Bildstabilisator umkehren/zweckentfremden

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ando2

NF Mitglied
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Hallo zusammen,

ich habe ein etwas ungewöhnliches Anliegen und hoffe hier ein paar fachkundige Meinungen einholen zu können :)

Und zwar würde ich gerne mit Hilfe einer Bildstabilisierung für Kameras einen Lichtpunkt stabilisieren. Sprich ich fange kein Bild ein, sondern schicke einen Lichtstrahl hindurch.
Im Idealfall soll eine Frequenz zwischen 4-15hz stabilisiert werden.
Haltet ihr das prinzipiell für möglich?
Wenn ja, welche Bildstabilisierungs-Systeme würden sich dafür eignen?

(Falls ich hier mit diesem Thema an der falschen Adresse sein sollte, freue ich mich über Tipps an wen ich mich damit wenden könnte.)

Viele Liebe Grüße,
Ando
 
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Ich finde es interessant, ando2 aber verstehe nicht gut genug was Du eigentlich machen willst.
 
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Der Lichstrahl wackelt mit 4-15 Hz? Auf Anhieb sehe ich wenig Bezug zum Bildstabilisator. Bei Nikon misst das Objektiv die Bewegung des Objektivs und gleicht diese aus. Du hingegen willst den sich bewegenden Strahl stabilisieren. Als erstes müsstest Du die Auslenkung des Strahl messen, um diese Info dann als Input für den VR verwenden. Dazu müsstest du den VR aber aus dem Objektiv ausbauen bzw. extern ansteuern. Kommt mir alles sehr schwierig und aufwändig vor. Vielleicht verrätst Du uns erst noch, was das für ein Lichtpunkt ist, wie groß die Auslenkung ist, usw. Dann hat jemand evtl. eine einfachere Idee.

Grüße :)
Oliver
 
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Oliver hat ja schon gute Anmerkungen. :up:

Aber selbst als geübter Exeget technischer Texte
ist mir nicht klar, was exakt stabilisiert werden soll.

Soll der schwingende Lichtpunkt immer exakt an
gleicher Stelle auf ein Bild treffen?

Warum schwingt der Lichtpunkt und läßt sich das
grundlegend ändern?

Oszilliert er gleichmäßig im Frequenzband oder
unvorhersehbar?

Könnte man die Oszillation mit einem anderen
technischen Gerät synchronisieren bzw. dort
ankoppeln – Stichwort: optischer Resonator?

Warum nimmst Du keinen Laser oder flackert der
so niederfrequent?


Die Angelegenheit ist jedenfalls kompliziert …:cool:


 
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Hallo Ando!

Wenn du eine Nikon SLR auftreibst wie die F5, an der m.W. stabilisierte Objektive funktionieren, öffne bei der die Filmrückwand und stelle deine Lichtquelle (Laserdiode) in die Mitte des Filmfensters.
Mit irgendeinem stabilisierten Objektiv - was du hast oder auftreiben kannst - an der Kamera drücke deren Auslöser halb und schau, was der durch das Objektiv projizierte Lichtstrahl macht, wenn du die Kamera etwas bewegst / zittern lässt.
 
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Guten Morgen,

vielen Dank zunächst für die zahlreichen Antworten!
[MENTION=63867]Wuxi[/MENTION]: Genau genommen, handelt es sich um ein Semesterprojekt (ich studiere Produktdesign). Mein Ziel ist ein Laserpointer für Präsentationen, bei dem das Zittern der Hand nicht übertragen wird.
Dies ist eigentlich nur durch Entkopplung oder Stabilisation möglich. Entkopplung fällt auf diesen engen Raum wohl aus - der Laserpointer soll ja schließlich klein und handlich bleiben (damit fällt auch ein hohes Gewicht aus).
Eine schnelle Kreiselbewegung innerhalb könnte stabilisieren, stelle ich mir in der Umsetzung aber noch komplizierter vor.

Es gab bereits einen Versuch eines solchen Laserpointers, der allerdings mit 150Dollar vergleichsweise teuer wäre:
https://www.kickstarter.com/projects/steadylaser/steadylaser-anti-shake-laser-pointer

@DonQuijote: Genau, die 4-15Hz umfassen in etwa das Zittern bei Nervosität. Vermutlich müsste dann tatsächlich über Sensoren die ständige Bewegung des Lichtpunktes gemessen werden um diese auszugleichen. Jedoch weiß ich nicht wie kostspielig so ein "Umbau" wäre.
Die genaue Auslenkung muss ich noch bestimmen.
Vielen Dank für das Produktbeispiel! Ich werde mir das heute Abend noch genauer anschauen, aber ich glaube diese Produkte haben alle einen Standfuß - was in meinem Fall ja leider raus ist.
[MENTION=2259]jazzmasterphoto[/MENTION]: Ja, Ziel ist es, dass der Lichtpunkt an der selben stelle auf das Bild (die Leinwand) trifft und nicht hin und her schwingt. Das es sich wie gesagt um einen Laserpointer bei Präsentationen handelt, lässt sich das auch nicht grundlegend ändern. Das Zittern einer Hand, besonders in Bezug auf mehrere Personen würde ich eher als unvorhersehbar einordnen.
Genau dieses niederfrequente Flackern des Lasers will ich vermeiden.
[MENTION=52101]Beuteltier[/MENTION]: Hallo, danke für den Tipp, ich werde mal gucken ob sich ein solches Objektiv zu Testzwecken auftreiben lässt.

Viele Grüße, Ando
 
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Ah, OK.
Dann versteht man worum es geht.
Was auf alle Fälle gehen würde ist ein Gyro.
http://www.ken-lab.com/what-is-a-kenyon-gyro.html

Aber das ist zu teuer und zu groß.

Vermutlich müsste dann tatsächlich über Sensoren die ständige Bewegung des Lichtpunktes gemessen werden um diese auszugleichen. Jedoch weiß ich nicht wie kostspielig so ein "Umbau" wäre.
Die genaue Auslenkung muss ich noch bestimmen.
Beim VR der Nikon Objektive wird nach meiner Vermutung nur die Eingangsgröße aus dem Bewegungssensor benutzt. Eine Bildsensor der AF-Sensor-Auswertung meiner Einschätzung nach nicht.
Die Objektive können autark die VR ausführen (OK, Strom brauchen sie schon von der Kamera).

Aber wie die Bewegungen in Korrekturbewegungen des VR-Linsenelements umgesetzt werden wird von der Optik abhängen.
Ich glaube es wäre grosser Zufall wenn die Bewegung genau das Zittern ausgleichen würde wenn man statt den Linsen einen Laser montiert. U.U. würde sogar das Zittern verstärkt oder invertiert werden?

Um eine passend konfigurierte Ansteuerung würde man nicht herum kommen.






Eine Frage hätte ich noch:
wer benutzt heute noch einen Laserpointer?:fahne:
 
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… Genau genommen, handelt es sich um ein Semesterprojekt (ich studiere Produktdesign). …


OK, eine typische "So gut wie unmöglich zu lösen"-Aufgabe,
um Studenten ans Denken zu bringen … :cool:



… Das es sich wie gesagt um einen Laserpointer bei Präsentationen handelt, lässt sich das auch nicht grundlegend ändern. Das Zittern einer Hand, besonders in Bezug auf mehrere Personen würde ich eher als unvorhersehbar einordnen.…


Doch, das läßt sich ändern!

Es hängt jedoch ein bißchen von der Aufgabenstellung ab:
a) Entwurf eines Anti-Tatter-Handheld-Laserpointers?
b) Entwurf eines Geräts, das den Lichtpunkt konstant hält?


Im Fall a) ist die Größe des Laserpointer das limitierende
Element, weil Du den Laser in einer vom Gehäuse total
entkoppelten Umgebung mit Mehrachsen-VR aufhängen
mußt. Zur Steuerung benötigst Du eine 3D-Sensorik plus
Rechner im Gerät – alles zusammen viel zu teuer …


Aufgabe b) machte eine Lösung drastisch einfacher, wenn
man denn bereit ist, ganz anders zu denken. :)

Du mußt das Handheld und den Laser räumlich voneinander
trennen. Will sagen: in der Hand hat man nur noch eine
Fernsteuerung für einen Remote-Laser, dessen Strahl, wie
MRC-Systems anbietet, stabilisiert den gewünschten Punkt
anleuchtet.

Tja, wird man jetzt sagen, und woher weiß der Laser, welchen
Punkt er treffen soll?

Da kommt jetzt das Handheld ins Spiel, dem wir einfach einen
unsichtbaren IR-Laser implementieren, mit dessen Hilfe man
den gewünschten Punkt anvisiert. In dem Remote-Laser haben
wir einen IR-Scanner verbaut, der den IR-Punkt erfaßt und in
Sekundenbruchteilen den sichtbaren Laserpunkt dorthin richtet.
Weil dieser stabilisiert ist, spielt das Tattern des IR-Punktes
(der vom sichtbaren Laserpunkt überlagert ist) keine Rolle … :cool:


Alternativ könnte man den Remote-Laser auch von einem Tablet
per Touchscreen steuern; dann müßte man über die Präsentation
eine Software legen, die es erlaubt, beliebte Punkte der Fläche
mit einem Fingertipp als Zielpunkt für den Laser zu defininieren.


Savatorische Klausel:
Alle vorgenannten Ideen sind urheberrechtlich geschützt und
gehören dem Jazzmaster … Jedwede kommerzielle Nutzung
bedarf schriftlicher Vereinbarungen.



 
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... Eine Frage hätte ich noch:
wer benutzt heute noch einen Laserpointer?:fahne:
Ich - u.a. als Peilvorrichtung zur Ausrichtung des Stativs, wenn es z.B. bei Architekturaufnahmen auf eine ausreichend exakte Positionsbestimmung im Verhältnis zu den Gebäudeachsen ankommt. Ist natürlich nicht so gut, wie mit einem Vermessungslaser, aber für den Hausgebrauch reicht es. Für Präsentationen benutze ich auch sehr gerne einen cordless presenter mit Laserpointer.

Herzliche Grüße Nic
 
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[MENTION=63867]Wuxi[/MENTION]: Jap, ein Gyro ist definitiv zu groß.
Danke für deine Einschätzung. Ich denke du hast recht, um eine passend konfigutierte Ansteuerung komm ich wohl nicht herum. Da ist nur die Frage, wer sowas umsetzen kann.

Wie benutzen Laserpointer in Besprechungen um z.B. Details in Entwürfen zu kennzeichnen und auch in Abschlusspräsentationen kam er schon oft zum Einsatz ;-)
[MENTION=2259]jazzmasterphoto[/MENTION]: Das stimmt so nicht ganz, wir haben nämlich freie Themenwahl und das mit dem Laserpointer war nur meine Idee ;-)
Mein Ziel wäre schon Fall a), mit der Hoffnung es einigermaßen kostengünstig auf engstem Raum hinzubekommen.
Dein Gedankengang im Fall b) ist interessant und gefällt mir gut - allerdings nicht das was ich gerne erreichen möchte.

Dann werde ich mir mal weiter Gedanken machen, was vielleicht noch alles eine Option wäre.

Viele Grüße,
Ando
 
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Gyro ist wohl zu groß und zu teuer, aber ein Beschleunigungsmesser sollte es auch tun und der ist in jedem Handy eingebaut. So etas gibt es meines Wissens auch als diskreten Baustein. Wenn man die Beschleunigung in alle dri Raumachsen kennt, dann muss man "lediglich" den Laser, bzw. die Laserdiode mit einer Beschleunigung in die entgegengesetzte Richtung beaufschlagen. Die Entwicklung dürfte aufwendig sein, aber wenn es in großen (in China) Stückzahlen gebaut wird dürfte es ein Centartikel sein.

Gruß

Hein
 
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Die Verlinkungen zum Thema Gyro haben ja schon antiquarischen Wert. Inzwischen sind die Dinger klein und handlich und für ca. 200 Eur. zu haben. Sie arbeiten zwar nach einem anderen Prinzip als ein Kenyon Gyro aber das Ergebnis ist ja vergleichbar. Bei den ganzen Hobbyfilmern, die mit ihrer GoPro ihre Hobbys Filmen und auch bei den Drohnenbesitzern, gehören die kleinen elektronischen achsenstabilisierten Gyros längst zur Standardausstattung. Die Dinger eliminieren extrem effektiv Verwackler in allen Ebenen.

Einfach mal nach Feiyu-Tech Steadycam, Rollei Egimbal g4 usw. googeln. Das sind nur zwei von vielen bekannten Modellen.
Ob so etwas technisch für die o.g. Anforderung in Frage kommt, kann ich natürlich nicht beurteilen...

Gruß
Heiko
 
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[MENTION=71405]Hein1908[/MENTION]: Das mit dem Beschleunigungsmesser im Handy ist ein guter Tipp! Werde ich mal genauer recherchieren. [MENTION=31]Heiko Men.[/MENTION]: Danke! Ich werd' mal googlen!

Viele Grüße,
Anke
 
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[MENTION=53541]mhensche[/MENTION]: Danke für den Link! Das ist wirklich interessant mit dem Löffel, vielleicht bringt mich die Technik dahinter bei meinem Laserpointer weiter!
 
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