Bubblenebel, Säulen der Schöpfung, Sonne und der Ringnebel

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JulianZ

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Hallo zusammen,

ich hab mich ja schon länger nicht mehr gemeldet, daher hier eine kleine Flut neuer Bilder ;).

Das erste Bild ist der Bubblenebel.

Vergrößerung:

Bubblefarbe.jpg


Gesamtansicht:

Bubbleweitkl.jpg


Der Blasennebel ist ein sogennanter Emissionnebel also eine große Gaswolke. In deren Zentrum sorgen Sonnenwinde eines heißen Sterns für das Auseinanderdriften der Moleküle wodurch sich die Blasenartige Form bildet. Belichtet wurden mit einem 8" Skwatcher Newton bei 1200mm 250x30 Sekunden mit einer Nikon D5000 (unmodifiziert) und 1500x6,7 Sekunden mit einer Planetenkamera.


Hier zu sehen sind die Säulen der Schöpfung, welche einige von Euch sicher schonmal gesehen haben. Die Hubbleteleskopaufnahme von diesem Objekt ist wohl einer der bekanntesten des Weltraumteleskop.

M163.jpg


Die Säulen sind eine Art stellare Kinderstube. In den Nebelstrukturen bilden sich tausende neue Sterne durch den Kollaps von Gaswolken. Der Bildausschnitt hat eine Größe von circa 1/20 des Mondes. Aufgenommen durch ein 8" 1200mm Newton Teleskop mit einer Planetenkamera. Belichtet wurde 1200 Einzelbilder mit jeweils 5,7 Sekunden Belichtungszeit.

Mit einer solchen Planetenkamera wurde auch dieses Bild der Sonne erstellt.

HAlphaSonne2kl.jpg

Groß: http://www.julianzoller.bplaced.net/Astronomie/HAlphaSonne2.jpg

Die Sonne, leuchtet für unsere Augen sichtbar im sogenannten Weißlicht. Es gibt jedoch noch weitere Strahlungsarten, welche sich jedoch lediglich mit speziellen Filtern und Kameras darstellen lassen. Auf diesem Bild wurde die Sonne im sog. H-Alpha Licht aufgenommen. Das Foto ist ein Mosaik aus 20 Einzelaufnahmen, aufgenommen durch eine Planetenkamera durch ein Sonnenteleskop (Coronado PST).

Zu guter Letzt noch ein kleines Foto vom Ringnebel im Sternbily Leier.

Ringnebelnah2.jpg


Der Ringnebel ist ein 2300 Lichtjahre entfernter Planetarischer Nebel. Hier sieht man, wie von einem weißen Zwerg (der kleine Stern in der Mitte) die äußeren Gashüllen des Sterns abgestoßen werden.


Wenn ich schonmal dabei bin- hier noch ein allerletztes Bild des Ringplaneten Saturn.

Saturn4.jpg



Alle Bilder wurden mit einer 8" Skwatcher Newton (1200mm) aufgenommen. Bei jedem der Bilder (ausgenommen das der Sonne) wurden Bilddaten aus einer DSLR (Nikon D5000) mit denen einer Planetenkamera (DMK 21.AU.618.AS) kombiniert.
Montiert ist das Teleskop auf der Nachführung EQ6 (zum Ausgleich der Erdrotation). Ein Autoguider wurde dabei nicht benutzt.
Ich hoffe sie gefallen ein wenig :)

Viele Grüße und bis bald,
Julian
 
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Das Bild der Sonne wird unser Bild der Woche - danke für´s Zeigen! :up:
 
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Interessante Bilder gut kommentiert. Wenn man drüber nachdenkt, relativieren sich doch manche unserer irdischen Vorstellungen und Probleme.
Dankefürs Zeigen, bin gespannt was das nächste Mal kommt.
Gruß Bernd
 
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Hallo,

die Bilder sind einfach allererste Sahne. :up::up: Da kann man nur neidisch werden.

Eine Planetenkamera ist eher eine Art Webcam oder Überwachungskamera, durch den kleinen Sensor erhält man enorme Äquivalentbrennweiten, oft über 10m. Durch die kurze Belichtungszeit der einzelnen Frames kann man die Luftunruhe (Seeing) austricksen, dafür rauschen die extrem. Per Software werden dann aus einigen tausend bis zehntausend Bildern die schärfsten gestackt. Je nach Bauweise kann man damit auch länger belichten. Zu den bekannteren gehören z.B. die DMKs oder Mintrons.
 
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Vielen Dank für die netten Antworten! :)

tankred hat die Funktionsweise perfekt erklärt! Bei den meisten Bildern im Deepskybereich mache ich einige Tausend Aufnahmen mit recht kurzen Belichtungszeiten. Hier ist beispielsweise eine Einzelaufnahme mit 6,7 Sekunden Belichtungszeit:

M16Frame.jpg


Wie man sieht, sieht man nahezu nichts, abgesehen von ein paar Sternen und leichten Nebelstrukturen im Zentrum des Bildes. Auch zu sehen ist das extreme Rauschen der Kamera (die kleinen weißen Punkte sind keine Sterne) und die Aufhellung im oberen linken Bereich. Da die Kamera ungekühlt und der Chip wie bereits gesagt sehr empfindlich ist bilden sich leider diese Artefakte. Ich korrigiere das, indem ich eine Darkframe Aufnahme mache. Also mit verschlossener Öffnung und gleicher Belichtungszeit fotografiere. Das gibt mir ein komplett schwarzes Bild, in dem nur das Rauschen vorhanden ist. Diese Rauschaufnahme wird dann von dem "richtigen" Bild subtrahiert und man bekommt ein rauscharmes, ebenes Foto. Die ganzen Fotos werden daraufhin gestackt, also übereinander gelagert.
Mit angepasster Tonwertkorrektur usw. sieht das dann so aus:

M16SW.jpg


Das ganze fotografiere ich dann nochmals mit meiner Nikon und nehme die Farbdaten aus dem Endresultat und lege diese über das Schwarz Weiß Bild.

Veranschaulicht ist das nochmals hier anhand des Bubble Nebels.
Links DSLR, Mitte DMK, Rechts die Kombination.

BubbleVergleich.jpg


Bei Aufnahmen eines größeren Feldes nehm ich das Bild der Nikon als ganzes und ersetzte lediglich den Teil, der mit der DMK aufgenommen wurde.

Ich hoffe ich konnte alles einigermaßen anschaulich erklären.

Viele Grüße,
Julian
 
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Die Bilder sind ja klasse und sehr informativ auch die Erklärungen. Vielen Dank. :)

PS: Die Sonne und den Saturn finde ich sehr beeindruckend. :hallo:
 
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Großes Kino! Auch von mir ein Dankeschön fürs Zeigen. Möchte gar nicht wissen wie viele Stunden / Tage in diese Aufnahmen investiert wurden :dizzy:
lg
Chris
 
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Wunderschöne Bilder, daran kann ich mich gar nicht satt sehen. Vor allem das Bild unserer Sonne ist einfach Hammer! Der Arbeitsaufwand ist ja auch nicht ganz unerheblich, aber das Resultat entschädigt für die Mühen.
Kann man denn mit dieser Ausrüstung und "Vorgehensweise" auch Galaxien ablichten? Ich hab mal ein Amateurfoto von der Andromeda-Galaxie gesehen....solche Bilder faszinieren mich immer wieder aufs neue.
Auch wenn ich mich wiederhole: Klasse Bilder!!!
 
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ich neige mein haupt, bin ganz hin und weg. das sonnenbild hat es mir besonders angetan.
 
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Falls es mit dem JWST als Hubble Nachfolger doch nichts wird, schicken wir Julian mit einer Nikon und einem Zoom Objektiv zur ISS, der macht dann equivalente Aufnahmen.
 
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