Bokeh-Optimierung durch Mehrfachbelichtung

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marcx88

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Das Minolta STF 135 2.8 (4.5) ist anerkanntermaßen DAS Objektiv wenn es um ein perfektes Bokeh geht. Dieses Objektiv hat eine zusätzliche Blende (Aposidationsfilter) verbaut welche einen besonders harmonischen Unschärfebereich erzeugt. Leider gibt es so eine Optik nicht für das F-Bajonett aber dieser Effekt lässt sich auch per Mehrfachbelichtung erzeugen, wenn auch in abgeschwächter Form.

Dazu montiert man die Kamera auf einem Stativ, wählt den Modus A (Blendenpriorität), stellt manuell scharf und schaltet die Mehrfachbelichtung ein. 5-7 Einzelaufnahmen bringen meiner Meinung ein zufriedenstellendes Ergebnis. Der Trick ist, daß jede Einzelaufnahme mit einer unterschiedlichen Blende gemacht wird. Dadurch überlagern sich die unscharfen Bereiche fließend und schwächen ein harsches Bokeh ab. Bei Objektiven mit einem ohnehin schon schönen Bokeh fällt der Effekt entsprechend gering aus. In meinem Beispiel ist die Schrittweite jeweils ein halbe Blende von 1.4 bis 4.0. Verwendet habe ich das AF 50 1.4D.

Man kann natürlich auch Einzelaufnahmen machen und später per EBV zusammenfügen. Analog dieses Verfahrens: Klick
Oder das Ganze mit einer analogen Kamera auf Film. Dann muss man nur die Zeiten für die Einzelbilder berechnen und manuell Belichten. Das ganze stammt übrigens nicht von mir sondern ist eine Funktion welche in der analogen Minolta Dynax 7 eingebaut ist. Wie das dort genannt wird weiß ich allerdings nicht mehr.

Vielleicht ist diese Spielerei ja für Stillleben-,Plümchen-, Produkt- oder Lebensmittelfotografie ganz sinnvoll einsetzbar.
Das soll jetzt bitte keine Diskussion zum Thema Bokeh werden, erhebt keinen Anspruch auf technische Ausgereiftheit sondern ist vielmehr ein kleiner Gedankenanstoß zum Experimentieren.


Gesamtbild ohne Optimierung
picture.php



Gesamtbild mit Optimierung
picture.php



50% Auschnitt (links ohne - rechts mit Optimierung)
picture.php



100% Auschnitt (links ohne - rechts mit Optimierung)
picture.php


PS. Das Bild dient nur Testzwecken und hat keinen tieferen Sinn. ;)
 
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Mit Verlaub, 30 Sekunden Aufwand in PS (vorher vs nachher angewandt an obigem linken Beispiel):

original.jpg
Funktioniert das auch wenn das Motiv nicht so eine Abgrenzung zwischen scharfen und nicht scharfen Bereichen hat?
Schau dir mal die Ecke links im Gesamtbild mit dem Gitter an. Der unscharfe Vordergrund überlagert die dahinterliegen scharfen Bereiche welche wiederum weich auslaufen. Wie gesagt das Beispiel ist leider nicht so gut gewählt um zu erkennen was die Bastelei überhaupt bringt.

PS. Ich weiß nicht was du getan hast in den 30 Sekunden, aber es hat das Spitzlicht rechts unten nur zur Hälfte erwischt.
 
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Im Prinzip wird die Bokehverbesserung in einem Schritt auf eine Ebenenkopie des Originals angewendet. Der Rest ist nur eine Frage der zu erstellenden Ebenenmaske. Egal wie, seit ich den Dreh raushabe, ist mir das Bokeh einer Linse fast schon egal und praktisch hat sich die Sache bereits in unzähligen ausgearbeiteten Hochzeitsfotos und dergleichen bewährt.

In obigem Beispiel habe ich sprichwörtlich mit ausgestrecktem Arm die Maske grob gepinselt. Gesamtaufwand, wie gesagt, höchstens 30 Sekunden und ohne den direkten Vergleich zum Original wären die kleinen Ecken und Kanten, die es ggfs. zu verbessern gilt, nichtmals aufgefallen. Der Feinschliff ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber letztendlich nur eine Angelegenheit von wenigen Klicks.
 
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Danke für diese interessante Technik. Hatte ich noch nie irgendwo gesehen.

Aus dem Rest der Diskussion halte ich mich raus.
 
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Im Prinzip wird die Bokehverbesserung in einem Schritt auf eine Ebenenkopie des Originals angewendet. Der Rest ist nur eine Frage der zu erstellenden Ebenenmaske.
Genau das ist der entscheidende Punkt. Du must händisch eingreifen. Das oben genannte Verfahren funktioniert je nach Software automatisch, bzw. schon in der Kamera. Wenn das für dich nichts bringt ist es aber auch schön.
 
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Nichts gegen deinen Tipp, der wie gesagt für statische mehr oder weniger stativgebunde Motive in Frage kommt. Dennoch kann es auch nach dieser Methode gelegentlich zu erwünschten Nebeneffekten kommen, die ebenso manuell aufgearbeitet werden müssen.
 
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Sowas erfährt man i.d.R. auch nur in meinen PS-Kursen bei VHS, DVF usw. Solche Tricks habe ich oft notgedrungen für die eigenen Praxis irgendwann mal (er)finden müssen. ;)
Das kannte ich prinzipiell schon. Das NIK Sharperner Plugin arbeitet beispielsweise genauso, blos das halt die scharf gezeichnete Ebene drüber liegt.
 
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Nichts gegen deinen Tipp, der wie gesagt für statische mehr oder weniger stativgebunde Motive in Frage kommt. Dennoch kann es auch nach dieser Methode gelegentlich zu erwünschten Nebeneffekten kommen, die ebenso manuell aufgearbeitet werden müssen.
Ja, stimmt.
 
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Moment.. Für die Blende mit dem Apodisationsfilter stimmt das schon. Die "normale" Blende war durch den Umbau auf Offenblende fixiert, da es ja keinen Blendenring dafür gibt. Das ist aber gar nicht so schlimm für dieses sehr spezielle Objektiv.
Das ist ein Missverständnis, die beiden Blenden sind bei gleicher Einstellung in ihrer Wirkung als gleichwertig anzusehen. Unterschiede sind im Bildergebnis nicht zu erkennen. Die "normale Blende" kann bei der nicht umgebauten Minolta-AF-Version von der Kamera in Drittelblenden gesteuert werden. Die stufenlose Blende steht in diesem Fall offen. Es stimmt, das geht nach dem Umbau nicht mehr.

Wer das STF nutzt, verwendet in der Regel ohnehin die manuelle, rundere, stufenlose Blende, meist bei Offenblende, wobei dann die "normale" Blende dauerhaft von der Kamera offen gehalten wird. Bei dem Nikon-Umbau wird diese Arbeitsweise nun erzwungen. Ich sehe darin keinen Verlust und den Anwender wird's nicht stören, da der Sinn eines STF ohnehin nur im Bereich der stufenlosen Blende deutlich ist und es als Offenblendenobjektiv konstruiert wurde..
 
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Das ist ein Missverständnis, die beiden Blenden sind bei gleicher Einstellung in ihrer Wirkung als gleichwertig anzusehen. Unterschiede sind im Bildergebnis nicht zu erkennen. Die "normale Blende" kann bei der nicht umgebauten Minolta-AF-Version von der Kamera in Drittelblenden gesteuert werden. Die stufenlose Blende steht in diesem Fall offen. Es stimmt, das geht nach dem Umbau nicht mehr.

Wer das STF nutzt, verwendet in der Regel ohnehin die manuelle, rundere, stufenlose Blende, meist bei Offenblende, wobei dann die "normale" Blende dauerhaft von der Kamera offen gehalten wird. Bei dem Nikon-Umbau wird diese Arbeitsweise nun erzwungen. Ich sehe darin keinen Verlust und den Anwender wird's nicht stören, da der Sinn eines STF ohnehin nur im Bereich der stufenlosen Blende deutlich ist und es als Offenblendenobjektiv konstruiert wurde..
Wir meinen das Gleiche.. :up:
 
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