Den letzten 1-stelligen Upgrade noch machen?

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Moin,

sehe das Thema jetzt erst, möchte mich aber trotzdem äußern.
Zunächst ein Tip: Wenn es um die F6 geht, sollte man sich den Erfahrungsbericht von Henning Serger (PhotoKlassik 1/2014) und die Beschreibung von Christoph Jehle (PhotoKlassik 4/2012) zu Gemüte führen. Hier wird auch noch mal kurz das Verbesserungspotential gegenüber der F5 beschrieben. Bilder gibt es auch, ich finde die Artikel klären umfänglich auf und sind klasse geschrieben.
Ich selbst besitze beide Kameras, aber auch F3 und F4, mit denen ich nicht mehr ganz soviel fotografiere, aber fotografiert habe! Man kann auch F5 zusammen mit der F6 einsetzen. Die F5 ist vor allem schnell und hat mit Autofokus-Objektiven, ob mit Stange oder Motor eine sehr ähnliche Performance wie eine D3 oder D2. Aber wenn man in Richtung Reise, Landschaft und Porträt geht, wenn man bewusst wieder analog fotografieren möchte, auch gerade mit Ai oder AiS-Objektiven, ist die F6 in meinen Augen besser. Zunächst ist am offensichtlichsten, dass sie den Fotografen von diesen ganzen Sicherheitsrädchen und - Mechanismen befreit. Gesicherter Auslöser, gesicherter Rückspulknopf, - all das ist bei ihr Geschichte. Einfach anschalten und gut, nicht mehr ein Köpfchen drücken, einfach zurückspulen, fertig, Spindelknopf hochziehen, die Rückwand geht auf. Diese Fesseln und dies Gefummel haben doch an F4 und F5 sehr genervt. Und dann ist da natürlich der Sucher, der erheblich heller und übersichtlicher ist, als bei der F5. Wenn man da einmal hindurchschaut, kommt nicht mehr das Bedürfnis nach Sportsucher oder anderen Wechselsuchern auf. Scharfstellen mit manuellen Brennweiten geht super, auch ohne Wechseln der Standard-Sucherscheibe. (was aber natürlich möglich ist)
Das Konzept des Unibodys wird bei der F6 wieder aufgegeben. Ich persönlich habe mich sowieso damit nie anfreunden können. Ich fand es immer prima, von meiner F3 den Motor abschrauben zu können und sie komplett manuell und ganz klein irgendwo "hineinzuschmuggeln" - auch bei der F4 ging das noch begrenzt, bei der F2 sowieso. Aber die F5 ist dieser Klotz, und bleibt es auch. Die F6 ohne Batteriefach ist viel handlicher als eine "kleine F4" und lässt sich trotzdem auf die Sport- oder Reportagekanone umbauen. Gut: die Spezialbatterien sind ärgerlich, habe aber letztens in der Bucht gleich 20 Stück für kleines Geld eingekauft. Das reicht erstmal.
Sound der F6: vielseitig. Grundsätzlich superleise, kann sie mit angesetztem Batteriefach auch ganz schön losdonnern. Aber erstmal: sie ist viel leiser und der Verschluss ist irgendwie kaum zu spüren, anders als bei der F5. Trotzdem hat man tiefen Respekt vor dem Verschlussablauf, wie vor einem Schweizer Uhrwerk. (Der Verschluss soll übrigens der selbe sein, wie der der F5, ist nur anders im Gehäuse gelagert!)
Der Batteriegriff macht mehr aus der F6, als aus der F5. Wählräder und Knöpfe sind im Hochformat genauso vorhanden, wie quer - da ist die F5 noch etwas spartanischer.
Trotzdem habe ich auch die F5 behalten - denn der Unibody ist einfach in Situationen mit großen Teles oder auch bei Reportagen "selbstbewusster" und "kampfbereiter" - um das mal so zu sagen ;-) Er wirkt robuster, ist es aber eigentlich nicht, wenn man die Kameras intensiv vergleicht.
Es ist also eine Sache der Emotionen. Und natürlich ein Riesenluxus, wenn man diese beiden haben kann, ohne eine wieder verkaufen zu müssen. Die F6 wird noch gebaut. Es gibt sie noch neu. Und neben den Leicas (völlig anderes Konzept) ist die F6 vielleicht die letzte erfolgreiche analoge Kameraentwicklung überhaupt. In meinen Augen ein "Must have", wenn man analog noch fotografiert.
Probiert es aus: F6 mit 2.0/85mm und 2.8/28mm, vier TriX 400 und ein Beutel D76 - manche mögen jetzt vielleicht aufstöhnen und sagen: Diese Zeiten sind doch Gottseidank vorbei! - aber für viele andere ist das bestimmt alles andere als "kalter Kaffee", die dieses Gefühl der Bilderherstellung und des Workflows noch nicht kennen (und das müssten wohl mittlerweile ganz schön viele sein!). :)
Für mich ist dieses Gefühl bis heute durch nichts zu ersetzen.
Die Frage also: Upgrade noch machen? Ja, unbedingt!!!!! Und die F5 behalten, wenn es geht.
meint Euer
tamasz
 
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Ich kann da [MENTION=88446]tamasz[/MENTION] zustimmen!

Meine Gedanken ergänzend dazu:
Ich fand und finde die F3 mit Motor als der kantige Hammer, die brachiale Bildermaschine, die F4s, mit der ich 13 Jahre lang gearbeitet habe, war ein Stück weit eine Hassliebe; zu schwer zu groß.
Die F5 war der Handschmeichler ohne Ende; die Bildermaschine aus einem Guss, weg, weil ich noch reichlich analoges Zeugs habe.
Die F6 käme mir nicht mehr ins Haus.
Analog nur noch Mittelformat; für analoges Kleinbild fehlt mir mittlerweile ein wenig die Inspiration.
 
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[MENTION=87167]Jakker[/MENTION]:
danke für die Ergänzung. Ich habe natürlich übersehen, dass der TO sich schon für das Upgrade entschieden hatte! Glückwunsch!
Das natürlich im analogen noch mehr geht, ist klar. Kleinbild bleibt Kleinbild - ganz anders als die ständige Auflösungsoptimierung bei Digitalkameras muss man im Analogen ein anderes Format nehmen, wenn man höher auflösen will :)
Ich habe da noch eine Sinar P2 mit Formaten von 4x5inch bis 8x10 - das entspricht einer Negativgröße von ca. 19x25cm - das wird man im Normalfall so schnell in MP nicht ausdrücken können. ;-) Das Ding kann auch Mittelformat-Filme in entsprechenden Kassetten anschließen. Und auch die D800 kann man daran anschließen...
Aber hier ging es ja um die Frage: von F5 auf F6?
Handschmeichler ist ein guter Name, genauso wie Bildermaschine - aber die F6 wird generell unterschätzt:
Sie ist in meinen Augen "state of the art" im Kleinbildformat. Sie kann mindestens das Gleiche, wie die F5, und ist darüber hinaus erheblich vielseitiger. Und da gibt es nichts von Canon oder anderen, auch nichts altes oder gebrauchtes. Und man bekommt sie NEU :)
Jakkers Konsequenz ist schon richtig: wenn man die F6 toppen will, muss man ein größeres Format wählen. ;-))
Beste Grüße zum Sonntag
tamasz
 
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Also ich bin noch kaum dazu gekommen damit zu fotografieren. Wir hatten 2 Wochen 7 Leute aus Asien zu Besuch. Da war fotografieren wenn überhaupt, dann schnell digital.
Sie liegt aber nun in der Nikon Tasche neben der D700 bereit. WO vorher der Platz der F5 war.

An Einstelligen behalte ich die F3/T, F5 und F6. Den Griff für die F6 geben ich ab, liegt mir schlechter in der Hand als die F5.

Die F3/T hat seit eh und je ihr Spezialgebiet, Dann speziller Mattscheibe erst ab f/3.5, für die AiS Zooms, die eben weniger als 3.5 haben. Klein und leicht z.B. mit dem 35-135/3.5-4.5.

Die F5 wird neu die Aufgabe 50-300/4.5 ED überehmen von der F3/T, für die grosse Linse liegt sie besser in der Hand, die Prachtlinse will auch ab und zu ausgeführt werden, zumal ich sie doppelt habe und so ohne Wechseln Dia + Digital vom gleichen Motiv machen kann (nein, ich habe den Fehler gemacht, eine dritte Linse davon meistbietend zu verkaufen, der Erlös war jämmerlich, die anderen beiden bleiben).

Die F6 wird in der Action und Reise tasche den paltz der F5 einnehmen. Da sind die grössten Objektive 28-70/2.8 und 80-200/4 AiS, das geht auch gut ohne grossen Body. Dafür ist sie kleiner (in der extrem vollen Nova 190 nicht ganz unwichtig) und hat den besseren AF (für Action auch mal interessant).
 
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Hier mal die wichtigsten Unterschiede zwischen F6 und F100:

  • die F6 hat das 11-Feld Autofocus-Modul wie die D2X/H die F100 das der F5 mit 5 Feldern
  • die F6 hat ein Display auf der Rückseite, das die Individualfunktionen im Klartext anzeigt.
  • bei der F6 ist die Datenrückwand interiert (und kann auch nicht getauscht werden, sehr zum Leidwesen derer, die damals auf ein Digiback à la Leica gehofft haben), bei der F100 kann die Daten- oder Multifunktionsrückwand aber nachgerüstet werden.
  • die F6 wird mit Batteriegriff deutlisch schneller: 8 Bilder/sec vs. 5 bei der F100
  • die F6 hat einen eingebauten Okularverschluß, bei der F100 muss man ein Plastik-Deckelchen aufklipsen.
  • die F6 hat eine Spiegelvorauslösung, die F100 nicht.
  • die F6 hat einen Funktionstaster, den der Benutzer selber belegen kann (rechts unterhalb des Bajonetts)
  • die F6 hat eine Rückspulkurbel, damit auch lautlos zurückgespult werden kann (elektrisch natürlich auch)
  • die F6 kann Filme elektrisch zurückspulen und dabei das Ende rausschauen lassen, ohne von Nikon umprogrammiert werden zu müssen (per Individualfunktion einstellbar). Standard ist bei beiden "Film verschwindet in der Dose".
  • die F6 kann Matrixmessung auch mit AI/AIS-Objektiven, die F100 schaltet dann auf mittenbetont.
  • die F6 hat einen genaueren, selbstjustierenden Verschluß (laut Nikon, hab's nicht nachgemessen)
  • die F6 unterstützt iTTL wie die Digitalen (Nachteil allerdings: alte Blitze gehen nicht mehr), Die F100 das ältere DTTL oder wie das hieß ;)
  • viele, viele kleine Details ... z.B. unverlierbare Kontakt-Deckel bei der F6.
Ich hatte beide jahrelang im Gebrauch, erst die F100, dann eine Weile beide parallel, dann nur noch die F6. Beides sind gigantisch gute Kameras.


 
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Ich hab heute den ersten halben Film damit geschossen. Der AF ist kein Vergleich mit der F5. Das ist gleich wie von der D80 zur D2x. Der AF ist einfach extrem gierig auf scharfstellen, findet sofort sein Ziel, mit dem 50/1.4 löst es teilweise inklusive Scharfstellen gefühlt sofort aus.
Die Haptik ist auch was ganz feines, wenn man sie länger in der Hand hat.

Der Griff ist im übrigen gut weg gegangen, jetzt hat mich ie Kamera in etwa so viel gekostet wie eine F5. :)
Als einzigen leinen Mangel hat sie das: Moduswahlrad (das für Serienbild etc) rastet nicht mehr ein. Geht aber auch nicht so leicht, dass es sich selber verstellt. Passt schon.
 
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