Blendensteuerung einer Nikon D3x repariert

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Beuteltier

Platin Mitglied - NF "proofed"
Platin
Registriert
Hallo Leute,

ich bekam eine D3x zur Reparatur, bei der nach fast jeder Auslösung der Spiegel oben blieb und auf dem Schulterdisplay ERR erschien.
Also musste die ''aperture control unit'' (Blendensteuerung), welche ja auch den Spiegel steuert, defekt sein.

Um so etwas zu verifizieren und sofern möglich zu reparieren (eine neue Blendensteuerung bekomme ich nur für sehr viel Geld und nur aus den USA oder China mit vielen Wochen Lieferzeit), muss man die Kamera ziemlich weit zerlegen...

full




Der Elektromagnet mit Permanentmagnet-Anker (roter Pfeil), der die aperture control unit im Zustand ''Spiegel unten'' sichert, hatte fast keine Permanentmagnet-Kraft mehr, konnte also nach dem Auslösen den nach oben gefahrenen Spiegel nicht mehr sichern.

full




Hier habe ich die Blendensteuerung aus der Kamera ausgebaut und den Elektromagnet entnommen.

full




Und hier liegt neben dem alten ein neuer, exakt passender Elektromagnet, den ich aus einer D800 ausgebaut hatte.

full




Alles wieder zusammen gebaut, und die Kamera tut wieder was sie soll.
Bedenklich ist dabei nur, dass diese D3x noch nicht mal 50.000 Auslösungen gemacht hat und vom Gehäuse und der Gummierung her noch recht ungenutzt aussieht...
 
Anzeigen
Da beißen sich aber die Aussagen selbst schwer .
Das ist ein Hubmagnet und kein Relais mit Anker .
Ein Hubmagnet hat maximal eine Kolbenrückholfeder und keinen Dauermagneten .
Warum sollte man die 'Blendensteuerung'=Leiterplatte=elektrische Steuerung wechseln wenn der Hubmagnet verharzt ist .

Nette Bastelarbeit mit Fragen über Fragen.

Rainer
 
Kommentar
Das ist kein Hubmagnet und auch kein Relais.
Es ist ein Elektromagnet, mit einem "Kolben" aus Eisen, der im Inneren der Spule längs läuft.
Der der runden Öffnung gegenüberliegende Anker ist mit einer Scheibe Permanentmagnet versehen.
Im Strom-losen Zustand sitzt der "Kolben" ganz im Inneren der Spule und wird vom Permanentmagneten dort gehalten.
Bei einem Strom-Impuls durch die Spule wird kurzzeitig ein entgegengesetztes Magnetfeld erzeugt, das die Haltekraft des Permanentmagneten so weit schwächt, dass der "Kolben" durch die Federkraft der aperture control unit aus der Spule heraus gezogen wird.
 
Kommentar
Es gibt nur eine Antwort wie man Permanentmagneten unbrauchbar macht .
Durch Schläge bekommt man das Gefüge durcheinander und er verliert seine Eigenschaften.
Echt ätzend Deine Theorie.

Ich hatte schon mal Deinen Bastelkram bezüglich 0815 Gummiunterlage und ESD moniert .

Rainer
 
Kommentar
Hallo Rainer!
Ich hatte schon mal Deinen Bastelkram bezüglich 0815 Gummiunterlage und ESD moniert .
Es wäre sehr angenehm, wenn du deine Belehrungen für dich behalten würdest. :frown:
Ich arbeite seit 10 Jahren so und hatte noch nie einen Bearbeitungs-Schaden durch statische Entladungen. :cool:
Auch habe ich einige Arbeitstische in Servicepoints von Nikon, Canon und freien Werkstätten gesehen - die kochen auch nur mit Wasser, mehr möchte ich dazu nicht sagen.
 
Kommentar
Als "Elektrofrikel" kann ich mir einen "Geburtsfehler" an dem Dauermagneten gut vorstellen, zumal er ja auch bei jeder Auslösung ein Gegenmagnetfeld auf den Kopf bekommt:e045:. Außerdem habe ich in meiner 40 jährigen Berufstätigkeit gelernt: Es gibt keine Defekte/Fehler, die es nicht gibt - nichts ist unmöglich. Deshalb sollte man sicherheitsrelevante Redundanzsysteme nicht mit gleichen Bauteilen aufbauen. Gerade diese Fehler machen den Job so interessant:icon-ja:
 
Kommentar
Ein alter - aber sehr lehrreicher Beitrag, der einem Problem ähnelt, mit dem ich mich abei meiner D3x herumschlage.
Es ist nicht der Spiegel, der hängen bleibt, sondern der Blendenhebel, der nicht in die Ausgangsposition am oberen Anschlag zurückkehrt, wenn ein Objektiv - egal welches ;-) - montiert ist. Ohne angesetzte Optik funzt die Angelegeheit einwandfrei.
Das Fehlverhalten wird nach dem Einschalten auch mit einem "Err" honoriert. Dieser verschwindet, wenn man danach einmal auf den Auslöser drückt. Der Spiegel klappt dann nicht hoch und es erfolgt auch keine Auslösung. Der Blendenhebel fährt "nur" mit einem "zarten Klack" an den oberen Anschlag zurück und der Fehler verschwindet bis zum nächsten Aus- und Einschalten der Kamera.
Ob es an der Schwäche des Permantentmagneten liegt? Könnte auch ein Justierungsproblem sein.
Ist Vergleichbares sonst Jemandem in der Community aufgefallen?
Bin für jeden Ratschlag dankbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
1 Kommentar
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Das ist niemals ein Justierungsproblem, aber fast immer die Schwäche eines Permanentmagneten.
Ganz selten kann es allerdings eine ausgeleierte/verrostete/gebrochene Rückholfeder sein.
Mein Ratschlag: Schick' sie mir mit einem voll geladenen Akku drin.
 
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten