Das Heeresbekleidungsamt Bernau (Nebenlager)

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Esgaroth

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Über Ostern habe ich eine der wohl letzten Möglichkeiten genutzt und die Nebenlager des ehemaligen Heeresbekleidungsamtes in Bernau in Augenschein genommen.
Der aus 8 großen und teilweise ineinander übergehenden Gebäuden bestehende Komplex wurde in den Jahren 1939–1942 erbaut und zwischen 1941 und 1945 von der deutschen Wehrmacht zur Herstellung und Lagerung von Uniformen und Armeezubehör genutzt.
Seit dem Ende des 2.ten Weltkrieges bis zum Abzug 1991 nach dem Fall der Mauer wurde das Areal von den Sowjetischen Streitkräften als Nachschub- und Versorgungsdepot genutzt.

Wer mag, den nehme ich hier auf eine kleine Tour durch das Areal mit, beginnend wir mit dem Haus 6, innen:

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Gruß
Bernd​
 
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Die Innenräume sind mit dem Abzug der Sowjets praktisch kahl zurückgeblieben, da das Inventar ja quasi komplett "mobil" war und daher die Reise mit den Soldaten Richtung Osten antrat.
Dadurch ergeben sich durchaus schöne Perspektiven und Einblicke, wobei teilweise (insbesondere in den Kellergeschossen) der Zustand schon eher erbärmlich ist.

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Gruß
Bernd​
 
Kommentar
Die Gebäude wurden als zweistöckige Klinkerbauten errichtet, für die damalige Zeit in moderner Stahlbeton-Skelettbauweise mit großen Fensterflächen.
Insbesondere die Walmdächer aus freitragenden Stahlbetonbindern können auch heute noch beeindrucken.
Obwohl die Anlage seit über 25 Jahren verwittert, sind die Dächer bis auf kleine Ausnahmen immer noch dicht.

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Gruß
Bernd​
 
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Aber natürlich hat auch dieses Areal nicht nur im Dornröschenschlaf gelegen und "die üblichen Verdächtigen" waren auch hier am Werk und haben den ein oder anderen Farbtupfer hinterlassen.
Die Graffiti mischen sich dann zum Teil mit den eh schon eher farbenfrohen Darstellungen der Sowjets.

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Gruß
Bernd​
 
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Eingangs schrieb ich, dass es wohl eine der letzten Möglichkeiten war, das Areal zu besichtigen.
Der Grund ist recht banal: nach jahrzehntelangem Vorsichhinrotten hat sich ein Investor zum Ziel gesetzt, die Anlage komplett umzubauen und in Eigentumswohnungen zu "transferieren".

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und so soll das Ganze dann einmal aussehen (ca. 650 Wohnungen).

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Vielen Dank für die Begleitung dieser kleinen "Osterbesichtigung".

Gruß
Bernd​
 
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Ja, wobei mir allerdings jedes mal der Nervenkitzel des Verbotenen abgeht, denn ich hatte mich - wie immer bei solchen Touren - brav angemeldet . . . :ja: :hammer:

Gruß
Bernd

So einer bin ich auch.. aber trotzdem danke fürs Mitnehmen. :)

Auf jeden Fall sehen die Gebäude trotz Verfalles sehr solide gebaut aus.
Also kein Abriss sondern eben Wiederaufbau, gehe ich von aus.
 
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So ein Mist.

Ich war fest im Glauben, du hättest diese Bilder unter Einsatz deines Lebens, gehetzt von wilden Hunden und üblem Wachpersonal, geschossen.
Da erfahre zum Schluss, dass es eine Weichei Tour war und meine Thanks schon gesetzt waren.

Aber das sieht alles sehr gut aus. Danke für die Tour.

HaWe
 
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Auf jeden Fall sehen die Gebäude trotz Verfalles sehr solide gebaut aus.
Also kein Abriss sondern eben Wiederaufbau, gehe ich von aus.

Ja, die Gebäude werden bis auf die Stahlbetonskelette entkernt und dann mit neuen Wänden und neuem "Innenleben" wieder hergestellt.
Im Gegensatz zur ursprünglichen 2-geschossigen Bauweise plus große (freitragende) Dächer werden bei der "Neuerstellung" aber insgesamt 4 Geschosse enstehen (siehe Bild 23).
Die Wohnungen werden größtenteils um die 70-80 m² haben, es sind aber auch welche mit über 100m² dabei.
Vermarktet wurden die Wohnung als Eigentum zu rund zweieinhalb Scheine pro qm²; für die Lage, Ausstattung, Verkehrsanbindung und Nähe zu Berlin (relativ gesehen) ein Schnäppchen.
Da verwundert es auch nicht, dass der gesamte erste Bauabschnitt (Häuser 1-4) bereits komplett verkauft ist, obwohl noch nicht eine einzige Wohnung fertig ist.

Vielen Dank für die netten Kommentare und die vielen Thanks und Däumchen!

Gruß
Bernd
 
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