Information Dem Moers-Festival droht das Aus

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Blankes Entsetzen bei alten Jazz-Fans … :eek:


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Dem Moers-Festival droht das Aus, berichten
übereinstimmend die RP und die WAZ.

Noch nur ein lokales Thema, was sich aber
bald ändern dürfte ...

Erfahren habe ich es, weil eben die Einladung
zur Pressekonferenz am Montag kam. Danach
werde ich berichten.



 
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wow, das ist schade.
Habe da mal in der Nähe gewohnt,
das Festival gab es schon in den 70er Jahren.

Danach bin ich da leider nicht mehr vorbei gekommen, jetzt ging das wieder, falls es doch noch mal stattfindet.

Sag uns bitte bescheid.
Thema ist abonniert.

Martin
 
Kommentar


Die gute Nachricht der heutigen Pressekonferenz zuerst:

Das Moers Festival 2016 soll stattfinden, weil es noch teurer
wäre, es ausfallen zu lassen.


Alles andere stellt sich als eher seltsame Gemengelage dar.

Man sei "nicht unmittelbar in der Situation, Insolvenz anmelden
zu müssen", so Dirk Hohensträter, seit 1. Januar 2016 neuer
GF der Moers Kultur GmbH.

2015 soll ein Verlust in Höhe von 300.000 € aufgelaufen sein,
der nach Auflösung von 30.000 € Rückstellung mit nunmehr
minus 270.000 € in der prognostizierten Bilanz steht. Diese
wird jedoch (traditionsgemäß) erst im September vorliegen …

Verursacht wird der Verlust zur einen Hälfte operativ und zur
anderen durch Rückstellungen, u.a. für USt. – wobei noch im
Dezember gegenüber Aufsichtsrat sowie dem künstlerischem
Leiter Reiner Michalke ein Verlust von "nur" 90.000 € genannt
wurde, gegen den in 2016 ein 150.000 €-Zuschuß des Bundes
gegenzurechnen sei.

Begründet wird der o.g. Verlust von Hohensträter vor allem mit
kaufmännischer Vorsicht bei der Bewertung von Risiken. Der
Gesamtaufwand für das Festival betrage rd. 852.000 €, wovon
250.000 € für den von Michalke verantworteten Programm-Etat
(incl. Flüge und Übernachtungen) entfielen. Der Zuschuß der
Stadt Moers betrage 336.000 € …


Wolfgang Thoenes, Kämmerer der Stadt Moers, wird bei der
Bezirksregierung Düsseldorf die Genehmigung einer sog.
Patronatserklärung der unter Haushaltsicherungsgesetz
stehenden Kommune beantragen. Benötigt wird eine Bürgschaft
in Höhe von 400.000 € für die Jahre 2015 und 2016. Ob und
mit welchen Auflagen diese Patronatserklärung der Stadt Moers
als Gesellschafter der Moers Kultur GmbH genehmigt wird,
steht in den Sternen … Thoenes erwartet aber ein Okay aus
Düsseldorf.


Michalke, der generell von anderen Zahlen ausgeht, die jedoch
von ihm noch zu prüfen seien, bezifferte die Rückstellungen der
Moers Kultur GmbH auf 508.770 €, was überraschend viel sei im
Verhältnis zum Umsatz. Würde man diese Rückstellungen auch
nur zum Teil auflösen, profiere davon die Stadt und könne so
ihren Zuschuß bis auf null reduzieren, so seine Spekulation …


Was nach dieses Pressekonferenz bleibt, sind viele offene Fragen:

Unverständlich ist, warum es bis September dauert, eine doch recht
kleine Bilanz aufzustellen, zu prüfen und zu genehmigen.

Unklar ist, warum sich der bislang nur prognostizierte Verlust innerhalb
von nur drei Monaten mehr als verdreifacht hat.

Unverständlich ist, warum es für die Festivalhalle bis heute kein
Vermarktungskonzept gibt, das zusätzliche Einnahmen generiert.

Nebulös bleibt, ob interessierte Kreise auf dem Weg bilanzieller
Bewertungen dem Festival den Garaus bereiten wollen …

Unklar bleibt, welche Folgen eine u.U. mit Auflagen verbundene
Genehmigung einer Patronatserklärung für das Kulturleben der
Stadt Moers haben wird.

Einzig klar ist, daß ohne die Genehmigung der Patronatserklärung
das Festival weder 2016 noch in Zukunft stattfinden kann.





 
Kommentar



Das Moers Festival 2016 ist gesichert, so
übereinstimmend WDR und WAZ.

Interessant ist, daß Bürgermeister Christoph
Fleischhauer (CDU) zustimmte, seine Partei
und die FDP jedoch die Bürgschaft ablehnten.


 
Kommentar



Das Moers Festival 2016 ist gesichert, so
übereinstimmend WDR und WAZ.

Interessant ist, daß Bürgermeister Christoph
Fleischhauer (CDU) zustimmte,
seine Partei
und die FDP jedoch die Bürgschaft ablehnten.



Als Bürgermeister der Stadt (seit 2014) ist er sich der Tragweite der Entscheidung sicherlich bewusst.....wer will schon mit einem Ende eines kulturellen Erbes in Verbindung gebracht werden.....;)

Grüße,
Jan
 
Kommentar
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