der Kampf mit der Podiumsdiskussion -

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PeMax

Nikon-Clubmitglied - NF-F "proofed"
Registriert
- interessiert das?

Letzte Woche hab ich eine ganze Reihe von Fotos bei einer Podiumsdiskussion mit div. bayerischen Landtagsabgeordneten gemacht, mit letztlich nicht so ganz befriedigenden Ergebnissen (wobei das Bild, das von einer "Professionellen" für die SZ gemacht wurde, auch anderen Ansprüchen genügt, als hier allgemein gestellt werden).
Wenn es interessiert, stelle ich gerne Beispiele ein, um auf die ganzen Tücken hinzuweisen, die bei solchen Veranstaltungen auf den Fotografen warten.

Ansonsten lasse ich es mit diesem Bild bewenden, die wahrscheinlich nächste Generalsekretärin der bayerischen SPD, Natascha Kohnen:
kohnen099nx.JPG
 
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Also, mich würde es interessieren, von deinen Erfahrungen zu lesen. Mach gerne weiter. :)
 
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Ich bin auch an Deinen Erfahrungen interessiert. Also gerne mehr.

Viele Grüße,
Bernhard
 
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Hallo Peter,

ja bitte, berichte über deine Erfahrungen!

Falls es vielleicht sogar einen Link zu einem Vergleichsbild der Veranstaltung von der SZ gibt, wäre das toll.

Grüße,
Manfred
 
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So, also: worum geht es? Ich spare mir mal den ganzen politischen Hintergrund, nur soviel: zum Thema Flächenfraß/Großmärkte auf der grünen Wiese war am 24.6.09 in Ottobrunn eine Podiumsdiskussion, zu der jeweils ein Landtagsabgeordneter von CSU, Freien Wählern, Grünen und SPD sowie Prof. Weiger vom Bund Naturschutz eingeladen waren. Die Moderation machte Peter Kveton vom Bayerischen Rundfunk. Und nachdem die Hohenbrunner Agenda21 bei der Aktionsgemeinschaft, die das ganze veranstaltet hat, dabei ist, hab ich Fotos gemacht (von denen ich letztlich nur 2 oder 3 für unser Gemeindeblatt brauche und die so klein gedruckt werden, dass eigentlich auch eine Kompaktkamera locker ausreichen würde). Natürlich habe ich das Ganze als "Trainingsabend" genutzt und eine ganze Menge Fotos geknipst...

Und ich weiß, dass das meiste davon nicht als Musterbeispiel dienen kann, denke aber, dass die eine oder andere Erfahrung auch anderen helfen kann, die vor ähnlichen Aufgaben stehen.

Zur Ausrüstung: nachdem ich ein etwas zurückhaltender Typ bin und den Leuten nicht gerne auf die Pelle rücke und ich auch den Ablauf einer solchen Veranstaltung nicht stören möchte, habe ich dieses mal das 70-300 als Objektiv gewählt. Hat natürlich einen Nachteil, wie man hier sehen kann:
picture.php

Wo liegt das Problem? Nun, das was man bei - ich sage einfach mal "anderen" Fotos - gerne sieht, ist hier ein Fluch: die Schärfentiefe führt dazu, dass die Personen nicht durchgehend scharf sind. Wir brauchen aber kein DOF-Bild, sondern für die Zeitung eines, auf dem möglichst alle Teilnehmer scharf sind (gut, bei der Winzgröße, die ich später brauche, fällt's nicht so auf...)

(Anmerkung: ich teile das jetzt auf mehrere Beiträge auf, ist, denke ich, besser zu lesen.)
 
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Zwei Dinge, die man übrigens unbedingt vermeiden sollte:
Diskussionsteilnehmer so zu zeigen, dass man meint, die schlafen nur:
picture.php



... und man sollte auch nicht den Eindruck erwecken, dass jemand nebenbei im Playboy blättert:
picture.php


Und nun etwas, was nicht in der Macht des Fotografen liegt - saloppe Kleidung erweckt den Eindruck, dass der CSU-Abgeordnete das ganze eh nicht ernst nimmt:
picture.php


während der Abgeordnete der Freien Wähler korrekt gekleidet ist:
picture.php
 
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Noch ein paar Worte zum Blitzen/Licht: durch die lange Brennweite war ich gezwungen, direkt zu blitzen. Hier konnte ich durch die Wahl des "richtigen" Hintergrundes (bei anderen Anlässen würde man diesen jedoch vermeiden) die Schlagschatten unsichtbar machen. Ausserdem war der Saal (schätzungsweise 200 qm groß) zwar relativ hell, aber nicht vollständig ausreichend und zudem sehr seltsam beleuchtet (komme ich später noch dazu). Die Bilder waren merkwürdigerweise sehr bunt, so dass ich die Farbsättigung stark herunterdrehen musste. Möglicherweise auch eine generelle Unterbelichtung (wobei ich für Blitz nur um -0,3 korrigiert hatte, in den exifs steht aber nur die -1 für die normale Belichtungskorrektur, die aber beim Blitzen doch nicht herangezogen werden dürfte, oder irre ich mich da? ). Für die Bilder einzelner Personen (hier Peter Kveton vom BR) war das aber nicht so schlimm:
picture.php


Hier allerdings ein Bild (das mit dem Sigma 17-70 gemacht ist) von den Zuschauern, hier ist der Farbabgleich absolut daneben und lässt sich zumindest mit meinen Mitteln/Kenntnissen nicht auf einen vernünftigen Wert bringen. Nachdem nach hinten kein sehr großer Helligkeitsverlust sichtbar ist, dürfte hier hauptsächlich die Raumbeleuchtung "zugeschlagen" haben. Ich vermute, dass hier irgendwelche Quecksilberdampflampen o.ä. in den Leuchten montiert sind, die kein einheitliches Farbspektrum haben. Any Ideas, wie man sowas in den Griff bekommt?
picture.php
 
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Ich gebe zu (und es ist nicht zu übersehen) dass ich selten mit Blitz arbeite und bitte mir nachzusehen, dass ich in dem Bereich noch sehr laienhaft bin. Dies nur am Rande.
Hier ein Bild für zwei ganz unterschiedliche Probleme:
picture.php

Es ist dem engen Bildwinkel des 70-300 geschuldet, dass auch mit aufgesetztem Blitz immer noch rote Augen entstehen können. Hier grüble ich über eine in einem anderen Thread erst erwähnte andere Montage (Blitzschiene) des Blitzgerätes nach. Allerdings ist das Problem per EBV relativ leicht zu lösen.

Aber zum Thema "Podiumsdiskussion": Die Diskussions-Teilnehmer sitzen ja erhöht auf einer Bühne. Nun könnte man erst mal sagen: wie praktisch, wenn die 30 cm höher sitzen als ich stehe, sind sie ja genau auf Augenhöhe... Äh, ja, natürlich, aber die Flaschen (damit sind jetzt nicht die Politiker gemeint) stehen schön im Bilde, wenn der Veranstalter der Höflichkeit halber Getränke bereitstellt. Und jetzt weiß ich auch, dass die kleinen Saftfläschchen wohl von einem Fotografen erfunden wurden, weil man sie nur viel aufwendiger wegretuschieren kann als rote Augen.... also: bei solchen Bildern nicht nur drauf achten, was hinter den Leuten ist, sondern auch, was davor!

So, und hier noch eine ganz, ganz blöde Sache für Berichterstatter:
picture.php

Hm, was meine ich jetzt? Die angeschnittenen Zuschauerköpfe? Dass Herr Muthmann von den Freien Wählern nicht in die Kamera schaut? Wieder die Flasche? Oder den zu großzügigen Zuschnitt?

Nein, nichts von alledem! Es ist das Namensschild! Wohl jeder würde die Möglichkeit nutzen, zumindest auf einzelnen Fotos die Namensschilder mit ins Bild zu nehmen, dann kann man nachsehen, wer was war. Wenn aber wie hier irgendein Pfröpfler (Entschuldigung, aber anders kann man das nicht nennen) den Namen falsch schreibt und bei "Kohnen" das "h" wegläßt, ist das sehr ärgerlich, wenn man es nicht oder zu spät merkt (wer denkt auch an sowas...).

Ach ja, noch ein Tipp zum Abschluss: Ich hätte eigentlich gerne noch ein Gruppenbild der Diskussionsteilnehmer nach der Veranstaltung gemacht, allerdings stellte sich dann heraus, dass Prof. Weiger schon früher weg musste. Hätte ich das rechtzeitig gewußt bzw. vorher drangedacht und gefragt, hätte ich schon vorher das Gruppenfoto machen können.

Übrigens: die Fotografin der SZ hatte die D3 mit dem 70-200, Lichtprobleme hat man damit natürlich weniger. Und was mir am Metz 44er immer fehlt, ist die rausziehbare Reflektorkarte der großen Nikon-Blitze. Das nächste Mal vielleicht doch gleich das Original...???
 
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Interessante Schilderung :up:

Any Ideas, wie man sowas in den Griff bekommt?
[Bild der Zuschauer/Zuhörer im Raum]

Exifs sind nicht im Bild aber ich nehme an, dass Du nicht nur das Umgebungslicht (sprich die Raumbeleuchtung) im Bild hast, sondern auch geblitzt hast? (Die ersten Personen sehen sehr danach aus..)

Wenn Du dann den Blitz nicht mit der passenden Farbfolie für das Kunstlicht (Leuchtstoffröhre in diesem Fall?) verwendest, erzeugst Du eine Mischlicht-Situation, die Du nicht korrigieren kannst. Also passende Farbfolie auf dem Blitz verwenden...

Andere Möglichkeit: nicht ins Auditorium blitzen (wäre hier ja möglich gewesen, denn im Hintergrund wirkt Dein Blitzlicht nicht mehr und dennoch lässt sich da was erkennen...)

Viele Grüsse,
Ralf
 
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Exifs sind nicht im Bild aber ich nehme an, dass Du nicht nur das Umgebungslicht (sprich die Raumbeleuchtung) im Bild hast, sondern auch beblitzt hast? (Die ersten Personen sehen sehr danach aus..)

Wenn Du dann den Blitz nicht mit der passenden Farbfolie für das Kunstlicht (Leuchtstoffröhre in diesem Fall?) verwendest, erzeugst Du eine Mischlicht-Situation, die Du nicht korrigieren kannst. Also passende Farbfolie auf dem Blitz verwenden...

Andere Möglichkeit: nicht ins Auditorium blitzen (wäre hier ja möglich gewesen, denn im Hintergrund wirkt Dein Blitzlicht nicht mehr und dennoch lässt sich da was erkennen...)

Das ist geblitzt, ja. Und durch deinen Hinweis sehe ich auch klar den Unterschied zwischen vorne und hinten.
Aber: ich bekomme auch den hinteren Bereich, in dem eben der Blitz kaum mehr wirken dürfte, nicht vernünftig abgeglichen.

Ich muss mich doch mal erkundigen, was die da für Lampen haben. Auf jeden Fall sind sie beim Einschalten sofort da und lassen sich auch dimmen....
 
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Moin PeMax,

versuch doch mal den Abgleich an dem mittleren Pfeiler, bei den Übergängen zur Decke.
Die senkrechte Verfugung ist recht weiss :up: und danach finde ich zumindest das Bild freundlicher... :winkgrin:
Allerdings ist das Licht echt grottig...

Viele Grüße, ThinkBlue


EiWei... bin ich langsam...
 
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Aber: ich bekomme auch den hinteren Bereich, in dem eben der Blitz kaum mehr wirken dürfte, nicht vernünftig abgeglichen.

Ich habe mal mit Photoshop Elements 4 mittels "Remove Color Cast"-Funktion versucht, den Farbstich im Hintergrund wegzubekommen (Der Vordergrund ist dann logischerweise [andere vorhersschende Farbtemperatur durch das Blitzlicht] nicht mehr korrekt mit seinen Farben). Falls OK, kann ich es hier zeigen.
Edit: Ich habe den Referenzpunkt auf die horizontale weisse Fläche links von den Pfeilern gesetzt und noch ein bischen mit der genauen Position experimentiert also ähnlich zu "ThinkBlue" den Punkt gewählt.

Ich muss mich doch mal erkundigen, was die da für Lampen haben. Auf jeden Fall sind sie beim Einschalten sofort da und lassen sich auch dimmen....
Im schlimmsten Fall, haben die da ein Mischmasch an verschiedenen Leuchtmitteln (die jeweils unterschiedliche Farbtemperaturen haben) benutzt.
Dafür würde auch sprechen, dass der angestrahlte Pfeiler (etwa Bild-Drittel von rechts, oben) eine andere Farbe zeigt, als seine Umgebung.

Ich habe auch mal gelesen, dass die Farbtemperatur von Glühlampen von deren Leistung abhängig sei (je mehr Leistung desto höher die Farbtemperatur). Da könnte das Dimmen also auch noch zusätzliche Probleme bereiten. :nixweiss:

Ach ja, ich habe auch schon gesehen, dass Energiesparlampen (auf Leuchtstofflampen-Basis) als dimmbar angeboten werden.

Viele Grüsse,
Ralf
 
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Nur ein paar Tipps:

1. Du hast einen denkbar ungünstigen Hintergrund, wie man ihn in Wirtshäusern und Dorfhallen nunmal hat. Dann lass ihn so gut es geht weg. Es geht nicht darum, klassische Porträts der Personen zu machen, sondern möglichst interessante Fotos einer Diskussion. MMn hättest du noch viel näher rangehen dürfen. Also weg mit irgendwelchen Namensschildern (die werden normalerweise nur zur Not mit aufs Bild genommen) u.ä. Dafür mehr vom Gesicht.

2. Es geht um eine Diskussion, da will man Emotionen sehen, keine Menschen, die einfach nur dasitzen. Fotografier die Leute, wenn sie reden, diskutieren usw. Am besten bekommst du die Emotion mit aufs Bild, wenn du die Podiumsmenschen erwischt, wie sie gestikulieren. Bei deinem FW-Abgeordneten geht es einigermaßen in die richtige Richtung. Der wirkt emotionaler, weil die Hand mit drauf ist.

3. Such dir interessantere Standpunkte. Nicht so einfach von vorn draufhalten. Wie wärs seitlich vom Tisch? Dann kannst du auch den Teleeffekt deiner Linse sinnvoll einsetzen.

4. Wie hoch warst du mit den ISO-Werten? Trotz Blitz solltest du sie so hoch wie möglich einstellen. Dann wirkt das Ganze nicht so gnadenlos zusammengeblitzt.

Gruß

Christoph
 
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Hallo,

Erstmal möchte ich danke sagen für den ausführlichen Bericht. Ich find es sehr schön, dass Du uns Deine Erfahrungen zur Verfügung gestellt hast. Ich konnte dabei auf jeden Fall viel lernen und für mich mitnehmen.

Wegen dem Weißabgleich (mit dem ich zugegebenermaßen auch oft kämpfe) wollte ich fragen, ob ein manueller Weißabgleich mit einer Graukarte nicht eine Lösung gewesen wäre? Ich hätte es auf jeden Fall so probiert. Dann kann man doch auch bei gemischtem Licht ganz gut zurecht kommen. Und da ja alles im selben Raum gewesen ist, wäre es ja nur eine einmalige Einstellung gewesen, oder irre ich?

Liebe Grüße
Dana
 
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