Dämpfungseigenschaften von Stativen

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Webber

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Hallo an Alle,

nachdem ich nun mehr als 1 Stunde die Foren durchsucht habe und nicht fündig wurde, wage ich diesen Trät:

wie Ihr wisst kann man beim Stativ so ab 30 Euronen ausgeben, kann sich aber auch auf einen 4-stelligen Betrag hochschrauben (ohne Kopf!).

Ich liebäugle mit einem Gitzo, welches weiss ich noch nicht genau.

Bevor ich aber so viel Holz vor die Hütte trage würde es mich interessieren, ob es Untersuchungen über die Dämpfungseigenschaften der diversen Materialien (Holz, Alu, Carbon, Basalt) gibt.

Also wirklich gemessene Schwingungsamplituden und Zeitverläufe dazu. Wie hoch schwingt welches Material bei gleichem Versuchsaufbau auf und wie schnell klingen die Schwingungen wieder ab.

Wer kennt vielleicht einen entsprechenden Link oder sonsiges Infomaterial?

Und bitte nicht töten falls ich es in den Foren nur nicht gefunden habe! :nixweiss:
 
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Hatte mal einen link. Finde ihn aber gerade nicht. Suche noch.
In der Zwischenzeit hilft vielleicht dieser hier.


Dirk hat den link! :)
 
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Der Berlebach-Link den Dirk schon gepostet hat, ist der einzige den ich zu dem Thema kenne und wo das wirklich mal untersucht/gemessen wurde.

Dass Carbon und Holz in Sachen Schwingungsdämpfung besser als Alu sein sollen, kann man an vielen Stellen lesen aber wirklich nachvollziehbare Messungen oder Vergleiche kenne ich sonst keine. Die physikalischen Eigenschaften der Materialien sind ja bekannt, aber wie weit das in der Praxis bei einem Stativ wirklich merkbar ist oder nicht, bei welchen Brennweiten es entscheidend wird usw., das ist die Frage.

Bin mal gespannt was hier noch so geschrieben wird, denn noch habe ich mich nicht zwischen Berlebach UNI und Gitzo 1410 entschieden...

Gruß
Heiko
 
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Hier gibt's ein bißchen was zu lesen.

Gruß
Dirk

Hi Dirk,

danke für diesen interessanten link. Der Test ist gut, wenngleich er auch das "Warum" nicht erklärt. Das mit dem schlechten Pendeltest kann m.M. nach auch an der untergelegten Wellpappe gelegen haben, ist sogar wahrscheinlich.

Diesem Test zufolge sollte ich eher bei meinem Manfrotto bleiben oder in Holz investieren, nicht aber auf ein Carbon-Gitzo umsteigen.

Aber ich warte noch, vielleicht tauchen noch Schwingunsaufzeichnungen irgendwo auf.

Danke jedenfalls nochmal!
 
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Hatte mal einen link. Finde ihn aber gerade nicht. Suche noch.
In der Zwischenzeit hilft vielleicht dieser hier.


Dirk hat den link! :)

Hi Peter,

danke! Dein link ist mir jedoch zu allgemein gehalten. Ich bin wahrscheinlich zu sehr Techniker, deswegen würde ich gerne mal die tatsächlichen Unterschiede beim Schwingungsverhalten sehen.

Ich verstehe nämlich (rein technisch) nicht, warum Carbon, was ja ein sehr stabiles aber nicht verwindungssteifes Material ist, besser als Holz oder Alu sein sollte. Mit "besser" meine ich in diesem Fall "mehr schwingungsdämpfend".

Wenn du dir den link von Dirk ansiehst gibt dieser meinem Unverständnis recht. Zmumindest so wie ich diesen Test interpretiere.

Soll aber jetzt bitte, bitte nicht heissen, dass die tollen Gitzo's nichts taugen!!! :fahne: Also bitte nix falsch verstehen!
 
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Bin mal gespannt was hier noch so geschrieben wird, denn noch habe ich mich nicht zwischen Berlebach UNI und Gitzo 1410 entschieden...

Gruß
Heiko

:hehe: siehst du Heiko, und jetzt ergeht es dir ganz genau so wie mir ....

Ich denke auch, ob es nicht besser wäre auf Berlebach-Holz aufzurüsten und für unterwegs das Manfrotto zu behalten.

Mal sehen was noch so gepostet wird. Danke jedenfalls für deinen Beitrag!
 
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Also wirklich gemessene Schwingungsamplituden und Zeitverläufe dazu. Wie hoch schwingt welches Material bei gleichem Versuchsaufbau auf und wie schnell klingen die Schwingungen wieder ab.

Wenn du es auf einen Vergleich zwischen den verschiedenen Materialen abgesehen hast, wirst du den fotografischen Bereich verlassen und in die Werkstofftechnik gehen müssen. Das Thema ist alles andere als simpel. Für uns Stativanwender bringen solche wissenschaftlichen Betrachtungen aber meiner Meinung nach überhaupt nichts, da zu viele andere Faktoren das Dämpfungverhalten eines Statives beeinflussen. Das sind Anzahl Beinglieder, Faserverlauf, Faseranteil bei Verbundwerkstoffen, um nur mal drei von vielen zu nennen. Schon zwei Stative aus gleichem Material, gleicher Anzahl Beinglieder, gleiches Gewicht... aber von unterschiedlichen Herstellern, können bereits deutliche Unterschiede aufweisen.

Ich verstehe nämlich (rein technisch) nicht, warum Carbon, was ja ein sehr stabiles aber nicht verwindungssteifes Material ist, besser als Holz oder Alu sein sollte. Mit "besser" meine ich in diesem Fall "mehr schwingungsdämpfend".

Das ist gerade eine Eigenschaft, die Kohlefaser auszeichnet: Es ist im Gewichtsverhältnis betrachtet eines der verwindungssteifsten Materialen überhaupt, weswegen es auch immer mehr Flugzeugbau zu Einsatz kommt.
 
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Hallo Webber,

ich habe einen UNI 17 das ist schon was, wenn das einmal steht dann steht es vernünftig ! Stellt man es mit den Rammspitzen z.b. in einer Wiese dann steht das exzellent, da wackelt nichts.
Aber das UNI ist mal nicht für eben schnell aufgebaut und der Transport macht auch nicht wirklich Spass.
Wir waren ja letztens in Bochum mit ein paar von hier aus dem Forum und da war ein Fotograf der hatte ein Gitzo, ein ziemlich dickes mit der selben Kombination Kamera Objektiv wie ich auf mein UNI. Ich soll Dir sagen das kam richtig gut rüber, konnte da keinen Unterschied fühlen.
Aber ich glaube es kostete auch das doppelte wie das UNI.

Mein Fazit wem das schleppen egal ist und nicht mehr als 400-500€ ausgeben möchte wird mit dem UNI richtig liegen, wer mehr hat und nicht schleppen will, ein fettes Gitzo.
Grüße
Frank
 
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Das ist gerade eine Eigenschaft, die Kohlefaser auszeichnet: Es ist im Gewichtsverhältnis betrachtet eines der verwindungssteifsten Materialen überhaupt, weswegen es auch immer mehr Flugzeugbau zu Einsatz kommt.
... und seit langer Zeit schon in der Rennrad- und Mountainbikeherstellung, wo besonders viel Wert auf Verwindungssteifigkeit und Schwingungsverhalten geachtet wird. Da wird jede Alukonstruktion um Längen zurückgelassen.
 
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Also wirklich gemessene Schwingungsamplituden und Zeitverläufe dazu. Wie hoch schwingt welches Material bei gleichem Versuchsaufbau auf und wie schnell klingen die Schwingungen wieder ab.

Hallo Webber,

wenn das so einfach wäre, aber Material ist nicht gleich Material,
Holz nicht gleich Holz und Carbonrohr nicht gleich Carbonrohr.
Viele andere Dinge, Verarbeitung, Montage usw. spielen eine Rolle.

Gitzo gibt für allein den Teller folgende Information:
"Die Auflageteller der “Carbon”-Drei- und
Einbeinstative bestehen inzwischen aus
geschliffenem Aluminium mit einem neuen
Material, das Schwingungen dämpft
und zu einer noch sicheren Verbindung
zwischen Stativ und Stativkopf führt.
Diese sind bei den Modellen ab der Serie
2 eingebaut."


So könnte man jedes Bauteil einzeln analysieren und dann??
Selbst wenn du das schwingungsärmste Stativ findest ist es vielleicht zu schwer, vielleicht windempfindlicher oder ... oder ...
Welchen Einfluß hat der Untergrund, Beton, Sand, Rasen ...

Es geht bestimmt sehr kompliziert oder einfach mit Spiegelvorauslösung.

Ob es zu deiner Frage die passende Antwort geben wird, ich bin sehr gespannt.
 
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Das ist gerade eine Eigenschaft, die Kohlefaser auszeichnet: Es ist im Gewichtsverhältnis betrachtet eines der verwindungssteifsten Materialen überhaupt, weswegen es auch immer mehr Flugzeugbau zu Einsatz kommt.

Oh ja, stimmt. Da habe ich mich verrannt. Carbon ist extrem steif.

Das ist es aber gerade, warum ich die angeblich hervorragenden Dämpfungseigenschaften nicht verstehen kann. Etwas extrem steifes kann doch üblicherweise nicht gut Schwingungen kompensieren. Oder verdreh ich da schon wieder etwas :dizzy:

Jedenfalls, stelle ich fest, eine interessante Diskussion. Natürlich gibt es hier die diversen Lager, die Gitzo's, die Berlebach's, die Giotto's, Manfrotto's .....

Ich will, wie schon erwähnt, niemanden zu nahe treten und sein Stativ schlecht machen, aber ich möchte gerne darüber diskutieren und letztlich zu meiner Entscheidung finden. Dafür ist ein solche Forum ja da ... :up:

Danke an Alle für die bisherigen Hinweise! Wer hat noch was für mich?
 
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Das ist es aber gerade, warum ich die angeblich hervorragenden Dämpfungseigenschaften nicht verstehen kann. Etwas extrem steifes kann doch üblicherweise nicht gut Schwingungen kompensieren.

Durch die höhere Steifigkeit hast du Schwingungen mit einer kleineren Amplitude, die zudem schneller wieder ausklingen. Würde das nicht so sein, dann hätten wir alle Stativbeine aus Gummi:)
 
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Hi,

die Begeisterung für die Holzstative kann ich aus nostalgischen und haptischen Gesichtspunkten nachvollziehen. Aus berufsfotografischer Sicht nicht wirklich.
Bei den Berufsknipsern sieht man, wenn sie es nicht selbst tragen müssen, Aluminium, und wenn sie selbst tragen, Carbon.

Ich hatte mal ein Holzstativ, das habe ich, als es ernst wurde, gegen den Vorgänger des Manfrotto 161 getauscht. Um mit einem Holzstativ 2,4 m Arbeitshöhe zu kriegen, bräuchte man schon eher unhandliche Konstruktionen.

Grüße
Christian
 
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Hi Webber,

wenn ich mir Deinen Objektivpark/Brennweiten so anschaue, müßtest Du eigentlich mit Deinem Manfrotto Stativ bestens klar kommen. Der Markins M10 ist ebenfalls top - so wäre evt. noch die Anschaffung eines kompakten, leichten Kohlefaserstativs (Velbon SherpaPro 640) in Erwägung zu ziehen.

Ich selbst nutze beide genannten Stative, ebenfalls mit M10. Das 055 für's grobe Gelände, das Velbon auf Reisen und immer wen's leicht und kompakt sein soll.

Nun, solltest Du die Anschaffung eines 300/2.8, 400/2.8 500/4 oder gar 600/4 in Erwägung ziehen, sind meine Überlegungen sind natürlich hinfällig. Dann(!) würde ich auch vor dem Kauf sehr detaillierte Infos bzgl. Schwingungsverhalten wünschen. Bis 200 mm Brennweite halte ich dies für nicht relevant.

Gruß
Ralf
 
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Ich verstehe nämlich (rein technisch) nicht, warum Carbon, was ja ein sehr stabiles aber nicht verwindungssteifes Material ist, besser als Holz oder Alu sein sollte. Mit "besser" meine ich in diesem Fall "mehr schwingungsdämpfend".

Technisch kann ich Dir das zwar auch nicht erklären. Aber wenn Du die Gelegenheit hast probiere mal ein Mountainbike aus ALU und dann eines aus Carbon. Der Unterschied im Vibrationsverhalten ist gewaltig. Wobei sich der C-Rahmen nur unwesentlich mehr verwindet als das dicke Alu.
 
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Hallo Webber,

vielleicht stifte ich jetzt Verwirrung oder verstehe unter Schwingungen etwas anderes als Du. Ich habe ein Gitzo Serie 3 mit vier Beinsegmenten und ein Gitzo Serie 5 mit drei Beinsegmenten. Beide sind aus Aluminium.

Schwingungen durch den Spiegelschlag.
Ich vermute mal der Spiegelschlag wird abgedämpft wenn er nach oben klappt. Wenn er zurückschlägt und den Blick durch den Sucher wieder frei gibt mit voller Wucht anschlägt. Mit anderen Worten ich gehe davon aus, das weniger Schwingungen auftreten wenn der Spiegel hochklappt, als wenn er zurückklappt.
Auf dem Stativ habe ich ein Videokopf mit ein 400er Tele mit 2x Konverter. Wenn ich mit Spiegelvorauslösung arbeite, mit ca. 10 cm Abstand durch den Sucher schaue und beobachte wie das Sucherbild zittert wenn der Spiegel das Sucherbild wieder frei gibt, kann ich folgendes feststellen. Wenn ich bei dem Serie 3 die Beine nicht ausfahre, zittert das Sucherbild ungefähr so lange wie als wenn ich das Serie 5 ganz ausfahre. Wenn ich das Serie 3 ganz ausfahre zittert das Sucherbild wesentlich länger.

Wind
Die gleichen Erfahrungen habe ich auch mit Wind gemacht. Das Serie 3 ist ausgezogen wesentlich Windanfälliger als das Serie 5.

Wind II und Carbon
Am Wochenende war ich mit meinen Einbein unterwegs. Bei den Einbeinstativ handelt es sich um ein Benro aus Carbon. Es herrschten teilweise heftige Windböen mit ungefähr Windstärke 4. Es war wieder das 400er drauf. Bei den länger anhaltenden Böen merkte ich wie das Einbein in starke Schwingungen versetzt wurden. Gewicht hin Gewicht her ich werde mir wieder ein Einbein aus Alu kaufen. Bei meinen alten Billigteil für 20 DM aus der Krabbelkiste hatte ich das Problem nicht. Ob man diese Erfahrung auf ein Dreibein übertragen kann, kann ich nicht sagen. Und sicher gibt es Unterschiede zwischen Benro und Gitzo - nicht nur im Preis.

Das waren jetzt Erfahrungen aus dem Bauch heraus. Ein Institut für Materialforschung kommt mit Sicherheit zu ganz anderen Ergebnissen. Ebenso wird ein Statiker für Bewegungsdynamik zu noch anderen Ergebnissen kommen. Ob diese Ergebnisse überhaupt für die praktische Fotografie nützlich sind ist wiederum eine ganz andere Frage.
 
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Nun, solltest Du die Anschaffung eines 300/2.8, 400/2.8 500/4 oder gar 600/4 in Erwägung ziehen, sind meine Überlegungen sind natürlich hinfällig. Dann(!) würde ich auch vor dem Kauf sehr detaillierte Infos bzgl. Schwingungsverhalten wünschen. Bis 200 mm Brennweite halte ich dies für nicht relevant.

Gruß
Ralf

Hallo Ralf,

danke für deine Tipps. Aber ich fotografiere mit dem TC bis 400 mm Brennweite. Das ganze Teil wird mit dem TC auch noch unhandlicher, bedeutend länger und natürlich noch wesentlich schwingungsanfälliger.

Ich glaube zwar nicht, dass ich in absehbarer Zeit noch größere Brennweiten hinzufügen werde (Kasse ist leer :heul: ), aber 400 mm aufgrund des TC sind auch nicht zu unterschätzen.
 
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Auch an Holger ein großes Danke für seine Sichtweise und seine Erfahrungsoffenlegung :up:

Wenn ich mir das so überlege, dann meine ich, dass die Holzstative wahrscheinlich deswegen so gute Dämpfungseigenschaften haben, weil sie eine entsprechend große Masse haben. Masse = Schwingungsabsorbtion.

Da sollten meiner Meinung nach weder die Hohlbeine aus Alu, Carbon und auch nicht Basalt mithalten können. Auch der über Dirk's link zugängliche Test bestätigt im Grunde diese Annahme. Wie schon gesagt, gemäß diesem Test und auch gemäß dieser nun beschriebenen Theorie (sofern das alles so richtig ist) sollte ich bei meinem Manfrotto bleiben, da durch ein sündhaft teures Carbon-Stativ sich keine wirkliche Verbesserung der Fotoqualität bzw. der Möglichkeiten beim Fotografieren ergeben wird.

Was meint ihr?
 
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