D850 statt der D800

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Objectivus

NF Mitglied
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Guten Morgen, ich grüble schon seit längerer Zeit darüber nach, ob ich mir eine D850 zulegen soll, zumal die Gebrauchtpreise fallen. Die zentrale Frage für mich lautet: Ist die Bildqualität erkennbar besser als die der D800, mit der ich seit zwei Jahren arbeite? Ich komme aus der Leica-Welt, in der das Preis-Leistungverhältnis immer grotesker wird. Ich fotografiere viel für Ausstellungen und Buchprojekte. Was mich an der D800 stört, sind der starke Spiegelschlag, der etwas tapsige Autofokus und die mitunter doch sehr flauen RAWs, die man aber immerhin gut nachbearbeiten kann. Nachdem ich für eine Menge Geld meine Sigma-Art Objektive auf die D800 einstellen ließ, sitzt der Fokus in der Regel auch perfekt, wenn er denn sitzt... trotz aller Detailprobleme: eine grandiose Kamera auch nach bald 10 Jahren! Von der D850 erhoffe ich mir Stacking, genaueres Fokustracking bei Tieraufnahmen, Lautlosmodus bei Bühnenproben, aber vor allem etwas mehr Schärfe, wie es von meinen Leicas und insbesondere der Q gewohnt war/bin. Entscheidend ist also die Bildqualität, und da bin ich mir nicht sicher...hm...grübel.
 
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Hallo,
ich kenne die D800 gut. Auch eine D800E und eine D810 hatte ich, vor der D850 im Einsatz.
Alles hervorragende Kameras was die Bildqualität betrifft. Ein leichte Steigerung ist bei der D810 und noch etwas mehr bei der D850 zu verzeichnen. Ich bezweifle allerdings das im fertigen Print ein größerer Unterschied zu erkennen ist.
Die D850 punktet mit ihrer umfangreichen Ausstattung, da kann die D810 und erst recht die D800 nicht mithalten.
Da gibt es nicht zu grübeln, hole Dir die derzeit beste DSLR die es gibt. Ich glaube nicht das etwas, noch Besseres, nachkommt. Die Preise für gebrauchte Kameras vom Händler sind sehr günstig.

Gruß Karl
 
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Ich unterschreibe die Erfahrungen von Pixelkarl aus eigener Erfahrung mit der D800 und der D850. Die D850 ist nicht um ein paar Pixel besser, das ist eine neue Kategorie.
Was allerdings die Steigerung der Bildqualität angeht, musst du dir bewusst sein, dass es nur wenige und teure Objektive gibt sein, welche von 36 auf 45 Megapixel noch eine Steigerung erkennen lassen. Weiters ist es in der professionellen Anwendung, also Druck in Magazinen und auf Plakaten, schon schwierig, einen Unterschied von der D700 auf die D800 zu erkennen. Hier ist in der Praxis eher die Crop-Reserve ein Argument. Wenn du allerdings für Agenturen arbeitest, ist die Entscheidung gefallen. Viele von denen sind pixelgeil bis zum Abwinken und die Konkurrenz lockt bereits mit 60 Megapixeln.
 
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und die mitunter doch sehr flauen RAWs

Hallo.

Hhmm, diese Äußerung läßt mich erahnen, daß Du von RAWs etwas erwartest, das sie nicht mitbringen und dies auch weder mitbringen können noch sollen.

RAW-Dateien sind per se "flau", und das sollen sie auch sein, das Gegenteil wäre ja "brilliant", "farbig" "hübsch", "bunt", "kontrastreich" und was weiß ich noch alles. Und das werden die RAWs ja erst durch die Entwicklung mit einer RAW-Entwicklungssoftware (Lightrooom, PhotoLab, CaptureONE, Rawtherapee u. v. w. m.). Und diese Vorgehensweise, RAW zu schießen (vgl. Analoglabor: NEGATIVE/DIAS) und dann nach *.JPEG zu entwickeln (vgl. Analoglabor: FERTIGER PAPIERABZUG), ist auch zu empfehlen, denn nur mit RAW-Dateien ist eine vernünftige Entwicklung möglich (Dynamik, Farbe, Rauschen entfernen usw.).

Falls Du jedoch hübsche bunte, kontrastreiche Bilder direkt aus der Kamera möchtest oder erwartest, könntest Du anstatt RAW auch sogleich JPGs ausgeben lassen, und in den kamerainternen Picture-Control-Einstellungen festlegen, wie diese aussehen sollen (Farbe, Kontrast, Schärfe usw. usf.).

Ein "flaues" RAW spricht meines Erachtens jedenfalls nicht gegen eine Kamera, sondern für sie! Im Gegenteil käme es mir merkwürdig vor, wenn ein RAW sogleich so "unflau" aussehen würde wie ein entwickeltes JPG - dann bräuchte ich kein RAW-Format mehr.

Viele Grüße

von

Christoph
 
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Die Steigerung der Qualität erreicht man nur noch durch Festbrennweiten (Ziess Otus), manuelle Scharfeinstellung und Stativ. Das sind meine Erfahrungen D800E/D850.
Der AF der D850 reicht mir auch, fast alle meiner Vogelaufnahmen sind mit dieser Kamera gemacht worden.
 
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Ich habe die D800 und die D850. Das Mehr an Ausstattung der D850 ist schon sehr beachtlich. Über die eine oder andere Verbesserungsmöglichkeit der D850 z.B. beim Fokusstacking oder der fehlenden Raw-Umsetzung bei der Negativdigitalisierung wird hier ja immer wieder mal trefflich diskutiert. Luft nach oben gibt es da schon, aber das ist auch eine Frage der persönlichen Prioritäten.

Der bildmäßig wirklich sichtbare Unterschied zwischen den Kameras ergibt sich für mich im High ISO Bereich. Bei der D8000 sind die Raws bis 4000 ISO noch gut brauchbar. Die D850 ist für meinen Geschmack sogar bis 12.800 ISO gut einsetzbar.

Bei Aufnahmen vom Stativ mit jeweils nativer ISO 100 bzw. ISO 64 und einer sehr guten Festbrennweite zeigen beide DSLRs keine Unterschiede, die bildmäßig spürbar ins Gewicht fallen.
 
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Beim Spiegelschlag liegt die D850 zwischen der D800 und D810. Der Auflösungsunterschied ist gering und im Print sieht man ihn praktisch gar nicht. Mit all deinen Objektiven wirst du mit der D850 die etwas höhere Auflösung haben.

Wenn es vor allem um den Spiegelschlag geht würde ich eine D810 nehmen weil dann kann sich die lautlose Auslösung über Liveview zumeist auch sparen und das bisschen mehr an Auflösung stellt sich über den fehlenden AA-Filter und die ruhigere Auslösung ohnehin ein.
Wenn es um das AF-Tracking bei Tiefaufnahmen geht dann ist natürlich die D850 im Vorteil.

Irgendeine der beiden Eigenschaften musst du vor der Entscheidung selbst priorisieren.

Ich bin von der D810 auf D850 umgestiegen. Bei der Tierfotografie denke ich mir, dass es richtig war zu wechseln, in der Kirche bei Hochzeitsfotografie o.ä. , dass ich es vielleicht doch hätte bleiben lassen sollen.
 
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Nachtrag: Wie schon verschiedentlich festgestellt wurde, ist die AF-Genauigkeit der D850 der D800 weit überlegen. Wo ich für den optischen AF der D800 alle AF-Objektive individuell einmessen und deren Korrekturwerte in der Kamera abspreichern musste, entfällt diese Notwendigkeit bei der D850. Die Fokuseinstellungen im Live-View Modus der D850 sind umfangreicher konfigurierbar, bis hin zum Fokus-Peaking. AF und Auslösung durch Fingertippen auf den Bildschirm ist für mich jedoch nur eine Spielerei, Zur Vermeidung von Verwacklungen insbesodere auf dem Stativ sollte das unterbleiben.
 
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Danke für das Feedback. Mit "flau" meine ich, dass es eventuell am Tiefpassfilter der D800 liegen könnte, im Gegensatz zu meiner M9 und Q. Hm.
O.K., das meintest Du also, hab' verstanden.

Bei der damals zeitgleich erschienenen D800E hat Nikon die Wirkung des Tiefpassfilters mit einem weiteren Filter wieder aufgehoben, deshalb soll die D800E um circa 4% (zum Unterschiedpreis von circa 500,- EUR!) schärfer abbilden als die D800.

Erst bei der D810 hat Nikon den Tiefpassfilter wirklich ganz weggelassen, hier soll - bei wiederum gleicher Auflösung von 36 MP - eine Schärfeverbesserung zur D800 in Höhe von 10 Prozent vorliegen.

Wer's glaubt. Das sind Laborangaben. Wer diese Unterschiede sehen will, muß die Fotos wahrscheinlich mit dem Mikroskop sezieren, bei normaler Betrachtungsgröße und/oder Betrachtungsabstand und ohne 1:1-/100%-Ansicht sieht man diese Unterschiede nicht. Und gewiß auch nicht auf Ausdrucken oder Ausbelichtungen bis A2.

Die D850 hat, außer dem ebenfalls komplett fehlenden Tiefpassfilter und der höheren Sensorauflösung von 45 MP, andere Qualitäten, die hier bereits genannt wurden.

Viele Grüße

von

Christoph
 
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T
Tom.S kommentierte
Da hast du ganz recht. Die 10% Auflösungsunterschied am Sensor bekommt man nie zu Gesicht weil ja das Bild der Systemauflösung entspricht, die ja immer kleiner ist als die Auflösung einzelner Komponenten.
 
Vielen Dank für die Rückmeldungen. Sie bestärken mich in meiner Überzeugung, erst einmal weiter teures Glas zu kaufen...wenn die Nachfolgerin für die D850 da ist, werde ich aber zuschlagen und sie mir gebraucht holen. Bei Führungen durch Ausstellungen fragen mich Leute gerne, welche Kameras ich nutze. Ich nenne ihnen die vier Modelle und sage ihnen, sie dürfen sie selbst den einzelnen Bildern zuordnen. Bei einem Großportrait mit 160 x 100 sagen sie immer: Großformatkamera! Nein, eine D7200 mit einem gebrauchten Sigma Art 1,4/50 ... ;-)
 
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T
Tom.S kommentierte
Sehr vernünftig (y)
 
Na ja, was ist schon vernünftig beim Hobby. Wenn es einem nur auf das gedruckte Bild das nachher an der Wand hängt ankommt, kannst du dir eine D600 oder D7100 kaufen.
Was mir an der D850 gut gefällt gegenüber der D810 sind verbesserte LV-Möglichkeiten, sie ist in der RAW Speicherung deutlich flotter und natürlich mehr fps. und sie hat ein fein Häubchen, sprich keinen Klappblitz, dafür einen Klappbildschirm, tut alten Wirbelsäulen gut.
Klar ging früher auch ohne alles, es ist aber fein wenn man auf solche Verbesserungen zugreifen kann, wenn man denn wollte, zumindest weiß man dass man es kann, wenn man denn wollte.
Vernunft ist gut, macht aber keinen Spaß.
 
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