer wohl die Nachteile überwiegen (Rechtssicherheit, Gerichtsstand, Zuständigkeit, Anerkennung ...), aber nicht nur "wir" haben Angst vor dem bösen Chlorhühnchen - Amerikaner sind ebensowenig begeistert von europäischem Hormonfleisch. Unsere räumlich beengte Massentierhaltung ist in den riesigen USA unbekannt.

Die vereinfachte Anerkennung technischer Standards wie RJ45 (Coax gegen Twisted Pair) oder die Möglichkeit Fahrzeuge von der anderen Seite des Teichs zulassen zu können, ohne für die Blinker (rot gegen gelb) und Fahrlichter (gelb gegen weisse LED) erst eine teure und individuelle Ausnahme-Sondergenehmigung beantragen zu müssen, ist eine sinnvolle Initiative.

TTIP ist so ein Ding, das weder Schwarz noch weiss ist. Grundsätzlich MUSS sowas kommen - im Interesse aller Bewohner der beiden Kontinente - aber die verschiedenen Rechtsauffassungen lassen eine Unterschrift von europäischer Seite derzeit - für mich - unmöglich scheinen. Ich gehöre allerdings nicht zu dem erlauchten Kreis, welcher Zugang zum Leseraum hat und basiere meine Ansicht ausschliesslich auf Hörensagen.

Ganz allgemein sollte ein (Frei-) Handelsabkommen publik sein, bevor es ratifiziert wird. Die Geheimniskrämerei stört mich sehr, und "mein" Abgeordneter sollte ganz klar gegen jede Vereinbarung stimmen, die ohne Veröffentichung und Diskussion unterschrieben werden soll. Sonst hat er seinen Job nicht richtig gemacht und ich kündige seinen Vertrag.
 
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TTIP ist so ein Ding, das weder Schwarz noch weiss ist. Grundsätzlich MUSS sowas kommen - im Interesse aller Bewohner der beiden Kontinente - aber die verschiedenen Rechtsauffassungen lassen eine Unterschrift von europäischer Seite derzeit - für mich - unmöglich scheinen....

Das Hauptproblem ist doch die europäische Selbstüberschätzung.

Die 350 Mio. Hansels (mit hohem Durchschnittsalter) meinen noch der Nabel der Welt zu sein. Wenn die Europäer rumzicken, dann machen die Amis eben zunächst mit Asien ein entsprechendes TTIP Abkommen und Europa darf sich dann später - ohne weitere Verhandlungen - einfach an das US-asiatische Abkommen dranhängen. Ob das dann besser für Europa ist, wage ich zu bezweifeln.

Europa wirkt ängstlich, träge, undynamisch - so wird man seinen Lebensstandard im immer härteren Verteilungskampf um knappe Ressourcen nicht halten können.
 
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Europa wirkt ängstlich, träge, undynamisch - so wird man seinen Lebensstandard im immer härteren Verteilungskampf um knappe Ressourcen nicht halten können.

Das ist richtig. Wir sind auf dem Weg ein Geschichts-Themenpark für Asiaten zu werden. Die USA könnte es genauso treffen, aber dort wird agiert.
 
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Ach Gottchen - jetzt kommen die Verschwörungsopfer aus dem Gebälk gekrochen ... Der Glaube an solche Geschichten sagt mehr über euch, als ein handgeschriebener Lebenslauf.

Du als jemand der aus einem politisch konservativen Elternhaus kommt, Vater Apotheker mit eigener Apotheke, glaubst sicher auch dass in der Ukraine die rote Armee steht und die Amerikaner in der ganzen Welt die Demokratie verteidigen. Dein konservatives Weltbild ist ebenso aussagekräftig wie ein handgeschriebener Lebenslauf. Lebe ruhig weiter in deinem kleinbürgerlichen Biotop. Jetzt können wir wieder über Fotografie sprechen...:)
 
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Du ... glaubst sicher auch das in der Ukraine die rote Armee steht .... Jetzt können wir wieder über Fotografie sprechen...

Cool. ich hatte gar nicht mitbekommen, dass du jetzt die Gesprächs- und Themenleitung übernommen hattest. Glückwunsch! Zu deinen abernteuerlichen Thesen sage ich mal nix - die sprechen für sich.

PS: deinen Thumbs-Down empfinde ich als Kompliment. Er bestätigt meinen ersten Eindruck.
 
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