AW: Beldenmysterium am AF-S VR Micro 105mm
...oder ich muß ein paar Initiationsriten bestehen...
Dazu besteht kein Anlass.
Nimm das Objektiv einmal in die Hand, entferne beide Deckel und schaue von hinten durch, gerade so als seiest Du ein Kamera.
Du wirst ein kleines Loch sehen, denn die Blende ist jetzt geschlossen. Drehe den Entfernungsring während des Durchschauens und - die Größe des beobachteten Loches ändert sich.
Wenn Du zusätzlich noch den Blendenhebel betätigst uns gänzlich öffnest, geschieht das gleiche in groß: Der tatsächliche, wirksame Blendendurchmesser ändert sich abhängig von der eingestellten Entfernung. Größer für Unendlich, kleiner für Nahbereich.
Wenn sich aber das Loch verkleinert, durch welches das Licht passen muß, ändert sich automatisch die wirksame Lichtstärke, und, wie vorhin schon erwähnt wurde, ist Nikon so ehrlich und bringt diesen Umstand in der Kamera zur Anzeige. Stellt man an der Kamera z.B. Offenblende ein, merkt man es.
Ist alles korrekt so. Korrekt ist auch, daß bei einer (an der Kamera) eingestellten Blende 5,6 von diesem Effekt nichts mehr zu merken ist, weil die entfernungsabhängige "Lochgrößenänderung" weniger als Blende 5,6 ausmacht und die Kamera, in diesem Beispiel, für alle Entfernungen in der Lage ist, die gewünschte Blende 5,6 auch zu stellen. Jetzt kann die Kamera selbständig den wirksamen Blendendurchmesser für alle Entfernungen so anpassen, daß die vom Fotografen vorgegebene "Lichtstärke" 5,6 erfüllt wird und dieser nichts davon merkt.
Ich hoffe, diese Erläuterung ist verständlich und Du siehst jetzt klarer,
Thomas