Nein, das Auflagemaß hat nur einen Einfluss auf die Bauform des Objektivs, die Brennweite des Objektivs bleibt davon ja unberührt.jetzt steht die Diskussion im Raum, ob ein identisches Glas eine differierende Bildwirkung aufgrund des Auflagenmaßes hat!?? Tiefenschärfe!??
Im Weitwinkelbereich ist ein kürzeres Auflagemaß von Vorteil, weil man dann auf die aufwendigen Retrofokus Konstruktionen verzichten kann, das ist für die Bildqualität eher förderlich.Ferner ob aufgrund des geringeren Abstandes Objektivauflage-Sensor überhaupt eine vergleichbare Abbildungsleistung erzielt werden kann oder eher schlechter ist.
Die Tiefenschärfe ist davon unbeeindruckt, ob die Schärfentiefe allerdings gleich bleibt, steht noch in den Sternen.
Das Auflagemaß ist nicht zwingend für schräg auf den Sensor treffende Strahlen verantwortlich. Entscheidend ist der Abstand Austrittspupille zu Sensorebene. Und die Austrittspupille kann man ja theoretisch weiter in den Tubus versetzen um einen telezentrischen Strahlengang zu erreichen. Schwieriger macht es für Sony der geringe Bajonettdurchmesser. Der ist in diesem viel eher für schräg auf den Sensorrand fallende Lichtstrahlen verantwortlich. Ich persönlich hätte mir von Sony ein neues Bajonett für die Vollformat Serie gewünscht, dann hätten sie dies technisch wenigstens voll ausnutzen können. Mit dem E Mount haben sie automatisch konstruktive Restriktionen für die Objektive eingekauft.
Gruß
Matthias
Man wünscht sich natürlich einen bildseitig telezentrischen Strahlengang, aber das ist kein unbeherrschbares Problem, denke mal an die Sony RX1.Jetzt ernsthaft? Im Weitwinkel eher förderlich? Gut, keine Retrokonstruktion aber das Problem der sehr schrägen Belichtung des Sensors an den Rändern?
Danke für den Einwand, man könne das Auflagemaß ja ins Objektiv verlagern; so habe ich deine Aussage verstanden, "Und die Austrittspupille kann man ja theoretisch weiter in den Tubus versetzen", korrekt so?
Warum aber ein neues Bajonett? Ist es nicht so, dass die Öffnung mindestens so weit sein muss, wie die Diagonale des Chips und alles funktioniert und ist möglich oder ist das E-Mount tatsächlich enger oder zu eng?
...
Man wünscht sich natürlich einen bildseitig telezentrischen Strahlengang, aber das ist kein unbeherrschbares Problem, denke mal an die Sony RX1.
Der Abstand der hinteren Linse zum Sensor ist dabei auch nicht der einzige Faktor (z.B. auch noch: Lage der optischen Mitte/Blende), zumal eine längere Bauform des Objektivs (größerer Abstand) ggf. auch möglich ist.
Schwierig wird es nur, wenn man anfängt alle möglichen (und unmöglichen) Objektive zu adaptieren, dann kann es natürlich zu Problemen kommen, wie nun teilweise an den Sonys zu sehen.
MfG
Jürgen
...
Denke ich da falsch oder trübt mich der Eindruck, wenn ich das Noct abgeblendet verwende, dass mich da Bilder anschauen, die ich schärfer noch nicht erlebt habe? Gerade weil es, wegen der riesigen Hinterlinse an Vollformat, telezentrisch, nahe am Optimum, ist??
Geht es um das 58mm Noct? Erstens liegt das im Normalbrennweitenbereich und sollte keine Probleme machen. Zweitens kenne ich wenig SLR Objektive, die wirklich Probleme an spiegellosen Kameras machen. Es sind eher die Objektive, speziell WW, die auch für andere kurze Auflagemaße gerechnet wurden. Speziell M-Bajonett Objektive können da problematisch sein.
Gruß
Matthias
Ich denke, bei Sony war mit Einführung des E Mount noch nicht klar, dass man mit dem Mount auf Vollformat gehen möchte.
Schwierig wird es nur, wenn man anfängt alle möglichen (und unmöglichen) Objektive zu adaptieren, dann kann es natürlich zu Problemen kommen, wie nun teilweise an den Sonys zu sehen.
Der E-Mount war von Anfang an für KB konzipiert und es hat auch sehr bald nach der Einführung eine KB-Kamera mit E-Mount gegeben, wenn auch keine Fotokamera, sondern eine reine Filmkamera. Und das Bajonett ist zudem groß genug. Man darf nicht vergessen, dass z.B. Nikon ein beinahe genauso großes Bajonett hat, wobei bei Nikon Dinge wie Blendenhebel Platz beanspruchen, die es bei Sony einfach nicht gibt.
jetzt steht die Diskussion im Raum, ob ein identisches Glas eine differierende Bildwirkung aufgrund des Auflagenmaßes hat!??
Tiefenschärfe!??
Ferner ob aufgrund des geringeren Abstandes Objektivauflage-Sensor überhaupt eine vergleichbare Abbildungsleistung erzielt werden kann oder eher schlechter ist. (Flacherer Strahlenwinkel, v.A. an den Bildrändern).
… man könne das Auflagemaß ja ins Objektiv verlagern; so habe ich deine Aussage verstanden, "Und die Austrittspupille kann man ja theoretisch weiter in den Tubus versetzen", korrekt so?
Warum aber ein neues Bajonett? Ist es nicht so, dass die Öffnung mindestens so weit sein muss, wie die Diagonale des Chips und alles funktioniert und ist möglich oder ist das E-Mount tatsächlich enger oder zu eng?
"Die Austrittspupille ist die Fläche, aus der alle Lichtstrahlen zu kommen scheinen, die auf einen Bildpunkt zulaufen. Ist sie weit entfernt vom Bild, dann haben die zum Bildrand oder zur Bildecke zielenden Strahlen einen geringeren Neigungswinkel zur Bildebene. Objektive, bei denen man diese Neigungswinkel so klein wie möglich macht, werden ‚telezentrisch’ genannt, weil dann die Austrittspupille sehr weit vom Bild entfernt ist.
Telezentrische Objektive erfordern aber sehr große Bajonettdurchmesser, die mechanischen Maße der Kamera setzten da also Grenzen. Es ist auch keineswegs so, dass bei telezentrischen Objektiven alle Lichtstrahlen senkrecht auf die Bildebene auftreffen. Die Öffnungswinkel der Strahlkegel sind bei allen Objektiven nur von der Blendenzahl abhängig und bei gleicher Blende ebenfalls identisch - ganz gleich wo die Austrittspupille liegt. Bei telezentrischen Objektiven ändern sich die Winkel lediglich im Bildfeld weniger."
Quelle (Seiten 11 und 12): http://blogs.zeiss.com/photo/de/wp-...12/de_CLB_41_Nasse_Objektivnamen_Distagon.pdf
… das Auflagemaß hat nur einen Einfluss auf die Bauform des Objektivs, die Brennweite des Objektivs bleibt davon ja unberührt.
Im Weitwinkelbereich ist ein kürzeres Auflagemaß von Vorteil, weil man dann auf die aufwändigenRetrofokus Konstruktionen verzichten kann, das ist für die Bildqualität eher förderlich.
"Ein besonderes Problem vieler Kameras ist, dass der Abstand der letzten Linse des Objektivs von der Bildebene ein bestimmtes Mindestmaß nicht unterschreiten darf, weil zwischen Objektiv und Bildsensor noch irgendeine technische Funktion Platz benötigt. In der Spiegelreflexkamera ist das der Schwingspiegel, der vor der Aufnahme das Bild auf die Mattscheibe umleitet.
...
Die ersten Objektive für Kleinbild-Reflexkameras nach diesem Prinzip des umgekehrten Teleobjektivs wurden 1950 beinahe zeitgleich von Pierre Angénieuxin Paris und von Harry Zöllner bei Carl Zeiss Jena zum Patent angemeldet. Das Jenaer Objektiv bekam den Markennamen ‚Flektogon’’, und Angénieux nannte sein Objektiv ‚Retrofocus’, um auszudrücken, dass der Fokus nach hinten verlagert wurde. Dieser ursprünglich als Markenname eingeführte Begriff ist schließlich zu einem Gattungsnamen für alle diese Objektive geworden, der heute bekannter ist als der Ausdruck ‚umgekehrtes Teleobjektiv’."
Quelle (Seite 2): http://blogs.zeiss.com/photo/de/wp-...12/de_CLB_41_Nasse_Objektivnamen_Distagon.pdf
"Die beiden Typen von Weitwinkelobjektiven, mit denen sich dieser Artikel beschäftigt hat, besitzen also jeweils ganz spezifische Vor- und Nachteile:
Vorteile der annähernd symmetrischen
Weitwinkelobjektive:
• kleine Baugröße und geringes Gewicht
• sehr gute und gleichmäßige Schärfe trotz des mäßig großen Aufwands
• meist sehr gute Reflexfreiheit
Nachteile der annähernd symmetrischen
Weitwinkelobjektive:
• nicht an jeder Kamera verwendbar
• speziell abgestimmte digitale Sensoren erforderlich
• empfindlicher gegen Änderung der optischen Parameter im Bildraum
• größerer natürlicher Helligkeitsabfall zum Bildrand
Vorteile des unsymmetrischen Weitwinkelobjektivs:
• im Prinzip an allen Kameras verwendbar
• günstige Eigenschaften für digitale Sensoren
• sehr gleichmäßige Bildfeldausleuchtung bei mittleren Blenden
• hohe Anfangsöffnungen sind möglich"
Quelle (Seite 13): http://blogs.zeiss.com/photo/de/wp-...12/de_CLB_41_Nasse_Objektivnamen_Distagon.pdf
Speziell M-Bajonett Objektive können da problematisch sein.
"Die in jüngerer Vergangenheit neu gerechneten Biogon Objektive haben eine etwas vergrößerte Schnittweite, um auch mit modernen Kameras die Belichtungsmessung durch das Objektiv zu ermöglichen. Eine bis unmittelbar vor den Schlitzverschluss reichende Objektivfassung könnte die Messzellen verdecken, welche das vom Verschluss reflektierte Licht zur Belichtungsmessung nutzen sollen. Während beim Biogon 4,5/21 die Schnittweite nur 9mm betrug, war sie beim Biogon 21 zur Contax-G auf 12mm vergrößert. Bei allen Objektiven der ZM-Reihe beträgt die kürzeste Schnittweite 15mm."
Quelle (Seite 10): http://blogs.zeiss.com/photo/de/wp-...12/de_CLB_41_Nasse_Objektivnamen_Distagon.pdf
Das war von mir so gemeint, vielen Dank für die Klarstellung.Zur Vermeidung von Missverständnissen: Das Auflagemaß hat nach meinem Verständnis notwendigerweise nur einen Einfluss auf eine dem Auflagemaß entsprechende Konstruktion der Fassung eines Objektivs, nicht jedoch auf dessen optische Rechnung.
Generell sicher nicht, aber der konstruktive und herstellungstechnische Aufwand einer Retrofokus-Konstruktion ist höher.Nach meinem Verständnis des nachstehenden Zitats trifft es weiter nicht generell zu, dass ein Verzicht auf eine "Retrofokus-Konstruktion … für die Bildqualität eher förderlich" sei:
Wenn man einen sehr hohen Aufwand betreibt, wie bei den von Dir genannten Objektiven (Zeiss Otus 1,4/55 mm und das Leica Apo-Summicron-M), kann man selbstverständlich Ausnahmen von der Regel erschaffen, aber das hat dann eben auch seinen sehr hohen Preis.
" ... Das neue Objektiv bietet optimale Abbildungsleistung schon bei voll geöffneter Blende. Was mussten Sie im Optikdesign tun, um das zu erreichen?
Wir haben uns für das komplexe Distagon-Optikdesign entschieden, das sich bisher nur bei Weitwinkel-Objektiven findet. Nur damit lässt sich die gewünschte Schärfe und Kontrastwiedergabe bis in die Bildecken erreichen.
Warum ist das Distagon besser geeignet als andere Designs, wenn es um Schärfe und Kontraste geht?
Klassische Objektive im Brennweitenbereich rund um 50 mm sind vom Typ Planar. Mit einem quasisymmetrischen, sehr kompakten Aufbau weist dieser Objektivtyp eine enge Verbindung zwischen der Korrektion der Bildmitte und dem Bildrand in dem Sinne auf, dass bei einer guten Korrektion der Bildmitte der Bildrand unkorrigiert bleibt und umgekehrt. Strenger fachlich ausgedrückt ist die Korrektion der sphärischen Aberration nicht gleichzeitig mit der Korrektion der Bildfeldwölbung zu erreichen. Unser wichtigstes Ziel war aber eine konstante Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld, einschließlich der Ecken. Deshalb haben wir die relativ einfache Struktur des Planars durch die wesentlich komplexere des Distagons ersetzt.
Beim Distagon lassen sich sphärische Aberration und Bildfeldwölbung also gleichzeitig korrigieren. Können Sie uns genauer erklären, wie Sie als Optikdesigner dabei vorgehen und wie sich dies auf die Abbildungsqualität auswirkt?
Die Struktur des Distagons erlaubt eine gute Trennung zwischen den negativen und den positiven Brechkräften innerhalb der Optik. Deshalb können wir damit eine hervorragende Korrektion der Bildfeldwölbung erreichen. Die Bildfeldwölbung ist der wichtigste Abbildungsfehler, und sie zu korrigieren ist die Grundvoraussetzung für eine perfekte Abbildung. Mit einem angepassten Linsengerüst und mehreren asphärischer Flächen lassen sich auch die anderen Aberrationen auf kleinste Niveaus korrigieren. Speziell haben wir die sphärische Aberration und die Koma, die beide eine verheerende Wirkung auf die Bildgüte haben, perfekt korrigiert. Natürlich ist auch die Verzeichnung nicht wahrnehmbar.
Neben der durchgängigen Schärfe bis in die Bildecken war uns auch eine möglichst natürliche Abbildung der Objektränder wichtig. Das bedeutet vor allem eine außergewöhnliche Farbfehlerkorrektion und die Verhinderung von Farbsäumen, welche durch chromatische Aberration hervorgerufen werden. Das Planar-System wäre auch damit überfordert. Da die Linsen, die im Planar diese Korrektion übernehmen, auch für die Korrektion der sphärischen Aberration und der Bildfeldwölbung verantwortlich sind, werden die Farbfehler beim Planar besonders aufwendig korrigierbar. Auch diese Herausforderung war nur durch den Einsatz des Distagons zu bewältigen. ... "
Quelle: http://blogs.zeiss.com/photo/de/?p=3692
We use cookies and similar technologies for the following purposes:
Do you accept cookies and these technologies?
We use cookies and similar technologies for the following purposes:
Do you accept cookies and these technologies?