Der alltägliche (fotografische) Konjunktiv ...

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sam25

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So viel es mir einmal mehr heute Nachmittag wieder auf, dass ich doch allzu gerne eine scharfes, schönes Foto von Leonie gemacht hätte.
Meine kleine Pflegetochter übt in der Schule gerade die Hilfsverben, also "möchten", "können", "sollen" und alle anderen wie sie heizten. Die Hilfsverben helfen ja andern Verben zu einem Sinn in einem Satz und das ist doch eigentlich schön. Hilfsverben stehen aber auch für den Konjunktiv, stehen für Unreelles, Unerreichtes und letztlich Wünsche. So wie ich den Wunsch habe, ein scharfes Foto von der kleinen Leonie zu haben...


So stand ich erneut auf, verliess den das Bildschirm gucken und ging nach unten. Und da empfing mich - im Übrigen schon seit Tagen - die Osterdekoration. Meine Frau hat sie aufgestellt, wie jedes Jahr. Und irgendwie bekam ich den Eindruck, dass das nun sehr real ist ...


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Wenn ich an die Diskussionen und Anliegen der neuen Plattform von Netzwerk Fotografie denke, dann bewegen wir uns oft in Wünschen, im Konjunktiv. Nicht dass der Konjunktiv per se schlecht ist, nein, überhaupt nicht.

Aber der Konjunktiv lädt ein, Realitäten zu verlassen. Wünschbares zur Realität zu werden. Ebenso, wie ein scharfes Foto von Leonie wohl möglich wäre, aber dazu müsste ich die Grenzen von Leonie überschreiten und den Respekt ausser Acht lassen. Und das, das tue ich nicht ...

Die Osterdekoration erfreut mich heute besonders. Es ist real und ich kann nicht nur den Ostergedanken daran aufhängen. Ich kann auch daran anhängen, wer das gemacht hat. Ich kann daran anhängen, dass Wünsche schön sind, aber mir für meine Zufriedenheit wahrlich nichts bringen. Der Osterbaum kann das ...


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Ja, ich wünschte mir eine zweite D4, einen Nikon Coolscan der funktioniert, mehr freie Zeit, ein scharfe Bild von Leonie...ein...was auch immer ....

Der Osterbaum bringt mich immer wieder dahin zurück, das zu geniessen und daran Freude zu haben, was ich habe ...

Der Osterbaum. Fast ein Mahnmal, nicht mehr aber vor allem nicht weniger ...In diesem Sinne, Euch allen einen schönen Abend ...


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... Aber der Konjunktiv lädt ein, Realitäten zu verlassen. Wünschbares zur Realität zu werden. Ebenso, wie ein scharfes Foto von Leonie wohl möglich wäre, aber dazu müsste ich die Grenzen von Leonie überschreiten und den Respekt ausser Acht lassen. Und das, das tue ich nicht ...

Lieber Sam,

würde ich Dich nicht ein wenig kennen, hätte ich gedacht, es könnte sein, dass entweder die Katze oder der Pfleger zu viel Grappa getrunken haben könnte.

Vielleicht hätte mich auch Dein Respekt erfreut, obwohl ich sicherlich den Respekt einer Katze gegenüber für nicht so unbedingt erforderlich gehalten hätte, jedenfalls nicht in dem von Dir gezeigten Maße.

Auch denke ich, dass ein besseres Bild als das gezeigte möglich gewesen wäre, hättest Du ein Tele-Objektiv genommen.

Wie würde ich, wie würden wir über Dich denken, hättest Du Leonies Grenzen über-, oder gar unterschritten ? Könnte ich heute noch schlafen ? Wäre die Welt noch im Einklang mit dem Leben, oder das Leben mit der Natur ?






:fahne:

Hugo meint, Du würdest manchmal übertreiben ... - ich möchte das nicht so behaupten, sähe aber sicher klarer, hätte ich noch mehr Informationen.
 
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Lieber Sam,

würde ich Dich nicht ein wenig kennen, hätte ich gedacht, es könnte sein, dass entweder die Katze oder der Pfleger zu viel Grappa getrunken haben könnte.

Vielleicht hätte mich auch Dein Respekt erfreut, obwohl ich sicherlich den Respekt einer Katze gegenüber für nicht so unbedingt erforderlich gehalten hätte, jedenfalls nicht in dem von Dir gezeigten Maße.

Auch denke ich, dass ein besseres Bild als das gezeigte möglich gewesen wäre, hättest Du ein Tele-Objektiv genommen.

Wie würde ich, wie würden wir über Dich denken, hättest Du Leonies Grenzen über-, oder gar unterschritten ? Könnte ich heute noch schlafen ? Wäre die Welt noch im Einklang mit dem Leben, oder das Leben mit der Natur ?






:fahne:

Hugo meint, Du würdest manchmal übertreiben ... - ich möchte das nicht so behaupten, sähe aber sicher klarer, hätte ich noch mehr Informationen.


Lieber Kay

Danke sehr für deine - weitgehenst im Konjunktiv formulierten - Zeilen ... :)
Nun ist es es tatsächlich so, dass Hugo nicht ganz unrecht hat (Präsens), dass eine Metapher in Wort, Bild und Ton durchaus manchmal karikieren können und somit der Realität etwas fremd erscheinen mögen ...

(Konjunktiv) Selbstverständlich könnte ich einen riesigen Aufwand betreiben - und mit der heutigen und meiniger Technik durchaus machbar - um ein knickscharfes Bild von Leonie hinzukriegen...

(Präsens) Aber es hält mich immer etwas zurück. Hugo weiss vermutlich von was ich spreche. Mag es (Wertung) klingen oder daherkommen, ich mag mich in einem übertriebenen Bild von Respekt und Achtung bewegen (Annahme), aber ich kann nicht anders (Präsens, Prägung)...

Am Grappa lag's heute Abend nicht, am Rotwein auch nicht, eher im temporären Präsens ... :)

Es wird Zeit, mein lieber Kay, wo wir gemeinsam wieder einmal einen Heben sollten ...:)
 
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