Cinque Terre/Ligurien - Leben zwischen Himmel und Meer

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ebarwick

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Es gibt Orte, an denen die Uhr etwas langsamer zu gehen scheint, die Landschaft ursprünglich geblieben ist, die Menschen in ihren Traditionen verankert sind, und man - vielleicht deshalb - besonders freundlich empfangen wird.

Auf halbem Weg zwischen Genua und Pisa liegen fünf Orte an der malerischen Küste der italienischen Riviera, teils wie Schwalbennester an den steilen Felsen, die Cinque Terre.

Jahrhunderte lang fast von der Welt vergessen, hat sich dieser Teil Liguriens zu einem Mekka für Wanderer gewandelt. Schmale Pfade führen durch Macchia, Pinien- und Korkeichenwäldern hoch an der Steilküste entlang, belohnt wird die körperliche Anstrengung durch traumhafte Ausblicke auf Felsen und Meer mit einer Farbpalette, die ihresgleichen sucht.

Ligurien bietet als Urlaubsregion, die sich von der französichen Grenze bis an die Toskana erstreckt, neben Genua als Metropole, Portofino als mondäne Enklave und Levanto als Tor zur Cinque Terre viele kleine, ursprünglich gebliebene Orte. Olivenhaine wechseln sich mit Weinbergsterrassen an steilen Felshängen ab, abgestützt durch Trockenmauern, die in mühsamer Arbeit immer wieder ausgebessert werden müssen.

Wenn ihr Lust habt, kommt einfach mit auf eine kurzweilige Reise durch eine unglaublich schöne Region Italiens.

Leben zwischen Himmel und Meer - Cinque Terre/Ligurien



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Fortsetzung folgt...

Grüße
Erhard​
 
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Ich war vor knapp 20 Jahren dort und habe in Corniglia gewohnt, 11 Tage Daueregen und tiefhängende Wolken, ich freue mich auf Deine sonnigen Bilder.
 
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...und noch einer, der vor etwa 20 Jahren dort war, aber mit dem Wetter mehr Glück hatte! Freue mich ebenfalls auf Deine Bilder - der Anfang ist schon mal sehr schön und weckt Erinnerungen...

Grüße, Klaus
 
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Cool, deine Bilder machen Lust auf mehr aus dieser Ecke Italiens - der Einstieg sieht sehr ansprechend aus!
 
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Ja, an Regen kann ich mich auch erinnern, im Mai, allerdings nur 2 Tage und dann war's herrlich wie immer.

In die Cinque Terre kommt man, um zu wandern, also packen wir den Rucksack und legen los. Für den Anfang tut's eine überschaubare Strecke, von Levanto über Monterosso nach Vernazza.

Los geht's mit einem Frühstück vor malerischer Kulisse, ducken wir uns unter dem Stromkabel weg, liegt uns die Bucht von Levanto im besten Morgenlicht zu Füßen.



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Die Wanderwege sind im allgemeinen gut ausgeschildert und die drei, die ich euch vorstelle, auch kostenlos.
Hoch über dem Meer wandert man in der lauen Brise, die Insekten summen und die Luft ist erfüllt von den würzigen Düften der Macchia, der Mittelmeervegetation.


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Die ersten 300 Höhenmeter sind geschafft, wir blicken auf Monterosso, dem ersten und größten Ort der Cinque Terre, bevor ein steiniger und steiler Abstieg diejenigen bestraft, die mit Stöckelschuhen gestartet sind...



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Für uns ist es immer ein Highlight; Einheimische zu treffen und ein bisschen über die Menschen vor Ort und ihre Lebensgewohnheiten zu erfahren.
Bei ihm haben wir ein Glas Vino Rosso genossen und er erzählte, wie er als Aussteiger aus der Gegend von Milano hier ein neues Zuhause gefunden hat.



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Vernazza kommt in Sicht - neben Manarola sicher das meist fotografierte Motiv in Ligurien.
Durch die Regen- und Flutkatastrophe im Oktober 2011 (über 360mm Niederschlag in 3 Stunden) schwer gezeichnet, wurde der Ort mittlerweile wieder vollständig restauriert.



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Eine abwechslungsreiche Wanderung für den ersten Tag - zurück geht's per Eisenbahn, dem Hauptransportmittel in der Cinque Terre.
In Levanto genießen wir den verdienten Sonnenuntergang und nach der Einkehr in unserer Lieblingsbar (dazu später mehr) die Abendidylle am Meer.



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Fortsetzung folgt...

Grüße
Erhard


 
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Eine interessante Bereicherung zu den Cinque Terre Wanderungen ist die Rivieraküste in Richtung Genua.
Hier sind wir am Monte Portofino und wandern von Camogli zum Kloster San Fruttuoso.
Der Weg ist schwierig - ein steiles und kräftezehrendes Auf- und Ab, an manchen Stellen mit Ketten gesichert, da einen Meter weiter der Abgrund gähnt...


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Spätestens jetzt habe ich die F6 in den Rucksack gepackt...



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Aber dafür wird man an dieser wilden Küste auch mit unerwarteten tierischen Begegnungen belohnt (gut, dass sich die Mama nicht blicken ließ...):



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Zurück zum heutigen Ausgangspunkt:
Einer unserer Lieblingsorte ist Camogli, einerseits bekannt durch seine "Hochhäuser" (6 - 7 stöckige Häuserreihen am Meer) andererseits durch die "größte Pfanne der Welt".
Am 2. Sonntag im Mai findet jedes Jahr die "Sagra del Pesce" statt.
Die Fische brutzeln in der 4m durchmessenden Riesenpfanne mit 500 l Ölverbrauch und aus dem ehemals kostenlosen Traditionsfest ist ein Event geworden.



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Die Kirche von Camogli liegt auf einer kleinen Landzunge idyllisch in der Brandung, einer der schönsten Sakralbauten an der ligurischen Küste.



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Auch der Sonnenuntergang kann sich sehen lassen...


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Fortsetzung folgt...

Grüße
Erhard​
 
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Die zweite Wanderung in der Cinque Terre führt uns von dem pittoresken Manarola durch Weinberge und Olivenhaine
zum kleinen Weinort Volastra und wieder bergab nach Corniglia, das wie ein Schwalbennest auf dem Fels über dem Meer thront.

Beginnen wir mit Manarola:



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Neben dem Zug ist das meist genutzte Transportmittel natürlich das Boot, hier beim Ablegen von Manarola.



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Für die weniger begeisterten Wanderer gibt es auch Wege an der Küstenlinie.
Einige davon sind allerdings die letzten Jahre durch Erdrutsche unpassierbar geworden.



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Die Cinque Terre ist eine ausgesprochene Kulturlandschaft. In den terrassierten Weinbergen wird nicht nur ein ganz passabler Weißwein erzeugt,
sondern dadurch auch der Erosion und Abschwemmung getrotzt.



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Der Blick auf Corniglia ist einer der schönsten der Gegend.



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Auch die Wanderwege werden durch Steinmauern gesichert.



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Der krönende Abschluss ist ein Abend in Manarola. Nach einer Stärkung in der Weinstube Zio Bramante - wenn man Glück hat, spielt der Wirt Jazz auf der Gitarre - geht's zum Staunen und Wohlfühlen ans Meer...



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Fortsetzung folgt...

Grüße
Erhard
 
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Aber dafür wird man an dieser wilden Küste auch mit unerwarteten tierischen Begegnungen belohnt (gut, dass sich die Mama nicht blicken ließ...):

Ein sensationelles Bild! Aber auch die anderen gefallen mir ausgesprochen gut und zeigen die Schönheit dieser Gegend deutlich auf - ab in unsere Highlights :up:

Daumen muss ich nachreichen, freue mich auf deine Fortsetzung...
 
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Was wäre ein Land ohne seine Menschen, Bräuche und nicht zuletzt das Essen?

Eine Hochzeitsgesellschaft vor der Chiesa di San Andrea in Levanto - wir wurden nicht als störend angesehen, sondern spontan in die Feier mit einbezogen.



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Ein Fischer in Levanto - man könnte meinen, der Fischfang sei ein wichtiger Broterwerb in diesem Teil der ligurischen Küste.
Das stimmt nur zum Teil, das Fischen wurde seit jeher nur zum Eigenbedarf betrieben.



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Maurizio Bordoni vom "Cappun Magru" in Groppo. Und damit sind wir mitten im kulinarischen Teil. Was er zaubert, muss man erlebt haben, unvergleichlich!



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Ebenfalls ein "Geheimtipp" ist "la cucina di Nonna Nina" in San Rocco, einem hoch gelegenen, mit herrlichen Ausblicken gesegneten Ortsteil von Camogli.
Von den Pansotti in Walnuss-Sauce bis zur frisch von der Oma gebackenen Tarte ist alles vom Feinsten.
Außen unscheinbar (man läuft erstmal dran vorbei) aber kulinarisch ein Highlight.



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Was bleibt noch? Nun ja, bei unvergesslichen Aussichten einfach den Abend zu genießen...!



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Fortsetzung folgt...

Grüße
Erhard
 
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Die dritte Cinque Terre Wanderung von Riomaggiore nach Portovenere ist für uns der Königsweg - und für die Fotoreportage auch das Finale.

Wir gehen los in Riomaggiore, dem östlichsten der 5 Cinque Terre Dörfer.



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1944 malte der Argentinier Silvio Benedetti Szenen aus dem Leben am Meer an die Häuserfronten, hier wird gerade ausgebessert.



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Riomaggiore von oben - die erste Station, eine kleine Kapelle 300m über dem Ort, ist erreicht.



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Weitere 300m höher gibt es mitten im Wald einen wundervollen kleinen Kiosk mit nicht erwarteten Leckereien:



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Durch Korkeichenwälder geht es über zum Teil sehr schmale Pfade hoch oben an der Felsenküste zu unserer Lieblingsstelle.



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Auf einem kleinen Felsvorsprung mit atemberaubender Sicht wird gerastet, bevor es bergab nach Portovenere mit Sicht auf den Golf von La Spezia geht.



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Wer jetzt Lust zum Wandern in Ligurien bekommen hat, dem empfehle ich den ultimativen Reiseführer "Cinque Terre" von Christoph Hennig, informativer geht's nicht.

Ein sehr empfehlenswertes Hotel in Levanto als Ausgangspunkt ist das "Hotel Palace" - die Chefin Signora Pilotti spricht deutsch.

Kleiner (Bild-)ausklang - Salute!



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Finito - Grüße
Erhard
 
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Ich möchte hier ein herzliches Dankeschön loswerden, für euer Interesse und eure Rückmeldungen, für die vielen Thanks und natürlich die Daumen (!) und ans Team für die Aufnahme in die Highlights.

Danke :)!
Erhard
 
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Ich möchte hier ein herzliches Dankeschön loswerden, für euer Interesse und eure Rückmeldungen, für die vielen Thanks und natürlich die Daumen (!) und ans Team für die Aufnahme in die Highlights.

Danke :)!
Erhard

Hallo Erhard, da danke ich Dir gern auch.

Deine Empfehlung für das Hotel habe ich mir auch schon angesehen und die Gegend ist wohl mehr als eine Reise wert.
Nur, ich bin nicht schwindelfrei und die Wanderungen dort könnte ich leider nicht machen - schade, aber es ist so.
 
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Danke! Einen sehr guten Tipp habe ich noch: Wir waren schon zweimal mit einer größeren Gruppe - 11 Personen - in Levanto und haben dazu eine Villa direkt am Meer gemietet. Die Terrasse ist groß genug, um Fußball zu spielen ;-) , das Haus verfügt über 4 Badezimmer, ein herrschaftliches Wohnzimmer, zwei Einzel und fünf Doppelzimmer. Das Ambiente ist einzigartig, die Villa steht auf einem mehrere Hektar großen Grundstück und von der Terrasse aus kann man einen Stein ins Meer werfen.
Das letzte Bild mit dem Aperol Spritz entstand auf dem Terrassengeländer...

Das Anwesen gehört der Familie Daniele Camerana und der Name der Villa ist "Casalmare".

Hier habe ich noch ein abendliches Foto der Strandpromenade, ganz rechts ist die Villa (dahinter kommt nur noch die Anlegestelle für's Shuttleboot):



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Grüße
Erhard
 
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